Saint Kitts und Nevis - geographie.
Publié le 06/06/2013
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Saint Kitts und Nevis - geographie. 1 EINLEITUNG Saint Kitts und Nevis, amtlich Föderation Saint Kitts und Nevis, Staat im Osten des Karibischen Meeres, im Bereich der Inseln über dem Winde. Der Staat setzt sich aus den Westindischen Inseln Saint Kitts (oder Saint Christopher) und Nevis zusammen und ist Mitglied des Commonwealth of Nations. Die Gesamtfläche des Landes beträgt 269 Quadratkilometer. Hauptstadt ist Basseterre auf Saint Kitts, das von der kleineren Insel Nevis durch eine Meerenge getrennt ist. 2 LAND Die lang gestreckte Insel Saint Kitts wird von Nordwesten nach Südosten von einer Bergkette durchzogen. Höchste Erhebung ist der Mount Misery (1 156 Meter). In dem circa 700 Meter tiefen Krater dieses Vulkans befindet sich ein See. Dampfaustritte und Schwefelquellen weisen auf anhaltende vulkanische Aktivität hin. Im Südosten leitet eine schmale Halbinsel zur Nachbarinsel Nevis über. Diese hat nahezu kreisrunde Form und wird von dem 985 Meter hohen Vulkan Nevis geprägt. Das tropische Klima zeigt nur geringe Temperaturschwankungen im Jahresverlauf. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 26,7 °C. Unter dem Einfluss des Passats liegen die mittleren Jahresniederschläge an windexponierten Berghängen bei maximal 3 000 Millimetern, in Leelagen können 800 Millimeter unterschritten werden. Der überwiegende Teil des Niederschlags fällt zwischen Juni und November. Im Tiefland wurde praktisch die gesamte natürliche Vegetation zerstört. Die unteren Berghänge sind im Bereich aufgegebener Farmen von niedrigem Buschwald (Sekundärwald) mit Lianen und Epiphyten bedeckt; der ursprüngliche Tropenwald wurde hier bereits vor Jahrhunderten gerodet. Oberhalb dieses Sekundärwaldes schließt sich zum Teil montaner Nebelwald mit Orchideen und Farnen an. Die Flora der Inseln umfasst u. a. 243 Baumarten; zur Avifauna gehören 132 Vogelarten. Ein auffallendes Säugetier ist die aus Afrika eingeführte Grüne Meerkatze, zur Kleinsäugerfauna gehören mehrere Fledermausarten. Die Strände werden von den bedrohten Suppenschildkröten zur Eiablage aufgesucht; eine weitere große Reptilienart ist der Grüne Inselleguan. Die Meerenge zwischen den beiden Inseln ist reich an farbenprächtigen Korallen. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt etwa 39 600 (2008), die überwiegend Nachkommen von afrikanischen Sklaven sind. 86 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, 11 Prozent Mulatten. Neben Weißen (2 Prozent) leben auch noch einige Menschen asiatischer Abstammung (meist Inder und Chinesen) auf Saint Kitts und Nevis. Amtssprache ist Englisch, als Umgangssprache dient ein kreolischer Dialekt. Rund 90 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum; die größten Glaubensgemeinschaften sind Anglikaner, Methodisten und Katholiken. Basseterre (13 000 Einwohner) ist die Hauptstadt des Landes und die größte Hafenstadt auf Saint Kitts. Charlestown (Einwohnerzahl 1 411) verfügt über den größten Hafen auf Nevis und ist Geburtsort von Alexander Hamilton (1755-1804), einem amerikanischen Staatsmann. 4 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1983 ist der Staat eine Parlamentarische Monarchie. Staatsoberhaupt ist der britische Monarch, der auf Saint Kitts und Nevis durch einen Generalgouverneur vertreten wird. Regierungschef ist der Premierminister, dessen Partei über die Mehrheit in der aus einer Kammer bestehenden, 14 Sitze umfassenden Nationalversammlung verfügen muss. Von den elf für fünf Jahre gewählten Abgeordneten entsendet Saint Kitts acht und Nevis drei; drei weitere Parlamentarier werden vom Generalgouverneur ernannt. Der Staat gliedert sich verwaltungsmäßig in14 Bezirke. 5 WIRTSCHAFT Ein wirtschaftliches Standbein von Saint Kitts und Nevis ist traditionell der Handel und Export von Zucker und Zuckerprodukten. Im wesentlich kleineren Rahmen werden Kokosnüsse, Obst und Gemüse angebaut. Einen Großteil der benötigten Lebensmittel muss Saint Kitts und Nevis importieren. Zwecks Diversifizierung der Wirtschaft förderte die Regierung des Inselstaates u. a. die Entwicklung des Tourismus, der heute immerhin über 70 Prozent des Bruttosozialproduktes ausmacht. Saint Kitts und Nevis hat sich ebenfalls zu einem der wichtigen Offshore-Finanzzentren in der Karibik entwickelt. Leider hat dies auch das international organisierte Verbrechen entdeckt. Zunehmende Geldwäscheaktionen brachten Saint Kitts und Nevis ins Fadenkreuz der internationalen Fahndung (z. B. dem Geldwäscheausschuss der OECD). Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 477 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 69,3 Prozent, Industrie 27,5 Prozent, Landwirtschaft 3,2 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 9 865,20 US-Dollar. Die Währungseinheit des Inselstaates, der Ostkaribische Dollar (= 100 Cents), ist an den US-Dollar gekoppelt. 6 GESCHICHTE Christoph Kolumbus landete 1493 auf den Inseln und taufte sie nach seinem Schutzpatron Saint Christopher. 1623 bzw. 1628 ließen sich Engländer auf den Inseln nieder. Saint Kitts wurde im 17. und 18. Jahrhundert mehrmals von den Franzosen besetzt, schließlich aber mit dem Vertrag von Paris 1783 an Großbritannien abgetreten. Saint Kitts, Nevis und Anguilla wurden 1871 als britisches Schutzgebiet zusammengefasst. Die Inseln, die intern eine eigene Regierung hatten, wurden 1967 Mitglied der Westindischen Assoziierten Staaten. Anguilla wurde 1971 der britischen Verwaltung direkt unterstellt und 1980 offiziell aus dem Schutzgebiet herausgenommen. Gemeinsam erhielten Saint Kitts und Nevis im Commonwealth of Nations am 19. September 1983 die volle Unabhängigkeit. Bei den Parlamentswahlen vom Juli 1995 und vom März 2000 erreichte die Labour Party die absolute Mehrheit; sie stellt mit Sir Denzil Douglas auch den Premierminister. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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