Devoir de Philosophie

Adipositas - biologie.

Publié le 08/06/2013

Extrait du document

biologie
Adipositas - biologie. 1 EINLEITUNG Adipositas, auch Fettsucht, medizinisch relevantes starkes Übergewicht, das durch eine sehr umfangreiche Fetteinlagerung bedingt ist, meist infolge übermäßiger Nahrungsaufnahme und unzureichender körperlicher Aktivität. 2 URSACHEN UND HÄUFIGKEIT Alle Säuger speichern Fett; auf den Menschen bezogen macht das Fettgewebe bei Frauen normalerweise etwa 25 Prozent und bei Männern 15 Prozent des Körpergewichts aus. Da der menschliche Organismus aus Fett ungefähr doppelt so viel Energie gewinnen kann wie aus der gleichen Menge an Kohlenhydraten oder Proteinen, speichert er auf diese Weise Energie für zukünftigen Bedarf. Weitere Funktionen des Fettgewebes sind die Wärmedämmung, seine Hormonaktivität sowie die Funktion als Binde- und Stützgewebe. Übergewicht entsteht, wenn man mit der Nahrung mehr Energie aufnimmt, als man durch körperliche Tätigkeit verbraucht. Die Kalorienaufnahme ist somit größer als der Kalorienverbrauch; dadurch entsteht eine positive Energiebilanz. Neben übermäßigem Essen kann auch zu wenig Bewegung zur Fettsucht führen, insbesondere bei sitzender Tätigkeit oder bei Personen, die infolge körperlicher Gebrechen zu ausreichender physischer Aktivität nicht in der Lage sind. An Entstehung und Beibehalten des Übergewichts können auch psychische Faktoren und die jeweiligen Lebensumstände beteiligt sein. Ursächlich für Übergewicht ist aber nicht nur die zu hohe Kalorienzufuhr, sondern auch die falsche Zusammensetzung der täglichen Nahrung. Vereinfacht lässt sich sagen, dass in den industrialisierten Gesellschaften zu viel Fett und Alkohol, aber zu wenig Kohlenhydrate zugeführt werden. Der durchschnittliche Fettkonsum der Deutschen liegt bei 130 Gramm täglich, obwohl die Hälfte völlig ausreichend wäre. Des Weiteren finden sich auch familiäre Häufungen; hierbei spielt neben einem von den Eltern erlernten ,,falschen" Essverhalten häufig eine genetische Veranlagung eine Rolle. Es wurden mehrere Gene identifiziert, die eine Prädisposition für Übergewicht beinhalten. Menschen, die eine entsprechende Veranlagung haben, werden leichter übergewichtig als andere. Dennoch entsteht das Übergewicht auch bei ihnen nicht durch die Gene, sondern aufgrund ihrer Lebensweise. US-amerikanischen Studien zufolge hatten Kinder, die bis zum Alter von sechs Monaten weitestgehend mit Muttermilch statt Flaschenmilch ernährt wurden, ein deutlich verringertes Adipositasrisiko (Journal of the American Medical Association, 2001). Vergleichsweise seltene Ursachen der Adipositas sind Störungen des endokrinen Systems, wie das Cushing-Syndrom, die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und die Insulinüberproduktion (siehe Hypoglykämie), sowie bestimmte Gehirntumoren, z. B. Tumoren des Hypothalamus.
biologie

« die Verfettung der Leber und die vermehrte Bildung von Gallensteinen ( siehe Gallenblase).

Zudem treten bei Fettleibigen häufiger Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Gicht (Hyperurikämie) auf.

Bei Operationen ist das Risiko für Komplikationen größer, die Unfallrate ist erhöht, ebenso das Auftreten von Hernien ( siehe Bruch). Übergewicht führt zu vorzeitigen Verschleißerscheinungen an Bändern und Gelenken mit der Folge von Arthrosen vor allem der Hüft- und Kniegelenke.

Frauen haben einerhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen, Gebärmuttersenkungen und Störungen der Menstruation.

Auch ein häufigeres Auftreten von Krebserkrankungen wurdebeschrieben, besonders Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gallenblasenkrebs, Gebärmutterkrebs, Brustkrebs und Darmkrebs.

Eine insbesondere bei adipösen Personen auftretendeStörung ist das so genannte obstruktive Schlafapnoe-Syndrom, bei dem es zu gefährlichen Atempausen während des Schlafes kommt.

Des Weiteren fand man beifettleibigen Personen ein gehäuftes Auftreten von Angststörungen und Depressionen, wobei allerdings unklar ist, ob es sich hierbei um ursächliche oder resultierendeFaktoren handelt.

Bei einer Untersuchung an adipösen Frauen wurde festgestellt, dass bei ihnen die als Telomere bezeichneten Endabschnitte der Chromosomenunverhältnismäßig stark verkürzt waren; die Verkürzung der Telomere geht mit dem Alterungsprozess einher. Liegen neben starkem Übergewicht weitere Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhte Werte von Cholesterin, Triglyceriden (Ester des Glycerins)sowie Harnsäure vor, wird dies als metabolisches Syndrom oder Syndrom X bezeichnet.

Das metabolische Syndrom geht mit einem deutlich vermehrten Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall einher und hat eine signifikante Reduktion der Lebenserwartung zur Folge. 4 BEHANDLUNG Das Ziel der Behandlung ist eine Gewichtsreduktion – im Idealfall bis zum Normalgewicht – und die langfristige Erhaltung des Normalgewichts.

Man hat bei Übergewichtigenviele Methoden ausprobiert, um das Körpergewicht zu senken, aber oft nur mit begrenztem Erfolg.

Entscheidend ist, dass einerseits die Energiezufuhr reduziert undandererseits der Energieverbrauch gesteigert wird.

Eine Gewichtsreduktion gelingt am ehesten mit fettarmer, kalorienreduzierter, ballaststoffreicher Kost, mit einem hohenAnteil an Vollkornprodukten sowie Obst und Gemüse.

Auf tierische Proteine – etwa in Form von kalorienarmen Milchprodukten wie Joghurt – sollte man jedoch nichtverzichten ( siehe menschliche Ernährung). Statt Fleisch empfiehlt sich der Verzehr von Fisch.

Unbedingt meiden sollte man Süßigkeiten, zuckerhaltige Erfrischungsgetränke, Alkohol und fette Speisen.

Ebenso wichtigwie die Verringerung der Energiezufuhr ist regelmäßige körperliche Bewegung, etwa in Form von ausgedehnten Spaziergängen, Schwimmen, Radfahren oder Waldläufen.Um sinnvoll und konsequent Körpergewicht zu reduzieren, ist ein täglich mindestens 20-minütiges Training mittlerer Intensität erforderlich, begleitend zurkalorienreduzierten Kost.

Des Weiteren sollte die alltägliche Bewegung gesteigert werden, z.

B.

durch Treppensteigen statt Liftfahren. Es wurden viele, zum Teil komplizierte Diäten zum Abnehmen propagiert, doch gibt es keine wissenschaftlichen Belege, dass diese bei stark übergewichtigen Personennachhaltig wirken.

Eine sinnvolle Diät muss das Ziel einer langfristigen Umstellung der Ernährungsgewohnheiten verfolgen.

Fachleute empfehlen deshalb eine langfristigeKalorienreduktion auf etwa 500 bis 1 400 Kilokalorien (etwa 2 100 bis 5 900 Kilojoule) pro Tag und eine den Ernährungsrichtlinien entsprechende Zusammensetzung dertäglichen Nahrung.

Die überaus zahlreichen, häufig kommerziell vermarkteten Diäten sind aus medizinischer Sicht kaum empfehlenswert.

So genannte Nulldiäten und zueinseitige Diäten werden wegen ihrer gesundheitlichen Gefährdung nicht empfohlen.

Im Zusammenhang mit der Flüssigproteindiät, ursprünglich zur Ernährung vonKrankenhauspatienten entwickelt, wurden 1979 mehrere Todesfälle bekannt; die betroffenen Patienten hatten ausschließlich von dieser Diät gelebt.

Das Präparat brachte imOrganismus das natürliche Gleichgewicht von Natrium und Kalium durcheinander und beeinträchtigte so die Herztätigkeit.

Die theoretischen Grundlagen der in den dreißigerJahren des 20.

Jahrhunderts entwickelten Trennkost sind nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht haltbar. Da Fettsucht durch anomale Essgewohnheiten entsteht, sind Verhaltensänderungen eine mögliche Gegenmaßnahme.

Die Betroffenen sollen bei einer entsprechendenTherapie lernen, nur noch zu bestimmten Tageszeiten oder an bestimmten Orten Nahrung zu sich zu nehmen, langsam zu essen und über jede Mahlzeit schriftlicheAufzeichnungen zu führen.

Aber nur etwa 15 Prozent der Personen, die nach dieser Methode behandelt werden, nehmen deutlich ab und behalten das geringere Gewichtauch mindestens ein Jahr lang bei.

In Deutschland gibt es Fachkliniken, in denen Mediziner, Ernährungsberater und Psychologen gemeinsam versuchen, Übergewichtigen zuhelfen; die Kosten einer derartigen Therapie werden allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Eine weitere Option zur Behandlung der Adipositas ist die medikamentöse Therapie.

Diese ist nur in Kombination mit den oben beschriebenen Behandlungsansätzen sinnvollund vertretbar.

Prinzipiell gibt es bei der medikamentösen Therapie zwei Möglichkeiten: eine verringerte Resorption von Nährstoffen im Darm bewirkende Substanzen sowieim Gehirn wirkende Appetitzügler.

Zu Letzteren gehören die in den fünfziger Jahren populären Diätmedikamente mit dem Wirkstoff Dextroamphetamin ( siehe Amphetamine) und seine Derivate, die jedoch aufgrund der hohen Nebenwirkungsrate (u.

a.

Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Verstopfung, Schlafstörungen, Psychosen) und desbeträchtlichen Suchtpotentials heute nicht mehr empfohlen werden.

Ein Präparat mit der Bezeichnung Dexfenfluramin, das im Gehirn die Freisetzung des BotenstoffesSerotonin (eines Neurotransmitters) steigern sollte, wurde wegen gefährlicher Nebenwirkungen vom Markt genommen.

Versuche, das Protein Leptin, das von Fettzellengebildet wird, als Appetitzügler einzusetzen, wurden ebenfalls aufgegeben.

In Deutschland sind zur Behandlung von Adipositas derzeit zwei Wirkstoffe zugelassen:Sibutramin und Orlistat.

Sibutramin wirkt im Gehirn über die Erhöhung von Noradrenalin und Serotonin; dies führt zu einer signifikanten Gewichtsreduktion.

Die wichtigsteNebenwirkung ist die gleichzeitige Beeinflussung von Blutdruck und Herzfrequenz.

Der im Darm wirkende Lipasehemmer ( siehe Hydrolasen) Orlistat hemmt die Aufnahme des mit der Nahrung zugeführten Fettes; als Nebenwirkungen treten Störungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes auf. Chirurgische Methoden sind für die Extremfälle der Adipositas einsetzbar.

Dabei unterstützt man das Abnehmen mit Operationen an Magen und Darm.

Früher entnahm manbei Operationen am Dünndarm ein Stück des Darmes, so dass weniger Nährstoffe resorbiert wurden.

Man führt diesen Eingriff heute nicht mehr durch, weil er schwereNebenwirkungen wie Leberschäden und chronischen Durchfall erzeugte und mehrere Patienten verstarben.

Die derzeit eingesetzten Verfahren verkleinern den Magen, um soein vorzeitiges Sättigungsgefühl auszulösen.

Bei der operativen Magenverkleinerung verschließt man einen großen Teil des Magens mit chirurgischen Klammern, so dass nurnoch ein kleiner Hohlraum zur Nahrungsaufnahme zur Verfügung steht.

Auf diese Weise kann die betreffende Person nur noch sehr wenig essen.

Ein weiteres Verfahren istdie laparoskopische ( siehe Bauchspiegelung) Verengung des Magens mittels eines anpassbaren Silikonbandes.

Dieses Verfahren ist in minimalinvasiver Technik durchführbar.

Auch diese Methode wird nur bei geeigneten Patienten mit extremer Fettleibigkeit angewandt und ist nur bei gleichzeitiger Ernährungsumstellungerfolgversprechend. Bearbeitet von:Michael ThalhammerMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

Alle Rechte vorbehalten.. »

↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓

Liens utiles