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Schultheater - Theater.

Publié le 21/06/2013

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Schultheater - Theater. 1 EINLEITUNG Schultheater, besondere Form der Theateraufführung, die unter erzieherischen Gesichtspunkten in der Schule erarbeitet und inszeniert wird. Das Schultheater verfolgt in erster Linie pädagogisch-didaktische Intentionen, die sich im Laufe seiner bis ins 15. Jahrhundert zurückreichenden Geschichte stark veränderten. Heute ist das Schultheater ein Teil des Lernbereichs Schulspiel, der sowohl die Spiel- als auch die Theaterpädagogik umfasst. Es wird dazu eingesetzt, Schülern eine Vielzahl von Lernbereichen näherzubringen, die u. a. von der (Selbst-)Erfahrung eines Bühnenauftritts unter Berücksichtigung von Mimik, Gestik und Sprechweise bis hin zu sozialen Lernprozessen in einer Gruppe reichen. Zur Vielschichtigkeit dieser Lernbereiche gehört, dass sowohl der Prozess der Erarbeitung als auch der der Rezeption einer Aufführung Gegenstand pädagogischer Reflexion werden. Dabei ist das Spektrum der Darstellungsformen groß: Neben den traditionellen Aufführungen gehören u. a. Kabarettvorstellungen, Pantomimen, Puppentheater und Maskenspiel, Schulopern, Tanzvorführungen sowie Hörspiele und Videofilme dazu. Arbeitsgemeinschaften für das Schultheater finden sich heutzutage an den meisten Schulen. 2 GESCHICHTE Zu Beginn in den Lateinschulen diente das Schultheater dazu, Schülern lateinische (später auch deutsche) Sprache und Rhetorik sowie Werte und Moralvorstellungen des Humanismus zu vermitteln. Zugleich sollte auch das freie und sichere öffentliche Auftreten gefördert werden. Das ebenfalls für die allgemeine Theatergeschichte bedeutsame Schuldrama wurde auf Anregung Martin Luthers und Philipp Melanchthons hin im 16. Jahrhundert an evangelischen Schulen im Hinblick auf die Vermittlung der Ideale der Reformation eingeführt. Auf katholischer Seite folgten Jesuitenschulen, deren prunkvolle Theateraufführungen von Jesuitendramen nicht nur der Gegenreformation dienten, sondern die Schüler darüber hinaus auch zur Weltläufigkeit und Teilnahme an der Gesellschaft erziehen wollten. Im 18. und 19. Jahrhundert rückte das Schultheater aus dem Blickfeld des öffentlichen Interesses. Ein wichtiger Grund lag in der zunehmenden Ausbreitung von Berufstheatern. Überdies sprach eine vom Pietismus bestimmte Pädagogik zu Beginn des 18. Jahrhunderts Aufführungsverbote z. B. in Preußen und Sachsen aus. In der folgenden Zeit blieben Schultheater jedoch u. a. in Verbindung mit Theatervereinen ins städtische Kulturleben eingebunden. Daran knüpfte die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auftretende Laienspielbewegung an. Diese Entwicklung nahm zur Zeit des Nationalsozialismus ein Ende. Nach 1945 knüpfte das Schultheater erneut an die Vorkriegszeit an und entwickelte sich langsam bis hin zum Amateurtheater. Verfasst von: Jörg Gallus Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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