Uwe Johnson (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Frühlings erstreckt.
Letztlich aber geht es in den Jahrestagen um die durch den Einmarsch russischer Truppen in die Tschechoslowakei am 21.
August 1968 scheinbar negativ beantwortete Frage, ob ein demokratisch geprägter „Sozialismus mit menschlichem Antlitz” real überhaupt zu verwirklichen sei.
Von New York aus beobachtetGesine über Massenmedien indirekt das Zeitgeschehen (Vietnamkrieg, Rassenproblematik, die Ermordung John F.
Kennedys und Martin Luther Kings etc.), bewertet es aushumanistisch-moralischer Perspektive und entwirft zugleich retrospektiv ihre eigene Lebensgeschichte, die mit der Beschreibung der Eltern bis weit hinter die Mutmaßungen über Jakob zurückreicht (die Mutmaßungen hatten nach der Flucht Gesines aus der DDR eingesetzt).
Ihr zunächst nur auf die eigene stumpfsinnige Büroarbeit gemünzter Versuch, mittels der Zeitungslektüre „Leben nachzuholen”, gewinnt so eine doppelt neue – biographische und politische – Bedeutung.
Auch in den Jahrestagen hat Johnson den Figuren einen distanziert-objektiven Beobachter zur Seite gestellt, der das polyphon Geschilderte scheinbar nur ordnet, ohne es zu kommentieren, und gleichzeitig, durch seine Identifikation mit dem Autor, als Dialogpartner ironisch relativiert erscheint („Wer erzählt hier eigentlich, Gesine.
Wir beide.Das hörst Du doch, Johnson”).
Dabei stehen Exaktheit und sprachliche Präzision – dies demonstriert bereits eindringlich die Eingangssequenz des ersten Bandes – imMittelpunkt der Darstellung (Fahrtwege innerhalb New Yorks etwa rekonstruierte der Autor mit der Stoppuhr).
Auch die Kapiteleinteilung nach Datumsangaben legt vondiesem Schreibprogramm Johnsons beredtes Zeugnis ab.
Somit entsteht die collageartige, zwischen amerikanischer Großstadt und mecklenburgischer Provinz hin- undherpendelnde Chronik eines geschichtlich vielfältigen Zeitabschnitts, dessen Deutung letztlich wiederum dem kundig-interessierten Leser obliegt.
Johnson selbst hat 1978anlässlich einer Lesereise eine Einführung in die ,Jahrestage’ vorgelegt, die seine Intentionen einigermaßen anschaulich werden lässt.
Im von Hans Magnus Enzensberger herausgegebenen Kursbuch und in der Neuen Rundschau erschienen nach 1967 zudem einige Briefe und Aufsätze, die als eine Art Vorstufe des Romanzyklus gelesen werden können ( Ein Brief aus New York, 1967, Ein Teil von New York, 1969).
In einer Suhrkamp information stellte Johnson den Jahrestagen 1972 zudem ein fiktives Interview seiner Romanfiguren Gesine und Marie Cresspahl bei.
Ernst Jünger: Wichtige Werke
TITEL JAHR GATTUNG In Stahlgewittern 1920 Prosa Der Kampf als inneresErlebnis 1922 Essay
Feuer und Blut 1925 Prosa Das abenteuerliche Herz 1929 Prosa Die totale Mobilmachung 1931 Prosa Der Arbeiter 1932 Essay Auf den Marmorklippen 1939 Prosa Der Friede 1949 Essay Strahlungen 1949 Prosa Das Sanduhrbuch 1954 Prosa An der Zeitmauer 1959 Prosa In Totenhäusern 1965 Prosa Subtile Jagden 1967 Prosa Zwei Inseln 1968 Prosa Die Zwille 1973 Prosa Eumeswil 1977 Prosa Siebzig verweht (5 Bde.) 1980-1997 Prosa Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.
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