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Zeichnung.

Publié le 20/06/2013

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Zeichnung. 1 EINLEITUNG Zeichnung, Gestaltung von Umrissen auf einer Fläche wie Papier, Leinwand, Pappe, Putz, Glas, Bein und Stein unter Zuhilfenahme von Linien, Farbe und Schattierung. Zur Anfertigung einer Zeichnung werden trockene Zeichenmittel wie Bleistift (Graphit), Silberstift (besonders im 15. Jahrhundert), Rötel (seit Leonardo da Vinci), Kreide, Pastell, Kohle, Buntstifte, und flüssige Zeichenmittel wie Tinte, Sepia, Tusche, Wasserfarbe, Gouache oder Deckweiß benutzt oder auch Kombinationen dieser Hilfsmittel. Flüssige Zeichenmittel werden mit Federn (bis ins 19. Jahrhundert Gänsekiel, später Metallfeder) und Pinsel aufgebracht. Graphische Verfahren wie Holzschnitt, Kupferstich, Radierung (siehe Druckgraphik und druckgraphisches Gestalten) und Lithographie nehmen die Zeichenkunst zum Ausgang. Die Zeichnung ist die älteste Kunstübung und stellt auch heute noch die Grundlage sämtlicher bildenden Künste (einschließlich Bildhauerei) dar. Die Zeichenkunst ist ein wichtiger Ausbildungszweig an den Kunstakademien, beim Architekturstudium und an technischen Fachschulen (zum Zeichnen mit technischen Geräten siehe technisches Zeichnen). 2 HANDZEICHNUNG Beim Abzeichnen sichtbarer Objekte handelt es sich um die graphische Wiedergabe von Eindrücken, die mit den Augen aufgenommen werden. Da es nicht möglich ist, alle Aspekte eines Gegenstands auf einer ebenen Fläche festzuhalten, besteht die Kunst des Zeichnens darin, dem Betrachter mitzuteilen, was er auf der Zeichnung nicht sehen kann. Die Entscheidung, wie dabei verfahren wird, erfordert Umsetzungsvermögen, das sich erst mit zeichnerischer Erfahrung einstellt. Bei einer Skizze handelt es sich um eine Zeichnung, die in gestraffter Form nur die entscheidenden Einzelheiten des Objekts wiedergibt. Die verschiedenen Schulen des Zeichnens unterscheiden sich dadurch, inwieweit die Beschränkungen, die die einfarbige Gestaltung mit sich bringt, überwunden werden. Bei mancher Skizze werden die Umrisse, Konturen und typische Kennzeichen eines Gegenstandes dargestellt. Die Kraft der reinen Linie zur Andeutung unterschiedlicher Oberflächenstrukturen und zur Wiedergabe von Details wird beispielhaft in der chinesischen und japanischen Kunst deutlich, besonders bei Schwarzweißzeichnungen. 3 ZEICHENTECHNIKEN Die Grundprinzipien des Zeichnens sind stets dieselben, welches Medium auch immer zur Anwendung kommt. Der Künstler stellt seine Beobachtungen an, skizziert dann die vorherrschenden Strukturlinien seines Gegenstandes, dessen Konturen und die größeren Flächen. Die wichtigeren Details werden hinzugefügt, es folgen Korrekturen. Bei diesen Arbeitsgängen spielen die Leichtigkeit der Skizzierung und sichere Linienführung eine Rolle. Je nach Darstellungsmittel werden verschiedene Techniken angewandt. Mit der Zeichenfeder lässt sich am genauesten arbeiten, denn sie hinterlässt eine unauslöschliche Spur. Unterschiedliche Schattierungen müssen durch Tupfer, eng gesetzte Linien und Kreuzschraffur angedeutet werden. Ein Meister der Federzeichnung muss auch ein Meister der reinen Linie sein. Mit Kohle und Pinsel ist es fast unmöglich, feine Linien zu ziehen. Das gilt auch für die Arbeit mit dem Pinsel. Bleistift und Buntstift erfordern ebenfalls die Verwendung der Linie, erlauben aber auch breite, weiche Striche und Abtönungsmöglichkeiten mit dem Wischer. Dunklere Schattierungen und größere einfarbige Flächen werden mit dem Bleistift angedeutet, während die Farbe des Papiers für die Wiedergabe der Zwischentöne verantwortlich ist. Die Meister der Renaissance, die den Graphitbleistift, eine Erfindung des 16. Jahrhunderts, noch nicht kannten, benutzten für ihre Arbeit auf Pergament oder schwerem Papier ein Zeichengerät mit einer Spitze aus Blei oder Silber, so dass eine hellgraue Linie entstand. Häufigere Verwendung fand jedoch rote Kreide. Auch die Gänsefeder diente zum Zeichnen, bis sie im 19. Jahrhundert von der Stahlfeder verdrängt wurde. Die Technik des perspektivischen Zeichnens (siehe Perspektive) wird bei der Handzeichnung und dem Zeichnen mit Geräten angewandt. Sie zielt darauf ab, einen Gegenstand in seiner dreidimensionalen Erscheinungsform aus einem bestimmten Blickwinkel darzustellen. Dabei geht es nicht um künstlerischen Ausdruck, sondern um den konstruktiven Aspekt. Der Gegenstand wird mit den Verkürzungen gezeichnet, die das Auge des Beobachters aus dem entsprechenden Blickwinkel wahrnimmt. Die exakten Winkelabstände, Dimensionen, Verzerrungen und Verkürzungen jedes Teilbereichs werden jedoch durch mathematische Größen bestimmt, nicht durch den bloßen visuellen Eindruck. Eine Zeichnung kann dann mit zusätzlichen farbigen Linien, mit Licht und Schatten vervollkommnet werden. Damit verlässt sie das Gebiet der technischen Zeichnung und wird zum künstlerischen Ausdruck. Es ist für einen Zeichner unmöglich, Landschafts- und Gebäudeformen korrekt wiederzugeben, ohne im perspektivischen Zeichnen ausgebildet worden zu sein. Entprechende Kenntnis ist unabdingbar für Kulissenmaler, und sie bildet die Grundlage der optischen Raffinements des Bühnenbildes. Die japanische Kunst löste das Problem der Perspektive ganz anders. Der Blick des Betrachters schweift hier fast ausnahmslos aus der Vogelperspektive über die Szenerie. 4 GESCHICHTE 4.1 Prähistorische Zeit, Antike und Mittelalter Während der Altsteinzeit wurden in Afrika, Asien und Europa auf Knochen, Felswänden und in Höhlen Tiere abgebildet, und zwar offensichtlich in einem kultischen oder religiösen Kontext. Beispiele sind die Höhlen von Altamira in Spanien und Lascaux in Frankreich. Im antiken Ägypten dienten Tuschezeichnungen auf Papyrus und Steingutfragmente, in die man Figuren und Muster eingeritzt hatte, als Vorlage für Maler und Bildhauer. In Mesopotamien waren es Ritzzeichnungen auf Tontafeln. Diese Zeichnungen, die zunächst nur eine strenge Frontalansicht und übertriebene Formen zeigten, erhielten im Lauf der Zeit mehr und mehr naturgetreue Züge, wie im antiken Ägypten und in Assyrien. Aus dem antiken Griechenland und Rom sind nur wenige Vorzeichnungen auf Holztafeln, Pergament, Metall, Stein und Elfenbein erhalten geblieben. Ausgeführte Zeichnungen, wie sie auf griechischen Vasen zu sehen sind, spiegeln den Entwicklungsweg von der stilisierten, archaischen Form zur Idealisierung der Gegenstände in der Klassik und schließlich zur naturalistischen Behandlung der menschlichen Gestalt. Die Zeichnung der Römer war hingegen im Großen und Ganzen, wie auch ihre Porträtkunst, dem Realismus verpflichtet. In den Klöstern des Mittelalters wurden religiöse Texte auf Pergament abgeschrieben, die man dann mit Initialen, Schmuckrändern und illuminierten Bildern versah. Während der Romanik dienten Zeichnungen als Vorlagen für die Buchmaler, aber auch als Kartons oder Vorzeichnungen für Fresken und Skulpturen. Als Bildthemen dienten in der Regel allegorische Umsetzungen von Glaubensinhalten. Dies nahm am Ende der Gotik eine radikale Wendung, so in den Silberstift- und Federzeichnungen von Jan van Eyck und Rogier van der Weyden, die im Studium der Natur die göttliche Wahrheit suchten. 4.2 Renaissance, Barock und 18. Jahrhundert In der Renaissance erfuhr die Zeichenkunst durch die von den Humanisten getragene Wiederentdeckung der griechisch-römischen Antike, die Erfindung der Vervielfältigungstechnik des Druckens, die Verfügbarkeit von Papier und die breitere Palette an Zeichengeräten einen Entwicklungsschub. Die Meister der Renaissancezeichnung vermittelten in ihren Werken ein Verständnis für die Formen der Natur und deren Idealisierung, sei es nun, weil diese als vorbereitende Studien für Bilder oder Skulpturen dienten oder weil damit zum ersten Mal die Zeichnung autonom geworden war. Zu den herausragenden Leistungen auf diesem Gebiet gehören die anatomischen Studien und technischen Entwürfe von Leonardo da Vinci und die Figurenstudien von Michelangelo und Raffael. Die Zeichnungen Tintorettos, der Manieristen Jacopo da Pontormo und El Greco sind von stärkerem persönlichen Ausdruck. Fast surrealistisch muten dagegen die Zeichnungen des flämischen Malers Hieronymus Bosch an. Realistische Beobachtungen hingegen zeigen die Zeichnungen des Flamen Pieter Bruegel des Älteren, Albrecht Dürers und Hans Holbeins des Jüngeren. Im 17. Jahrhundert zeugen die von der Strichführung lebenden, lavierten Rohrfeder- und Pinselzeichnungen von Rembrandt und die Porträtstudien in Rötel und Farbkreiden des Flamen Peter Paul Rubens schon von barocker Dramatik und Gestaltungskraft. Im Gegensatz dazu stehen einige lavierte Federzeichnungen des Franzosen Nicolas Poussin mit ihrer ruhigen architektonischen Ordnung. Die lavierten Pinselzeichnungen der französischen Maler Antoine Watteau und Jean-Honoré Fragonard im 18. Jahrhundert sind typisch für das Rokoko, während der aufkommende Klassizismus sich in den Kreide- und Kohlestudien von Pierre Paul Prud'hon manifestiert. Wieder andere Gegensätze innerhalb des 18. Jahrhunderts findet man im Vergleich der ruhigen, realistischen Zeichnungen von Gegenständen des Alltags von Jean-Baptiste Siméon Chardin und den lavierten Federzeichnungen des Spaniers Francisco de Goya, der den Krieg und die soziale Ungerechtigkeit satirisch thematisierte. 4.3 19. und 20. Jahrhundert Die rapiden politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts spiegelten sich in zahlreichen Kunststilen, die im Wesentlichen von Paris ausgingen, wider. Der Klassizismus, der sich in den straff gespannten Konturen der Figuren- und Porträtzeichnungen des Jean Auguste Dominique Ingres zeigt, wetteiferte mit der romantischen Dramatik in den breit angelegten Zeichnungen der Franzosen Eugène Delacroix und Théodore Géricault, den Nachtgeschichten des in England tätigen Schweizers Heinrich Füssli, den Milton-Illustrationen des Engländers William Blake und mit den deutschen Romantikern Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich. Der Münchner Johann Georg Dillis zeichnete und aquarellierte frisch empfundene realistische Landschaften. Gustave Courbet verwendete die Schraffur, um seinen offensiven Realismus zu unterstreichen. Honoré Daumier war als satirischer Zeichner berühmt. Der Realismus dominiert auch in den Zeichnungen der amerikanischen Künstler Gilbert Stuart, George Catlin, John James Audubon, Winslow Homer und Thomas Eakins. Was die englischen Landschaftsmaler John Constable und Joseph Mallord William Turner in ihren Aquarellen vorweggenommen hatten, setzte Claude Monet in einen neuartigen Stil um, der sich durch lose miteinander verknüpfte Linien auszeichnete, um so Gegenstände als verschwimmende Flächen zu definieren. Der mit der Rohrfeder in Parallelstrichen arbeitende Vincent van Gogh brach die Bildfläche auf, während sein Kollege Paul Gauguin mit größeren monochromen Flächen arbeitete. Paul Cézanne verwendete die gebrochene Linie, um so Strukturebenen zu schaffen. In seinen Kohlezeichnungen nutzt Georges Seurat die Maserung des Papiers aus, wobei eine dunstige Atmosphäre evoziert wird. Der herausragende deutsche Zeichner war zu jener Zeit Adolph von Menzel, dessen zeichnerisches Werk gegenwärtig weltweit in der Kunstgeschichte erstmals eine ihm entsprechende Beachtung findet. Wichtige deutsche Zeichner des Impressionismus waren Max Slevogt, Max Liebermann und Lovis Corinth. Im 20. Jahrhundert führte der Kubismus im Werk von Pablo Picasso und Georges Braque zur Entstehung der abstrakten und der konstruktivistischen Zeichnung. Im Zug des französischen Surrealismus und des amerikanischen Abstrakten Expressionismus entstanden spontanere, offene Zeichnungen. Auch experimentierte man mit Textur, Raster und Collage. Die Expressionisten und deren Nachfolger bedienten sich häufig der Zeichnung als Ausdrucksmittel: Zu nennen sind Ludwig Meidner und v. a. Max Beckmann, der ein großer Zeichner des 20. Jahrhunderts war. Ein realistischer Ansatz zeigt sich in den Zeichnungen der amerikanischen Künstler George Bellows und Edward Hopper, bei der Deutschen Käthe Kollwitz und dem Mexikaner Diego Rivera. Im späten 20. Jahrhundert ist die Vielfalt dieser Kunstrichtung beeindruckend. A. R. Penck, David Hockney und Jean Dubuffet verknüpfen ihre Zeichenkunst mit verschiedenen Drucktechniken. Eine Sonderstellung nimmt Joseph Beuys ein, der die akademische Zeichenkunst schon in jungen Jahren hinter sich gelassen hatte und mit floralen Mustern und Körperstereotypen arbeitete. 4.4 Östliche Kulturen In China, Japan und Korea wird zwischen Zeichnung, Malerei und Kalligraphie so gut wie nicht unterschieden. Jedes Begriffszeichen ist sowohl Symbol für die Natur als auch der Natur nachempfundener Entwurf. Zwar zeigt fast jede ältere Zeichnung - es handelt sich dabei meist um die Darstellung religiöser Figuren - gleichmäßige Linien, doch weisen neuere Landschaftsdarstellungen und andere Werke der profanen Kunst auch kalligraphische Absichten auf, die eine größere Gestaltungsvielfalt ermöglichen. Farbe gilt lediglich als schmückendes Beiwerk. Eine intuitive Maltechnik war das Aufspritzen von Tinte, die im 13. Jahrhundert der chinesische Zen-Mönch Mu-Ch'i Fa-Ch'ang und andere entwickelt hatten. Die frühe islamische Kunst, die unter dem Einfluss der arabischen Kalligraphie stand und wegen des Bilderverbots keine Menschen abbilden durfte, brachte komplizierte Blumenmuster und geometrische Muster hervor. Später stand die Kunst der Zeichnung, insbesondere im Rahmen der persischen Buchmalerei, unter dem Einfluss Chinas und des europäischen Realismus, wobei doch figürliche Szenen zur Darstellung gelangten. Dadurch wurde wiederum die Zeichenkunst in der Türkei und im Indien des 16. und 17. Jahrhunderts beeinflusst. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Jacopo da Pontormo und El Greco sind von stärkerem persönlichen Ausdruck.

Fast surrealistisch muten dagegen die Zeichnungen des flämischen Malers Hieronymus Boschan.

Realistische Beobachtungen hingegen zeigen die Zeichnungen des Flamen Pieter Bruegel des Älteren, Albrecht Dürers und Hans Holbeins des Jüngeren. Im 17.

Jahrhundert zeugen die von der Strichführung lebenden, lavierten Rohrfeder- und Pinselzeichnungen von Rembrandt und die Porträtstudien in Rötel und Farbkreidendes Flamen Peter Paul Rubens schon von barocker Dramatik und Gestaltungskraft.

Im Gegensatz dazu stehen einige lavierte Federzeichnungen des Franzosen NicolasPoussin mit ihrer ruhigen architektonischen Ordnung. Die lavierten Pinselzeichnungen der französischen Maler Antoine Watteau und Jean-Honoré Fragonard im 18.

Jahrhundert sind typisch für das Rokoko, während deraufkommende Klassizismus sich in den Kreide- und Kohlestudien von Pierre Paul Prud’hon manifestiert.

Wieder andere Gegensätze innerhalb des 18.

Jahrhunderts findetman im Vergleich der ruhigen, realistischen Zeichnungen von Gegenständen des Alltags von Jean-Baptiste Siméon Chardin und den lavierten Federzeichnungen desSpaniers Francisco de Goya, der den Krieg und die soziale Ungerechtigkeit satirisch thematisierte. 4.3 19.

und 20.

Jahrhundert Die rapiden politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen des 19.

Jahrhunderts spiegelten sich in zahlreichen Kunststilen, die im Wesentlichen von Paris ausgingen, wider.Der Klassizismus, der sich in den straff gespannten Konturen der Figuren- und Porträtzeichnungen des Jean Auguste Dominique Ingres zeigt, wetteiferte mit derromantischen Dramatik in den breit angelegten Zeichnungen der Franzosen Eugène Delacroix und Théodore Géricault, den Nachtgeschichten des in England tätigenSchweizers Heinrich Füssli, den Milton-Illustrationen des Engländers William Blake und mit den deutschen Romantikern Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich.

DerMünchner Johann Georg Dillis zeichnete und aquarellierte frisch empfundene realistische Landschaften.

Gustave Courbet verwendete die Schraffur, um seinen offensivenRealismus zu unterstreichen.

Honoré Daumier war als satirischer Zeichner berühmt.

Der Realismus dominiert auch in den Zeichnungen der amerikanischen Künstler GilbertStuart, George Catlin, John James Audubon, Winslow Homer und Thomas Eakins. Was die englischen Landschaftsmaler John Constable und Joseph Mallord William Turner in ihren Aquarellen vorweggenommen hatten, setzte Claude Monet in einenneuartigen Stil um, der sich durch lose miteinander verknüpfte Linien auszeichnete, um so Gegenstände als verschwimmende Flächen zu definieren.

Der mit der Rohrfederin Parallelstrichen arbeitende Vincent van Gogh brach die Bildfläche auf, während sein Kollege Paul Gauguin mit größeren monochromen Flächen arbeitete.

Paul Cézanneverwendete die gebrochene Linie, um so Strukturebenen zu schaffen.

In seinen Kohlezeichnungen nutzt Georges Seurat die Maserung des Papiers aus, wobei eine dunstigeAtmosphäre evoziert wird.

Der herausragende deutsche Zeichner war zu jener Zeit Adolph von Menzel, dessen zeichnerisches Werk gegenwärtig weltweit in derKunstgeschichte erstmals eine ihm entsprechende Beachtung findet.

Wichtige deutsche Zeichner des Impressionismus waren Max Slevogt, Max Liebermann und LovisCorinth. Im 20.

Jahrhundert führte der Kubismus im Werk von Pablo Picasso und Georges Braque zur Entstehung der abstrakten und der konstruktivistischen Zeichnung.

Im Zug desfranzösischen Surrealismus und des amerikanischen Abstrakten Expressionismus entstanden spontanere, offene Zeichnungen.

Auch experimentierte man mit Textur, Rasterund Collage.

Die Expressionisten und deren Nachfolger bedienten sich häufig der Zeichnung als Ausdrucksmittel: Zu nennen sind Ludwig Meidner und v.

a.

Max Beckmann,der ein großer Zeichner des 20.

Jahrhunderts war.

Ein realistischer Ansatz zeigt sich in den Zeichnungen der amerikanischen Künstler George Bellows und Edward Hopper,bei der Deutschen Käthe Kollwitz und dem Mexikaner Diego Rivera. Im späten 20.

Jahrhundert ist die Vielfalt dieser Kunstrichtung beeindruckend.

A.

R.

Penck, David Hockney und Jean Dubuffet verknüpfen ihre Zeichenkunst mitverschiedenen Drucktechniken.

Eine Sonderstellung nimmt Joseph Beuys ein, der die akademische Zeichenkunst schon in jungen Jahren hinter sich gelassen hatte und mitfloralen Mustern und Körperstereotypen arbeitete. 4.4 Östliche Kulturen In China, Japan und Korea wird zwischen Zeichnung, Malerei und Kalligraphie so gut wie nicht unterschieden.

Jedes Begriffszeichen ist sowohl Symbol für die Natur als auchder Natur nachempfundener Entwurf.

Zwar zeigt fast jede ältere Zeichnung – es handelt sich dabei meist um die Darstellung religiöser Figuren – gleichmäßige Linien, dochweisen neuere Landschaftsdarstellungen und andere Werke der profanen Kunst auch kalligraphische Absichten auf, die eine größere Gestaltungsvielfalt ermöglichen.

Farbegilt lediglich als schmückendes Beiwerk.

Eine intuitive Maltechnik war das Aufspritzen von Tinte, die im 13.

Jahrhundert der chinesische Zen-Mönch Mu-Ch’i Fa-Ch’ang undandere entwickelt hatten. Die frühe islamische Kunst, die unter dem Einfluss der arabischen Kalligraphie stand und wegen des Bilderverbots keine Menschen abbilden durfte, brachte komplizierteBlumenmuster und geometrische Muster hervor.

Später stand die Kunst der Zeichnung, insbesondere im Rahmen der persischen Buchmalerei, unter dem Einfluss Chinasund des europäischen Realismus, wobei doch figürliche Szenen zur Darstellung gelangten.

Dadurch wurde wiederum die Zeichenkunst in der Türkei und im Indien des 16.und 17.

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