Vietnamkrieg - Geschichte.
Publié le 15/06/2013
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Zugleich wurden die Bombardements in Nordvietnam weitergeführt und sogar noch intensiviert; Wirtschaft und Infrastruktur Nordvietnams wurden weitgehend zerstört, sodass das Land schließlich fast vollständig auf Militär- und Wirtschaftshilfe aus China und der Sowjetunion angewiesen war.
Im Süden waren die Vietcong-Kämpfer für dieUSA und ihre Verbündeten äußerst schwer zu fassen, da der dichte Dschungel dem Vietcong ein sicheres, für die US-Truppen nahezu undurchdringliches und nichteinsehbares Rückzugsgebiet bot.
Daher begannen die USA schon kurz nach Beginn des Krieges damit, den Dschungel zu zerstören, und zwar durch großflächigeBombardements mit Napalmbomben und den Einsatz von Entlaubungsmitteln, darunter das berüchtigte Agent Orange. Unter der verharmlosenden Bezeichnung Agent Orange („orangefarbener Wirkstoff”, so benannt nach der orangefarbenen Markierung der Fässer, in denen es geliefert wurde) verbarg sich eine Mischung, die u.
a.
ein besonderes Dioxin enthielt, das so genannte Sevesogift, das schon in winzigen Dosen (wenige Mikrogramm) auch für den Menschen tödlich ist.
Mindestens 180 Kilogrammdieses Dioxins verteilten die US-Streitkräfte im Lauf des Krieges über Vietnam, vor allem dem Süden.
Aber auch mit Hilfe solcher Mittel gelang es den USA nicht, denGegner militärisch zu besiegen.
Im November 1967 gab das Verteidigungsministerium der USA die Gesamtzahlen der US-Verluste in Vietnam seit Ausbruch des Krieges 1961 mit 15 058 Toten und109 527 Verwundeten an.
Angesichts der steigenden Zahl der Opfer wurden in den USA Forderungen laut, den Krieg unter allen Umständen sofort zu beenden.
Diefinanziellen Aufwendungen beliefen sich nach Angaben des US-Präsidenten auf jährlich 25 Milliarden US-Dollar.
6 DIE TET-OFFENSIVE
Im Januar 1968 unternahmen nordvietnamesische und Vietcong-Truppen unter dem nordvietnamesischen General Vo Nguyen Giap die groß angelegte, überraschende Tet-Offensive (benannt nach dem Beginn der Offensive am vietnamesischen Neujahrsfest Tết) auf zahlreiche südvietnamesische Städte, besonders Huë.
Militärisch scheiterte die Offensive zwar, aber sie demonstrierte äußerst effektvoll die Schlagkraft Nordvietnams und war insofern politisch und psychologisch sehr erfolgreich.
Nach der Tet-Offensive verschärfte sich sowohl in den USA als auch weltweit die Kritik an der amerikanischen Vietnampolitik, insbesondere auch an dem Einsatz chemischerKampfstoffe und an den Angriffen auf die Zivilbevölkerung, wie z.
B.
dem Massaker von My Lai.
Bis zum Frühjahr 1968 hatte sich in den USA zudem die Erkenntnisdurchgesetzt, dass der Krieg in Vietnam nicht zu gewinnen sei; die Verhandlungsbereitschaft war gestiegen – auch auf nordvietnamesischer Seite.
Am 31.
März verkündetePräsident Johnson das Ende der US-Luftangriffe auf Nordvietnam, das die Einstellung der Bombardierung als Bedingung für die Aufnahme von Friedensgesprächen geforderthatte.
Zugleich ließ Johnson verlautbaren, dass er sich einer Wiederwahl in das Präsidentenamt nicht stellen würde.
Am 13.
Mai 1968 nahmen die USA und Nordvietnam in ParisWaffenstillstandsverhandlungen auf, ab 1969 nahmen auch Südvietnam und der Vietcong an den Verhandlungen teil.
Ergebnisse wurden vorerst nicht erzielt.
In Südvietnamging unterdessen der Krieg in unverminderter Härte weiter.
7 „VIETNAMISIERUNG” DES KRIEGES (1969-1971)
1969 legte Johnsons Nachfolger Richard M.
Nixon, um die Beendigung des amerikanischen Engagements in Vietnam einzuleiten, wenige Monate nach seinem Amtsantrittsein Programm der „Vietnamisierung” des Krieges vor, d.
h.
des stufenweisen Abzugs von 90 000 US-Soldaten aus Vietnam bis Ende 1969, des Ausbaus dersüdvietnamesischen Streitkräfte und der sukzessiven Übertragung der Verantwortung für die Kriegsführung an die südvietnamesische Regierung.
Die Pattsituation bei den Pariser Verhandlungen konnte jedoch weder durch den US-Truppenabzug noch durch den Tod des nordvietnamesischen Staatspräsidenten Ho ChiMinh am 3.
September 1969 überwunden werden.
Nordvietnam forderte weiterhin als Verhandlungsgrundlage den völligen Abzug der US-Truppen aus Vietnam.
Im April 1970 fielen US-Truppen nach dem antikommunistischen Putsch des Generals Lon Nol zugunsten der neuen Regierung in Kambodscha ein, und 1971 bombardiertensie auch Laos, um einen möglichen nordvietnamesischen Vorstoß entlang des Ho-Chi-Minh-Pfades zu unterbinden.
Beide Aktionen wurden international verurteilt,intensivierten die antiamerikanischen Proteste und waren zudem militärisch kaum erfolgreich.
8 PROTESTE IN DEN USA
In den USA formierte sich aus Protest gegen die amerikanische Kriegsführung eine breite Friedensbewegung.
Mit Fortschreiten des Krieges verzeichnete sie einenwachsenden Zulauf, besonders nachdem Einzelheiten über die amerikanische Kriegsführung bekannt wurden: vor allem über von US-Soldaten an der vietnamesischenZivilbevölkerung begangene Gräueltaten wie das Massaker von My Lai.
Auch weltweit organisierten sich nun zunehmend Protestbewegungen.
1971 erfuhr die Vietnampolitik der USA durch die Veröffentlichung der so genannten Pentagon Papers (Geheimdokumente des amerikanischen Verteidigungsministeriums zur Vorgeschichte des US-Engagements in Vietnam) in der New York Times und anderen Zeitungen eine neue Interpretation: Die Unterlagen warfen ein völlig neues, und zwar ziemlich düsteres Licht auf die Kriegsführung und die Friedensbemühungen der USA in den sechziger Jahren.
9 VERHANDLUNGSSTILLSTAND
Am 25.
Januar 1972 legte Präsident Nixon einen Achtpunkteplan zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam vor, der u.
a.
Präsidentschaftswahlen in Südvietnam vorsah.
Dem Friedensplan Nixons folgte eine überarbeitete Version des Friedensplanes des Vietcong vom Juli 1971; dieser neue Plan forderte den sofortigen Rücktritt dessüdvietnamesischen Präsidenten Thieu und sagte Verhandlungen mit der Saigon-Regierung zu, sofern diese ihre Kriegspolitik aufgäbe.
Nordvietnam verlangte ebenfalls densofortigen Rücktritt des südvietnamesischen Präsidenten.
Außerdem sollten US-Kriegsgefangene erst dann freigelassen werden, wenn die USA ihr Engagement in Vietnambeendet hätten.
Am 23.
März wurden die Verhandlungen in Paris abgebrochen.
Am 30.
März startete Nordvietnam eine breit angelegte Offensive bis in die Provinz Quang Tri im Süden.
Im April reagierten die USA mit einer Gegenoffensive in Form vonverheerenden Bombenangriffen auf Nordvietnam, und am 8.
Mai 1972 ordnete Präsident Nixon die Verminung der wichtigsten nordvietnamesischen Häfen, darunterHaiphong, an, um die Versorgungswege des Vietcong zu unterbrechen.
Mit beiden Aktionen beabsichtigten die USA, Nordvietnam unter Druck zu setzen und zuZugeständnissen zu zwingen.
10 ERNEUTE ESKALATION
Ab dem 8.
Oktober 1972 fanden zwischen dem amerikanischen Sicherheitsberater Henry Kissinger und dem nordvietnamesischen Unterhändler Le Duc Tho vertraulicheFriedensgespräche in Paris statt.
Ein Durchbruch wurde erzielt, als Nordvietnam einem Friedensplan zustimmte, der getrennte Vereinbarungen für den militärischen und denpolitischen Bereich vorsah, von seiner Forderung nach einer Koalitionsregierung in Südvietnam Abstand nahm und gleichzeitig Verhandlungen über Laos und Kambodschazustimmte.
Am 26.
Oktober gab Kissinger einen Neunpunktefriedensplan bekannt, in dem allerdings technische Fragen ungelöst blieben, und den der südvietnamesischePräsident Thieu als Verrat bezeichnete.
Mit der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Kissinger und Le Duc Tho am 4.
Dezember 1972 war seit dem Beginn der Pariser Verhandlungen 1968 erstmalig dasZustandekommen eines Abkommens in Sicht.
Am 16.
Dezember stagnierten die Verhandlungen jedoch erneut, und zwei Tage später ordnete Nixon die massiveBombardierung von Hanoi und Haiphong an; diese Angriffe galten als die schwersten des Vietnamkrieges und schockierten die Bevölkerung nicht nur in den USA..
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