Vereinte Nationen - Geschichte.
Publié le 15/06/2013
Extrait du document
«
4.3 Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC)
Das Gremium ist zuständig für die Verwirklichung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Programme, die zur Vermeidung und Beseitigung der Konfliktursachen aufder Erde beitragen sollen.
Es umfasst (seit 1973) 54 Mitglieder, von denen jedes Jahr ein Drittel nach einem regionalen Verteilungsschlüssel für drei Jahre gewählt wird.
DerECOSOC kann Empfehlungen an die UN-Mitglieder und -Organe aussprechen und internationale Konferenzen einberufen, die auch auf die Weltöffentlichkeit einwirken.
Zuseinen zahlreichen Nebenorganen gehören ständige und Sonderausschüsse, Fachkommissionen (u.
a.
für Bevölkerung und Entwicklung, Menschenrechte, SozialeEntwicklung, Frauenrechte, Drogen) und fünf regionale Wirtschaftskommissionen.
Dem ECOSOC sind auch die selbständigen Sonderorganisationen und Hochkommissariatezugeordnet, z.
B.
die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Internationale Bank für Wiederaufbau undEntwicklung, der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), die UNESCO, dasWeltkinderhilfswerk (UNICEF), der Hohe Kommissar für Flüchtlinge (UNHCR), der Hohe Kommissar für Menschenrechte (UNHCHR).
Faktisch haben auch im ECOSOC dieständigen Mitglieder des Sicherheitsrates und jene Staaten eine starke Position, die als größte Geldgeber die Finanzmittel bereitstellen.
4.4 Internationaler Gerichtshof
Das Hauptrechtsprechungsorgan der Weltorganisation mit Sitz in Den Haag (Niederlande) besteht aus 15 unabhängigen Richtern aus verschiedenen Ländern, die von derGeneralversammlung und vom Sicherheitsrat für neun Jahre gewählt werden.
Die Hauptaufgabe des Internationalen Gerichtshofes ist die Behandlung zwischenstaatlicherStreitigkeiten; er kann jedoch nur dann tätig werden, wenn alle an dem zu verhandelnden Konflikt beteiligten Parteien sich generell oder für den konkreten Fall seinerGerichtsbarkeit unterwerfen.
Die Urteile, die der Gerichtshof fällt, sind endgültig und lassen keine Berufung zu.
Allerdings hat der Gerichtshof keinerlei Möglichkeiten, seine Urteile auch durchzusetzen;dies liegt in der Kompetenz des Sicherheitsrates.
4.5 Generalsekretariat
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen wird auf Vorschlag des Sicherheitsrates von der Generalversammlung für fünf Jahre gewählt.
Er besitzt wenige aus der Chartaabgeleitete politische Kompetenzen, kann jedoch vom Sicherheitsrat mit der Vorbereitung und Durchführung Frieden sichernder Maßnahmen beauftragt werden.
Mit seinemallgemeinen Auftrag, zur Wahrung des Weltfriedens beizutragen, und aufgrund seines unabhängigen Status kann er als neutrale Autorität internationale Konflikte lösenhelfen.
Als höchster Verwaltungsbeamter ist der Generalsekretär zudem für die Administration der Weltorganisation verantwortlich, die mehr als 52 000 Menschenbeschäftigt, davon 7 500 im Sekretariat.
Die Diplomaten und Beamten des Generalsekretariats müssen sich mit ihrer politischen Loyalität ganz in den Dienst der UNO stellenund ihre Aufgaben unabhängig von den nationalen Interessen, z.
B.
ihrer Heimatländer, erfüllen.
4.6 Treuhandrat
Aufgabe des Treuhandrates war bis 1994 die Aufsicht über die der UNO unterstellten Treuhandgebiete und deren Verwaltung; er setzte sich aus allen Staaten, dieTreuhandgebiete verwalteten, sowie ebensovielen Nicht-Treuhänder-Staaten einschließlich der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates zusammen.
Nach derEntlassung Palaus, des letzten UN-Treuhandgebiets, in die Unabhängigkeit stellte der Treuhandrat am 1.
November 1994 seine Arbeit in der bisherigen Form ein und gabsich eine neue Geschäftsordnung.
Seither gehören dem Treuhandrat die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates an, und er tritt nur noch bei Bedarf zusammen undnicht mehr, wie bis 1994 einmal jährlich.
5 FINANZIERUNG
Die UNO finanziert sich durch die Pflichtbeiträge ihrer Mitgliedsstaaten, deren Höhe sich nach der jeweiligen Wirtschaftskraft richtet; für die Durchführung vonSonderprogrammen und Friedensmissionen werden Umlagen erhoben oder freiwillige Leistungen erbracht.
Das Budget der Kern-UNO für 2005 belief sich für den regulärenHaushalt auf rund 1,9 Milliarden US-Dollar sowie auf etwa 4,8 Milliarden US-Dollar für friedenserhaltende Maßnahmen und 315 Millionen US-Dollar für die InternationalenTribunale für das frühere Jugoslawien und Ruanda.
Für die Sonderorganisationen wie UNESCO und WHO fallen weitere Pflicht- oder freiwillige Beiträge an.
AchtIndustriestaaten kommen für fast drei Viertel der Gesamtkosten auf; den größten Beitrag leisten die USA mit 22 Prozent, gefolgt von Japan mit knapp 20 Prozent undDeutschland mit knapp 9 Prozent.
6 GESCHICHTE
Die wechselvolle Rolle und Bedeutung der Weltorganisation war im Lauf ihrer Geschichte geprägt von der Entwicklung des Ost-West-Konflikts, dem zunehmenden Gewichtder Länder der Dritten Welt im Zuge der Dekolonisation und der Entstehung neuer Konfliktherde seit Ende der achtziger Jahre.
6.1 Die UNO im Kalten Krieg
Mit der zunehmenden Rivalität der beiden Großmächte USA und Sowjetunion verlor die UNO schon frühzeitig ihre eigentliche Grundlage für eine effektive weltweite Friedensichernde Arbeit.
Sah eine der beiden Mächte ihre Interessensphäre direkt berührt, lähmte sie den Sicherheitsrat durch ihr Veto.
Zu Entscheidungen kam es im erstenJahrzehnt des Bestehens der UNO daher nur über Palästina (1947), Indonesien (1949) und Kaschmir (1949).
Der Beschluss zur „Polizeiaktion” gegen Nordkorea – der erstenmilitärischen „Frieden erzwingenden” Aktion der UNO –, die am Beginn des Koreakrieges 1950 stand, kam zustande, weil die Sowjetunion den Sicherheitsrat boykottierte.
Inden wenigen weiteren Militäraktionen bis Mitte der achtziger Jahre (Suezkrise 1956, Kongokrise 1960, Zypernkrise 1964) blieb die UNO „friedenssichernd” neutral.
AufWirtschaftssanktionen einigte sich der Sicherheitsrat gegen Rhodesien (1966) und Südafrika (1978).
6.2 Vom Ost-West- zum Nord-Süd-Konflikt
Bis Mitte der sechziger Jahre wurde die Weltorganisation von den USA dominiert, denen sich die westeuropäischen und lateinamerikanischen Länder angeschlossen hatten.Mit dem Fortschreiten der Entkolonialisierung nahm jedoch schon seit Mitte der fünfziger Jahre das Gewicht der Länder der Dritten Welt in der UNO zu, und in den sechzigerJahren begann die Gruppe der jungen Staaten, die nun in die Weltorganisation aufgenommen wurden, zunehmend die Arbeit der UNO zu prägen.
Dabei profitierten dieDritte-Welt-Staaten von der aufbrechenden Uneinigkeit der westlichen Länder, zu denen auch die alten Kolonialmächte gehörten, in Fragen der Entkolonialisierung sowievon der nicht uneigennützigen Unterstützung durch die sozialistischen Staaten.
(Erst nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan 1979 lösten sich die meistenblockfreien Staaten aus der engen Zusammenarbeit mit den Staaten des Warschauer Pakts.)
1964/65 wurden neue Sonderorgane und Programme geschaffen, die sich vorrangig der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der armen Staaten widmen.
Als wichtigsteentstanden die Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) zur Förderung des internationalen Handels, insbesondere mit den Entwicklungsländern, und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) als Dachorganisation zur Koordination von Hilfeleistungen.
In dem Maß, in dem sich die UNO als Forum der Dritten Welt zu bewährenbegann, trat neben den Ost-West-Konflikt der Nord-Süd-Konflikt.
Als dieser sich in den siebziger Jahren im Gefolge der Wirtschaftskrisen in der industrialisierten undaufgrund der zunehmenden Verelendung in der Dritten Welt verschärfte, erarbeitete die UNO mit einer Serie von Weltkonferenzen Elemente einer „Neuen.
»
↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓
Liens utiles
- Vereinte Nationen - Politik.
- Charta der Vereinten Nationen - Geschichte.
- ORIGINE ET SENS DE L’HISTOIRE [Ursprung und Sinn der Geschichte] de Karl Jaspers (Résumé et analyse)
- Rudolf Eucken: Einführung in die Geschichte der Philosophie Anthologie.
- Heinrich Graetz: Geschichte der Juden - Anthologie.