Schauspielkunst - Theater.
Publié le 21/06/2013
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Schauspielkunst - Theater. 1 EINLEITUNG Schauspielkunst, die Kunst des Rollenspiels beim Theater. Das geschriebene Drama verlangt die sinnliche Verkörperung, die Worte sollen gesprochen und gehört, und was sie aussagen, in Bewegung und Handlung umgesetzt werden. Dazu bedarf es der Schauspielkunst, die von starr festgelegten traditionellen Vorgaben bis zur individuellen Ausgestaltung einzelner Rollen reicht. Dabei unterliegt der Begriff einem ähnlichen geschichtlichen Wandel wie der Beruf des Schauspielers selbst. Viele Theaterautoren und später auch Schauspieler haben sich zur Schauspielkunst geäußert. Eine theoretische Auseinandersetzung mit der Materie begann im 18. Jahrhundert, namentlich bei Gotthold Ephraim Lessing, August Wilhelm Iffland und Denis Diderot. Die umfangreichste und durchgebildetste Theorie stellte der russische Regisseur Konstantin Stanislawski in seinem berühmten Buch Die Arbeit des Schauspielers an der Rolle (posthum 1965) dar, das mit seiner Unterscheidung der Kategorien des ,,Erlebens" und der ,,Verkörperung" weltweit auf die Theaterpraxis Einfluss nahm. Auch die teilweise radikaleren Konzepte des Actor's Studio in New York und des Living Theatre in London gehen auf Ideen Stanislawskis zurück. 2 GESCHICHTE Im antiken Griechenland und in Rom standen die Schauspieler in hohem Ansehen. Aischylos führte in seinen Tragödien neben dem Vorsänger einen zweiten, Sophokles einen dritten Schauspieler ein, die sich als einzelne Mimen jeweils dem Chor gegenüber befanden. Im Hellenismus schlossen sich die Mimen zu Gruppen zusammen; in der römischen Republik waren Schauspieler nicht selten Sklaven, die freigelassen wurden. Unverzichtbare Requisiten des antiken Schauspiels waren Kothurne (hochhackige Schuhe) bzw. Stelzen sowie Masken. Die Individualisierung der Schaupielkunst setzt in Europa erst im 16. Jahrhundert ein; hier liegen auch die Anfänge des Berufsschauspielertums. Die italienische Commedia dell'Arte, das elisabethanische Theater in England und die französische Comédie Française bildeten parallel zueinander unterschiedliche Modelle einer neuen Schauspielkunst aus. Das natürlich wirkende Spiel, die glaubwürdige Person auf der Bühne, mithin eine Auseinandersetzung des Schauspielers mit seiner Rolle werden zu ästhetischen Kategorien der Darstellung. Ob der Schauspieler sich mit seiner Rolle identifizieren oder ihr distanziert nur seine Stimme und seinen Körper leihen soll, blieb dabei zunächst kontrovers. Doch ab dem 18. Jahrhundert nahm der seelische Ausdruck des Schauspielers einen immer wichtigeren Raum ein. Die Aufgabe einer Identifikation des Schauspielers mit seinem Spiel wird wieder ein wichtiges Moment im epischen Theater Bertolt Brechts. Ein stark an der Tradition orientiertes, formalisiertes Schauspiel lebt in Japan in den Formen des No- und des Kabuki-Theaters fort. Die schauspielerischen Mittel wie Stimme, Mimik, Gebärde werden in ein hoch artifizielles System der Typisierung einbezogen, in welchem der Schauspieler perfekter Funktionsträger ist. Verfasst von: Andreas Nohl Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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