Spanischer Film.
Publié le 20/06/2013
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viele von ihnen gaben später selbst Unterricht: Regisseure wie Berlanga, Bardem, Carlos Saura, Pilar Miró und Víctor Erice sowie Aufnahmeleiter wie Luis Cuadrado, TeoEscamilla, José Luis Alcaine und Xabier Aguirresarobe.
Gegen Ende der fünfziger Jahre erfolgte eine Liberalisierung des kulturellen Lebens, und Regisseure wie der in Spanien arbeitende Italiener Marco Ferreri ( El pisito, 1958; Die kleine Wohnung ) und Carlos Saura ( Los golfos, 1959; Die Straßenjungen ) debütierten mit Filmen, die zeitgenössische Probleme zum Inhalt hatten.
In der ersten Hälfte der sechziger Jahre machten weitere junge Filmemacher von sich reden, die allesamt mit kritischem Blick den Zustand der spanischen Gesellschaft schilderten.
Zu denwichtigsten Regisseuren der sechziger Jahre zählten neben Saura u.
a.
Manuel Summers, Miguel Picazo und Bisilio M.
Patino.
Zu weiteren herausragenden Vertretern dieser Generation gehören der Drehbuchautor Rafael Azcona und die Produzenten Elías Querejeta und Andrés Vicente Gómez.Azcona, satirischer Autor und Vertreter des schwarzen Humors, der den Costumbrismo (das Genre der Sittenschilderung) von der Farce bis zur Absurdität des Surrealismus führte, arbeitete sowohl mit dem Italiener Marco Ferreri, in den spanischen Produktionen El pisito und El cochecito (1960; Der Rollstuhl ), als auch mit Vertretern des spanischen Films zusammen, wie beispielsweise Luis García Berlanga, Carlos Saura, José Luis Cuerda bei El bosque animado (1987), José Luis García Sánchez bei Divinas palabras (1987) oder Suspiros de España (y Portugal) (1995), Manuel Gutiérrez Aragón bei El rey del río (1994) und Fernando Trueba bei El año de las luces (1986; Das Jahr der Aufklärung ) und Belle Époque (1992; Belle Epoque ), der einen Oscar für den besten ausländischen Film erhielt.
All diese Persönlichkeiten tragen trotz der unterschiedlichen Themen, Stilrichtungen und Zeiten den unverwechselbaren Stempel der Arbeit von Rafael Azcona.
Zu einer weiteren wichtigen Gruppe von Autoren, die ab 1960 die Szene beherrschten, gehören die Vertreter der Escuela de Barcelona (Schule von Barcelona), derenArbeiten sich durch offene und innovative Erzählstrukturen auszeichneten.
Dazu zählen die Regisseure Gonzalo Suárez mit Ditirambo (1967) und El detective y la muerte (1994) sowie Vicente Aranda mit El Lute, camina o revienta (1987) oder Amantes (1991; Amantes ), die darüber hinaus jedoch nur wenige gemeinsame Elemente in ihrem Schaffen aufweisen.
Ungeachtet zahlreicher Trends erarbeitete sich vor allem Carlos Saura in den siebziger Jahren mit gesellschaftskritischen Filmen wie Ana y los lobos (1972; Anna und die Wölfe ), La prima Angélica (1973; Cousine Angelika ), Cria cuervos … (1975; Züchte Raben ) und Mama cumple cien años (1979; Mama wird 100 Jahre alt) als einer der wenigen Regisseure internationales Ansehen.
3.2 Die Entwicklung seit Ende der Franco-Diktatur
In der Übergangszeit nach dem Ende der Franco-Diktatur entstand im spanischen Kino eine neue Strömung, die sich mit dem Spanischen Bürgerkrieg, der Nachkriegszeitund dem Leben unter Franco auseinandersetzte.
Allerdings wurde erst im November 1977 die Zensur endgültig aufgehoben.
Die Filme waren in einem anklagend-kritischen,jedoch auch satirischen und nostalgischen Ton gehalten, wie z.
B.
Las largas vacaciones del 36 (1975; Die langen Ferien von 36 ) oder El largo invierno (1991) von Jaime Camino.
Zu weiteren Produktionen aus dieser Zeit gehören Las bicicletas son para el verano (1983) von Jaime Chávarri nach dem Theaterstück von Fernando Fernán Gómez), Asignatura pendiente (1977) und Volver a empezar (1982), der einen Oscar für den besten ausländischen Film erhielt, von José Luis Garci sowie La colmena (1982; Der Bienenkorb ) und Los santos inocentes (1984; Die heiligen Narren ) von Mario Camus, des Weiteren La vaquilla (1984; Das Kälbchen ) von Luis García Berlanga, ¡Ay, Carmela! (1990; Ay, Carmela! – Lied der Freiheit ) von Carlos Saura sowie El espíritu de la colmena (1973; Der Geist des Bienenstocks ) oder El Sur (1983; Der Süden ) von Víctor Erice.
Die Drehbuchautoren jener Generation behandelten zwar auch andere Themen, jedoch mit unterschiedlichem Erfolg.
Diese Unbeständigkeit des Publikumserfolges zeigt,dass das spanische Kino der achtziger Jahre vom kommerziellen Standpunkt aus – abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen wie Amanece (1988) von José Luis Cuerda – keine großen Errungenschaften vorzuweisen hatte, was u.
a.
seiner Abhängigkeit von staatlichen Subventionen zuzuschreiben war.
Die Folge davon waren eine sehr geringeWerbung im Ausland und die starke Zunahme ausländischer Produktionen, wobei vor allem amerikanische Filme den heimischen Markt dominierten.
In den achtziger Jahren kam es vor allem in Madrid und Barcelona zu einer neuen, provokativen Bewegung in der spanischen Filmlandschaft, die zu Anfang lediglich wenigeAnhänger hatte, nach und nach jedoch einen sehr großen Erfolg beim Publikum verzeichnete.
Zu den wichtigsten Protagonisten dieser Bewegung gehören vor allem PedroAlmodóvar mit Mujeres al borde de un ataque de nervios (1987; Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs ), ¡Atame! (1989; Fessle mich! ), Tacones Lejanos (1991; High Heels ) und Carne tremula (1998; Live Flesh – Mit Haut und Haaren ) und Fernando Colomo, der mit konventionelleren Arbeiten hervortrat, in Barcelona Bigas Luna mit seinen Filmen Bilbao (1978), Las edades de Lulú (1990; Lulu – Die Geschichte einer Frau ) oder Jamón, jamón (1992; Jamon Jamon ).
Almodóvar erlangte mit seinen schrillen, tabu- und respektlosen tragikomischen Melodramen internationales Renommee.
Für Hable con ella (2002; Sprich mit ihr ), die gewagte, sensibel erzählte Geschichte einer obsessiven Liebe, wurde er mit einem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet.
In jüngster Zeit entwickelte sich eine neue Generation von Filmemachern, die ein breites Publikum ansprechen möchten.
Sie zeichnen sich durch eine reiche Themenpaletteund einen lebendigen Erzählstil aus.
Die bekanntesten Regisseure dieser Generation sind u.
a.
Juanma Bajo Ulloa mit Alas de mariposa (1991; Schmetterlingsflügel ), La madre muerta (1993; Die tote Mutter ) und Airbag (1997; Airbag – Jetzt knallt’s richtig ), Alex de la Iglesia mit Acción mutante (1992), El día de la bestia (1995), La comunidad (2000) und Crimen ferpecto (2004; Ein verpecktes Verbrechen ), Julio Medem mit Vacas (1992; Kühe ), La ardilla roja (1993; Das rote Eichhörnchen ), Los amantes del círculo polar (1998; Die Liebenden des Polarkreises ) und Lucía y el sexo (2001; Lucía und der Sex ), Mariano Barroso mit Mi hermano del alma (1993; Mein Seelenbruder ) und Kasbah (2000), Icíar Bollaín mit Hola, ¿estás sola? (1995) und Te doy mis ojos (2003; Öffne meine Augen ), Agustín Díaz Yanes mit Nadie hablará de nosotras cuando hayamos muerto (1995), Alejandro Amenábar mit Tesis (1996; Tesis – Der Snuff Film ), Abre los ojos (1997; Open Your Eyes; 2001 in Hollywood neu verfilmt unter dem Titel Vanilla Sky ), Los otros (2001; The Others ) und Mar adentro (2004; Das Meer in mir; Oscar als bester nicht englischsprachiger Film), Fernando León de Aranoa mit Familia (1996) und Los lunes al sol (2002; Montags in der Sonne ), Santiago Segura mit Torrente, el brazo tonto de la ley (1998; Torrente – Der dumme Arm des Gesetzes ), Benito Zambrano mit Solas (1999; Solas ), Emilio Martínez Lázaro mit El otro lado de la cama (2002) sowie Isabel Coixet mit La Vida secreta de las palabras (2005; Das geheime Leben der Worte ).
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