Indische Sprachen (Sprache).
Publié le 12/06/2013
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die modernen indischen Dialekte zu entwickeln.
Insgesamt gibt es heute mehr als 400 Millionen Sprecher der indoarischen (indischen) Sprachen.
Es ist schwierig, diegenaue Zahl dieser Sprachen zu bestimmen.
Ungefähr 35 davon sind von Bedeutung, insbesondere Hindi, Urdu, Bengali, Gujarati, Punjabi, Marathi, Bihāri, Oriya undRajasthani.
Jede dieser Einzelsprachen hat mehr als zehn Millionen Sprecher.
Obwohl die Sprachen Hindi und Urdu verschiedene Namen tragen, sind es eigentlich nur geringfügig voneinander abweichende Dialekte einer Sprache.
DieHauptunterschiede liegen in der Herkunft ihres Wortschatzes, in den Schriften sowie in den religiösen Traditionen.
Der Wortschatz des Hindi wurde im Wesentlichen aus demSanskrit übernommen, Urdu hingegen hat viele Wörter persischen und arabischen Ursprungs.
Hindi wird in der Devanagari-Schrift geschrieben, Urdu in einer persisch-arabischen Schrift.
Die weit größte Sprechergruppe des Hindi sind Hindus; Urdu hingegen wird überwiegend von Muslimen gesprochen – in Indien wie auch in ganz Pakistan.
Es gibt zwei Hauptvarietäten des Hindi, die von insgesamt circa 180 Millionen Sprechern benutzt werden.
Westhindi, das sich in der Gegend um Delhi entwickelt hat,umfasst die Literatursprachen Hindi und Urdu.
Osthindi wird vor allem im mittleren Uttar Pradesh und im östlichen Madhya Pradesh gesprochen; seine wichtigsten Schriftensind im Awadhi-Dialekt abgefasst.
(Hindustani ist eine ältere Bezeichnung, die seit der Teilung von 1947 immer seltener verwendet wird.
Unter Hindustani versteht man dieMischform des westlichen Hindi-Urdu, die sich in den Lagern und auf den Marktplätzen um Delhi herausgebildet hat.
Es war vom 16.
bis zum 18.
Jahrhundert in ganz Indienverbreitet und diente als Lingua franca unter den verschiedenen Sprachgruppen.) Bengali, das in Westbengalen und von fast der ganzen Bevölkerung von Bangladeschgesprochen wird, hat weltweit die sechsthöchste Sprecherzahl (ca.
120 Millionen).
Ebenso wie Hindi stammt auch Bengali vom Sanskrit ab.
Es ist die Sprache des DichtersRabindranath Tagore, der 1913 den Literaturnobelpreis verliehen bekam.
Unter den modernen indischen Sprachen weist sie die umfangreichste literarische Produktion auf.
Punjabi (auch Panjabi) wird im Punjab, einer Region, die sich über Teile des nordwestlichen Indiens und Ostpakistans erstreckt, gesprochen und war die Sprache derBegründer der Sikh-Religion.
Die heiligen Lehren dieser Religion sind schriftlich in Punjabi in der Gurmukhi-Schrift belegt, die von einem Sikh-Guru entwickelt worden ist.
InIndien hat Punjabi viele Gemeinsamkeiten mit dem Hindi; im Westen, in Pakistan, weichen die Dialekte des Punjabi stark voneinander ab.
Unter dem Begriff Bih āri werden drei miteinander verwandte Sprachen zusammengefasst – Bhojpuri, Maithili und Magahi – die hauptsächlich im Nordosten Indiens in Bih ārgesprochen werden.
Trotz der etwa 40 Millionen Sprecher ist Bih āri keine von der Verfassung anerkannte Staatssprache Indiens.
Sogar in Bih ār wird im Bildungswesen undin offiziellen Angelegenheiten Hindi gebraucht.
Zu den anderen wichtigen indischen Sprachen gehören Singhalesisch, die Staatssprache Sri Lankas, und Romani, die Sprache der Sinti und Roma, die sich in Indienentwickelt hat und auf der ganzen Welt verbreitet ist.
Das Lautinventar und die Grammatik des Romani ist deutlich vom Sanskrit beeinflusst, aus dem sich diese Spracheentwickelt hat.
Die meisten Schriften der indischen Sprachen gehen letztlich auf die Brahmi-Schrift zurück, die vom Nordsemitischen abstammt.
Devanagari, das sich aus der Brahmi-Schrift entwickelt hat, wird für Nepali, Marathi und Kashmiri (von Hindus) gebraucht, außerdem für Hindi, Sanskrit und die Prakrit-Dialekte.
Gujarati, Bengali, Assamesischund Oriya haben jeweils eigene Schriftsysteme, die auf Devanagari zurückgehen.
Eine persisch-arabische Schrift wird für Urdu, Sindhi (das auch in Devanagari geschriebenwird) und Punjabi gebraucht.
4 DRAVIDISCHE SPRACHEN
Es gibt etwa 25 dravidische Sprachen mit insgesamt über 150 Millionen Sprechern, überwiegend aus dem Süden und Osten Indiens.
Die vier wichtigsten dravidischenSprachen sind als offizielle Staatssprachen anerkannt – Tamil in Tamil Nadu, Telugu in Andhra Pradesh, Kannada (Kanarese) in Mysore und Malayalam in Kerala.
Sie habeneine lange literarische Tradition und eigene Schriftsysteme.
Telugu hat unter den dravidischen Einzelsprachen die größte Sprecherzahl.
Tamil hat die umfangreichsteLiteratur, die, nicht ganz so alt wie früher vermutet, wahrscheinlich auf das 1.
bis 5.
Jahrhundert n.
Chr.
zurückgeht.
Tamil hat die größte geographische Ausdehnung undwird auch im nordwestlichen Sri Lanka gesprochen.
Die anderen dravidischen Sprachen werden von einer kleineren Sprecherzahl gesprochen und sind in der Mehrzahl keineSchriftsprachen.
Die dravidischen Sprachen haben viele Wörter aus den indischen Sprachen entlehnt, vor allem aus dem Sanskrit.
Umgekehrt haben die indischen SprachenLaute und grammatische Strukturen des Dravidischen übernommen.
5 ANDERE SPRACHGRUPPEN
Die Munda-Sprachen mit circa zwölf Einzelsprachen werden von ungefähr fünf oder sechs Millionen Menschen in verstreuten Gebieten im Nordosten und in der Mitte Indiensgesprochen.
Die wichtigste Munda-Sprache ist Santali, die die größte Sprecherzahl hat und die einzige Munda-Sprache ist, die eine Schrift besitzt.
Wie man heute weiß,existierten in Indien die Munda-Sprachen wie auch die dravidischen Sprachen schon vor der indogermanischen Invasion.
Linguisten nehmen an, dass die Munda-Sprachen mit den Mon-Khmer-Sprachen des südöstlichen Asiens verwandt sind und zählen diese Sprachzweige zu deraustroasiatischen Sprachfamilie.
Eine Mon-Khmer-Sprache, Khasi, wird in Indien in der Provinz Assam gesprochen.
Eine kleine Anzahl sinotibetischer Sprachen wird auchentlang der Grenzen Indiens, von Tibet bis Myanmar, gesprochen.
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