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Soziologie - Soziologie.

Publié le 15/06/2013

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Soziologie - Soziologie. 1 EINLEITUNG Soziologie (von lateinisch socius: Gefährte, Geselle, und griechisch logos: Wort, Vernunft), die Wissenschaft von der Gesamtheit der sozialen Beziehungen innerhalb der menschlichen Gesellschaft. Sie untersucht und beschreibt die der Gesellschaft zugrunde liegenden Struktur-, Funktions- und Entwicklungszusammenhänge. Das Erkenntnisinteresse der Soziologie richtet sich auf den Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen, die Interaktion zwischen sozialen Gruppen, Organisationen und Institutionen und ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Soziologie als universitäre Disziplin in Deutschland widmet sich vor allem der problemorientierten empirischen Forschung, versteht sich mithin in erster Linie als theoretisch fundierte Erfahrungswissenschaft. Vertreter der erklärend wertenden oder historisch kritischen Tradition innerhalb der deutschsprachigen Soziologie, der Sozialphilosophie, bilden an deutschen Universitäten eher die Ausnahme. Die Soziologie weist zahlreiche Berührungspunkte mit anderen Sozialwissenschaften wie Volkswirtschaft, Politikwissenschaft, Ethnologie und Sozialpsychologie auf. 2 GESCHICHTE DER SOZIOLOGIE ALS EIGENSTÄNDIGE DISZIPLIN Die Soziologie ist eine junge wissenschaftliche Disziplin, die sich erst im 19. Jahrhundert aus dem Reigen der Staatswissenschaften ausdifferenzierte. Die gedankliche Trennung von Gesellschaft und Staat findet sich zuerst im 17. Jahrhundert in den Schriften der englischen Philosophen Thomas Hobbes und John Locke. Der Begriff der Soziologie wurde aber erst von dem französischen Philosophen Auguste Comte 1838 geprägt. Er benutzte ihn, um seine Vision von einer neuen Wissenschaft zu beschreiben, die, wie die Naturwissenschaften die Gesetze der Natur, die Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Gesellschaft entdecken sollte. Der britische Philosoph Herbert Spencer übernahm sowohl Comtes Begriff als auch seine Mission. Viele Sozialphilosophen des 18. Jahrhunderts, die sich selbst nie als Soziologen bezeichnet hatten, werden heute ebenfalls zu den Gründungsvätern dieser Wissenschaft gerechnet. Den größten Einfluss übten dabei die theoretischen Schriften von Karl Marx aus, aber auch die französischen Aristokraten Claude Henri de Rouvroy, Graf von Saint-Simon, der Schriftsteller und Staatsmann Alexis de Tocqueville und der britische Philosoph und Volkswirtschaftler John Stuart Mill gelten als Wegbereiter der frühen Soziologie. Erst in den achtziger und neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Soziologie als akademische Disziplin anerkannt. In Frankreich unterrichtete Émile Durkheim, der geistige Erbe von Saint-Simon und Comte, Soziologie an den Universitäten von Bordeaux und Paris. Durkheim begründete die erste soziologische Schule. Durkheim und seine Anhänger unternahmen umfangreiche Studien nichtindustrialisierter Gesellschaften. In Deutschland wurde die Soziologie als akademische Disziplin im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts anerkannt, vor allem aufgrund der Bemühungen des Ökonomen und Historikers Max Weber. Im Gegensatz zu den Versuchen, die neue Wissenschaft nach dem Vorbild der ,,objektiven" Physik zu strukturieren, die in Frankreich und den englischsprachigen Ländern damals als ,,Königswissenschaft" galt, war die deutsche Soziologie eng mit der Geschichtswissenschaft verbunden. Die Bemühungen des Philosophen und Soziologen Georg Simmel, die Soziologie als eigenständige Wissenschaft zu etablieren, spiegelten das Weltbild des philosophischen Idealismus wider. Die formale Soziologie Simmels trachtete danach, den gesellschaftlichen Verkehr der Individuen untereinander auf einfache analytische Formen zu reduzieren. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nachdem das frühe Interesse an den breit angelegten Evolutionstheorien Comtes und Spencers verebbt war, konzentrierte sich die Soziologie auf die Untersuchung bestimmter sozialer Phänomene wie Kriminalität oder die Akkulturation von Einwanderern. Als das renommierteste Zentrum für soziologische Studien galt vor dem 2. Weltkrieg (1939-1945) die Universität von Chicago (USA). Dort lehrte George Herbert Mead, der in Deutschland studiert hatte, in seinen Schriften, dass der Ursprung des Geistes, des Selbst und der Gesellschaft in den Aktionen und Interaktionen von Menschen liege. Dieser Ansatz, der später als Symbolischer Interaktionismus bezeichnet wurde, lenkte die Aufmerksamkeit weitgehend auf mikrosoziologische und soziopsychologische Aspekte. Talcott Parsons stützte sich auf die Ideen Durkheims, Max Webers und des italienischen Soziologen Vilfredo Pareto. Kennzeichnend für die amerikanische Soziologie wurde der Ausbau eines systemtheoretischen (oder kybernetischen) Ansatzes. In Deutschland wurde die Arbeit der damals führenden Forschungsinstitute in Köln (1919) und Frankfurt (1923) durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 unterbrochen. Die Deutsche Soziologie der in Deutschland zwischen 1933 und 1945 arbeitenden Soziologen war von den ideologischen Vorgaben des Nationalsozialismus geprägt. Die Deutsche Soziologie propagierte eine völkisch determinierte klassenlose Gesellschaft. Sie wollte als angewandte Wissenschaft einen Beitrag zur ,,Volkswerdung" leisten. 3 GEGENSTÄNDE DER SOZIOLOGISCHEN FORSCHUNG Die Soziologie beschäftigte sich zunächst hauptsächlich mit Theorien zum historischen Wandel sowie mit der Erforschung der Beziehungen und gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Wirtschaft, Staat, Familie und Religion. Als wissenschaftliche Disziplin versuchte sie von Anfang an die Erkenntnisse der anderen Sozialwissenschaften in ein System zu integrieren. Die Betonung empirischer Untersuchungen anhand statistischer Forschungsmethoden lenkte die Aufmerksamkeit von der abstrakten Ideenwelt der Gelehrten des 19. Jahrhunderts hin zu Teilbereichen der gesellschaftlichen Praxis. Die ältesten Spezialdisziplinen der Soziologie sind jene, die sich auf soziale Phänomene konzentrieren, wie z. B. Ehe und Familie, soziale Ungleichheit und soziale Schichtenbildung, ethnische Beziehungen, abweichendes Verhalten, städtische Gemeinden und komplexe oder formale Organisationen. Neuere Unterbereiche untersuchen die sozialen Aspekte der Gerontologie und die Soziologie der Geschlechter und Geschlechterrollen. Ein weiteres wichtiges Feld der Soziologie ist die Untersuchung der Sozialstruktur in institutionellen Bereichen: Politik, Recht, Religion, Erziehungswesen, Militär, Industrie, Wissenschaft und Massenmedien. Weitere Forschungsgebiete haben die soziologischen Aspekte von Sprache, Medizin, Wissenschaft und Kunst zum Gegenstand. Demographie und Kriminologie existierten als Fachdisziplinen bereits vor ihrer formellen Einbindung in die Soziologie. Einer der ältesten interdisziplinären Forschungsbereiche ist die Sozialpsychologie. Während sich Soziologen primär mit sozialen Normen, Rollen, Institutionen und der Struktur von Gruppen beschäftigen, konzentrieren sich Sozialpsychologen auf die Auswirkungen dieser verschiedenen Bereiche auf die Persönlichkeit des Individuums. Sozialpsychologen haben Pionierarbeit auf den folgenden Gebieten geleistet: Interaktion in kleinen, informellen Gruppen, Verbreitung von Einstellungen und Ansichten in einer Bevölkerung und die Entstehung von Charakter und Lebenseinstellung unter dem Einfluss von Familie, Schule, Peergroups (Meinungsführer) und anderen sozialen Instanzen. Hierbei sind u. a. auch die Ideen Sigmund Freuds und späterer Psychoanalytiker von Bedeutung gewesen. Die vergleichende historische Soziologie konnte in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung verzeichnen. Viele Historiker haben sich von soziologischen Konzepten inspirieren lassen; zur selben Zeit haben manche Soziologen groß angelegte historisch-komparative Untersuchungen durchgeführt. 4 FORSCHUNGSMETHODEN Die soziologische Methodik reicht von umfangreichen mathematischen Statistiken bis hin zur Textinterpretation. Dabei stützt sie sich auch in hohem Maße auf statistische Primärdaten, die regelmäßig von öffentlichen Institutionen (in Deutschland neben dem Statistischen Bundesamt die Statistischen Landesämter) zusammengetragen werden, wie die Ergebnisse von Volkszählungen und Bevölkerungsstatistiken sowie Daten zur Arbeitslosigkeit, Einwanderung, Verbrechenshäufigkeit und anderen Phänomenen. 4.1 Teilnehmende Beobachtung Die unmittelbare Beobachtung eines bestimmten gesellschaftlichen Geschehens, also die zeitweise Zugehörigkeit zu der untersuchten Gruppe, ist eine der effektivsten methodischen Vorgehensweisen, die allerdings nicht immer zu realisieren ist. Soziologen erhalten auch Informationen, indem sie sich auf zuverlässige Informanten aus dieser Gruppe verlassen. Beide Methoden sind vor allem von Ethnologen entwickelt und eingesetzt worden. Die Arbeit des in Kanada geborenen amerikanischen Soziologen Erving Goffman bietet sowohl Modelle als auch den theoretischen Überbau für solche Untersuchungen. Nach seiner Auffassung, die von vielen Fachkollegen geteilt wird, ist das Alltagsleben die Grundlage sowohl der gesellschaftlichen Realität als auch aller statistischen und konzeptionellen Abstraktionen. Dieser Schwerpunkt hat zu intensiven mikrosoziologischen Untersuchungen unter Einsatz von Tonbandgeräten und Videokameras angeregt, die weniger in konstruierten, experimentellen sozialen Situationen als vielmehr am Schauplatz des Geschehens selbst durchgeführt wurden. Siehe auch Teilnehmende Beobachtung 4.2 Quantitative Methoden Die quantitative Soziologie umfasst die Darstellung von großen Mengen statistischer Daten, Methoden der Datenerhebung und den Einsatz anspruchsvoller mathematischer Modelle sowie neuerdings Computersimulationen sozialer Prozesse. In Deutschland haben die Simulationsexperimente der Forschergruppe um Dietrich Dörner, Professor für Psychologie in Bamberg, das Handeln in komplexen Entscheidungssituationen verstehbarer gemacht. 4.3 Umfrageanalysen In den vierziger und fünfziger Jahren galt die Durchführung von empirischen Meinungsumfragen als die wichtigste soziologische Forschungsmethode. Die heutige Form der Umfragen vor Wahlen und zu Marktforschungszwecken wurde zum ersten Mal in den dreißiger Jahren eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete von Umfragen sind z. B. die Untersuchung von Vorurteilen sowie der Wirkung der Massenmedien. Obwohl Umfragen ein wichtiges Instrument sind, um Erkenntnisse zu gewinnen, bleibt ihre Reichweite beschränkt. Die direkte Beobachtung sozialen Verhaltens kann nicht durch mündliche Antworten auf eine genormte Fragenliste ersetzt werden, selbst wenn sich solche Antworten leicht für die Erstellung von statistischen Tabellen und eine beliebige Vielzahl anderer Ziele verwenden lassen. Die Beobachtung versetzt einen Soziologen in die Lage, gründliche Informationen über bestimmte Gruppen zu erhalten; die Umfragenanalyse auf der anderen Seite liefert Soziologen vereinheitlichte, aber oberflächliche Informationen über einen viel größeren Bevölkerungsanteil. 5 NEUERE ENTWICKLUNGEN Zusätzlich zur theoretischen Diversifizierung sind insbesondere seit den sechziger Jahren neue Teilbereiche entstanden, z. B. die (vor allem von feministischen Bewegungen angeregte) Geschlechtersoziologie und die Soziologie von Gefühlen, des Alterns und des Lebenslaufes. Ältere Teilbereiche, wie die historische und die komparative Soziologie, erleben eine Renaissance; das Gleiche gilt für die angewandte Soziologie. Wichtige Impulse für die deutsche Soziologie gingen von dem Positivismusstreit zwischen den Vertretern der kritischen Theorie (Frankfurter Schule) und des kritischen Rationalismus zu Beginn der sechziger Jahre aus. Zu den prominentesten Protagonisten dieser Kontroverse gehörten Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas auf der einen und Karl R. Popper und Hans Albert auf der anderen Seite. In der Sache ging es um die Frage der Zulässigkeit philosophisch begründeter Erkenntnisinteressen. Jürgen Habermas war auch an einem weiteren soziologischen Schulenstreit beteiligt, der der Methodendiskussion wichtige Impulse gab - die Habermas-Luhmann-Debatte um die Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Systemtheorie. Früchte dieser Auseinandersetzung waren u. a. zwei soziologische Standardwerke: Habermas legte 1983 seine Theorie des kommunikativen Handelns vor; Niklas Luhmann 1984 seine Untersuchung Soziale Systeme: Grundriß einer allgemeinen Theorie. In den achtziger Jahren erfuhr das Werk von Norbert Elias eine breite Rezeption. Elias hat in seinen bahnbrechenden Untersuchungen ( Der Prozeß der Zivilisation, zuerst 1939, zweite Auflage 1969) die Verschränkung von Sozio- und Psychogenese im historischen Prozess zum Thema gemacht. Das wegen des Krieges bei seinem ersten Erscheinen kaum beachtete Buch erlangte nach seiner Wiederentdeckung großen Einfluss insbesondere auf die Soziologie und Sozialpsychologie, aber auch auf die Geschichtswissenschaften, die sich zunehmend auch der Geschichte des privaten Lebens zuwenden, um die sich insbesondere Philippe Ariés verdient gemacht hat. Seit Ende der achtziger Jahre hat sich die Soziologie zunehmend auch der sozialen Bedeutung der ökologischen Frage zugewandt (Ulrich Beck, Gegengifte - Die organisierte Unverantwortlichkeit, 1988; Politik in der Risikogesellschaft, 1991). Siehe auch Empirische Sozialforschung, Pierre Bourdieu Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Die soziologische Methodik reicht von umfangreichen mathematischen Statistiken bis hin zur Textinterpretation.

Dabei stützt sie sich auch in hohem Maße auf statistischePrimärdaten, die regelmäßig von öffentlichen Institutionen (in Deutschland neben dem Statistischen Bundesamt die Statistischen Landesämter) zusammengetragen werden,wie die Ergebnisse von Volkszählungen und Bevölkerungsstatistiken sowie Daten zur Arbeitslosigkeit, Einwanderung, Verbrechenshäufigkeit und anderen Phänomenen. 4.1 Teilnehmende Beobachtung Die unmittelbare Beobachtung eines bestimmten gesellschaftlichen Geschehens, also die zeitweise Zugehörigkeit zu der untersuchten Gruppe, ist eine der effektivstenmethodischen Vorgehensweisen, die allerdings nicht immer zu realisieren ist.

Soziologen erhalten auch Informationen, indem sie sich auf zuverlässige Informanten ausdieser Gruppe verlassen.

Beide Methoden sind vor allem von Ethnologen entwickelt und eingesetzt worden. Die Arbeit des in Kanada geborenen amerikanischen Soziologen Erving Goffman bietet sowohl Modelle als auch den theoretischen Überbau für solche Untersuchungen.

Nachseiner Auffassung, die von vielen Fachkollegen geteilt wird, ist das Alltagsleben die Grundlage sowohl der gesellschaftlichen Realität als auch aller statistischen undkonzeptionellen Abstraktionen.

Dieser Schwerpunkt hat zu intensiven mikrosoziologischen Untersuchungen unter Einsatz von Tonbandgeräten und Videokameras angeregt,die weniger in konstruierten, experimentellen sozialen Situationen als vielmehr am Schauplatz des Geschehens selbst durchgeführt wurden.

Siehe auch Teilnehmende Beobachtung 4.2 Quantitative Methoden Die quantitative Soziologie umfasst die Darstellung von großen Mengen statistischer Daten, Methoden der Datenerhebung und den Einsatz anspruchsvoller mathematischerModelle sowie neuerdings Computersimulationen sozialer Prozesse.

In Deutschland haben die Simulationsexperimente der Forschergruppe um Dietrich Dörner, Professor fürPsychologie in Bamberg, das Handeln in komplexen Entscheidungssituationen verstehbarer gemacht. 4.3 Umfrageanalysen In den vierziger und fünfziger Jahren galt die Durchführung von empirischen Meinungsumfragen als die wichtigste soziologische Forschungsmethode.

Die heutige Form derUmfragen vor Wahlen und zu Marktforschungszwecken wurde zum ersten Mal in den dreißiger Jahren eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete von Umfragen sind z.

B.

die Untersuchung von Vorurteilen sowie der Wirkung der Massenmedien.

Obwohl Umfragen ein wichtiges Instrument sind,um Erkenntnisse zu gewinnen, bleibt ihre Reichweite beschränkt.

Die direkte Beobachtung sozialen Verhaltens kann nicht durch mündliche Antworten auf eine genormteFragenliste ersetzt werden, selbst wenn sich solche Antworten leicht für die Erstellung von statistischen Tabellen und eine beliebige Vielzahl anderer Ziele verwenden lassen.Die Beobachtung versetzt einen Soziologen in die Lage, gründliche Informationen über bestimmte Gruppen zu erhalten; die Umfragenanalyse auf der anderen Seite liefertSoziologen vereinheitlichte, aber oberflächliche Informationen über einen viel größeren Bevölkerungsanteil. 5 NEUERE ENTWICKLUNGEN Zusätzlich zur theoretischen Diversifizierung sind insbesondere seit den sechziger Jahren neue Teilbereiche entstanden, z.

B.

die (vor allem von feministischen Bewegungenangeregte) Geschlechtersoziologie und die Soziologie von Gefühlen, des Alterns und des Lebenslaufes.

Ältere Teilbereiche, wie die historische und die komparativeSoziologie, erleben eine Renaissance; das Gleiche gilt für die angewandte Soziologie. Wichtige Impulse für die deutsche Soziologie gingen von dem Positivismusstreit zwischen den Vertretern der kritischen Theorie (Frankfurter Schule) und des kritischenRationalismus zu Beginn der sechziger Jahre aus.

Zu den prominentesten Protagonisten dieser Kontroverse gehörten Theodor W.

Adorno und Jürgen Habermas auf der einenund Karl R.

Popper und Hans Albert auf der anderen Seite.

In der Sache ging es um die Frage der Zulässigkeit philosophisch begründeter Erkenntnisinteressen.

JürgenHabermas war auch an einem weiteren soziologischen Schulenstreit beteiligt, der der Methodendiskussion wichtige Impulse gab – die Habermas-Luhmann-Debatte um die Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Systemtheorie .

Früchte dieser Auseinandersetzung waren u.

a.

zwei soziologische Standardwerke: Habermas legte 1983 seine Theorie des kommunikativen Handelns vor; Niklas Luhmann 1984 seine Untersuchung Soziale Systeme: Grundriß einer allgemeinen Theorie. In den achtziger Jahren erfuhr das Werk von Norbert Elias eine breite Rezeption.

Elias hat in seinen bahnbrechenden Untersuchungen ( Der Prozeß der Zivilisation, zuerst 1939, zweite Auflage 1969) die Verschränkung von Sozio- und Psychogenese im historischen Prozess zum Thema gemacht.

Das wegen des Krieges bei seinem ersten Erscheinen kaum beachtete Bucherlangte nach seiner Wiederentdeckung großen Einfluss insbesondere auf die Soziologie und Sozialpsychologie, aber auch auf die Geschichtswissenschaften, die sichzunehmend auch der Geschichte des privaten Lebens zuwenden, um die sich insbesondere Philippe Ariés verdient gemacht hat.

Seit Ende der achtziger Jahre hat sich dieSoziologie zunehmend auch der sozialen Bedeutung der ökologischen Frage zugewandt (Ulrich Beck, Gegengifte – Die organisierte Unverantwortlichkeit, 1988; Politik in der Risikogesellschaft, 1991).

Siehe auch Empirische Sozialforschung, Pierre Bourdieu Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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