Zauberformel Zauberformel, seit 1959 geltendes Prinzip der Sitzverteilung im schweizerischen Bundesrat (der Regierung der Schweiz) auf die führenden Parteien.
Publié le 16/06/2013
Extrait du document

Zauberformel Zauberformel, seit 1959 geltendes Prinzip der Sitzverteilung im schweizerischen Bundesrat (der Regierung der Schweiz) auf die führenden Parteien. Sie ist Kernstück der so genannten Schweizer Konkordanzdemokratie. Nachdem die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SPS), die aus den Nationalratswahlen seit 1947 jeweils als stärkste politische Kraft hervorgegangen war, seit 1951 nicht mehr im Bundesrat vertreten war, einigten sich die vier großen Parteien nach der Wahl von 1959 auf einen Verteilungsschlüssel für die Sitze in der siebenköpfigen Regierung: Je zwei Sitze erhielten die SPS, die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) und die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP); ein Sitz wurde der Schweizerischen Volkspartei (SVP) zugestanden, die bei den Nationalratswahlen regelmäßig auf einen knapp halb so großen Stimmenanteil wie die anderen drei Parteien (jeweils zwischen 23 und 26 Prozent) gekommen war. Damit verzichtete das politische System auf eine effektive parlamentarische Opposition. Hintergrund der Entscheidung für eine solche Konkordanzregierung war die Absicht, alle tragenden politischen Kräfte an der Gestaltung der Politik teilhaben zu lassen, um eine dauerhafte politische Stabilität zu gewährleisten. Das verfassungsmäßige Gegenstück zur Konkordanzregierung sind die Instrumente der direkten Demokratie, die es den Schweizer Stimmbürgern ermöglicht, durch Volksabstimmungen Entscheidungen der Regierung zu korrigieren. Nach der Nationalratswahl 1999 verlangte die SVP, die mit über 22 Prozent (44 Mandaten) zweitstärkste Fraktion im Nationalrat geworden war, eine Korrektur der Zauberformel zu ihren Gunsten, konnte sich aber nicht durchsetzen. Erst nach den Nationalratswahlen 2003, aus denen die SVP mit 26,6 Prozent (55 Mandaten) als stärkste Kraft hervorgegangen war, erhielt die SVP nach der ,,neuen Zauberformel" einen zweiten Sitz im Bundesrat, zulasten der CVP, die nun die mit Abstand schwächste Partei geworden war. Verfasst von: Wieland Eschenhagen Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Liens utiles
- Wasserskilaufen 1 EINLEITUNG Wasserskilaufen, Freizeit- und Wettkampfsportart, bei der der Läufer auf einem oder zwei Spezialskiern mit Hilfe eines Lifts oder von einem Motorboot mit einer Geschwindigkeit von 25 bis etwa 60 Kilometer pro Stunde über die Wasseroberfläche gezogen wird.
- Radsport 1 EINLEITUNG Radsport, Sammelbegriff für alle sportlichen Disziplinen, die als Wettkampf oder in der Freizeit auf einem Fahrrad ausgeübt werden.
- Poker 1 EINLEITUNG Poker, Kartenspiel mit mehreren Varianten, bei dem die Spieler Geld auf den Wert ihrer Karten setzen, um die Kasse (auch ,,Pott" genannt) zu gewinnen, die aus den Einsätzen der Spieler besteht.
- Computerspiele 1 EINLEITUNG Computerspiele, Form der Videospiele, die im Unterschied zu Konsolenspielen auf einem Personal Computer (PC) gespielt werden.
- Indonesischer Tanz 1 EINLEITUNG Indonesischer Tanz, setzt sich aus verschiedenen Tanztraditionen der ethnischen Gruppen zusammen, die auf dem 5 000 Kilometer langen indonesischen Archipel leben.