Samuel Pepys: Tagebuch (Sprache & Litteratur).
Publié le 13/06/2013
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Samuel Pepys: Tagebuch (Sprache & Litteratur). Zwischen 1660 und 1669 verfasste der Beamte der englischen Admiralität Samuel Pepys in Geheimschrift ein Tagebuch. Nach der Entschlüsselung 1825 wurden erste Ausschnitte veröffentlicht. Die elfbändige Gesamtausgabe erschien erst ab 1970. Die privaten und das öffentliche Leben betreffenden Eintragungen sind ein spannender Lebensroman und ein Dokument der Kultur- und Sittengeschichte des ausgehenden 17. Jahrhunderts: Eine historische Quelle der englischen Geschichte zur Zeit der Restauration. Hier eine Eintragung vom 29. September 1664. Samuel Pepys: Tagebuch 29.9.1664 (Michaelistag) Auf und zum Amt, dort den ganzen Vormittag, aß zu Hause und Creed mit mir. Nach Tisch zu Sir G. Carteret, und mit ihm zu seinem neuen Haus, das er in der Broad Street mieten will, und inspizierten dort alle Zimmer und Nebengelasse, um einen Mietvertrag abzufassen; und danach führte mich Mr. Cutler, sein Hauswirt, herum und zeigte mir sein ganzes Grundstück, das außerordentlich groß ist; er hat nämlich das ganze Augustinerkloster gekauft, und viele, viele 1000 Pfund hat er schon hineingesteckt. Dann zurück an die Arbeit, ordnete meine Papiere und bereitete meine Abrechnungen vor für eine große monatliche Revision. Dann zum Abendessen und zu Bett. Neue Nachrichten eingetroffen, daß wir die Holländer fast aus allen ihren Stützpunkten in Guinea ganz vertrieben haben, was sie hier zu Hause sicher wild machen wird. Und Sir G. Carteret erzählte mir, der König freue sich mächtig darüber, hätte ihn aber lachend gefragt: ,,Nur", sagt er, ,,wie soll ich das vor dem Botschafter verantworten, wenn er kommt?" Es heißt sogar, daß wir sie auch aus Neuholland vertrieben haben, so daß wir ihnen eine ganze Zeitlang in verschiedenen Teilen der Welt Schaden zugefügt haben, ohne offizielle Bekanntgabe von Gründen. Ihre Flotte nach Guinea ist jetzt, wie es heißt, bereit und auf dem Wasser und wird diese Woche auslaufen. Als ich heute abend nach Hause kam, machte ich mich daran, die Haushaltsabrechnung meiner Frau zu überprüfen; und als ich einiges fand, das mir unklar schien, war ich ärgerlich, obgleich sie es ziemlich klar machte; allerdings gab sie zu, daß sie, wenn ihr ein Posten fehlt, bei anderen Posten etwas zuzählt, um es herauszubekommen. Und als ich sehr ärgerlich war, erklärt sie, sie will etwas für sich zurücklegen, um sich eine Kette zu kaufen, was mich wütend machte und mich immer noch ärgert, denn ich fürchte, sie wird nach und nach vergessen, wie man billig und nach bescheidenen Maßstäben lebt. Samuel Pepys: Das geheime Tagebuch. Herausgegeben von Anselm Schlösser und übertragen von Jutta Schlösser. Leipzig 1980, S. 272. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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