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Giftpflanzen - Biologie.

Publié le 09/06/2013

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Giftpflanzen - Biologie. 1 EINLEITUNG Giftpflanzen, Pflanzen mit Inhaltsstoffen, die bei anderen Lebewesen eine Giftwirkung entfalten können. Eine Kategorisierung von Giftpflanzen ist schwierig, da pflanzliche Giftstoffe den unterschiedlichsten chemischen Verbindungsklassen angehören und die Giftwirkung oftmals auf bestimmte Organismengruppen beschränkt ist. Beispielsweise können Raupen des Monarchfalters die Blätter der sehr giftigen Schwalbenwurzgewächse ohne weiteres fressen und die Gifte im Körper speichern. Ein Vogel würde jedoch durch das Gift dieser Raupen an Herzversagen sterben - instinktiv würgt er daher eine verschluckte Monarchraupe wieder hervor, ohne Schaden zu nehmen. Außerdem bestimmt oft nur die Dosis, was ein Gift ist: So bezeichnet man den Muskatnussbaum nicht als Giftpflanze, obwohl seine gerieben oder pulverisiert als Gewürz verwendeten Samen in größeren Mengen für den Menschen giftig sind. 2 GIFTPFLANZE ODER HEILPFLANZE? Die Geschichte der Giftpflanzen und Pflanzengifte ist eng mit der Geschichte der Botanik verbunden, da sich im Altertum das Interesse an Pflanzen allgemein auf die giftigen, aber auch auf die heilkräftigen Pflanzen (siehe Heilpflanzen) konzentrierte. Zauberer, Alchimisten und Giftmischer hatten bereits vielfältige Kenntnisse von der unheilvollen Wirkung bestimmter Pflanzen. Auch Sokrates wusste, was ihm bevorstand, als er den Schierlingsbecher leerte. Die den Pflanzen in Form ihrer Inhaltsstoffe, also auch Gifte, innewohnende Kraft machten sich ebenfalls die Heilkundigen und frühen ,,Apotheker" zunutze. So enthält der Rote Fingerhut die giftigen Digitalisglykoside Digitoxin und Digoxin, welche bei der Behandlung von Herzkrankheiten immer noch von Bedeutung sind und auch in der Krebstherapie Eingang gefunden haben - andererseits wurde mit Digitalis schon mancher Giftanschlag durchgeführt. Auch das hochgiftige Strophanthin der afrikanischen Brechnuss (siehe Strychnos) ist bei der Behandlung von Herzanfällen bedeutsam, allerdings auch als Pfeilgift, das selbst auf Elefanten wirkt. 3 ÜBERLEBENSSTRATEGIEN VON PFLANZEN Selbstverständlich verfolgen Pflanzen ihre eigenen Strategien in der Evolution und fungieren nicht nur als ,,Apotheke der Natur". Im Gegensatz zu den Tieren haben es Pflanzen beim Nahrungserwerb zwar sehr leicht, da sie nur das Kohlendioxid der Luft sowie Wasser und Mineralien aus dem Boden benötigen. Ihr Problem liegt jedoch darin, von Tieren gefressen zu werden. Auch der Kampf Pflanze gegen Pflanze spielt beim Überleben eine wichtige Rolle, da nur das Kohlendioxid überall reichlich verfügbar ist, nicht aber Licht, Wasser und Mineralstoffe. Neben der Strategie, von vorneherein durch Dornen abzuschrecken, setzt die Strategie, Gifte zu produzieren, auf eine subtile chemische Abwehr. Aber auch diese erweist sich als löchrig, da die vielen möglichen Fressfeinde ganz unterschiedliche Empfindlichkeiten haben. Die stinkenden Senföle in Kohl oder Rettich wehr...
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« Selen zu den lebensnotwendigen Elementen – aber eben nur in geringsten Spuren.

Marco Polo berichtete von seiner Reise nach China, seine europäischen Pferde seien nachdem Fressen einer Hülsenfrüchtlerart aus der Gattung Tragant (Astragalus bisulcatus) eingegangen, und er habe vor Ort neue Pferde erwerben müssen.

Diese fraßen die giftigen Pflanzen nicht, die überall saftig und üppig wuchsen.

Heute weiß man, dass diese Tragantspezies (in Nordamerika als loco weed bekannt und gefürchtet) das eigentlich lebensnotwendige Selen in hohen und damit für Tier und Mensch giftigen Konzentrationen aus dem Boden aufnimmt und in den Blättern anreichert.Normalerweise haben Weidetiere einen Instinkt für Giftpflanzen und lassen diese auf der Weide unberührt, weshalb solche Pflanzen auch als Weideunkräuter bezeichnet werden.

Europäischen Pferden war Tragant wohl als genießbar bekannt, nicht aber die asiatische Art dieser Pflanzengattung.

Weideunkräuter können erheblich zum Charmeeiner Landschaft beitragen: So gliedert das durch seine lebertoxischen Pyrrolizidine geschützte Jakobskraut (Senecio jacobaea) mit seinen prallen, gelben Blütensträußen schottische Weiden und lässt sie aufleben. 7 KONTAKTGIFTPFLANZEN Bei manchen Giftpflanzen genügt bereits das Berühren der Blätter, um Vergiftungssymptome zu erzeugen.

Glücklicherweise sind solche Pflanzen in Mitteleuropa nicht sohäufig wie zum Beispiel in den USA, wo Giftsumach zu den gefürchtetsten Pflanzen im lichten Unterholz der Wälder zählt.

Die Wirkung der von den Blättern abgegebenenöligen, klebrigen Gifte ist zwar nicht tödlich, doch erzeugt allein eine geringe Berührung mit diesen unscheinbaren Sträuchern und Kletterpflanzen schlimme, schlechtheilende Hautekzeme, die vor allem Kinder sehr beeinträchtigen.

Bei den Giftsubstanzen handelt es sich um langkettige Phenolderivate wie Urushiol, die in ihrer Wirkungdem Sevesogift Dioxin nahekommen. In Europa ist der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, eine Kontaktgiftpflanze.

Ursprünglich stammt Riesen-Bärenklau aus dem Kaukasus, wurde jedoch wegen seiner imposanten Wuchsform nach Mitteleuropa gebracht, wo er sich wegen des freundlicheren Klimas unaufhaltsam ausbreitet.

Die bis zu knapp drei Meter hohe Pflanzebildet riesige Dolden aus – groß wie Kinderregenschirme – und fällt sofort in der Landschaft auf.

Beliebt und ungefährlich ist dieser Doldenblütler in getrocknetem Zustand,in dem er seinen beeindruckenden Habitus beibehält und dadurch in alle möglichen Blumengestecke oder Trockensträuße integriert werden kann.

Berührt man die Pflanzeallerdings in frischem, grünen Zustand, dann kommt man über die borstige Blattoberfläche unweigerlich in Kontakt mit Spuren des Pflanzensaftes.

Zunächst wird man nichtsbemerken, aber bald – je nach Lichtexposition der betroffenen Hautstelle – entwickeln sich Rötungen bis hin zu langwierigen Ekzemen.

Bei den Giftstoffen im Riesen-Bärenklau handelt es sich um Furanocumarine, die erst bei Bestrahlung mit UV-Licht ihre toxische Wirkung entfalten. 8 PFLANZE GEGEN PFLANZE Im Kampf ums Dasein müssen sich Pflanzen auch gegenüber Pflanzen behaupten.

Eine Strategie – etwa von Bäumen gegen krautige Pflanzen – besteht darin, Konkurrenteneinfach zu überwachsen und ihnen die Sonne zu nehmen.

Eine andere ist es, Gifte einzusetzen.

So dünsten abgeworfene Eukalyptusblätter am Bodenwachstumshemmende, etherische Öle aus; auch abgefallene Kiefernnadeln „desinfizieren” den Boden.

Der auf der ganzen Welt vorkommende Adlerfarn wird bei halbwegs passenden Bodenverhältnissen rasch vegetationsbestimmend und lässt kaum andere Pflanzen aufkommen.

Er verfügt über drei verschiedene Giftarten.

Gegen Insektenwehrt er sich mit dem Insektenhormon Ecdyson, das in den Zyklus der Insektenentwicklung störend eingreift, da es normalerweise nur in ganz bestimmtenEntwicklungsstadien vorkommen darf.

Gegen Nachbargewächse verteidigt sich der Adlerfarn durch das Ausdünsten von Farnesol, einem Sesquiterpen.

Dieses ist ein lieblichriechender Stoff, den auch manche Blüten verströmen – im Prozess ihres Alterns.

Das Farnesol imitiert nämlich die Wirkung eines Pflanzenhormons, der Abscisinsäure, dieals Alterungshormon oder Stresshormon und als Hormon der Winterruhe bei Pflanzen fungiert und somit die Lebensaktivitäten der Konkurrenzpflanzen stark herunterfährt.Um auch neu auskeimende Pflanzen zu hemmen, enthalten die Blätter des Adlerfarns phenolische, quasi desinfizierende Verbindungen aus der Gruppe der Phenolkörper, wieZimtsäure oder Benzoesäure.

Diese Stoffe werden besonders aus den absterbenden Blättern des Adlerfarns durch Regen ausgewaschen, wenn nicht gar die toten Blätterselbst den Boden bedecken: Die sich nun im Boden anreichernden Phenole hemmen das Keimen anderer Pflanzensamen und somit das Aufkommen unliebsamerKonkurrenten. 9 PFEILGIFTE Der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt schrieb in das Tagebuch seiner von 1799 bis 1804 unternommenen Südamerikareise: „Im Begriff, meine löchrigenSocken überzustreifen, fiel mir des morgens die plötzliche Ruhe meiner indianischen Begleiter auf.

Meine von den Strapazen der vergangenen Tage geplagten undzerschrundenen Füße betrachtend, erschien meiner Fußbekleidung die gewohnte Unverfänglichkeit zu fehlen.” Misstrauisch geworden untersuchte er seine Socken und fandsie innen mit schwärzlichem Curareextrakt bestrichen.

Hätte er sie angezogen, so wäre er unweigerlich zu Tode gekommen, denn das Curaregift wirkt nicht über den Magen,sondern nur direkt über den Blutkreislauf und damit auch über offene Wunden an den Füßen.

Die südamerikanischen Indianer, deren Ahnen Alexander von Humboldtausrauben wollten, gewinnen dieses Pfeilgift aus dem eingekochten Rindenextrakt von Lianen der Gattungen Strychnos oder Chondrodendron.

Je nach Region und traditioneller Aufbewahrungsart wird Curare als Kalebassen-, Topf-, oder Tubo-Curare (lateinisch tubus: Röhre) bezeichnet, womit gleichzeitig auch eine unterschiedliche, aber immer wirkungsvolle Zusammensetzung des Giftgemischs charakterisiert wird.

Curare wird wegen seiner muskellähmenden Wirkung auch bei Herzoperationenverwendet. Verfasst von:Peter DittrichMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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