UNICEF - Bildung.
Publié le 17/06/2013
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UNICEF - Bildung. UNICEF (ursprünglich Abkürzung für englisch United Nations International Children's Emergency Fund, heute nur noch United Nations Children's Fund, Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen), Organisation der Vereinten Nationen (UN), die sich weltweit dem Wohl der Kinder widmet. UNICEF wurde 1946 von der UN-Vollversammlung gegründet, um nach dem 2. Weltkrieg hungernden, kranken und leidenden Kindern im vom Krieg zerstörten Europa zu helfen. Als hier in den fünfziger Jahren die Not weitgehend überwunden war, richtete UNICEF sein Engagement auf die Entwicklungsländer und konzentriert sich dort unterdessen vor allem auf langfristige Hilfs- und Entwicklungsprogramme, leistet aber auch Soforthilfe in Krisensituationen. 1965 wurde UNICEF mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. UNICEF wird von einem dreiköpfigen geschäftsführenden Vorstand verwaltet, der die Politik festlegt, Programme bespricht und Ausgaben genehmigt. Der geschäftsführende Direktor wird vom geschäftsführenden Vorstand im Einvernehmen mit dem Generalsekretär der UN auf fünf Jahre ernannt. UNICEF ist mit Büros in mehr als 120 Ländern vertreten; der Sitz ist in New York. 37 nationale Komitees in den Industrieländern (darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz) informieren über die Lage der Kinder und werben für Spenden zur Unterstützung der UNICEF-Programme. Die Organisation finanziert sich und ihre Programme ausschließlich aus freiwilligen Beiträgen der Regierungen und privaten Spenden. Die Ausgaben von UNICEF betrugen 2005 etwa 2,1 Milliarden US-Dollar. UNICEF führt mit mehr als 7 000 Mitarbeitern Projekte in rund 160 Ländern durch. Schwerpunkte sind die Bereiche Gesundheitsfürsorge, Ernährung, Wasser und Hygiene, Bildung und Erziehung sowie Familienplanung. Bei einem der Hauptprogramme der Behörde, der universalen Kinderimmunisierung, konnte in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Impfung von 80 Prozent der Kinder der Welt gegen Diphtherie, Masern, Kinderlähmung, Wundstarrkrampf, Tuberkulose und Keuchhusten realisiert werden. Vor dem Hintergrund der dramatischen Ausbreitung der Immunschwächekrankheit AIDS, der insbesondere in Afrika auch immer mehr Kinder zum Opfer fallen - sei es, dass sie HIV-infiziert geboren werden, sei es, dass sie als AIDS-Waisen aufwachsen müssen -, unterstützt UNICEF in großem Umfang AIDSAufklärungsprogramme und arbeitet auf diesem Gebiet eng mit Regierungen, der WHO und Nichtregierungsorganisationen zusammen. Neben den genannten Bereichen nimmt der Schutz der Rechte der Kinder immer breiteren Raum in der Arbeit der Organisation ein wie etwa der Kampf gegen Kinderarbeit, gegen Kinderprostitution, gegen Genitalverstümmelungen bei Mädchen sowie gegen den Missbrauch von Kindern als Kindersoldaten. Um die Lage der Kinder vor allem in den Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern, verpflichteten sich im Jahr 2000 die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, bis 2015 acht Entwicklungsziele zu erreichen, darunter die wirksame Bekämpfung der Armut, die Chance für alle Kinder auf den Besuch zumindest einer Grundschule, die Beendigung der Diskriminierung von Mädchen beim Zugang zu Bildung, die Eindämmung von AIDS und die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. Bereits 2005 zeichnete sich ab, dass einige Ziele wohl nicht erreicht und andere nur in manchen Regionen verwirklicht werden können. Alljährlich veröffentlicht UNICEF einen Jahresbericht Zur Situation der Kinder in der Welt, der zumeist einem bestimmten Problemfeld gewidmet ist (etwa Bedrohte Kindheit, 2005, Kinder ohne Kindheit, 2006 oder Starke Frauen - starke Kinder, 2007) und regelmäßig mit erschreckendem Zahlenmaterial und ernüchternden Analysen aufwartet. So ist den Berichten u. a. zu entnehmen, dass - obwohl die Kindersterblichkeit u. a. dank UNICEF zurückgegangen ist - immer noch jeden Tag 26 000 Kinder (das sind fast zehn Millionen im Jahr) vor ihrem fünften Geburtstag sterben, etwa 90 Millionen Kinder unter fünf Jahren stark mangelernährt sind, etwa 400 Millionen Kinder keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, mehr als 120 Millionen Kinder - in der Mehrheit Mädchen - nicht einmal eine Grundschule besuchen, dass mehr als 140 Millionen Kinder als Halb- oder Vollwaisen aufwachsen, eine wachsende Zahl darunter als AIDS-Waisen, und dass etwa 171 Millionen Kinder unter 18 Jahren unter gesundheits- und entwicklungsschädigenden Bedingungen arbeiten müssen, teilweise in sklavenähnlichen Verhältnissen. Um die Lage der Kinder spürbar zu verbessern, müssten nach Berechnungen von UNICEF pro Jahr etwa 40 bis 70 Milliarden US-Dollar aufgewendet werden - das sind deutlich unter 10 Prozent der jährlichen weltweiten Ausgaben für Rüstung. Verfasst von: Robert Garus Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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