Lateinische Sprache (Sprache).
Publié le 12/06/2013
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schließt der Begriff auch den sermo cotidianus der gebildeten Römer mit ein.
Die romanischen Sprachen haben sich nicht aus der lateinischen Literatursprache entwickelt, sondern aus dem sermo plebeius der spätlateinischen Periode, der Lingua Romana. So verschwand z.
B.
equus („Pferd”) aus der Sprache, und caballus („Gaul”, „Lastpferd”) wurde zur Grundlage für die romanischen Wörter für Pferd (cheval, caballo). In ähnlicher Weise sind die romanischen Wörter für Kopf (tête, testa) nicht von dem lateinischen caput abgeleitet, sondern von einem lateinischen Slangausdruck für Kopf (testa), wörtlich „Topf”.
4 MITTELLATEIN
Im mittelalterlichen Westeuropa war Latein die Sprache der Wissenschaften.
Die Sprache dieser Periode nennt man Mittellatein oder auch nichtklassisches Latein.
Latein warauch für die breite Bevölkerung weiterhin eine lebendige Sprache, da die Kirche eine enorme Menge an kirchlicher Prosa und Dichtung hervorbrachte.
Die Sprache machtejedoch zahlreiche Veränderungen durch.
Der Satzbau wurde weiter vereinfacht, neue Wörter aus verschiedenen Quellen wurden aufgenommen, und neue Bedeutungentraten an die Stelle der alten.
Trotzdem änderte sich die lateinische Sprache in dieser Periode weitaus weniger als die französische oder die englische.
5 NEULATEIN ODER MODERNES LATEIN
Im 15.
und 16.
Jahrhundert entstand das Neulatein, auch modernes Latein genannt.
Die Schriftsteller der Renaissance schrieben in einem neuen, ausgezeichneten Latein,das die Autoren der klassischen Periode – vor allem Cicero – nachahmte.
Nahezu alle Bücher von Rang, ob naturwissenschaftlichen, philosophischen oder religiösen Inhalts,wurden zu jener Zeit in lateinischer Sprache verfasst.
Dazu gehören auch die Werke des holländischen Gelehrten Erasmus, des englischen Philosophen Francis Bacon unddes englischen Physikers Isaac Newton.
Daneben war Latein auch das Verständigungsmittel für die diplomatischen Beziehungen zwischen den europäischen Nationen.
Erstgegen Ende des 17.
Jahrhunderts schwand seine Bedeutung als internationale Sprache.
Dennoch blieb es auch im 18.
und 19.
Jahrhundert die Sprache der klassischenGelehrsamkeit, und sogar noch im 20.
Jahrhundert werden bisweilen Abhandlungen in lateinischer Sprache verfasst.
Die katholische Kirche verwendet die lateinischeSprache weiterhin in ihren offiziellen Dokumenten.
Im modernen Lateinunterricht werden verschiedene Aussprachen verwendet.
In Europa, mit Ausnahme von Großbritannien, orientiert man sich an der Aussprache dermodernen europäischen Sprachen, die wiederum die an das Italienische angelehnte Aussprache der katholischen Kirche übernommen haben.
In Großbritannien klingen dielateinischen Wörter wie englische, wobei jedoch jede Silbe ausgesprochen wird.
Daneben gibt es noch die römische Methode, die versucht, das Lateinische nach den Regelnder Zeit Ciceros auszusprechen; sie wird in Schulen und Universitäten in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern gelehrt.
Eigennamen werden jedoch nach denNormen der jeweiligen Landessprache ausgesprochen: Cicero klingt in Deutschland wie Tsítsero, in Italien wie Chíchero, in Spanien wie Thíthero, in Frankreich wie Siséro und in England wie Sísero.
6 EIGENSCHAFTEN
Der Lautbestand des Lateinischen weist fünf Vokale auf (a, e, i, o, u), deren Länge phonologisch relevant ist.
Der Wortakzent befindet sich meist auf der vorletzten Silbe. Das Lateinische ist eine synthetisch-flektierende Sprache.
Es werden sechs Kasus unterschieden (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ und Ablativ), drei Genera(Maskulinum, Femininum und Neutrum) und fünf Deklinationsklassen.
Es gibt die Tempora Präsens, Perfekt, Imperfekt, Plusquamperfekt Futur I und Futur II.
DasTempussystem des Lateinischen ist geeignet, den zeitlichen Bezug eines Vorgangs zum Sprecher und die zeitlichen Relationen zwischen Vorgängen auszudrücken, nichtjedoch den Aspekt.
In der Verbalflexion unterscheidet man vier Konjugationsklassen.
Latein ist eine Nullsubjektsprache mit deutlicher Tendenz zur Subjekt-Objekt-Verb-Wortstellung (grundsätzlich ist die Wortstellung frei).
Die lateinische Sprache besitzt einen strengen Satzbau und eine gewichtige Diktion, Kraft und Präzision; aufgrunddieser Eigenschaften war es all die Jahrhunderte hindurch hervorragend als wissenschaftliches und philosophisches Medium geeignet.
Die lateinische Sprache lebt in zweifacher Hinsicht weiter: Zum einen wird die literarische Sprache bis heute gelehrt und gelesen, und zum anderen besteht sie in denromanischen Sprachen weiter, denn sie stellen die moderne Weiterentwicklung des Vulgärlateins dar.
Italienisch vor allem trägt zu Recht die Bezeichnung „modernes Latein”(romanische Sprachen).
Die europäischen Sprachen haben vieles aus dem Lateinischen übernommen, direkt und – über die heute noch bestehenden romanischen Sprachenwie Französisch und Italienisch – auch indirekt.
Die lateinische Sprache ist nicht nur wegen ihrer Literatur von Bedeutung, sondern auch weil sich aus der Betrachtung ihrerEntwicklung viel über Sprachgeschichte im Allgemeinen, aber auch über den Ursprung und die Entwicklung wichtiger moderner europäischer Sprachen lernen lässt.
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