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Sardinien - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Sardinien - geographie. 1 EINLEITUNG Sardinien (italienisch Sardegna), zu Italien gehörende Insel im Mittelmeer, etwa 200 Kilometer westlich vom italienischen Festland, unmittelbar südlich von Korsika, von dem es durch die rund 12 Kilometer breite Straße von Bonifacio getrennt ist. Zusammen mit einigen Nebeninseln bildet Sardinien die gleichnamige Region Italiens. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Sardinien ist mit einer Fläche von 23 813 Quadratkilometern nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Die Länge beträgt rund 270 Kilometer, die maximale Breite etwa 120 Kilometer. Höchste Erhebung der gebirgigen Insel sind die bis zu 1 834 Meter hohen Monti del Gennargentu im Zentrum der Insel. Mit rund 150 Kilometern längster Fluss ist der Tirso, der in den Golf von Oristano an der Westküste mündet. Die Insel birgt einige ausgedehnte Höhlensysteme, darunter die Grotta di Nettuno und die Grotta di Ispinigoli. In Sardinien herrscht typisches Mittelmeerklima mit trockenen, heißen Sommern und milden, regenreichen Wintern. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl von Sardinien beträgt etwa 1,7 Millionen. Hauptstadt der Insel ist Cagliari an der Südküste, weitere wichtige Städte sind Nuoro im Osten und Sassari im Norden. Der überwiegende Teil der Bevölkerung spricht Sardisch; aufgrund der Insellage konnten die Sarden ihre eigenständige Sprache bewahren. Diese romanische Sprache ist kein Dialekt des Italienischen, sondern zeigt von den heute verbreiteten romanischen Sprachen die größte Verwandtschaft zum Lateinischen. Auch viele alte Bräuche sind auf der Insel noch erhalten. 4 WIRTSCHAFT Ähnlich wie in weiten Teilen Süditaliens ist die wirtschaftliche Situation auch in Sardinien schwierig. In den vergangenen Jahrzehnten verließen viele Bewohner die Insel, um auf dem italienischen Festland oder in mitteleuropäischen Staaten zu arbeiten. Diese Entwicklung konnte mittlerweile eingedämmt werden. Die bedeutendste Einnahmequelle ist der Fremdenverkehr. Im Vergleich zu vielen anderen Inseln im Mittelmeer wurde Sardinien erst in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts für den Tourismus entdeckt. Vor allem die abwechslungsreichen Küstenlandschaften wie etwa die Costa Smeralda im Nordosten mit ihren steilen Abschnitten und langen Sandstränden locken viele Besucher an, während das Innere von Sardinien stellenweise wenig erschlossen ist. Die Landwirtschaft zählt traditionell zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. In den fruchtbaren Ebenen werden vor allem Getreide, Gemüse und Tabak kultiviert. In den Hügel- und Bergländern dominiert neben dem Anbau von Oliven, Wein und Mandeln auch die Weidewirtschaft mit Schaf-, Ziegen- und Rinderhaltung. Das fruchtbarste Gebiet befindet sich im Campidano, einer Ebene im Südwesten der Insel. Im Norden werden in großem Umfang Korkeichen kultiviert, aus deren Rinden man Kork gewinnt. Die Fischerei in den küstennahen Gewässern spielt traditionell eine wichtige Rolle. Der Bergbau konzentriert sich vor allem auf den Südwesten von Sardinien. Der früher bedeutende Abbau von Bodenschätzen hat seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark an Bedeutung eingebüßt, die Fördermengen an Zink-, Blei- und Kupfererzen gingen drastisch zurück. Im produzierenden Gewerbe dominieren die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln (vor allem Wein und Myrte-Likör), Baustoffen und Papier sowie die chemische Industrie. Die Erdölverarbeitung spielt ebenso wie die Entsalzung von Meerwasser nur noch eine untergeordnete Rolle. Wichtigster Produktionsstandort ist Cagliari. Mit zunehmender touristischer Nutzung ging eine Aufwertung des Kunsthandwerks einher. Sardinien verfügt über drei Flughäfen; sie befinden sich in der Nähe von Cagliari (im Süden), Olbia (im Nordosten) und Alghero (im Nordwesten). Mit einigen Häfen des italienischen Festlandes (z. B. Neapel, Livorno und Genua) bestehen regelmäßige Fährverbindungen. Wichtige Häfen entlang der sardischen Küste befinden sich in Cagliari, Olbia, Golfo Aranci (im Nordosten), Porto Torres (im Nordwesten) und Arbatax (im Osten). 5 GESCHICHTE Archäologische Funde belegen eine Besiedlung der Insel seit etwa 2000 v. Chr. Zu den auffallendsten noch erhaltenen Spuren aus der späten Bronzezeit gehören die rund 7 000 Nuraghen. Diese kreisförmigen, bis zu acht Meter hohen Turmbauten sind in ganz Sardinien verbreitet. Im 9. Jahrhundert v. Chr. kamen Phönizier nach Sardinien, denen im 5. Jahrhundert v. Chr. die Karthager folgten. 238/237 v. Chr. wurde die Insel von Rom besetzt, das nicht nur wegen der strategischen Bedeutung, sondern auch wegen der Rohstoffvorkommen an Sardinien interessiert war; 227 v. Chr. wurde Sardinien römische Provinz Nach dem Untergang des Römischen Reiches wurde Sardinien 455 von den Wandalen erobert, im 6. Jahrhundert fiel es an das Byzantinische Reich. Vom 8. bis zum 11. Jahrhundert wurde Sardinien immer wieder von den Sarazenen heimgesucht. In den folgenden Jahrhunderten kämpften Pisa und Genua um den Besitz der Insel. Der Papst, der die Oberherrschaft über die Insel beanspruchte, belehnte 1297 Aragonien mit Sardinien. Im Frieden von Utrecht, der den Spanischen Erbfolgekrieg beendete, wurde die Insel 1713 Österreich zugesprochen, das es 1720 im Tausch gegen Sizilien an Savoyen abtrat. Zusammen mit Savoyen und dem zugehörigen Besitz Piemont und Nizza bildete die Insel nun das Königreich Sardinien. Während des Risorgimento war das Königreich die treibende Kraft bei der Einigung Italiens und bildete den Grundstock des späteren Königreichs Italien, das sich 1861 mit der Krönung Viktor Emanuels II. von Sardinien zum König von Italien konstituierte. Seit 1948 ist Sardinien eine der 20 Regionen der Republik Italien. Ebenso wie Sizilien, das Aostatal, Friaul-Julisch-Venetien und Trentino-Südtirol besitzt es einen Sonderstatus, der eine besondere Form der Selbstverwaltung garantiert. Die Nuraghenfestung Su Nuraxi in der Nähe von Barumini im Süden der Insel wurde 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Verfasst von: Renate Hirschberger Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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