Empfängnisverhütung - biologie.
Publié le 08/06/2013
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2.2 Intrauterin-Pessare
Intrauterin-PessareDie vorwiegend aus Kunststoff bestehenden, zumeist mit Kupfer oder Progestagenen versehenen Intrauterin-Pessare (IUP) werden indie Gebärmutter eingesetzt.
Sie verhindern die Einnistung der Eizelle, indem sie spermientötend wirken, die Interaktion zwischenSpermien und Eizelle stören oder die Gebärmutterschleimhaut so beeinflussen, dass keine Einnistung stattfindet.Robert Estall/Corbis
Die umgangssprachlich als Spiralen bekannten Intrauterin-Pessare sind kleine, etwa drei Zentimeter lange Einsätze in verschiedenen Formen (z.
B.
T-, Spiral- oder Bogenform), die in die Gebärmutter eingelegt werden; ihre Zuverlässigkeit ist durch den sicheren Pearl-Index von 0,2 bis 0,5 charakterisiert.
Intrauterin-Pessare bestehenmeist aus Kunststoff und haben teilweise eine Beschichtung aus Kupfer oder mit dem Hormon Progesteron.
Sie sollen die Einnistung des befruchteten Eies in dieGebärmutterschleimhaut verhindern ( siehe Entwicklungsbiologie).
Die Wirkung beruht teilweise darauf, dass sie mechanisch die Einnistung verhindern, und teilweise auf der spermienabtötenden Kupferbeschichtung der Einsätze.
Ein Intrauterin-Pessar muss zwar von einem Arzt eingesetzt werden, doch ist ein Wechsel erst nach ein bis sechsJahren erforderlich.
Bei manchen Frauen kommt es zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Gebärmutterkrämpfen oder verstärkten Menstruationsblutungen; außerdem gibt esAnzeichen für ein erhöhtes Risiko von Beckeninfektionen bei Anwendung der Spirale.
Eine weitere ernste, aber seltene Nebenwirkung ist die Gebärmutterperforation(Durchstoßung der Gebärmutterwand).
2.3 Chemische Methoden
Orale empfängnisverhütende Mittel, also Mittel, die durch den Mund verabreicht werden, so genannte Ovulationshemmer oder orale Kontrazeptiva – allgemein als „Antibabypille” oder kurz „Pille” bekannt –, sind chemische Präparate, die eine je nach Präparat unterschiedliche Kombination der Schwangerschaftshormone Östrogen undGestagen enthalten.
Die Wirkungsweise beruht einerseits auf einem so veränderten Hormonhaushalt der Frau, dass es zu keinem Eisprung (Ovulation) kommt.
Andererseits wird der Gebärmutterschleim durch die Einwirkung von Gestagen zähflüssig: Spermien können daher nicht in die Gebärmutter eindringen, auch die Einnistung eines Eies indie Gebärmutterschleimhaut würde verhindert.
Werden Ovulationshemmer genau nach Anweisung eingenommen (täglich zur gleichen Zeit, so dass der Hormonspiegel nichtabfällt), so bieten sie eine fast 100-prozentige Sicherheit (Pearl-Index 0,2 bis 0,5).
Die Sicherheit der Antibabypille wird allerdings beeinträchtigt, wenn die Frau kurz nachder Einnahme erbricht oder an Durchfall erkrankt.
Neuere Untersuchungen erbrachten Zweifel hinsichtlich der Unbedenklichkeit der Antibabypillen, da Nebenwirkungen vor allem nach langjähriger Einnahme festgestelltwurden; dies betrifft insbesondere die erhöhte Gefahr des Auftretens von Thrombosen.
Ende 1995 wurde es in Deutschland verboten, Präparate mit den WirkstoffenDesogestrel und Gestoden an Frauen unter 30 Jahren zu verschreiben, weil diese Wirkstoffe nach einer (allerdings umstrittenen) Studie die Gefahr von Thrombosen erhöhensollen; das Verbot führte zu einem generellen Absatzrückgang bei Antibabypillen.
Viele Frauen kehrten zu traditionellen Verhütungsverfahren oder zu mechanischenMethoden ohne Nebenwirkungen zurück, die außerdem Schutz vor durch Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheiten bieten.
In bestimmten Fällen ist von der Einnahme der Pille abzuraten, dies betrifft Frauen mit einem Alter von über 35 Jahren sowie vor allem Raucherinnen, die dadurch einemerhöhten Risiko von thromboembolischen Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall ausgesetzt sind.
Auch kann es durch die Einnahme der Pille zu Wasseransammlungenin den Beinen oder im Gesicht kommen.
Zudem sollten Frauen, die unter hohem Blutdruck leiden, auf die Einnahme der Pille verzichten.
Untersuchungen ergaben bisherkeinen Zusammenhang zwischen Pilleneinnahme und Krebs; die Wahrscheinlichkeit, an Eierstock- oder Gebärmutterkrebs zu erkranken, verringert sich möglicherweisesogar durch die Einnahme.
Viele Frauen berichten jedoch über leichtere Nebenwirkungen wie veränderte Menstruationsverläufe oder Stimmungsschwankungen.
Eine innovative Methode zur Empfängnisverhütung für die Frau ist Norplant, ein Mittel, das 1983 in Finnland erstmalig für den Handel zugelassen wurde und seitdem weltweit angewandt wird.
Das Norplant-System besteht aus sechs Kapseln, die in den Arm der Frau implantiert werden.
Sie geben verzögert kleine Mengen des gleichensynthetischen Hormons ab, das auch für die empfängnisverhütenden Pillen verwendet wird.
Norplant ist bis zu fünf Jahre lang wirksam, es handelt sich also um eine ArtLangzeitpille.
Im Frühjahr 2000 kam in Deutschland ein ebenfalls in den Oberarm zu implantierendes Verhütungsmittel auf den Markt.
Das streichholzgroße Stäbchen mitdem Markennamen Implanon enthält das Hormon Etonogestrel, ein Gestagen, wie es in so genannten Minipillen verwendet wird.
Das Stäbchen muss nach drei Jahren ersetzt werden.
Die „Pille danach” ist ein Kombinationspräparat mit den Hormonen Ethinyl-Estradiol und DL-Norgestrel, das nach dem Geschlechtsverkehr eingenommenwird; sie hat erhebliche Nebenwirkungen wie Blutungen, zudem wird der Monatszyklus beeinflusst.
Wie 2001 im American Journal of Obstetrics and Gynecology berichtet wurde, wurden knapp 90 Prozent der Frauen nicht schwanger, als die Einnahme spätestens drei Tage nach dem Geschlechtsverkehr erfolgte; nach 72 bis 120 Stunden (alsomaximal fünf Tagen) waren noch 72 bis 87 Prozent geschützt.
Niederländische Forscher stellten ein neues Verhütungsmittel (Nuvaring) vor, das aus einem in die Scheideeinzuführenden flexiblen Kunststoffring besteht, der Progesteron und Östrogen abgibt.
Der Ring, der den Gebärmutterhals umschließt, wird jeden Monat von der Fraueingesetzt ( Human Reproduction, 2001).
In den USA wurde 2001 ein Hormone (Norelgestromin und Ethinylestradiol) absonderndes Verhütungspflaster zugelassen, das einmal wöchentlich gewechselt wird und dessen Verhütungssicherheit im Bereich oral anzuwendender Mittel liegen soll.
Seit Jahren befassen sich Forscher mit der Entwicklung empfängnisverhütender Präparate für den Mann.
Die Verabreichung männlicher Geschlechtshormone kann jedochmit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein, so dass eine „Pille für den Mann” bislang nicht marktreif wurde.
Forscher des australischen Antrac Research Instituteberichteten 2003 über erfolgreiche Tests einer Methode zur Unterbindung der Spermienproduktion.
Dazu erhielten die männlichen Versuchspersonen alle drei Monate eineInjektion mit dem synthetischen Hormon Progestin (das auch in Ovulationshemmern enthalten ist) sowie zusätzlich ein Testosteron-Implantat unter die Bauchhaut.Aufgrund der Hormonzufuhr unterbrach die Hypophyse ihre hormonelle Stimulation der Samenproduktion, weil scheinbar ein ausreichend hoher Hormonspiegel im Blutvorhanden war.
Das Testosteron wurde außerdem verabreicht, um die Libido (den Geschlechtstrieb) durch die Progestingabe nicht zu beeinträchtigen.
Während eineseinjährigen Tests an 55 Paaren traten weder Schwangerschaften auf, noch nennenswerte Nebenwirkungen (lediglich eine leichte Zunahme des Körpergewichts).
Eineeventuelle Marktreife des Verfahrens würde mehrere Jahre dauern.
Eine andere Methode der chemischen Empfängnisverhütung sind die bereits erwähnten Spermizide in Form von Gels, Cremes oder Schäumen.
Wie Kondome bedürfen Spermizide keiner medizinischen Kontrolle und haben keine Nebenwirkungen, müssen jedoch bei jedem Geschlechtsverkehr erneut eingesetzt werden.
Spermizide sind mit.
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