Zeichnung.
Publié le 20/06/2013
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Jacopo da Pontormo und El Greco sind von stärkerem persönlichen Ausdruck.
Fast surrealistisch muten dagegen die Zeichnungen des flämischen Malers Hieronymus Boschan.
Realistische Beobachtungen hingegen zeigen die Zeichnungen des Flamen Pieter Bruegel des Älteren, Albrecht Dürers und Hans Holbeins des Jüngeren.
Im 17.
Jahrhundert zeugen die von der Strichführung lebenden, lavierten Rohrfeder- und Pinselzeichnungen von Rembrandt und die Porträtstudien in Rötel und Farbkreidendes Flamen Peter Paul Rubens schon von barocker Dramatik und Gestaltungskraft.
Im Gegensatz dazu stehen einige lavierte Federzeichnungen des Franzosen NicolasPoussin mit ihrer ruhigen architektonischen Ordnung.
Die lavierten Pinselzeichnungen der französischen Maler Antoine Watteau und Jean-Honoré Fragonard im 18.
Jahrhundert sind typisch für das Rokoko, während deraufkommende Klassizismus sich in den Kreide- und Kohlestudien von Pierre Paul Prud’hon manifestiert.
Wieder andere Gegensätze innerhalb des 18.
Jahrhunderts findetman im Vergleich der ruhigen, realistischen Zeichnungen von Gegenständen des Alltags von Jean-Baptiste Siméon Chardin und den lavierten Federzeichnungen desSpaniers Francisco de Goya, der den Krieg und die soziale Ungerechtigkeit satirisch thematisierte.
4.3 19.
und 20.
Jahrhundert
Die rapiden politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen des 19.
Jahrhunderts spiegelten sich in zahlreichen Kunststilen, die im Wesentlichen von Paris ausgingen, wider.Der Klassizismus, der sich in den straff gespannten Konturen der Figuren- und Porträtzeichnungen des Jean Auguste Dominique Ingres zeigt, wetteiferte mit derromantischen Dramatik in den breit angelegten Zeichnungen der Franzosen Eugène Delacroix und Théodore Géricault, den Nachtgeschichten des in England tätigenSchweizers Heinrich Füssli, den Milton-Illustrationen des Engländers William Blake und mit den deutschen Romantikern Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich.
DerMünchner Johann Georg Dillis zeichnete und aquarellierte frisch empfundene realistische Landschaften.
Gustave Courbet verwendete die Schraffur, um seinen offensivenRealismus zu unterstreichen.
Honoré Daumier war als satirischer Zeichner berühmt.
Der Realismus dominiert auch in den Zeichnungen der amerikanischen Künstler GilbertStuart, George Catlin, John James Audubon, Winslow Homer und Thomas Eakins.
Was die englischen Landschaftsmaler John Constable und Joseph Mallord William Turner in ihren Aquarellen vorweggenommen hatten, setzte Claude Monet in einenneuartigen Stil um, der sich durch lose miteinander verknüpfte Linien auszeichnete, um so Gegenstände als verschwimmende Flächen zu definieren.
Der mit der Rohrfederin Parallelstrichen arbeitende Vincent van Gogh brach die Bildfläche auf, während sein Kollege Paul Gauguin mit größeren monochromen Flächen arbeitete.
Paul Cézanneverwendete die gebrochene Linie, um so Strukturebenen zu schaffen.
In seinen Kohlezeichnungen nutzt Georges Seurat die Maserung des Papiers aus, wobei eine dunstigeAtmosphäre evoziert wird.
Der herausragende deutsche Zeichner war zu jener Zeit Adolph von Menzel, dessen zeichnerisches Werk gegenwärtig weltweit in derKunstgeschichte erstmals eine ihm entsprechende Beachtung findet.
Wichtige deutsche Zeichner des Impressionismus waren Max Slevogt, Max Liebermann und LovisCorinth.
Im 20.
Jahrhundert führte der Kubismus im Werk von Pablo Picasso und Georges Braque zur Entstehung der abstrakten und der konstruktivistischen Zeichnung.
Im Zug desfranzösischen Surrealismus und des amerikanischen Abstrakten Expressionismus entstanden spontanere, offene Zeichnungen.
Auch experimentierte man mit Textur, Rasterund Collage.
Die Expressionisten und deren Nachfolger bedienten sich häufig der Zeichnung als Ausdrucksmittel: Zu nennen sind Ludwig Meidner und v.
a.
Max Beckmann,der ein großer Zeichner des 20.
Jahrhunderts war.
Ein realistischer Ansatz zeigt sich in den Zeichnungen der amerikanischen Künstler George Bellows und Edward Hopper,bei der Deutschen Käthe Kollwitz und dem Mexikaner Diego Rivera.
Im späten 20.
Jahrhundert ist die Vielfalt dieser Kunstrichtung beeindruckend.
A.
R.
Penck, David Hockney und Jean Dubuffet verknüpfen ihre Zeichenkunst mitverschiedenen Drucktechniken.
Eine Sonderstellung nimmt Joseph Beuys ein, der die akademische Zeichenkunst schon in jungen Jahren hinter sich gelassen hatte und mitfloralen Mustern und Körperstereotypen arbeitete.
4.4 Östliche Kulturen
In China, Japan und Korea wird zwischen Zeichnung, Malerei und Kalligraphie so gut wie nicht unterschieden.
Jedes Begriffszeichen ist sowohl Symbol für die Natur als auchder Natur nachempfundener Entwurf.
Zwar zeigt fast jede ältere Zeichnung – es handelt sich dabei meist um die Darstellung religiöser Figuren – gleichmäßige Linien, dochweisen neuere Landschaftsdarstellungen und andere Werke der profanen Kunst auch kalligraphische Absichten auf, die eine größere Gestaltungsvielfalt ermöglichen.
Farbegilt lediglich als schmückendes Beiwerk.
Eine intuitive Maltechnik war das Aufspritzen von Tinte, die im 13.
Jahrhundert der chinesische Zen-Mönch Mu-Ch’i Fa-Ch’ang undandere entwickelt hatten.
Die frühe islamische Kunst, die unter dem Einfluss der arabischen Kalligraphie stand und wegen des Bilderverbots keine Menschen abbilden durfte, brachte komplizierteBlumenmuster und geometrische Muster hervor.
Später stand die Kunst der Zeichnung, insbesondere im Rahmen der persischen Buchmalerei, unter dem Einfluss Chinasund des europäischen Realismus, wobei doch figürliche Szenen zur Darstellung gelangten.
Dadurch wurde wiederum die Zeichenkunst in der Türkei und im Indien des 16.und 17.
Jahrhunderts beeinflusst.
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