Devoir de Philosophie

Radioaktivität - Physik.

Publié le 10/06/2013

Extrait du document

Radioaktivität - Physik. 1 EINLEITUNG Antoine Henri Becquerel Der französische Physiker Antoine Henri Becquerel erhielt 1903 den Nobelpreis für Physik; er entdeckte die Radioaktivität des Urans. © The Nobel Foundation Radioaktivität, Bezeichnung für die Eigenschaft instabiler Atomkerne, sich ohne äußere Einwirkung unter Aussenden einer charakteristischen Strahlung in andere Atomkerne umzuwandeln. Dieses Phänomen zeigen Nuklide (Atomarten) einer ganzen Reihe chemischer Elemente, die übergreifend auch als Radionuklide bezeichnet werden. Allgemein wird die natürliche Radioaktivität von der künstlichen Radioaktivität unterschieden. Radioaktivität ist in der Natur immer zu einem bestimmten Maße vorhanden - selbst lebende Organismen enthalten zu einem minimalen Prozentsatz radioaktive Atomkerne. Natürliche Radioaktivität wird z. B. durch radioaktive Mineralien und natürliche Radionuklide in der Umwelt, aber z. B. auch bei Vulkanausbrüchen freigesetzt. Ursprung für diese natürliche Radioaktivität sind zum einen kosmische Vorgänge, wie z. B. die Bildung der Elemente in Sternen oder bei Supernovaausbrüchen, die praktisch vor der Entstehung des Sonnensystems (also vor mehr als fünf Milliarden Jahren) stattfanden, und schließlich das Ausgangsmaterial für die Entstehung von Sonne und Erde lieferten. Zum anderen löst die Wechselwirkung kosmischer Strahlen mit Molekülen der Atmosphäre die Bildung von Radionukliden aus, wie z. B. Kohlenstoff 14. Mit den ersten Atomwaffentests in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ließ sich eine messbare Zunahme der Radioaktivität in der Umwelt verzeichnen. Auch andere anthropogene Einflüsse, wie z. B. der Abbau von Uran, aber auch Störfälle, wie z. B. die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1986), förderten diesen Prozess. Aber insgesamt sind diese Auswirkungen im Vergleich zur natürlichen Radioaktivität gering (sie machen nur wenige Prozent aus). Die Äquivalentdosisleistung der natürlichen Radioaktivität liegt in Europa im Durchschnitt bei zwei Millisievert pro Jahr; in bestimmten Regionen der Erde kann sie aber auch auf 100 Millisievert pro Jahr ansteigen. Weder für den einen noch für den anderen Wert konnten bislang gesundheitliche Auswirkungen beim Menschen beobachtet werden. Siehe auch biologische Strahlenwirkungen 2 STRAHLUNGSARTEN Geigerzähler Das von H. Geiger 1913 entwickelte Gerät dient vor allem zur Zählung von Betateilchen, die in Form von Korpuskularstrahlung bei radioaktivem Zerfall auftreten. R. Van Munchow/Phototake NYC/© Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Radioaktive Kernumwandlungen laufen nach verschiedenen Zerfallsarten ab. Je nach Zerfallsart handelt es sich bei der freigesetzten Strahlung um eine elektromagnetische Strahlung (Gamma- bzw. g-Strahlung) oder um eine Teilchenstrahlung (Alpha- bzw. ?-Strahlung; Beta- bzw. ?-Strahlung). In seltenen Fällen wurde auch die Aussendung von Röntgenstrahlung und von Neutronenstrahlung beobachtet. Radioaktive Strahlung besitzt ionisierende Wirkung und lässt sich mit Hilfe geeigneter Detektoren, wie z. B. Geigerzählern (siehe Teilchendetektoren), direkt oder auch indirekt nachweisen. 2.1 Alphastrahlung Alphateilchen Alphateilchen sind Heliumkerne, die sich aus zwei Protonen und zwei Neutronen zusammensetzen. Sie werden beim radioaktiven Zerfall als Alphastrahlung emittiert. © Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Bei der Alpha- oder ?-Strahlung handelt es sich um eine meist energiereiche Teilchenstrahlung, die sich aus positiv geladenen Helium-4-Kernen, bestehend aus zwei Protonen und zwei Neutronen, zusammensetzt. Sie tritt vor allem beim Zerfall natürlicher Radionuklide auf, wie z. B. beim Radium 226 zu Radon 222: 4He2+ 226Ra -> 222Rn2- + + Energie 4,9 MeV)Beim ?-Zerfall verringert sich die Ordnungszahl formal um vier und die Kernladungszahl formal um zwei Einheiten. Die Energie von Alphastrahlung ist umso größer, je höher die Energie der freigesetzten ?-Teilchen ist. Sie liegt bei natürlichen Radionukliden zwischen vier und sech...

« Protonen und zwei Neutronen, zusammensetzt.

Sie tritt vor allem beim Zerfall natürlicher Radionuklide auf, wie z.

B.

beim Radium 226 zu Radon 222: 226Ra → 222Rn2- + 4He2+ + Energie 4,9 MeV) Beim α-Zerfall verringert sich die Ordnungszahl formal um vier und die Kernladungszahl formal um zwei Einheiten.

Die Energie von Alphastrahlung ist umso größer, je höher die Energie der freigesetzten α-Teilchen ist.

Sie liegt bei natürlichen Radionukliden zwischen vier und sechs Megaelektronenvolt; sie kann bei künstlichen Nukliden um das Hundertfache ansteigen.

Dagegen ist die Reichweite von Alphastrahlung mit wenigen Zentimetern, je nach durchdrungenem Medium (Luft,Metall etc.), als gering zu bezeichnen.

Schon eine 0,1 Millimeter dicke Aluminiumfolie oder ein Blatt Papier sind in der Lage, Alphastrahlung vollständig zurückzuhalten. 2.2 Betastrahlung BetazerfallBeim Betazerfall handelt es sich um verschiedene Arten des radioaktiven Zerfalls.

Allgemein unterscheidet man zwei Arten: den β--und den β+ -Zerfall.

Beim β--Zerfall (links im Bild) wandelt sich ein Neutron in ein Proton um, wobei ein Elektron und einAntielektronneutrino freigesetzt werden.

Der β--Zerfall tritt vor allem bei Atomkernen mit Neutronenüberschuss auf.

Dagegenwandelt sich beim β+-Zerfall (rechts im Bild) ein Proton in ein Neutron um, wobei ein Positron (Antielektron) und ein Elektronneutrinofrei werden.

Der β+-Zerfall lässt sich vor allem bei Atomkernen mit Protonenüberschuss beobachten.© Microsoft Corporation.

Alle Rechte vorbehalten. Bei der Beta- oder β-Strahlung handelt es sich um eine Teilchenstrahlung, die sich aus freigesetzten Elektronen ( β -) oder aus Positronen (β +) zusammensetzt.

β-Teilchen entstehen im Atomkern durch die Umwandlung eines Neutrons in ein Proton, ein Elektron (e -) bzw.

Positron (e +) und ein Elektron-Antineutrino (µ’ e) bzw.

Elektron-Neutrino (µe).

Negativ geladene Betastrahlung entsteht z.

B.

beim Zerfall von Blei 210 zu Bismut 210: 82Pb → 83Bi+ + 1e- + Energie Positiv geladene Betastrahlung wurde bislang nur beim Zerfall künstlicher Radionuklide beobachtet.

Ein Beispiel ist der Zerfall von Neon 19 zu Fluor 19: 10Ne → 9F + 1e+ + Energie Beim β-Zerfall bleibt die Ordnungszahl unverändert, während sich die Kernladungszahl formal um eine Einheit vergrößert bzw.

verringert.

Die Energie von Betastrahlung hängt von der Energie der frei werdendenβ-Teilchen ab und liegt für natürliche Radionuklide im Durchschnitt zwischen einem und drei Megaelektronenvolt.

Die Energie von künstlichen Betastrahlern kann bedeutendhöher ausfallen.

Im Gegensatz zur Alphastrahlung ist die Reichweite von Betastrahlung größer.

Sie kann bis zu einigen Metern betragen.

Betastrahlen können durch einigeMillimeter dicke Platten aus Blei oder Eisen abgehalten werden. 2.3 Gammastrahlung GammastrahlenGammastrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die beim radioaktiven Zerfall von angeregten Kernzuständen auftritt, alsFolge vorangegangener Kernumwandlung.© Microsoft Corporation.

Alle Rechte vorbehalten. Bei der Gamma- oder g-Strahlung handelt es sich um eine elektromagnetische Strahlung, die aus Photonen oder Gammaquanten ( g) besteht und deren Wellenlänge kleiner ist als die der Röntgenstrahlung.

Gammastrahlung entsteht z.

B.

beim Übergang eines Atomkerns von einen energetisch angeregten Zustand in einen energieärmerenZustand und tritt häufig als Begleiterscheinung neben Alpha- und Betastrahlung auf.

Ein Beispiel wäre das Isotop Protactinium 234, dessen spontane Kernumwandlung mitder Emission von Gammaquanten stattfindet.

Bei der Emission von Gammaquanten bleiben Ordnungszahl und Kernladungszahl unverändert. Die Energie von Gammastrahlung beträgt im Durchschnitt ein bis zwei Megaelektronenvolt, die Reichweite ist um ein Vielfaches größer als die der Betastrahlung.Gammastrahlen können mehrere Zentimeter dicke Bleiplatten mühelos durchdringen. 2.4 Weitere Strahlungsarten Bei den meisten natürlichen Radionukliden (ab Kernladungszahl 84) treten die genannten drei Strahlungsarten entweder einzeln oder auch in kombinierter Form auf.

Einigekünstliche Radionuklide (u.

a.

ab Kernladungszahl 90) wandeln sich in seltenen Fällen auch unter Emission von Röntgen- oder Neutronenstrahlung um. Durch den so genannten Elektroneneinfang, bei dem der Atomkern ein Hüllenelektron (meist aus der K-Schale) einfängt, geht ein Proton des Kerns in ein Neutron über: p + + e- → n + µ e Der durch diesen „K-Einfang” entstandene Kern befindet sich in einem energetisch angeregten Zustand und setzt die überschüssige Energie in Form von Röntgenstrahlung frei.

Siehe auch Einfangprozesse Neutronen werden bei spontanen Kernspaltungen frei.

Diese Kernumwandlungen lassen sich vor allem bei den Atomkernen der schweren Elemente (ab Massenzahl 230)beobachten, wie z.

B.

die Umwandlung von Californium 252: 252Cf → 142Ba + 106Mo + 4 1nMitte der achtziger Jahre wurde eine einzigartige Zerfallsart entdeckt, bei der Radiumisotope mit den Massenzahlen 222, 223 und 224 statt der üblichen Alphateilchen Kerne des Kohlenstoffisotops 14C emittierten.

In äußerst seltenen Fällen ist auch die Emission von Protonen oder von größeren Bruchstücken (mit mehr als 40 Protonen) beobachtet worden.

Sie tritt mit geringer Wahrscheinlichkeit bei den Isotopen Thulium-147 und Lutetium-151 auf. 2.5 Halbwertszeit Der Zerfall mancher Stoffe, wie etwa Uran 238 und Thorium 232, scheint unendlich lange und ohne nachweisbare Verminderung der spezifischen Zerfallsrate (bezogen aufeine Masseneinheit eines bestimmten Isotops) vonstattenzugehen.

Andere radioaktive Substanzen zeigen einen drastischen Abfall ihrer spezifischen Zerfallsrate über die. »

↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓

Liens utiles