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Theodor Storm (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Theodor Storm (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Theodor Storm (1817-1888), Schriftsteller. Er war einer der bedeutendsten Novellisten der deutschen Literatur und einer der führenden Vertreter des poetischen Realismus in der deutschen Dichtung. Storm wurde am 14. September 1817 als Sohn eines Advokaten in Husum geboren. Er studierte Jura in Kiel und Berlin und ließ sich später als Advokat in seiner Heimatstadt nieder. Im Zuge der Einnahme Schleswigs durch Dänemark im Jahr 1853 verlor er sein Amt und zog daraufhin nach Potsdam und Heiligenstadt, wo er im Gerichtsdienst tätig war. In Berlin gehörte er zum Dichterkreis Tunnel über der Spree. 1864 kehrte er in das mittlerweile zu Preußen gehörende Husum zurück, wo er von 1874 an als Oberamtsrichter tätig war. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Hademarschen (heute ein Teil Hanerau-Hademarschens im Kreis Rendsburg-Eckernförde). Hier starb er am 4. Juli 1888 an Magenkrebs. 2 WERK Storms literarische Vorbilder waren Schriftsteller der Spätromantik, insbesondere Eduard Mörike, Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine. Freundschaftliche Beziehungen und regen Briefwechsel pflegte er mit Mörike, Theodor Fontane, Gottfried Keller, Paul von Heyse sowie mit dem russischen Literaten Iwan Turgenjew. Storms frühe Gedichte erschienen in dem Band Liederbuch dreier Freunde (1843), den er gemeinsam mit seinem Schulfreund Theodor Mommsen und dessen Bruder Tycho publizierte. Er bringt darin seine Enttäuschung über die Abweisung durch Berta von Buchau zum Ausdruck, der er einen Heiratsantrag gemacht hatte. Ab den fünfziger Jahren wandte er sich verstärkt der Novelle als der seiner Ansicht nach strengsten Prosaform und ,,Schwester des Dramas" zu; insgesamt verfasste er 85 dieser Erzählungen. Sein erstes bedeutendes Werk war die nostalgisch-melancholische Stimmungsnovelle Immensee (1850) über vergangene glückliche Kinderjahre; hier tritt die Handlung fast vollständig hinter die Schilderung seelisch-innerer Befindlichkeiten zurück. Die Wasserlilie wird zum Dingsymbol scheinbar zum Greifen nahen, letztlich aber nicht festzuhaltenden Glücks. Unter dem Eindruck der frühen lyrischen Dichtungen Goethes suchte Storm seinen Vorstellungen von Liebe und Natur sowie seinen tiefen Gefühlen für seine norddeutsche Heimat aufrichtig Ausdruck zu verleihen. Seine sprachlich schlichten und dennoch ausdrucksvollen Werke überzeugen durch Wohlklang und Vollendung in der Form. In späteren Jahren seines Schaffens verarbeitete er in seinen stärker realistisch geprägten Novellen zunehmend psychologische Aspekte und setzte sich in einem breiteren Kontext mit gesellschaftlichen Fragen auseinander, so beispielsweise in den Werken Im Schloß (1861), Pole Poppenspäler (1874), Carsten Curator (1878), Ein Doppelgänger (1887) und Ein Bekenntniss (1887); in der letztgenannten Novelle befasste er sich mit dem Thema Euthanasie. In Aquis submersus (1876) spielt Storm geschickt mit dem Kontrast von Rahmen- und Binnenhandlung. Storms berühmteste und mehrfach verfilmte Novelle trägt den Titel Der Schimmelreiter (1888), in der er die Wiedergängersage vom ,,gespenstigen Reiter" von der Region ihrer Herkunft (der Weichsel) in die eigene Heimat verlegt. Die tragische Erzählung um das Scheitern des ehrgeizigen jungen Deichgrafen Hauke Haien gegenüber den Naturgewalten, die vor allem durch ihre das Dämonische beschwörende Sprachgewalt besticht, erschien in seinem letzten Lebensjahr. Ziel war es, ,,eine Deichgespenstsage auf die vier Beine einer Novelle zu stellen, ohne den Charakter des Unheimlichen zu verwischen" (Storm an Heyse). In seinen Spätwerken sind bereits Tendenzen des Naturalismus erkennbar. Der Einfluss von Storm ist u. a. in den Werken Rainer Maria Rilkes und Thomas Manns spürbar. Weitere Werke Storms sind die Kunstmärchen Der kleine Häwelmann (1849) und Die Regentrude (1864) sowie die Novellen Angelika (1855), Draußen im Heidedorf (1872), Viola tricolor (1874), Die Söhne des Senators (1880), Der Herr Etatsrath (1881) und Hans und Heinz Kirch (1882). Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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