Volksmusik - Musik.
Publié le 21/06/2013
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Die Funktion von Volksliedern kann analysiert werden, indem man die Verwendungszwecke der verschiedenen Volksliedtypen in einer Gesellschaft definiert.
Zu denbekanntesten Volksmusiktypen zählt die Ballade, die als Lied beschrieben werden kann, das eine sich um ein zentrales Ereignis rankende Geschichte in einer Reihe vonStrophen erzählt.
Ein anderer Typus des narrativen Volksliedes ist das Epos, ein ausführlicher Bericht über die Taten einer Heldenfigur in Kriegen und anderen Konflikten.
Diese Form tritt vorallem auf dem Balkan, in Russland, Finnland und dem Mittleren Osten auf, und hat meist eine Zeilen- oder Couplet-Struktur anstelle von Strophen.
Die bekanntesten unterihnen sind die serbischen Epen über die Konflikte zwischen Christen und Muslimen (um 1200 bis 1600).
Weil sie von professionellen Sängern in Cafés gesungen werden undsich manchmal über Stunden hinziehen, werden sie mit Hilfe melodischer Formeln und der Begleitung einer Streichlaute teilweise improvisiert.
Im Iran besingen die Ependie vorislamischen Könige und die frühen Führer des Islam.
Epische Volksmusik-Traditionen bestehen in ganz Asien.
Eine große Gruppe von Volksliedern hat kalendarischen Charakter, d.
h.
sie bilden den Teil von Ritualen, die wichtige Ereignisse im Lauf eines Lebens oder in denverschiedenen Jahreszyklen markieren.
Dazu gehören Geburtslieder, Pubertäts- und Hochzeitslieder sowie Trauerlieder bei Beerdigungen.
In der westlichen Welt wird derJahreslauf von vorchristlichen Liedern begleitet, z.
B.
zur Feier der Sommer- und Wintersonnenwende, der Pflanzzeit und Ernte.
Christliche Lieder dominieren an denchristlichen Festtagen wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten und an Festen wie Neujahr (mit Wintersonnenwende) und Johanni (mit Sommersonnenwende).
KalendarischeLieder sind teilweise archaisch, verwenden kurze Formen und einfache Tonleitern und werden oft mit Instrumenten wie Rasseln, Ein-Ton-Holztrompeten und Flöten ohneFingerlöcher begleitet.
In westlichen Kulturen gibt es darüber hinaus auch viele die Arbeit begleitende Lieder, insbesondere in der Volksmusik der aus Afrika stammenden Kulturen in Amerika.Zweck dieser Lieder ist es, die Arbeitsleistung durch rhythmische Gesänge zu steigern.
Die Funktion von Liedern, deren Texte von bäuerlichen Tätigkeiten und anderenArbeiten handeln, ist die Stärkung der Solidarität innerhalb der arbeitenden Gruppe.
Weitere Typen von Volksmusik beinhalten Liebeslieder, Unterhaltungslieder, so wie etwa die Lieder, die junge Leute in den Balkanländern während des Wanderns singen,und Marschlieder wie sie in früheren Jahrhunderten von Soldaten auf langen Märschen gesungen wurden.
Zur Kategorie der Kinderlieder zählen Schlaflieder, Spiellieder undAuszählreime.
6 INSTRUMENTE
Jede Volkskultur besitzt eine große Vielfalt an Instrumenten.
Einige, wie der Dudelsack, gibt es in ganz Europa, wohingegen andere nur in einem kleinen Gebiet verwendetwerden, wie das sardinische Launeddas, ein Blasinstrument aus drei Schilfrohrflöten, die ein Spieler gleichzeitig bläst.
Westliche Volksmusikinstrumente lassen sich nach Ursprung und Geschichte einteilen: Die Volkskulturen Europas und Asiens haben ihre archaischen Instrumente mit einfachen Stammesgesellschaften gemeinsam, darunterauch Rasseln, einfache Flöten, Holztrompeten, Maultrommeln und Trommeln, die für archaische Rituale verwendet werden.
Instrumente, die von anderen Kulturen,insbesondere vom Mittleren Osten, nach Europa gelangt sind, stellen eine weitere Kategorie dar; als Beispiele gelten das Hackbrett, das sowohl in Westeuropa als auch inUngarn, dort als Zymbal, gespielt wird, dessen Ursprung jedoch wahrscheinlich im Iran liegt.
Eine dritte Gruppe bilden die Instrumente, die sich in der Volkskultur selbstentwickelt haben, so z.
B.
Fideln, die in den Niederlanden aus Holzschuhen gefertigt wurden.
Die größte Gruppe beinhaltet die aus städtischer Kultur importiertenInstrumente, wie Violine, Klarinette, Kontrabass und Akkordeon, die mehr oder weniger unverändert übernommen wurden.
Einige Instrumente, die in der Kunstmusik weitverbreitet waren, wurden später fast ausschließlich in den Bereich der Volksmusik verwiesen, z.
B.
Gitarren, Mandolinen und Hackbretter, sowie die norwegische Hardanger-Fidel, eine Geige mit mitschwingenden Bordunsaiten.
Die Drehleier ist eine Fidel mit mechanischen Tangenten, mit denen die Tonhöhe anstatt durch die Berührung der Saiten mit den Fingern verändert werden kann, und dieden Ton durch die Reibung der Saiten durch ein geharztes Rad anstelle eines Bogens erzeugt.
Die große Drehleier für zwei Personen wurde früher in Kirchen- undKunstmusik verwendet, doch hat man sie später für den Volksgebrauch vereinfacht.
Volksmusikinstrumente werden oft solistisch gespielt oder als Gesangsbegleitung, auch gibt es viele Arten von Instrumentenensembles.
Darunter zählen auchnichtprofessionelle Kunstmusik-Ensembles wie Blaskapellen und skandinavische Fidelensembles.
Bekannt ist in Mitteleuropa vor allem die Kombination zweier Geigen mitKontrabass.
Viele andere Gruppen stellen ein Melodieinstrument mit Trommeln oder anderen Perkussionsinstrumenten zusammen.
Die Besetzung Trommeln undHolzblasinstrumente – insbesondere Oboen – ist in der Volksmusik Südasiens und des Mittleren Ostens ebenfalls verbreitet.
In manchen Fällen spielt eine Person zweiInstrumente, wie etwa in der Kombination von Flöte und Trommel in Westeuropa und Südamerika, sowie Geige und Mundharmonika in Ungarn.
Die Zahl der verschiedenenEnsembletypen ist riesig, doch gleichen Volksmusikensembles in der Regel eher Kammermusikensembles als Orchestern, da selten eine Stimme von mehr als einemInstrument gespielt wird.
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