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Zedler: Der geistreiche Manns-Saame - Biologie.

Publié le 09/06/2013

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biologie
Zedler: Der geistreiche Manns-Saame - Biologie. Der holländische Naturforscher Antonie van Leeuwenhoek hatte bereits 1677 mit seinem Mikroskop Spermien entdeckt. Wie der hier wiedergegebene Lexikoneintrag von 1734 zeigt, waren im frühen 18. Jahrhundert auch der Weg der Spermien in den weiblichen Geschlechtsorganen sowie die Wanderung der befruchteten Eizelle in groben Zügen bekannt. Abstrus waren allerdings die Spekulationen über das Geschehen nach der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut. Zedler: Der geistreiche Manns-Saame Empfängniß, Conceptio, selbige geschiehet, nach der heut zu Tage gemeinsten Meynung derer Medicorum, wenn der geistreiche Manns-Saame im Beyschlafe, durch den Mund der Gebähr-Mutter in desselben Höhle gebracht wird, da der subtilste Saamen-Geist (Spiritus plasticus) durch einen von denen zwey Canäle, welche Tubæ Fallopianæ, Teutsch Trompeten genennet werden, zu dem Eyerstock gehet, allda ein oder das andere Eylein angreiffet, welches denn nach und nach durch die Wurm-förmige Bewegung derer Trompeten in dem Grund der Gebähr-Mutter sincket, allwo es von selbiger umfasset, und an einem schwärtzlichten Punct angeklebet, aus denen Unter-Schmer-Bauch- und Saamen-Pulß-Adern Blut an sich ziehet, durch welches der im Eylein enthaltene Saamen-Geist zu Kräfften kommt, und alle Gliedmaßen des Menschen oder Thieres bildet. Andere vermeynen in dem männlichen Saamen gewisse kleine Saamen-Thierlein entdecket zu haben, und verwerffen entweder bey denen Viviparis die Lehre von denen Eylein gäntzlich, oder glauben, daß die Empfängniß geschehe, wenn ein solches Saamen-Thierlein in ein Eylein gebracht wird, und darinne seine Nahrung findet. Wieder andere glauben, daß von dem Manne durch seinen Saamen ein Theil von seiner Seele mitgehe, und dieser sich also aus dem Eylein einen Cörper bilde, und selbigen belebe. Johann Heinrich Zedler (Hg.): Grosses vollständiges Universallexikon aller Wissenschaften und Künste. Band 8 (E). Halle und Leipzig 1734, Spalte 1025. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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