Weltwirtschaft - Politik.
Publié le 16/06/2013
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Weltwirtschaft auf.
Die Regionalisierung der Weltwirtschaft ist ein parallel zur Globalisierung ablaufender Prozess, der als Voraussetzung für wie auch als Reaktion auf dieseverstanden werden kann.
Die beiden Prozesse bedingen und verstärken sich folglich wechselseitig.
2.2. 3 Aktuelle Entwicklung der Weltwirtschaft
Im Jahr 2000 betrug die globale Wertschöpfung, also das gesamte auf der Erde erwirtschaftete Bruttosozialprodukt, 31,3 Billionen US-Dollar.
Nachdem die Weltwirtschaft2000 gegenüber 1999 um 4,8 Prozent gewachsen war, erreichte das Weltwirtschaftswachstum 2001 nur noch 2,3 Prozent und lag damit deutlich unter demDurchschnittswert der achtziger und neunziger Jahre des 20.
Jahrhunderts.
Die Abschwächung der Weltkonjunktur hatte bereits Ende 2000 begonnen und setzte sich alsFolge einer Reihe negativer Entwicklungen fort: Ölpreiserhöhungen, die Abkühlung der US-amerikanischen Konjunktur, die Krise der New Economy – die Umsatzeinbrücheund Kursverluste im Informations- und Telekommunikationssektor, der gegen Ende des 20.
Jahrhunderts als Wachstumsbranche schlechthin gegolten hatte – sowie dieTerroranschläge am 11.
September 2001 führten zu diesem unerwartet scharfen Einbruch des weltwirtschaftlichen Wachstums.
3 HERAUSFORDERUNGEN DER WELTWIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG
Die jüngeren Entwicklungen in der Weltwirtschaft, die unter dem Schlagwort der Globalisierung zusammengefasst werden, rufen weltweit eine große Bandbreite anReaktionen zwischen Ablehnung und Euphorie hervor.
Zentrale Frage aller Diskussionen ist die Frage nach den Steuerungsmöglichkeiten einer globalen Wirtschaft: Wiekönnen Nationalstaaten die wirtschaftliche Entwicklung in einer Welt, in der Entscheidungen zunehmend unabhängig von nationaler Gesetzgebung getroffen werden und dieFinanzkraft mancher Unternehmen die von ganzen Volkswirtschaften überschreitet, beeinflussen bzw.
ist eine solche Einflussnahme überhaupt wünschenswert? DieMeinungen darüber, ob internationale Organisationen wie IWF und WTO in der Lage sind, adäquate Rahmenbedingungen zu schaffen, gehen weit auseinander.
Im Folgendenwerden die größten Herausforderungen skizziert, denen sich die internationale Staatengemeinschaft gegenübersieht.
Das wohl gravierendste Problem der Weltwirtschaft ist nach wie vor das Ungleichgewicht zwischen Entwicklungs- und Industrieländern.
Am weltweiten Bruttosozialprodukthaben die Länder, die von der Weltbank als Länder mit niedrigem Einkommen klassifiziert werden (bis 755 US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen), nur einen Anteil von0,3 Prozent.
Die Länder der hohen Einkommenskategorie (ab 9 266 US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen) erwirtschaften hingegen rund 80 Prozent desWeltwirtschaftsergebnisses.
Trotz der teilweise hohen Wachstumsraten, die viele Entwicklungsländer in den letzten Jahrzehnten erzielen konnten, leben viele Menschen indiesen Ländern in Armut, leiden an unzureichender Gesundheitsversorgung und haben kaum Zugang zu Bildungsmöglichkeiten.
Das Wohlstandsgefälle zeigt sichbeispielsweise am Pro-Kopf-Einkommen, das im Jahr 2000 in Luxemburg, dem reichsten Land der Erde, bei 42 060 US-Dollar lag, während die ärmsten Staaten Afrikas nurein Bruttosozialprodukt von 100 US-Dollar je Einwohner aufweisen.
Dieses Gefälle hat sich in den letzten Jahrzehnten eher vergrößert als verkleinert, obwohl es zweiLändergruppen, den Erdöl exportierenden Staaten ( siehe Organisation Erdöl exportierender Länder) einerseits und einigen asiatischen Schwellenländern ( siehe asiatische Tigerstaaten) andererseits gelungen ist, den Abstand zu den altindustrialisierten Ländern deutlich zu verringern.
Eng mit dem wirtschaftlichen Ungleichgewicht zwischen Industrie- und Entwicklungsländern verbunden ist das Problem der seit einigen Jahrzehnten sinkendenRohstoffpreise.
Insbesondere die von Rohstoffexporten abhängigen Entwicklungsländer leiden unter dem niedrigen Preisniveau vieler agrarischer und mineralischerRohstoffe auf dem Weltmarkt, das auf das weltweite Überangebot zurückgeht.
Insbesondere angesichts der steigenden Preise für Industriegüterimporte, die vorwiegend ausden Industrieländern bezogen werden, wirken sich die stagnierenden Exporteinnahmen der ärmeren Länder wachstumshemmend aus ( siehe Terms of Trade).
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind Probleme, von denen nahezu alle Volkswirtschaften der Erde betroffen sind.
Schätzungen zufolge waren 2001 rund160 Millionen Menschen arbeitslos oder unterbeschäftigt, das sind mehr als 25 Prozent aller Erwerbstätigen.
Trotz ihres Wohlstands leiden auch die Industrieländer unterden wirtschafts- und sozialpolitischen Auswirkungen der weltweit steigenden Arbeitslosigkeit, die hier vor allem auf die hohen Lohn- und Lohnnebenkosten zurückzuführenist.
Die Unterschiede im Niveau der Lohnkosten sind durch die zunehmende internationale Wirtschaftsverflechtung zu entscheidenden Standortfaktoren geworden, da sogenannte Hochlohn- mit Niedriglohnländern im direkten Wettbewerb stehen ( siehe Standortdebatte).
Als Folge werden Arbeitsplätze insbesondere von gering qualifizierten Arbeitnehmern durch Rationalisierung und Automatisierung abgebaut.
Des Weiteren stellt der Strukturwandel die Wirtschaft vor die kaum zu bewältigende Herausforderung,so viele Arbeitsplätze in neuen Industrie- oder Dienstleistungssektoren zu schaffen, wie in schrumpfenden Bereichen verloren gehen.
In den Entwicklungsländern steht dieArbeitslosigkeit in direktem Zusammenhang mit der Landflucht: Da die Erträge der Landwirtschaft die wachsende Bevölkerung nicht mehr ausreichend ernähren können,ziehen viele Menschen vom Land in die Städte, in denen sie sich neue Beschäftigungsmöglichkeiten erhoffen.
Die Zahl der städtischen Arbeitsplätze ist jedoch bei weitemnicht ausreichend, alle Zuwanderer zu versorgen, so dass ein Großteil arbeitslos bleibt oder nur im informellen Sektor Beschäftigung findet.
Viele Städte inEntwicklungsländern haben sich aufgrund des nicht zu bewältigenden Zustroms in schwer kontrollierbare Megastädte mit hohen Kriminalitätsraten entwickelt, in denen vieleMenschen in Slums leben.
Von besonderer Brisanz sind die Auswirkungen der wachsenden Weltbevölkerung und ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Umwelt.
Umweltprobleme wieLuftverschmutzung, Wasserverschmutzung oder Desertifikation fanden lange Zeit keine Beachtung in der öffentlichen Diskussion.
Erst seit den siebziger Jahren des20.
Jahrhunderts hat zumindest in den meisten Industrieländern ein Einstellungswandel in der Gesellschaft eingesetzt.
Zunehmend suchen politische Entscheidungsträgersowohl im Rahmen nationaler Gesetzgebung wie auch auf internationalen Konferenzen unter dem Dach der Vereinten Nationen gezielt nach Maßnahmen gegen dieUmweltverschmutzung ( siehe Umweltpolitik).
Mit dem Wirtschaftswachstum und der Industrialisierung der Entwicklungsländer werden die Umweltprobleme jedoch immer gravierender, zumal Umweltschutz in diesen Ländern dem Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung deutlich untergeordnet ist.
Die Rahmenbedingungen für eine nachhaltigeEntwicklung der Weltwirtschaft zu schaffen, gehört zu den größten Herausforderungen der internationalen Staatengemeinschaft im 21.
Jahrhundert.
Verfasst von:Ursula HönichMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.
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