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Weltwirtschaft - Politik.

Publié le 16/06/2013

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Weltwirtschaft - Politik. 1 EINLEITUNG Weltwirtschaft, sämtliche internationalen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Volkswirtschaften. Seit Jahrhunderten sind die Länder der Erde durch zwischenstaatlichen Austausch von Waren und Kapital miteinander verbunden; in den letzten Jahrzehnten haben sich diese Austauschbeziehungen jedoch deutlich intensiviert. Aufgrund der Globalisierung der Wirtschaft finden Produktion, Konsum und Distribution von Waren und Dienstleistungen nicht mehr nur im nationalen Rahmen statt, sondern sind zunehmend in weltumspannenden Netzwerken organisiert. Der steigende Grad der internationalen Vernetzung zeigt sich besonders deutlich an der Entwicklung von Handels- und Investitionsströmen: Seit Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts sind die weltweiten Exporte doppelt, die weltweiten Direktinvestitionen dreimal und die weltweiten Kapitalströme siebenmal so schnell gewachsen wie die Weltproduktion. Dies impliziert eine Intensivierung der internationalen Arbeitsteilung und das Entstehen globaler Waren- und Finanzmärkte. 2 HISTORISCHE ENTWICKLUNG 2.1 Bis zum 2. Weltkrieg Bereits in der Antike bestanden wichtige Handelsbeziehungen zwischen den Völkern, der Beginn der modernen Außenwirtschaft wird jedoch auf das späte 18. Jahrhundert datiert. Ihre theoretischen Grundlagen lieferten Nationalökonomen wie Adam Smith und David Ricardo, Vertreter des Wirtschaftsliberalismus, die für Freihandel und die Abkehr vom Merkantilismus eintraten. Die zu dieser Zeit in England einsetzende und sich bald über den europäischen Kontinent ausbreitende industrielle Revolution ermöglichte einen starken Anstieg der Produktion und des Einkommens; internationaler Handel wurde als der ,,Motor des Wirtschaftswachstums" angesehen. Neben der zunehmenden Industrialisierung war der Kolonialismus eine treibende Kraft für die Internationalisierung der Wirtschaftsbeziehungen. England, das über die größte Handelsflotte und die bedeutendste Börse der Welt verfügte, stieg im 19. Jahrhundert zur einflussreichsten Kolonialmacht auf. Nach einem lang anhaltenden Optimismus führte die Weltwirtschaftskrise zu Beginn der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts jedoch zu der Einsicht, dass Industrialisierung und die Ausweitung des Welthandels nicht automatisch zu immerwährendem Wachstum führten: Produktionsausstoß und Einkommen sanken rapide in der ganzen kapitalistischen Welt, die Arbeitslosigkeit erreichte bis dahin unvorstellbare Niveaus und der internationale Handel kam beinahe zum Erliegen. 2.2 Seit Ende des 2. Weltkrieges 2.2.1 Die Weltwirtschaftsordnung Nach dem Ende des 2. Weltkrieges erlebten die Staaten Europas und Nordamerikas sowie einige asiatische Länder ein äußerst schnelles Wirtschaftswachstum, das von hohen Wachstumsraten im internationalen Handel begleitet war. Die stetige Zunahme des Anteils des Warenexports an der Weltgüterproduktion ist auf die Liberalisierungsbemühungen des Welthandels zurückzuführen, die die protektionistische Phase der Krisen- und Kriegsjahre ablösten und sich 1947 in der Unterzeichnung des GATT-Vertrags manifestierten. Mit dem GATT wurde ein internationales Steuerungsgremium des Welthandels geschaffen, in dessen Rahmen mehrere Verhandlungsrunden zum Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen durchgeführt wurden. 1995 wurde das GATT durch die Welthandelsorganisation abgelöst. Weitere zentrale Elemente der Weltwirtschaftsordnung, des auf internationalen Verträgen und Verhaltensnormen beruhenden Rahmenwerks für die internationalen Wirtschaftsbeziehungen, sind der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank. Diese Sonderorganisationen der Vereinten Nationen wurden 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods mit dem Ziel ins Leben gerufen, einen möglichst ungehinderten internationalen Handels- und Zahlungsverkehr auf marktwirtschaftlicher Basis zu gewährleisten. Während der IWF für die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik und die Vergabe von Krediten für Länder mit vorübergehenden Zahlungsbilanzschwierigkeiten zuständig ist, konzentriert sich die Haupttätigkeit der Weltbankgruppe auf die Unterstützung des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts in den Entwicklungsländern. 2.2.2 Charakteristika der heutigen weltwirtschaftlichen Strukturen Seit Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ist Globalisierung das Schlagwort für die grundlegenden Neuerungen der weltwirtschaftlichen Strukturen. Je nach Definition kann der Begriff auch auf soziologische, politische oder kulturelle Entwicklungen angewendet werden. Aus ökonomischer Sicht versteht man unter Globalisierung den Zustand bzw. den Prozess zunehmender wirtschaftlicher Verflechtung, der die Bedeutung nationaler Grenzen geringer werden lässt und zu einem Zusammenwachsen von Beschaffungs- und Absatzmärkten führt. Grundlegend für diese Internationalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen ist der technische Fortschritt in den Bereichen Verkehr und Telekommunikation. Personen- und Güterverkehrsverbindungen sind heute so schnell und effizient wie nie zuvor, und Distanzen können durch die Möglichkeit, Informationen über kostengünstige Telefon-, Fax- und Internetverbindungen weltweit auszutauschen, immer leichter überwunden werden. Diese Entwicklungen werden zuweilen als ,,dritte industrielle Revolution" bezeichnet und führten zu radikal sinkenden Transaktionskosten internationaler Unternehmenstätigkeit sowie zu weit reichenden Neuerungen der Produktionsverhältnisse. Eine weitere Ursache für die Globalisierung der Wirtschaft liegt in den veränderten politischen Rahmenbedingungen seit Ende des Ost-West-Konflikts: Nach der politischen Wende und dem Übergang zur Marktwirtschaft erzielten die Länder Osteuropas hohe Wachstumsraten und werden zunehmend in die Weltwirtschaft eingebunden. Die steigende wirtschaftliche Macht multinationaler Unternehmen und die stetig wachsenden Volumina internationaler Direktinvestitionen sowie anderer Finanztransaktionen sind gleichzeitig Triebkräfte wie auch Auswirkungen der Globalisierung. Die Globalisierung der Wirtschaft zeigt sich nicht nur an den steigenden Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalströmen, sondern auch an der zunehmenden Mobilität von Personen. Durch den steigenden privaten und geschäftlichen Reiseverkehr ist der internationale Tourismus für viele Länder zu einem volkswirtschaftlich bedeutenden Sektor geworden. Ein weiterer Aspekt von wirtschaftlicher und politischer Bedeutung ist die legale wie auch die illegale Arbeitsmigration: Immer mehr Menschen verlassen ihre Heimat in der Hoffnung auf bessere wirtschaftliche Chancen im Ausland. Theoretisch könnten mit der gestiegenen Mobilitätsbereitschaft positive wirtschaftliche Effekte erzielt werden. Da diese in der Regel allerdings auf gering qualifizierte Arbeitskräfte aus den Entwicklungsländern und Fach- und Führungskräfte aus den Industrieländern beschränkt ist, überwiegen die Probleme der Zielländer, mit dem Zustrom von Einwanderern fertig zu werden, und die Schwierigkeiten der Herkunftsländer, die Abwanderung von Arbeitskräften zu kompensieren. Die Ausführungen implizieren, dass die Globalisierungstendenzen nicht in allen Ländern in gleichem Maße spürbar sind. Die Hauptschauplätze der Weltwirtschaft liegen nach wie vor in den Industrieländern, insbesondere in der so genannten Triade, die aus der Europäischen Union, den USA und Japan besteht. Diese Länder vereinigen den überwiegenden Teil des Welthandels und der internationalen Investitionsströme auf sich; die Hauptsitze der größten Unternehmen, der Global Player, sowie der einflussreichen internationalen Organisationen sind in ihnen ansässig. Während einige Länder Asiens und Lateinamerikas zunehmend in die internationale Arbeitsteilung eingebunden werden, bleibt Afrika von den weltwirtschaftlichen Verflechtungen weitgehend ausgeschlossen. In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Entwicklungsländer zu der Strategie übergegangen, ihre Wirtschaftskraft durch Zusammenschlüsse zu regionalen Integrationen wie Freihandelszonen und Zollunionen nach dem Vorbild der EU zu erhöhen. Beispiele sind die südostasiatische ASEAN, dann Mercosur und Andengemeinschaft in Südamerika sowie ECOWAS und SADC in Afrika. Diese Handelsblöcke weisen mehr oder weniger große Erfolge bei der Eingliederung ihrer Mitgliedsländer in die Weltwirtschaft auf. Die Regionalisierung der Weltwirtschaft ist ein parallel zur Globalisierung ablaufender Prozess, der als Voraussetzung für wie auch als Reaktion auf diese verstanden werden kann. Die beiden Prozesse bedingen und verstärken sich folglich wechselseitig. 2.2.3 Aktuelle Entwicklung der Weltwirtschaft Im Jahr 2000 betrug die globale Wertschöpfung, also das gesamte auf der Erde erwirtschaftete Bruttosozialprodukt, 31,3 Billionen US-Dollar. Nachdem die Weltwirtschaft 2000 gegenüber 1999 um 4,8 Prozent gewachsen war, erreichte das Weltwirtschaftswachstum 2001 nur noch 2,3 Prozent und lag damit deutlich unter dem Durchschnittswert der achtziger und neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Abschwächung der Weltkonjunktur hatte bereits Ende 2000 begonnen und setzte sich als Folge einer Reihe negativer Entwicklungen fort: Ölpreiserhöhungen, die Abkühlung der US-amerikanischen Konjunktur, die Krise der New Economy - die Umsatzeinbrüche und Kursverluste im Informations- und Telekommunikationssektor, der gegen Ende des 20. Jahrhunderts als Wachstumsbranche schlechthin gegolten hatte - sowie die Terroranschläge am 11. September 2001 führten zu diesem unerwartet scharfen Einbruch des weltwirtschaftlichen Wachstums. 3 HERAUSFORDERUNGEN DER WELTWIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG Die jüngeren Entwicklungen in der Weltwirtschaft, die unter dem Schlagwort der Globalisierung zusammengefasst werden, rufen weltweit eine große Bandbreite an Reaktionen zwischen Ablehnung und Euphorie hervor. Zentrale Frage aller Diskussionen ist die Frage nach den Steuerungsmöglichkeiten einer globalen Wirtschaft: Wie können Nationalstaaten die wirtschaftliche Entwicklung in einer Welt, in der Entscheidungen zunehmend unabhängig von nationaler Gesetzgebung getroffen werden und die Finanzkraft mancher Unternehmen die von ganzen Volkswirtschaften überschreitet, beeinflussen bzw. ist eine solche Einflussnahme überhaupt wünschenswert? Die Meinungen darüber, ob internationale Organisationen wie IWF und WTO in der Lage sind, adäquate Rahmenbedingungen zu schaffen, gehen weit auseinander. Im Folgenden werden die größten Herausforderungen skizziert, denen sich die internationale Staatengemeinschaft gegenübersieht. Das wohl gravierendste Problem der Weltwirtschaft ist nach wie vor das Ungleichgewicht zwischen Entwicklungs- und Industrieländern. Am weltweiten Bruttosozialprodukt haben die Länder, die von der Weltbank als Länder mit niedrigem Einkommen klassifiziert werden (bis 755 US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen), nur einen Anteil von 0,3 Prozent. Die Länder der hohen Einkommenskategorie (ab 9 266 US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen) erwirtschaften hingegen rund 80 Prozent des Weltwirtschaftsergebnisses. Trotz der teilweise hohen Wachstumsraten, die viele Entwicklungsländer in den letzten Jahrzehnten erzielen konnten, leben viele Menschen in diesen Ländern in Armut, leiden an unzureichender Gesundheitsversorgung und haben kaum Zugang zu Bildungsmöglichkeiten. Das Wohlstandsgefälle zeigt sich beispielsweise am Pro-Kopf-Einkommen, das im Jahr 2000 in Luxemburg, dem reichsten Land der Erde, bei 42 060 US-Dollar lag, während die ärmsten Staaten Afrikas nur ein Bruttosozialprodukt von 100 US-Dollar je Einwohner aufweisen. Dieses Gefälle hat sich in den letzten Jahrzehnten eher vergrößert als verkleinert, obwohl es zwei Ländergruppen, den Erdöl exportierenden Staaten (siehe Organisation Erdöl exportierender Länder) einerseits und einigen asiatischen Schwellenländern ( siehe asiatische Tigerstaaten) andererseits gelungen ist, den Abstand zu den altindustrialisierten Ländern deutlich zu verringern. Eng mit dem wirtschaftlichen Ungleichgewicht zwischen Industrie- und Entwicklungsländern verbunden ist das Problem der seit einigen Jahrzehnten sinkenden Rohstoffpreise. Insbesondere die von Rohstoffexporten abhängigen Entwicklungsländer leiden unter dem niedrigen Preisniveau vieler agrarischer und mineralischer Rohstoffe auf dem Weltmarkt, das auf das weltweite Überangebot zurückgeht. Insbesondere angesichts der steigenden Preise für Industriegüterimporte, die vorwiegend aus den Industrieländern bezogen werden, wirken sich die stagnierenden Exporteinnahmen der ärmeren Länder wachstumshemmend aus ( siehe Terms of Trade). Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind Probleme, von denen nahezu alle Volkswirtschaften der Erde betroffen sind. Schätzungen zufolge waren 2001 rund 160 Millionen Menschen arbeitslos oder unterbeschäftigt, das sind mehr als 25 Prozent aller Erwerbstätigen. Trotz ihres Wohlstands leiden auch die Industrieländer unter den wirtschafts- und sozialpolitischen Auswirkungen der weltweit steigenden Arbeitslosigkeit, die hier vor allem auf die hohen Lohn- und Lohnnebenkosten zurückzuführen ist. Die Unterschiede im Niveau der Lohnkosten sind durch die zunehmende internationale Wirtschaftsverflechtung zu entscheidenden Standortfaktoren geworden, da so genannte Hochlohn- mit Niedriglohnländern im direkten Wettbewerb stehen (siehe Standortdebatte). Als Folge werden Arbeitsplätze insbesondere von gering qualifizierten Arbeitnehmern durch Rationalisierung und Automatisierung abgebaut. Des Weiteren stellt der Strukturwandel die Wirtschaft vor die kaum zu bewältigende Herausforderung, so viele Arbeitsplätze in neuen Industrie- oder Dienstleistungssektoren zu schaffen, wie in schrumpfenden Bereichen verloren gehen. In den Entwicklungsländern steht die Arbeitslosigkeit in direktem Zusammenhang mit der Landflucht: Da die Erträge der Landwirtschaft die wachsende Bevölkerung nicht mehr ausreichend ernähren können, ziehen viele Menschen vom Land in die Städte, in denen sie sich neue Beschäftigungsmöglichkeiten erhoffen. Die Zahl der städtischen Arbeitsplätze ist jedoch bei weitem nicht ausreichend, alle Zuwanderer zu versorgen, so dass ein Großteil arbeitslos bleibt oder nur im informellen Sektor Beschäftigung findet. Viele Städte in Entwicklungsländern haben sich aufgrund des nicht zu bewältigenden Zustroms in schwer kontrollierbare Megastädte mit hohen Kriminalitätsraten entwickelt, in denen viele Menschen in Slums leben. Von besonderer Brisanz sind die Auswirkungen der wachsenden Weltbevölkerung und ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Umwelt. Umweltprobleme wie Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung oder Desertifikation fanden lange Zeit keine Beachtung in der öffentlichen Diskussion. Erst seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat zumindest in den meisten Industrieländern ein Einstellungswandel in der Gesellschaft eingesetzt. Zunehmend suchen politische Entscheidungsträger sowohl im Rahmen nationaler Gesetzgebung wie auch auf internationalen Konferenzen unter dem Dach der Vereinten Nationen gezielt nach Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung (siehe Umweltpolitik). Mit dem Wirtschaftswachstum und der Industrialisierung der Entwicklungsländer werden die Umweltprobleme jedoch immer gravierender, zumal Umweltschutz in diesen Ländern dem Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung deutlich untergeordnet ist. Die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung der Weltwirtschaft zu schaffen, gehört zu den größten Herausforderungen der internationalen Staatengemeinschaft im 21. Jahrhundert. Verfasst von: Ursula Hönich Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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Die Regionalisierung der Weltwirtschaft ist ein parallel zur Globalisierung ablaufender Prozess, der als Voraussetzung für wie auch als Reaktion auf dieseverstanden werden kann.

Die beiden Prozesse bedingen und verstärken sich folglich wechselseitig. 2.2. 3 Aktuelle Entwicklung der Weltwirtschaft Im Jahr 2000 betrug die globale Wertschöpfung, also das gesamte auf der Erde erwirtschaftete Bruttosozialprodukt, 31,3 Billionen US-Dollar.

Nachdem die Weltwirtschaft2000 gegenüber 1999 um 4,8 Prozent gewachsen war, erreichte das Weltwirtschaftswachstum 2001 nur noch 2,3 Prozent und lag damit deutlich unter demDurchschnittswert der achtziger und neunziger Jahre des 20.

Jahrhunderts.

Die Abschwächung der Weltkonjunktur hatte bereits Ende 2000 begonnen und setzte sich alsFolge einer Reihe negativer Entwicklungen fort: Ölpreiserhöhungen, die Abkühlung der US-amerikanischen Konjunktur, die Krise der New Economy – die Umsatzeinbrücheund Kursverluste im Informations- und Telekommunikationssektor, der gegen Ende des 20.

Jahrhunderts als Wachstumsbranche schlechthin gegolten hatte – sowie dieTerroranschläge am 11.

September 2001 führten zu diesem unerwartet scharfen Einbruch des weltwirtschaftlichen Wachstums. 3 HERAUSFORDERUNGEN DER WELTWIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG Die jüngeren Entwicklungen in der Weltwirtschaft, die unter dem Schlagwort der Globalisierung zusammengefasst werden, rufen weltweit eine große Bandbreite anReaktionen zwischen Ablehnung und Euphorie hervor.

Zentrale Frage aller Diskussionen ist die Frage nach den Steuerungsmöglichkeiten einer globalen Wirtschaft: Wiekönnen Nationalstaaten die wirtschaftliche Entwicklung in einer Welt, in der Entscheidungen zunehmend unabhängig von nationaler Gesetzgebung getroffen werden und dieFinanzkraft mancher Unternehmen die von ganzen Volkswirtschaften überschreitet, beeinflussen bzw.

ist eine solche Einflussnahme überhaupt wünschenswert? DieMeinungen darüber, ob internationale Organisationen wie IWF und WTO in der Lage sind, adäquate Rahmenbedingungen zu schaffen, gehen weit auseinander.

Im Folgendenwerden die größten Herausforderungen skizziert, denen sich die internationale Staatengemeinschaft gegenübersieht. Das wohl gravierendste Problem der Weltwirtschaft ist nach wie vor das Ungleichgewicht zwischen Entwicklungs- und Industrieländern.

Am weltweiten Bruttosozialprodukthaben die Länder, die von der Weltbank als Länder mit niedrigem Einkommen klassifiziert werden (bis 755 US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen), nur einen Anteil von0,3 Prozent.

Die Länder der hohen Einkommenskategorie (ab 9 266 US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen) erwirtschaften hingegen rund 80 Prozent desWeltwirtschaftsergebnisses.

Trotz der teilweise hohen Wachstumsraten, die viele Entwicklungsländer in den letzten Jahrzehnten erzielen konnten, leben viele Menschen indiesen Ländern in Armut, leiden an unzureichender Gesundheitsversorgung und haben kaum Zugang zu Bildungsmöglichkeiten.

Das Wohlstandsgefälle zeigt sichbeispielsweise am Pro-Kopf-Einkommen, das im Jahr 2000 in Luxemburg, dem reichsten Land der Erde, bei 42 060 US-Dollar lag, während die ärmsten Staaten Afrikas nurein Bruttosozialprodukt von 100 US-Dollar je Einwohner aufweisen.

Dieses Gefälle hat sich in den letzten Jahrzehnten eher vergrößert als verkleinert, obwohl es zweiLändergruppen, den Erdöl exportierenden Staaten ( siehe Organisation Erdöl exportierender Länder) einerseits und einigen asiatischen Schwellenländern ( siehe asiatische Tigerstaaten) andererseits gelungen ist, den Abstand zu den altindustrialisierten Ländern deutlich zu verringern. Eng mit dem wirtschaftlichen Ungleichgewicht zwischen Industrie- und Entwicklungsländern verbunden ist das Problem der seit einigen Jahrzehnten sinkendenRohstoffpreise.

Insbesondere die von Rohstoffexporten abhängigen Entwicklungsländer leiden unter dem niedrigen Preisniveau vieler agrarischer und mineralischerRohstoffe auf dem Weltmarkt, das auf das weltweite Überangebot zurückgeht.

Insbesondere angesichts der steigenden Preise für Industriegüterimporte, die vorwiegend ausden Industrieländern bezogen werden, wirken sich die stagnierenden Exporteinnahmen der ärmeren Länder wachstumshemmend aus ( siehe Terms of Trade). Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind Probleme, von denen nahezu alle Volkswirtschaften der Erde betroffen sind.

Schätzungen zufolge waren 2001 rund160 Millionen Menschen arbeitslos oder unterbeschäftigt, das sind mehr als 25 Prozent aller Erwerbstätigen.

Trotz ihres Wohlstands leiden auch die Industrieländer unterden wirtschafts- und sozialpolitischen Auswirkungen der weltweit steigenden Arbeitslosigkeit, die hier vor allem auf die hohen Lohn- und Lohnnebenkosten zurückzuführenist.

Die Unterschiede im Niveau der Lohnkosten sind durch die zunehmende internationale Wirtschaftsverflechtung zu entscheidenden Standortfaktoren geworden, da sogenannte Hochlohn- mit Niedriglohnländern im direkten Wettbewerb stehen ( siehe Standortdebatte).

Als Folge werden Arbeitsplätze insbesondere von gering qualifizierten Arbeitnehmern durch Rationalisierung und Automatisierung abgebaut.

Des Weiteren stellt der Strukturwandel die Wirtschaft vor die kaum zu bewältigende Herausforderung,so viele Arbeitsplätze in neuen Industrie- oder Dienstleistungssektoren zu schaffen, wie in schrumpfenden Bereichen verloren gehen.

In den Entwicklungsländern steht dieArbeitslosigkeit in direktem Zusammenhang mit der Landflucht: Da die Erträge der Landwirtschaft die wachsende Bevölkerung nicht mehr ausreichend ernähren können,ziehen viele Menschen vom Land in die Städte, in denen sie sich neue Beschäftigungsmöglichkeiten erhoffen.

Die Zahl der städtischen Arbeitsplätze ist jedoch bei weitemnicht ausreichend, alle Zuwanderer zu versorgen, so dass ein Großteil arbeitslos bleibt oder nur im informellen Sektor Beschäftigung findet.

Viele Städte inEntwicklungsländern haben sich aufgrund des nicht zu bewältigenden Zustroms in schwer kontrollierbare Megastädte mit hohen Kriminalitätsraten entwickelt, in denen vieleMenschen in Slums leben. Von besonderer Brisanz sind die Auswirkungen der wachsenden Weltbevölkerung und ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Umwelt.

Umweltprobleme wieLuftverschmutzung, Wasserverschmutzung oder Desertifikation fanden lange Zeit keine Beachtung in der öffentlichen Diskussion.

Erst seit den siebziger Jahren des20.

Jahrhunderts hat zumindest in den meisten Industrieländern ein Einstellungswandel in der Gesellschaft eingesetzt.

Zunehmend suchen politische Entscheidungsträgersowohl im Rahmen nationaler Gesetzgebung wie auch auf internationalen Konferenzen unter dem Dach der Vereinten Nationen gezielt nach Maßnahmen gegen dieUmweltverschmutzung ( siehe Umweltpolitik).

Mit dem Wirtschaftswachstum und der Industrialisierung der Entwicklungsländer werden die Umweltprobleme jedoch immer gravierender, zumal Umweltschutz in diesen Ländern dem Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung deutlich untergeordnet ist.

Die Rahmenbedingungen für eine nachhaltigeEntwicklung der Weltwirtschaft zu schaffen, gehört zu den größten Herausforderungen der internationalen Staatengemeinschaft im 21.

Jahrhundert. Verfasst von:Ursula HönichMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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