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Rom - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Rom - geographie. 1 EINLEITUNG Rom, Hauptstadt Italiens, der Region Latium und der Provinz Rom. Die Stadt liegt am Tiber im Zentrum des Landes, unweit des Tyrrhenischen Meeres. Die Vatikanstadt, deren größter Teil eine Enklave innerhalb Roms bildet, ist Sitz des Papstes, des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche, und wird seit 1929 von der italienischen Regierung als unabhängiger Staat anerkannt. Der majestätische Petersdom, die Hauptkirche des Papstes, prägt die Silhouette der Stadt, die seit 1871 Hauptstadt des vereinigten Italien ist. Das historische Zentrum von Rom, der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von der UNESCO 1980 zum Weltkulturerbe erklärt. 2 WIRTSCHAFT Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde Rom wieder der wichtigste Wirtschaftsstandort Italiens, nachdem es Städte wie Mailand und Neapel überholt hatte. Roms Wirtschaft basiert im Wesentlichen auf den Bereichen staatliche Verwaltung und Tourismus. In diesen Sektoren sind die meisten Beschäftigten tätig. Daneben dominieren neben anderen Dienstleistungsbranchen besonders der Groß- und Einzelhandel. Rom ist Sitz der Hauptverwaltungen zahlreicher internationaler Unternehmen und Organisationen, darunter der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen des Internationalen Fonds für Agrarentwicklung, des Welternährungsrates und des Welternährungsprogramms. Nach dem 2. Weltkrieg erlebte auch der industrielle Sektor einen Aufschwung. Zu traditionellen Industrieerzeugnissen wie Textilien und Souvenirs für Touristen kamen u. a. Druckerzeugnisse, Bekleidung, Nahrungsmittel, chemische und pharmazeutische Produkte, Maschinen sowie Papier- und Metallwaren. Von Bedeutung für die Wirtschaftsstruktur der Stadt ist auch die Filmindustrie (siehe italienischer Film). Rom ist zentraler Knotenpunkt im italienischen Eisenbahnsystem und durch Hauptverkehrsstraßen mit vielen Teilen des Landes verbunden. Der nahe der Küste gelegene internationale Flughafen Leonardo da Vinci ist einer der meistfrequentierten in Europa. In der Stadt verkehren mehrere U-Bahn-Linien. 2003 begann im Stadtgebiet von Rom die Linienschifffahrt auf dem Tiber, durch die die chaotischen Verkehrsverhältnisse in der Innenstadt entspannt werden sollten. 3 STADTBILD Der Überlieferung zufolge wurde Rom 753 v. Chr. auf einem der sieben Hügel, dem Palatin, gegründet. Archäologische Funde lassen jedoch darauf schließen, dass es hier bereits 1000 v. Chr. menschliche Ansiedlungen gab. Lange Zeit war der Kapitol-Hügel Sitz der römischen Regierung, und auf dem Palatin befanden sich Bauwerke wie der Palast der Flavier, der von dem römischen Kaiser Domitian erbaut wurde. Neben Palatin und Kapitol zählen Quirinal, Viminal, Esquilin, Caelius und Aventin zu den sieben Hügeln Roms; weitere römische Hügel neben diesen sieben ,,klassischen" sind der Monte Pincio und der Janiculo. Heute kann man Rom in zwei Bereiche unterteilen. Die Innenstadt befindet sich innerhalb der teilweise heute noch erhaltenen Aurelianischen Mauer, die Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. errichtet wurde. Außerhalb der Mauer breitet sich die äußere Stadt mit zahlreichen Vororten aus. Das historische Zentrum ist fast ausschließlich östlich (links) des Tiber gelegen. In diesem Stadtviertel konzentrieren sich die meisten der Baudenkmäler, die von der vergangenen Größe Roms zeugen. Die Anlage der Straßen spiegelt die lange und wechselvolle Geschichte der Stadt wider. Die Via del Corso durchquert den größten Teil des historischen Zentrums von der Piazza Venezia, dem geographischen Mittelpunkt Roms, bis zur Piazza del Popolo am Fuße des Monte Pincio. Sie wurde im Mittelalter als Rennbahn benutzt. Die Südseite der Piazza Venezia dominiert das von 1895 bis 1911 erbaute monumentale Denkmal für Viktor Emanuel II., den ersten König des vereinigten Italien. Auf dem Monte Pincio, nördlich des Zentrums, erstrecken sich die reizvollen Pincio-Gärten, eine der ausgedehntesten Grünanlagen der Stadt. 4 SEHENSWÜRDIGKEITEN Als eine der großen Kulturstädte Europas beherbergt Rom zahllose Denkmäler von der Zeit der Etrusker bis hin zur Gegenwart, wobei die Zeugnisse aus der Zeit der etruskischen Könige und der römischen Frühgeschichte eher selten sind. Dafür sind die Hinterlassenschaften aus der Epoche des Römischen Reiches umso umfangreicher. Sie reichen vom beinahe vollständig erhaltenen Pantheon (gegründet 27 v. Chr., wiederaufgebaut 118-128 n. Chr.), dem einzigen erhaltenen Kuppelbau der Antike, bis zum eindrucksvollen Kolosseum (eröffnet 80 n. Chr.), dem größten Amphitheater der Antike, das Schauplatz von Gladiatorenkämpfen und anderen Veranstaltungen war. Seit 1999 dient das Kolosseum auch als Monument gegen die Todesstrafe: Immer wenn ein Staat die Todesstrafe abschafft, wird das Kolosseum 48 Stunden lang hell erleuchtet - was selten genug der Fall ist. In Rom findet man neben den antiken Stadtmauern Triumphbögen, große öffentliche Plätze, einzigartige Kirchen und Paläste; besonders bedeutend und sehenswert sind das Forum Romanum (siehe Forum) sowie die Kaiserforen, ebenso wie die Caracalla-Thermen (erbaut um 217 n. Chr.), die heute als Szenerie für die sommerlichen Opernaufführungen genutzt werden, die Katakomben (weit verzweigte unterirdische Anlagen, in denen Christen ihre Gottesdienste feierten und bestattet wurden) und die Engelsburg, die als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian erbaut und im Mittelalter in eine Festung umgewandelt wurde. Im 4. Jahrhundert wurde die Basilica San Giovanni in Laterano errichtet und im 17. und 18. Jahrhundert im Wesentlichen wiederaufgebaut. Die Kirche San Paolo fuori le mura wurde im 4. Jahrhundert gebaut und nach der Zerstörung durch einen Brand im Jahr 1823 wiedererrichtet. Die aus dem 5. Jahrhundert stammende Kirche San Pietro in Vincoli wurde im 15. Jahrhundert restauriert und beherbergt die berühmte Moses-Statue von Michelangelo Buonarroti. Weitere herausragende Bauwerke sind die Piazza del Campidoglio (Kapitolsplatz mit einer Bronzestatue des Kaisers Marcus Aurelius, die im 2. Jahrhundert n. Chr. fertig gestellt wurde), die Piazza Navona mit drei Brunnen (darunter die Fontana dei Fiumi, ein Hauptwerk des italienischen Bildhauers Gian Lorenzo Bernini), die Fontana di Trevi (ein Barock-Brunnen aus dem 18. Jahrhundert, in den Touristen traditionell Münzen hineinwerfen und sich etwas wünschen) und die Piazza di Spagna mit der berühmten, aus dem 18. Jahrhundert stammenden Spanischen Treppe, die zu der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Kirche Trinità dei Monti hinaufführt. Viele der für die Olympischen Spiele von 1960 errichteten Bauten wurden von Pier Luigi Nervi, einem der führenden italienischen Architekten des 20. Jahrhunderts, entworfen. 5 BILDUNG UND KULTUR In Rom haben zahlreiche Kultur- und Bildungseinrichtungen ihren Sitz, darunter die Universität Rom (gegründet 1303). Wegen seines außerordentlichen Reichtums an Kunstschätzen ist Rom ein internationales Zentrum für die Ausbildung auf allen Gebieten der Kunst. Zu den bedeutendsten Ausbildungsstätten gehören die Akademie der Schönen Künste, die Nationale Akademie für Tanz, die Nationale Akademie für dramatische Kunst, das Musikkonservatorium und das Zentralinstitut für die Restaurierung von Kunstwerken. Rom spielt nicht nur eine führende Rolle auf den Gebieten der bildenden und darstellenden Künste, sondern auch in vielen anderen Bereichen des italienischen Kulturlebens. Im Opernhaus, das zu den größten des Landes zählt, im Sommer auch in den Caracalla-Thermen, werden Opernaufführungen geboten. Außerdem gibt es in der Stadt etwa 20 Theater und sechs Konzertsäle, die außerhalb der Sommermonate mit einem vielfältigen Programm aufwarten. Im April 2002 wurde im Norden der Stadt ein Konzertpark eröffnet; das etwa 50 000 Quadratmeter große Gelände umfasst u. a. drei Konzerthallen mit 700, 1 200 und 2 700 Plätzen, die nach Plänen des Genoveser Architekten Renzo Piano erbaut wurden. Die Museen der Stadt umfassen nahezu alle Bereiche der Künste und Wissenschaften. Die älteste Kunstsammlung Roms wurde 1471 in den Kapitolinischen Museen eingerichtet und bildet heute neben den Vatikanischen Museen eine der bedeutendsten Kollektionen der Stadt. Das Nationalmuseum Villa Giulia mit einer herausragenden Sammlung etruskischer und römischer Kunst ist in dem Mitte des 16. Jahrhunderts erbauten Landhaus von Papst Julius III. untergebracht. Die Galleria Borghese mit Malerei und Plastik befindet sich in einem Palast aus dem frühen 17. Jahrhundert und geht auf die Kunstsammlung der gleichnamigen Familie zurück. Im Museo Nazionale Romano delle Terme, dessen Gebäude von Michelangelo entworfen wurde, wird griechische und römische Plastik ausgestellt, u. a. die Skulpturensammlung der Fürsten Ludovisi. Weitere bedeutende Museen sind die Gemäldegalerie im Palazzo Farnese (erbaut zwischen 1514 und 1589), der aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammende Palazzo Venezia mit einer berühmten Sammlung kleiner Bronzen aus der Renaissance und eine weitere Gemäldesammlung im Palazzo Barberini, einem Barockpalast aus dem 17. Jahrhundert. Wenige Kilometer nördlich von Rom wurde 2002 mit dem so genannten Elefantenfriedhof der bedeutendste prähistorische Park Europas eröffnet. Auf dem Gelände waren mehr als 350 000 Jahre alte Skelette von Elefanten und anderen Säugetieren entdeckt und aufwendig restauriert worden. 6 GESCHICHTE Der Sage nach wurde Rom 753 v. Chr. von Romulus (in einigen Darstellungen gemeinsam mit seinem Bruder Remus) gegründet ( siehe Rom, Frühgeschichte). Tatsächlich wurden auf dem Palatin Spuren eines eisenzeitlichen Dorfes aus der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. gefunden; Grabungsfunde scheinen auch den Mythos vom Raub der Sabinerinnen und dem darauf folgenden Zusammenschluss von Römern und Sabinern zu bestätigen. 6.1 Die Römische Republik Vom 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr. beherrschten etruskische Könige das Gebiet, bis der letzte König Tarquinius Superbus um 510 v. Chr. gestürzt und eine Republik errichtet wurde. In der Folgezeit, die von Ständekämpfen zwischen den freien, aber rechtlosen Plebejern und den adeligen Patriziern gekennzeichnet war, begann Rom die umliegenden Gebiete anzugliedern. Nach einer Invasion der Gallier Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr. wurde die so genannte Servianische Mauer um die Stadt herum gebaut. 312 v. Chr. errichtete man in Rom den ersten Aquädukt. Zur gleichen Zeit wurde die Via Appia, die die Stadt mit Süditalien verband, gebaut. Während und nach den Punischen Kriegen (264-146 v. Chr.) wuchs Rom weiter. 184 v. Chr. wurde die erste Basilika am Forum errichtet. Nach den Morden an den Brüdern Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus (133 und 121 v. Chr.), die versucht hatten, Landreformen durchzusetzen, machte die Stadt eine Phase der Instabilität durch. Diese Krise gipfelte in den Bürgerkriegen während des 1. Jahrhunderts v. Chr. Schließlich wurde Gaius Julius Caesar Diktator und setzte eine Reihe von Reformen durch. Zu seiner Zeit war das Forum bereits mit Bauwerken und Monumenten überfüllt und musste erweitert werden. Damals wurde das Caesarforum geplant; fertig gestellt wurde es unter Augustus, dem ersten Kaiser, der auch das Augustusforum erbaute. 6.2 Das kaiserliche Rom Wie schon zu Zeiten der Republik war Rom auch während der Kaiserzeit das Zentrum des Römischen Reiches, sowohl geographisch als auch politisch. Das riesige Ballungsgebiet verfügte über eine geeignete Wasserversorgung und gut funktionierende Kanalisation; jedoch stellte die Überbelegung der Häuser eine permanente Brandund Einsturzgefahr dar. Augustus setzte daher die Vigiles (Feuerwehrleute) ein, die auch Polizeibefugnisse hatten, und erließ Gesetze, die die Höhe der Gebäude begrenzten. Trotzdem zerstörte 64 n. Chr. während der Amtszeit Kaiser Neros ein verheerender Brand weite Teile der Stadt. Unter der Dynastie der Flavier (69-96 n. Chr.) begann eine umfangreiche Bautätigkeit. Zu ihren bedeutendsten Bauwerken gehörte das Kolosseum, ein Amphitheater, in dem u. a. Gladiatorenkämpfe stattfanden. Anfang des 2. Jahrhunderts errichtete Kaiser Trajan das letzte der Kaiserforen. Zu jener Zeit waren großzügige Thermen, von denen einige sogar über Bibliotheken verfügten, zum festen Bestandteil des urbanen Lebens geworden. Die größte Thermenanlage wurde im 3. Jahrhundert von Caracalla und Diokletian erbaut. Als sich der Niedergang des Kaiserreiches bereits abzuzeichnen begann, wurde im 3. Jahrhundert eine neue, weitere Mauer um die Stadt gebaut, die Aurelianische Mauer. Schließlich verlegte Kaiser Konstantin der Große die Hauptstadt des Reiches nach Konstantinopel, dem christlichen ,,Neuen Rom". Obwohl nun der Verfall Roms einsetzte, wurden in dieser Zeit bedeutende christliche Basiliken errichtet. 6.3 Niedergang der Stadt Im 5. Jahrhundert wurde Rom mehrfach von eindringenden germanischen Stämmen geplündert - 410 von den Westgoten, 455 von den Wandalen. Sowohl der Einfall der Ostgoten im 6. Jahrhundert als auch die darauf folgende erneute Besetzung durch die Byzantiner und die damit einhergehende Zerstörung leiteten den endgültigen Niedergang der Stadt ein, der erst durch den Aufstieg des Papsttums im Mittelalter wieder gestoppt werden konnte. Zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert folgten weitere Bedrohungen und Plünderungen durch Langobarden, Sarazenen und Normannen, so dass sich die bebauten Gebiete zeitweise auf die Ufer des Tiber beschränkten. 6.4 Päpstlicher Ruhm Ab dem 11. Jahrhundert begannen sich die Geschicke der Stadt zum Besseren zu wenden. Allerdings verlangsamte sich die Entwicklung Anfang des 14. Jahrhunderts noch einmal, als die Päpste ins Avignonische Exil gingen. 1377 kehrten die Päpste nach Rom zurück, und ab Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt zu einem der großen Zentren der italienischen Renaissance. Eine umfassende Förderung von Künsten und Wissenschaften durch die Päpste verhalf ihr zu erneuter Blüte. Während der Amtszeit von Papst Nikolaus V. (1447-1455) wurden die Verteidigungsanlagen erweitert, Paläste gebaut und Kirchen restauriert. In Rom wirkten jetzt bedeutende Künstler und Architekten, und Ende des 15. Jahrhunderts hatte es Florenz als wichtigstem Zentrum der Renaissance den Rang abgelaufen. Am 6. Mai 1527 plünderten Landsknechte Karls V. die Stadt (siehe Sacco di Roma), die dabei zu großen Teilen zerstört wurde. Im 16. Jahrhundert arbeiteten führende Künstler wie Michelangelo Buonarroti, Donato Bramante oder Raffael im päpstlichen Auftrag an der Neuerrichtung des Petersdoms. Doch erst unter der Herrschaft von Papst Sixtus V. (1585-1590) wurde im Rahmen eines groß angelegten Bauprogramms die mittelalterliche Stadtanlage modernisiert. Es wurden drei Hauptstraßen angelegt, die strahlenförmig von der Piazza del Popolo ins Stadtzentrum führten. Des Weiteren ließ Sixtus den Petersdom fertig stellen, Plätze und Brunnen bauen und den Aquädukt Acqua Felice restaurieren. Im 17. Jahrhundert setzte sich der Barockstil durch, der das Aussehen Roms zur Zeit der Gegenreformation prägte. In dieser Zeit veränderten Bildhauer und Architekten wie Gian Lorenzo Bernini und Francesco Borromini das Gesicht der Stadt. Im 18. Jahrhundert durchlebte die Stadt eine Phase relativer Ruhe unter päpstlicher Herrschaft. Bauwerke, die am Anfang des 18. Jahrhunderts im Rokokostil errichtet worden waren, machten später neoklassizistischen Bauten Platz. 1797 nahm Napoleon Bonaparte Rom ein und ließ zahlreiche Kunstschätze nach Frankreich bringen. Schließlich wurde Rom nach dem Wiener Kongress 1815 wieder unter päpstliche Hoheit gestellt. Im Zuge des Risorgimento wurde die Vielzahl von Einzelstaaten auf italienischem Boden bis 1861 zu einem Nationalstaat unter der Herrschaft des Königshauses Savoyen vereint. Hautpstadt war zunächst Turin bzw. Florenz, da Rom, also der Rest des Kirchenstaates, noch unter päpstlicher Hoheit stand. 1870 eroberten italienische Truppen Rom; der Papst sah sich auf den Vatikan beschränkt. 6.5 Landeshauptstadt Nachdem Rom 1871 Hauptstadt des vereinigten Italien geworden war, folgte eine Phase fieberhafter Entwicklung, und verschiedene neue Stadtbezirke entstanden. Rom wurde umfassend modernisiert, und entlang dem Tiber wurden zur Verhinderung von Überschwemmungen hohe Dämme errichtet. Die Zeit der Diktatur von Benito Mussolini (1922-1943) war durch den Abriss alter Stadtviertel und den Bau solch pompöser Stadtbauprojekte wie der Via dell'Impero (heute Via dei Fori Imperiali) gekennzeichnet. 1929 wurde der Vatikan eine autonome päpstliche Enklave. Im 2. Weltkrieg zur offenen Stadt erklärt, blieb Rom von schweren Bombenangriffen verschont. 6.6 Das Rom von heute Rom ist nicht nur Hauptstadt sowie administratives und kulturelles Zentrum Italiens, sondern hat als Sitz der römisch-katholischen Kirche und Hauptsitz wichtiger internationaler Organisationen und multinationaler Unternehmen eine herausragende Stellung. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 2,71 Millionen (2007). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« eingerichtet und bildet heute neben den Vatikanischen Museen eine der bedeutendsten Kollektionen der Stadt.

Das Nationalmuseum Villa Giulia mit einer herausragendenSammlung etruskischer und römischer Kunst ist in dem Mitte des 16.

Jahrhunderts erbauten Landhaus von Papst Julius III.

untergebracht.

Die Galleria Borghese mit Malereiund Plastik befindet sich in einem Palast aus dem frühen 17.

Jahrhundert und geht auf die Kunstsammlung der gleichnamigen Familie zurück.

Im Museo Nazionale Romanodelle Terme, dessen Gebäude von Michelangelo entworfen wurde, wird griechische und römische Plastik ausgestellt, u.

a.

die Skulpturensammlung der Fürsten Ludovisi. Weitere bedeutende Museen sind die Gemäldegalerie im Palazzo Farnese (erbaut zwischen 1514 und 1589), der aus der Mitte des 15.

Jahrhunderts stammende PalazzoVenezia mit einer berühmten Sammlung kleiner Bronzen aus der Renaissance und eine weitere Gemäldesammlung im Palazzo Barberini, einem Barockpalast aus dem17.

Jahrhundert.

Wenige Kilometer nördlich von Rom wurde 2002 mit dem so genannten Elefantenfriedhof der bedeutendste prähistorische Park Europas eröffnet.

Auf demGelände waren mehr als 350 000 Jahre alte Skelette von Elefanten und anderen Säugetieren entdeckt und aufwendig restauriert worden. 6 GESCHICHTE Der Sage nach wurde Rom 753 v.

Chr.

von Romulus (in einigen Darstellungen gemeinsam mit seinem Bruder Remus) gegründet ( siehe Rom, Frühgeschichte).

Tatsächlich wurden auf dem Palatin Spuren eines eisenzeitlichen Dorfes aus der Mitte des 8.

Jahrhunderts v.

Chr.

gefunden; Grabungsfunde scheinen auch den Mythos vom Raub derSabinerinnen und dem darauf folgenden Zusammenschluss von Römern und Sabinern zu bestätigen. 6.1 Die Römische Republik Vom 8.

bis 6.

Jahrhundert v.

Chr.

beherrschten etruskische Könige das Gebiet, bis der letzte König Tarquinius Superbus um 510 v.

Chr.

gestürzt und eine Republik errichtetwurde.

In der Folgezeit, die von Ständekämpfen zwischen den freien, aber rechtlosen Plebejern und den adeligen Patriziern gekennzeichnet war, begann Rom dieumliegenden Gebiete anzugliedern.

Nach einer Invasion der Gallier Anfang des 4.

Jahrhunderts v.

Chr.

wurde die so genannte Servianische Mauer um die Stadt herumgebaut.

312 v.

Chr.

errichtete man in Rom den ersten Aquädukt.

Zur gleichen Zeit wurde die Via Appia, die die Stadt mit Süditalien verband, gebaut.

Während und nach denPunischen Kriegen (264-146 v.

Chr.) wuchs Rom weiter.

184 v.

Chr.

wurde die erste Basilika am Forum errichtet. Nach den Morden an den Brüdern Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus (133 und 121 v.

Chr.), die versucht hatten, Landreformen durchzusetzen, machte die Stadt einePhase der Instabilität durch.

Diese Krise gipfelte in den Bürgerkriegen während des 1.

Jahrhunderts v.

Chr.

Schließlich wurde Gaius Julius Caesar Diktator und setzte eineReihe von Reformen durch.

Zu seiner Zeit war das Forum bereits mit Bauwerken und Monumenten überfüllt und musste erweitert werden.

Damals wurde das Caesarforumgeplant; fertig gestellt wurde es unter Augustus, dem ersten Kaiser, der auch das Augustusforum erbaute. 6.2 Das kaiserliche Rom Wie schon zu Zeiten der Republik war Rom auch während der Kaiserzeit das Zentrum des Römischen Reiches, sowohl geographisch als auch politisch.

Das riesigeBallungsgebiet verfügte über eine geeignete Wasserversorgung und gut funktionierende Kanalisation; jedoch stellte die Überbelegung der Häuser eine permanente Brand-und Einsturzgefahr dar.

Augustus setzte daher die Vigiles (Feuerwehrleute) ein, die auch Polizeibefugnisse hatten, und erließ Gesetze, die die Höhe der Gebäude begrenzten. Trotzdem zerstörte 64 n.

Chr.

während der Amtszeit Kaiser Neros ein verheerender Brand weite Teile der Stadt. Unter der Dynastie der Flavier (69-96 n.

Chr.) begann eine umfangreiche Bautätigkeit.

Zu ihren bedeutendsten Bauwerken gehörte das Kolosseum, ein Amphitheater, indem u.

a.

Gladiatorenkämpfe stattfanden.

Anfang des 2.

Jahrhunderts errichtete Kaiser Trajan das letzte der Kaiserforen.

Zu jener Zeit waren großzügige Thermen, vondenen einige sogar über Bibliotheken verfügten, zum festen Bestandteil des urbanen Lebens geworden.

Die größte Thermenanlage wurde im 3.

Jahrhundert von Caracallaund Diokletian erbaut.

Als sich der Niedergang des Kaiserreiches bereits abzuzeichnen begann, wurde im 3.

Jahrhundert eine neue, weitere Mauer um die Stadt gebaut, dieAurelianische Mauer.

Schließlich verlegte Kaiser Konstantin der Große die Hauptstadt des Reiches nach Konstantinopel, dem christlichen „Neuen Rom”.

Obwohl nun derVerfall Roms einsetzte, wurden in dieser Zeit bedeutende christliche Basiliken errichtet. 6.3 Niedergang der Stadt Im 5.

Jahrhundert wurde Rom mehrfach von eindringenden germanischen Stämmen geplündert – 410 von den Westgoten, 455 von den Wandalen.

Sowohl der Einfall derOstgoten im 6.

Jahrhundert als auch die darauf folgende erneute Besetzung durch die Byzantiner und die damit einhergehende Zerstörung leiteten den endgültigenNiedergang der Stadt ein, der erst durch den Aufstieg des Papsttums im Mittelalter wieder gestoppt werden konnte.

Zwischen dem 8.

und 11.

Jahrhundert folgten weitereBedrohungen und Plünderungen durch Langobarden, Sarazenen und Normannen, so dass sich die bebauten Gebiete zeitweise auf die Ufer des Tiber beschränkten. 6.4 Päpstlicher Ruhm Ab dem 11.

Jahrhundert begannen sich die Geschicke der Stadt zum Besseren zu wenden.

Allerdings verlangsamte sich die Entwicklung Anfang des 14.

Jahrhunderts nocheinmal, als die Päpste ins Avignonische Exil gingen.

1377 kehrten die Päpste nach Rom zurück, und ab Mitte des 15.

Jahrhunderts wurde die Stadt zu einem der großenZentren der italienischen Renaissance.

Eine umfassende Förderung von Künsten und Wissenschaften durch die Päpste verhalf ihr zu erneuter Blüte.

Während der Amtszeitvon Papst Nikolaus V.

(1447-1455) wurden die Verteidigungsanlagen erweitert, Paläste gebaut und Kirchen restauriert.

In Rom wirkten jetzt bedeutende Künstler undArchitekten, und Ende des 15.

Jahrhunderts hatte es Florenz als wichtigstem Zentrum der Renaissance den Rang abgelaufen.

Am 6.

Mai 1527 plünderten LandsknechteKarls V.

die Stadt ( siehe Sacco di Roma), die dabei zu großen Teilen zerstört wurde. Im 16.

Jahrhundert arbeiteten führende Künstler wie Michelangelo Buonarroti, Donato Bramante oder Raffael im päpstlichen Auftrag an der Neuerrichtung des Petersdoms.Doch erst unter der Herrschaft von Papst Sixtus V.

(1585-1590) wurde im Rahmen eines groß angelegten Bauprogramms die mittelalterliche Stadtanlage modernisiert.

Eswurden drei Hauptstraßen angelegt, die strahlenförmig von der Piazza del Popolo ins Stadtzentrum führten.

Des Weiteren ließ Sixtus den Petersdom fertig stellen, Plätze undBrunnen bauen und den Aquädukt Acqua Felice restaurieren.

Im 17.

Jahrhundert setzte sich der Barockstil durch, der das Aussehen Roms zur Zeit der Gegenreformationprägte.

In dieser Zeit veränderten Bildhauer und Architekten wie Gian Lorenzo Bernini und Francesco Borromini das Gesicht der Stadt. Im 18.

Jahrhundert durchlebte die Stadt eine Phase relativer Ruhe unter päpstlicher Herrschaft.

Bauwerke, die am Anfang des 18.

Jahrhunderts im Rokokostil errichtetworden waren, machten später neoklassizistischen Bauten Platz.

1797 nahm Napoleon Bonaparte Rom ein und ließ zahlreiche Kunstschätze nach Frankreich bringen.Schließlich wurde Rom nach dem Wiener Kongress 1815 wieder unter päpstliche Hoheit gestellt.

Im Zuge des Risorgimento wurde die Vielzahl von Einzelstaaten aufitalienischem Boden bis 1861 zu einem Nationalstaat unter der Herrschaft des Königshauses Savoyen vereint.

Hautpstadt war zunächst Turin bzw.

Florenz, da Rom, also derRest des Kirchenstaates, noch unter päpstlicher Hoheit stand.

1870 eroberten italienische Truppen Rom; der Papst sah sich auf den Vatikan beschränkt. 6.5 Landeshauptstadt Nachdem Rom 1871 Hauptstadt des vereinigten Italien geworden war, folgte eine Phase fieberhafter Entwicklung, und verschiedene neue Stadtbezirke entstanden.

Romwurde umfassend modernisiert, und entlang dem Tiber wurden zur Verhinderung von Überschwemmungen hohe Dämme errichtet.

Die Zeit der Diktatur von Benito Mussolini(1922-1943) war durch den Abriss alter Stadtviertel und den Bau solch pompöser Stadtbauprojekte wie der Via dell’Impero (heute Via dei Fori Imperiali) gekennzeichnet.1929 wurde der Vatikan eine autonome päpstliche Enklave.

Im 2.

Weltkrieg zur offenen Stadt erklärt, blieb Rom von schweren Bombenangriffen verschont.. »

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