Römische Republik - Geschichte.
Publié le 13/06/2013
Extrait du document
«
hier aus in Raubzügen auf karthagisches und syrakusanisches Gebiet vorstießen.
Vom syrakusanischen Strategen Hieron bedrängt, wandten sich die Mamertiner teils anRom, teils an Karthago um Hilfe.
Roms Eingreifen zu Gunsten der Mamertiner brachte die Kräftebalance in Sizilien in eine Schieflage, und der römische Angriff auf denkarthagischen Verbündeten Akragas (Agrigent) provozierte punische Flottenoperationen an der Küste Italiens.
Aus dem Kleinkrieg erwuchs eine erbitterteAuseinandersetzung zwischen den Großmächten, der 1.
Punische Krieg (264-241 v.
Chr.), in dessen Verlauf Rom zur Seemacht aufstieg und schließlich Karthago in dessenureigenem Element, dem Meer, bezwang (Seeschlacht bei den Ägadischen Inseln, 241 v.
Chr.).
Im Friedensschluss mit Rom verlor Karthago Sardinien und Sizilien, hinfort die Kornkammer des Römischen Reiches, und verpflichtete sich zu hohen Reparationen.
Dierasche Erholung und den Wiederaufstieg verdankte Karthago der Politik des Hamilkar Barkas (der „Blitz”) und seiner Nachfolger, der Barkiden, die zur Kompensation derVerluste ihre Anstrengungen auf das punische Spanien richteten.
Hier dehnten die Karthager ihre Positionen so weit nach Norden aus, dass die Römer um Eindämmungbemüht waren: 226 v.
Chr.
musste Hasdrubal, Hamilkars Schwiegersohn, den Ebro als Interessengrenze Roms anerkennen.
Die Nichteinhaltung der Ebro-Linie durch Hasdrubals Sohn Hannibal (seit 221 v.
Chr.
Oberbefehlshaber der karthagischen Truppen in Spanien) blieb zunächst folgenlos, dadie Römer mit der Bekämpfung illyrischer Piraten in der Adria beschäftigt waren.
Die Überquerung der Alpen durch Hannibal 218 v.
Chr.
traf Rom völlig überraschend undlöste unverzüglich den Abfall der gerade erst unterworfenen Kelten in der Poebene aus.
Damit war der 2.
Punische Krieg (218-201 v.
Chr.) eröffnet.
Zwei schwereNiederlagen in Folge – am Trasimenischen See 217 v.
Chr.
und bei Cannae 216 v.
Chr.
– brachten Rom an den Rand des Abgrunds.
Abermals bewährte sich die innereGeschlossenheit der römischen Gesellschaft und des Bündnissystems.
Die hinhaltende Taktik des Diktators Quintus Fabius Maximus Cunctator (der „Zauderer”) brachteHannibal, der das eroberte Italien Stück für Stück wieder preisgeben musste, um seine Siege.
Die römische Gegenoffensive trug den Krieg nach Sizilien (212 v.
Chr.), in daspunische Spanien (209 v.
Chr.) und schließlich nach Nordafrika (204 v.
Chr.).
Isoliert und seiner Nachschubbasen beraubt, kehrte Hannibal nach Nordafrika zurück undunterlag 202 v.
Chr.
bei Zama dem römischen Heer unter Scipio Africanus dem Älteren.
Nach seiner Niederlage musste Karthago sämtliche außerafrikanischen und einen Teil seiner nordafrikanischen Besitzungen abgeben und verlor seinen außenpolitischenSpielraum, blieb aber weiterhin eine bedeutende Handelsmacht.
Rom war mit dem 2.
Punischen Krieg endgültig zur Vormacht im westlichen Mittelmeerraum aufgestiegen.Nach dem Vorbild der bereits als Provinzen organisierten Inseln Sardinien und Sizilien wurde Spanien in zwei durch Legionen gesicherte Provinzen geteilt, deren Befriedungindes geraume Zeit in Anspruch nahm.
Unmittelbar nach dem Sieg über Karthago wandte sich das Augenmerk der römischen Außenpolitik nach Osten.
In einer inneren Krise des Ptolemäerreichs verständigtensich der Seleukide Antiochos III.
und Philipp V.
von Makedonien auf die Annexion ptolemäischer Gebiete in Kleinasien und Ägypten ( siehe Syrische Kriege).
Hiervon alarmiert, suchten die regionalen Mittelmächte Pergamon und Rhodos 201 v.
Chr.
in Rom um Hilfe nach.
Die Römer waren mit dem Makedonen, der sich mit Hannibalverbündet hatte, bereits am Rand des 2.
Punischen Krieges aneinandergeraten (1.
Makedonischer Krieg, 215-205 v.
Chr.) und nahmen nun den Krieg wieder auf(2.
Makedonischer Krieg, 200-197 v.
Chr.).
Der Krieg endete mit dem römischen Sieg bei Kynoskephalai und brachte das Ende der makedonischen Hegemonie überGriechenland, dessen Freiheit Titus Quinctius Flamininus bei den Isthmischen Spielen in Korinth 196 v.
Chr.
feierlich verkündete.
Die Expansion des Seleukidenreiches unter Antiochos III.
über Kleinasien nach Griechenland brachte ein römisch-pergamenischer Sieg 189 v.
Chr.
bei Magnesia inKleinasien endgültig zum Stehen.
Ohne oder gar gegen Rom war seitdem auch im hellenistischen Osten kein Staat mehr zu machen: Einen letzten Versuch zurWiedererrichtung der makedonischen Hegemonie erstickte 168 v.
Chr.
ein römischer Sieg über die Makedonen bei Pydna im 3.
Makedonischen Krieg (172-168 v.
Chr.) imKeim.
Im selben Jahr wies ein römischer Gesandter den nach Ägypten vorgestoßenen Seleukiden Antiochos IV.
in die Schranken.
Die fast gleichzeitig erfolgten Zerstörungen Karthagos und Korinths 146 v.
Chr.
zeigten aller Welt, wie rigoros die Weltmacht Rom gegen jede Form des Widerstandsvorzugehen gedachte: Der Konflikt mit dem numidischen König Massinissa, zu dessen Gunsten Rom offen Partei ergriff, hatte Karthago geradewegs in den 3.
PunischenKrieg (149-146 v.
Chr.) getrieben, an dessen Ende, auf maßgebliches Betreiben des Senators Cato ( Ceterum censeo Carthaginem esse delendam: „Im Übrigen meine ich, dass Karthago zerstört werden muss”), die vollständige Zerstörung der punischen Metropole stand.
Der Sieger Scipio Africanus der Jüngere ließ die Stadt dem Erdbodengleichmachen und in einem symbolischen Akt den Pflug über das zerstörte Karthago führen.
Nicht weniger brachial unterdrückten die Römer einen letztenAuflehnungsversuch der im Achaiischen Bund zusammengeschlossenen Griechen und Makedonen: Sie zerstörten Korinth, deportierten Angehörige der Eliten und richtetendie Provinzen Makedonien und Achaia (Peloponnes) ein.
5 GESELLSCHAFTLICHER UND KULTURELLER WANDEL (3.
UND 2.
JAHRHUNDERT V.
CHR.)
Innenpolitisch begleitete die römische Expansion eine fortschreitende Abschließung der Nobilität: Konsularische Familien, deren Angehörige sich in den Kriegen hervorgetanhatten, monopolisierten faktisch den Zugang zu den Magistraturen und damit zum Senat, der sich mehr und mehr zum erstrangigen Einflussfaktor entwickelte.
Es geschahimmer seltener, dass ein homo novus (neuer Mann), der keiner der konsularischen Familien angehörte, das höchste Amt errang.
Allmählich entstand, als formalisierte Ämterlaufbahn, der cursus honorum, den der junge nobilis zu durchlaufen hatte und der ihn, im günstigsten Fall, von einem der niederen Ämter (Volkstribun, Quästor, Ädil) zur Prätur oder zum Konsulat führte.
Gegenüber dem Prestigegewinn des Senats verlor die Volksversammlung an Gewicht; sie konnte zwar Gesetze beschließen, hatte aberkein Initiativrecht.
Der Aufstieg der Republik zu imperialer Größe hatte aber noch weiter reichende Folgen: Die Eroberung des hellenistischen Ostens öffnete Italien allmählich für orientalischeEinflüsse in Kultur, Philosophie und Religion.
So bereitete sich das Eindringen orientalischer Kulte (Isis-, Mithras-, Kybele-Kult, auch des Christentums) besonders in daskaiserzeitliche Rom vor.
Hellenistische Prachtentfaltung und charismatischer Führungsstil hielten Einzug in die römische Politik und gefährdeten zunehmend den Konsens derEliten.
Dem griechisch-orientalischen Einfluss trat unter Berufung auf den mos maiorum (Sitte der Vorfahren) die altrömische Reaktion unter Cato entgegen, freilich ohne die Hellenisierung auf Dauer verhindern zu können.
Ökonomisch machte sich die Expansion durch den Zufluss großer Geldmengen und die Aneignung des eroberten Landesdurch den senatorischen Großgrundbesitz bemerkbar.
Die Konzentration des Grundbesitzes und der Übergang zur Güterwirtschaft mit Sklaveneinsatz in großem Stil setztedie durch langen Kriegsdienst ohnehin schon bedrängten Kleinbauern, die tragende Säule des Bürgerheeres, zusätzlich unter Druck.
Entwurzelte Bauern drängten in dieStadt, wo sie sich als Gelegenheitsarbeiter verdingten und das Heer der Besitzlosen (proletarii) anschwellen ließen.
6 DAS JAHRHUNDERT DER BÜRGERKRIEGE (133-30 V.
CHR.)
Die aufgestauten sozialen Spannungen entluden sich, als ein Angehöriger der plebejischen Nobilität, der Volkstribun Tiberius Sempronius Gracchus, den Versuch unternahm,mit einem Ackergesetz den Großgrundbesitz zu beschränken und Land an Bedürftige zu verteilen (133 v.
Chr.).
Hintergrund der Reformanstrengung war die dramatischeRekrutierungskrise der Armee durch das Absinken der Kleinbauern zu proletarii .
Den erbitterten Widerstand der Senatsmehrheit, die einen Kollegen des Gracchus sein Veto einlegen ließ, versuchte Gracchus auszuschalten, indem er den Kollegen für abgesetzt erklärte und, zwecks Wahrung seiner Immunität, die eigene Wiederwahl für daskommende Jahr betrieb.
Den Regelverstoß ahndete die Nobilität, indem Senatoren Tiberius Gracchus in aller Öffentlichkeit lynchten.
Tiberius’ Bruder Gaius Sempronius Gracchus machte sich das Reformprojekt zu eigen, zielte zudem auf eine Aufwertung des nach den Senatoren reichsten Standes derEquites (Ritter) und versprach den Bundesgenossen das römische Bürgerrecht.
Nach zweijähriger Amtszeit (123/122 v.
Chr.) als Volkstribun nicht wiedergewählt, fand aucher in einer Straßenschlacht in Rom den Tod.
Der Sieg der Senatsmehrheit (Optimaten) über die „Volkspartei” (Popularen) brachte die Republik keineswegs zur Ruhe.
Äußere und innere Symptome legten vielmehr dasganze Ausmaß der Krise offen: Sklavenaufstände (darunter der des Spartakus, 73-71 v.
Chr.), Barbareneinfälle im Norden (Kimbern und Teutonen, 113-105 v.
Chr.) undKonflikte an der Peripherie (Jugurthinischer Krieg gegen Numidien, 111-105 v.
Chr.) erschütterten Rom.
Der Krise verdankte Gaius Marius, ein homo novus, seinen steilen Aufstieg: Nacheinander bezwang er Jugurtha (105 v.
Chr.), die Teutonen (102 v.
Chr.) und die Kimbern.
»
↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓
Liens utiles
- Weimarer Republik - Geschichte.
- Deutsche Demokratische Republik - Geschichte.
- Römische Kunst und Architektur - Geschichte.
- Römische Bürgerkriege - Geschichte.
- ORIGINE ET SENS DE L’HISTOIRE [Ursprung und Sinn der Geschichte] de Karl Jaspers (Résumé et analyse)