Satire (Sprache & Litteratur).
Publié le 13/06/2013
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Im anglophonen Sprachraum verliert die Satire während des 19.
Jahrhunderts an Gewicht, bringt aber nach wie vor Meister der Gattung hervor, wie die Amerikaner MarkTwain und Ambrose Bierce und die Engländer Charles Dickens und William Makepeace Thackeray, die die viktorianischen Gesellschaftsnormen in teils scharfzüngigenKommentaren verurteilen.
In Deutschland erlebt die Gesellschafts- und Literatursatire eine Blütezeit, angefangen bei den Romanen Jean Pauls oder Wilhelm HauffsMittheilungen aus den Memoiren des Satan (1826/27) bis zu den zahlreichen satirischen Schriften Heinrich Heines (1830/31, Die Bäder von Lucca; 1843, Atta Troll ).
Die Verssatire Deutschland.
Ein Wintermärchen (1844) rechnete mit den hiesigen politischen Verhältnissen aus der Sicht des Exilanten ab und führte die Gattung auf ein neues gedankliches und stilistisches Niveau.
Auch Joseph von Eichendorff lieferte wichtige Beiträge zur so genannten Philister-Satire.
Mit den Zeitschriften Kladderadatsch (1848ff.) und Simplicissimus (1896ff.) bildeten sich neue Foren einer vorwiegend politisch-witzig ausgerichteten Agitation.
An der Wende zum 20.
Jahrhundert setzen die Salon- und Gesellschaftskomödien von Oscar Wilde und George Bernard Shaw neue Akzente in unterschiedlicher Weise.
Wilde machte sich in virtuosen Sprachspielen überdie Verlogenheit sozialer Konventionen lustig ( Bunbury, or The Importance of Being Earnest, 1895, Bunbury oder Ernst sein ist alles ), hinter Shaws Witz ( Arms and the man, 1898, Helden ) verbarg sich ein dringender Appell zur Verbesserung der Gesellschaft, was er insbesondere in den programmatischen Vorworten seiner Stücke zum Ausdruck brachte.
7 20.
JAHRHUNDERT
Die moderne literarische Satire hat ihren Ursprung in den USA.
Die technisierte Großstadtwelt und der Verhaltenskodex einer neuen Mittelklasse fanden einen sarkastischen,sprachlich innovativen Kommentator in Schriftstellern wie Sinclair Lewis (1922, Babbitt ), der auch in Europa viel gelesen wurde.
Evelyn Waugh ging vorrangig mit dem Lebensstil der oberen Zehntausend ins Gericht in Decline and Fall (1928, Auf der schiefen Ebene ), A Handfull of Dust (1934, Eine Handvoll Staub ) oder The Loved One (1948, Tod in Hollywood ).
Der Engländer Aldous Huxley wiederum beschritt mit seinem Bestseller Brave New World (1932, Schöne neue Welt ) einen Weg zur zynischen Gesellschaftsutopie.
Als Meister des satirischen Romans profilierte sich der russisch-amerikanische Schriftsteller Vladimir Nabokov ( Pnin, 1957).
Zunehmende Bedeutung erlangte im 20.
Jahrhundert die Kriegssatire, in der Romanreihe Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (1920-1923) des tschechischen Schriftstellers Jaroslav Hašek bis zur Groteske Catch-22 (1961) von Joseph Heller.
Vor allem die Literatur der Sowjetunion bestätigte im Übrigen die Erfahrung, dass die Satire unter der Diktatur zwar mit besonderen Schwierigkeiten zu rechnen hat, andererseits gerade dort ein besonders fruchtbares Betätigungsfeld findet.
Unerreicht bliebhier Michail Bulgakow mit Master i Margarita (entstanden 1940, veröffentlicht 1966/67; Der Meister und Margarita ).
John Updike und sein Landsmann Tom Wolfe zählen zu den renommiertesten englischsprachigen Satirikern der Gegenwart.
Im deutschsprachigen Raum wurde die Gattung zur Jahrhundertwende von Christian Morgenstern,Gustav Meyrink, Heinrich Mann und Karl Kraus kultiviert und seit den zwanziger Jahren durch Mynona, Paul Scheerbart, Walter Serner, Robert Musil u.
a.
popularisiert.
Inder Nachkriegszeit blieb sie beispielsweise in den Werken von Günter Grass (1956, Die Blechtrommel ) oder Friedrich Dürrenmatt und neuerdings von Robert Gernhardt oder Eckard Henscheid lebendig.
Innerhalb der deutschen Belletristik blieb sie jedoch eher eine Randerscheinung.
Satirische Zeitschriften wie Pardon oder Titanic spielen seit Kriegsende eine größere Rolle als die Satire in Buchform.
Als geniales Duo präsentierten sich 1995 der Autor Axel Hacke und der Berliner Zeichner und Illustrator MichaelSowa mit Hackes Tierleben.
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