Soziologie - Soziologie.
Publié le 15/06/2013
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Die soziologische Methodik reicht von umfangreichen mathematischen Statistiken bis hin zur Textinterpretation.
Dabei stützt sie sich auch in hohem Maße auf statistischePrimärdaten, die regelmäßig von öffentlichen Institutionen (in Deutschland neben dem Statistischen Bundesamt die Statistischen Landesämter) zusammengetragen werden,wie die Ergebnisse von Volkszählungen und Bevölkerungsstatistiken sowie Daten zur Arbeitslosigkeit, Einwanderung, Verbrechenshäufigkeit und anderen Phänomenen.
4.1 Teilnehmende Beobachtung
Die unmittelbare Beobachtung eines bestimmten gesellschaftlichen Geschehens, also die zeitweise Zugehörigkeit zu der untersuchten Gruppe, ist eine der effektivstenmethodischen Vorgehensweisen, die allerdings nicht immer zu realisieren ist.
Soziologen erhalten auch Informationen, indem sie sich auf zuverlässige Informanten ausdieser Gruppe verlassen.
Beide Methoden sind vor allem von Ethnologen entwickelt und eingesetzt worden.
Die Arbeit des in Kanada geborenen amerikanischen Soziologen Erving Goffman bietet sowohl Modelle als auch den theoretischen Überbau für solche Untersuchungen.
Nachseiner Auffassung, die von vielen Fachkollegen geteilt wird, ist das Alltagsleben die Grundlage sowohl der gesellschaftlichen Realität als auch aller statistischen undkonzeptionellen Abstraktionen.
Dieser Schwerpunkt hat zu intensiven mikrosoziologischen Untersuchungen unter Einsatz von Tonbandgeräten und Videokameras angeregt,die weniger in konstruierten, experimentellen sozialen Situationen als vielmehr am Schauplatz des Geschehens selbst durchgeführt wurden.
Siehe auch Teilnehmende Beobachtung
4.2 Quantitative Methoden
Die quantitative Soziologie umfasst die Darstellung von großen Mengen statistischer Daten, Methoden der Datenerhebung und den Einsatz anspruchsvoller mathematischerModelle sowie neuerdings Computersimulationen sozialer Prozesse.
In Deutschland haben die Simulationsexperimente der Forschergruppe um Dietrich Dörner, Professor fürPsychologie in Bamberg, das Handeln in komplexen Entscheidungssituationen verstehbarer gemacht.
4.3 Umfrageanalysen
In den vierziger und fünfziger Jahren galt die Durchführung von empirischen Meinungsumfragen als die wichtigste soziologische Forschungsmethode.
Die heutige Form derUmfragen vor Wahlen und zu Marktforschungszwecken wurde zum ersten Mal in den dreißiger Jahren eingesetzt.
Weitere Einsatzgebiete von Umfragen sind z.
B.
die Untersuchung von Vorurteilen sowie der Wirkung der Massenmedien.
Obwohl Umfragen ein wichtiges Instrument sind,um Erkenntnisse zu gewinnen, bleibt ihre Reichweite beschränkt.
Die direkte Beobachtung sozialen Verhaltens kann nicht durch mündliche Antworten auf eine genormteFragenliste ersetzt werden, selbst wenn sich solche Antworten leicht für die Erstellung von statistischen Tabellen und eine beliebige Vielzahl anderer Ziele verwenden lassen.Die Beobachtung versetzt einen Soziologen in die Lage, gründliche Informationen über bestimmte Gruppen zu erhalten; die Umfragenanalyse auf der anderen Seite liefertSoziologen vereinheitlichte, aber oberflächliche Informationen über einen viel größeren Bevölkerungsanteil.
5 NEUERE ENTWICKLUNGEN
Zusätzlich zur theoretischen Diversifizierung sind insbesondere seit den sechziger Jahren neue Teilbereiche entstanden, z.
B.
die (vor allem von feministischen Bewegungenangeregte) Geschlechtersoziologie und die Soziologie von Gefühlen, des Alterns und des Lebenslaufes.
Ältere Teilbereiche, wie die historische und die komparativeSoziologie, erleben eine Renaissance; das Gleiche gilt für die angewandte Soziologie.
Wichtige Impulse für die deutsche Soziologie gingen von dem Positivismusstreit zwischen den Vertretern der kritischen Theorie (Frankfurter Schule) und des kritischenRationalismus zu Beginn der sechziger Jahre aus.
Zu den prominentesten Protagonisten dieser Kontroverse gehörten Theodor W.
Adorno und Jürgen Habermas auf der einenund Karl R.
Popper und Hans Albert auf der anderen Seite.
In der Sache ging es um die Frage der Zulässigkeit philosophisch begründeter Erkenntnisinteressen.
JürgenHabermas war auch an einem weiteren soziologischen Schulenstreit beteiligt, der der Methodendiskussion wichtige Impulse gab – die Habermas-Luhmann-Debatte um die Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Systemtheorie .
Früchte dieser Auseinandersetzung waren u.
a.
zwei soziologische Standardwerke: Habermas legte 1983 seine Theorie des kommunikativen Handelns vor; Niklas Luhmann 1984 seine Untersuchung Soziale Systeme: Grundriß einer allgemeinen Theorie. In den achtziger Jahren erfuhr das Werk von Norbert Elias eine breite Rezeption.
Elias hat in seinen bahnbrechenden Untersuchungen ( Der Prozeß der Zivilisation, zuerst 1939, zweite Auflage 1969) die Verschränkung von Sozio- und Psychogenese im historischen Prozess zum Thema gemacht.
Das wegen des Krieges bei seinem ersten Erscheinen kaum beachtete Bucherlangte nach seiner Wiederentdeckung großen Einfluss insbesondere auf die Soziologie und Sozialpsychologie, aber auch auf die Geschichtswissenschaften, die sichzunehmend auch der Geschichte des privaten Lebens zuwenden, um die sich insbesondere Philippe Ariés verdient gemacht hat.
Seit Ende der achtziger Jahre hat sich dieSoziologie zunehmend auch der sozialen Bedeutung der ökologischen Frage zugewandt (Ulrich Beck, Gegengifte – Die organisierte Unverantwortlichkeit, 1988; Politik in der Risikogesellschaft, 1991).
Siehe auch Empirische Sozialforschung, Pierre Bourdieu
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