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Richard Wagner - Musik.

Publié le 19/06/2013

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Richard Wagner - Musik. 1 EINLEITUNG Richard Wagner (1813-1883), deutscher Komponist. Mit der Idee des musikdramatischen ,,Gesamtkunstwerks" wurde er einer der bedeutendsten Innovatoren der europäischen Musikgeschichte im 19. Jahrhundert. 2 FRÜHWERKE Wilhelm Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren, wo er seine musikalische Ausbildung bei dem Thomaskantor Christian Theodor Weinlig (1780-1842) erhielt. Von 1833 bis 1839 war Wagner an mehreren Opernhäusern (u. a. in Würzburg, Magdeburg, Königsberg und Riga) tätig und schrieb in dieser Zeit seine ersten Opern Die Feen (1834) und Das Liebesverbot (1836, nach William Shakespeares Maß für Maß) sowie mehrere Orchesterwerke. Wagners künstlerische Vorbilder waren Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber, William Shakespeare und E. T. A. Hoffmann. 1836 heiratete er in Königsberg die Schauspielerin Minna Planer. In seiner Zeit als Musikdirektor in Riga entstanden das Libretto und die ersten beiden der fünf Akte von Rienzi (1840), seiner ersten wichtigen Oper. 1839 musste Wagner Riga hoch verschuldet verlassen. Während einer abenteuerlichen Seefahrt nach England entstand der Plan für seine zweite große Oper Der fliegende Holländer (1841). Nach einem kurzen Aufenthalt in London reiste er weiter nach Frankreich, wo er sich in Paris niederließ. Dort entstand unter dem Einfluss des französischen Komponisten Hector Berlioz die Faust-Ouvertüre. Zeitweise in ärmlichsten Verhältnissen lebend, blieb Wagner bis April 1842 in Paris. Aus dieser Zeit stammen seine Musiker-Erzählungen Ein deutscher Musiker in Paris (1840/41). Am 20. Oktober 1842 wurde Rienzi am Hoftheater in Dresden mit großem Erfolg uraufgeführt; es folgte die triumphale Uraufführung von Der fliegende Holländer am 2. Januar 1843. Im gleichen Monat zog Wagner nach Dresden um und nahm dort die Stelle des Königlich-Sächsischen Hofkapellmeisters an. 3 LEITMOTIVTECHNIK In seiner romantischen Oper Tannhäuser (Uraufführung in Dresden am 19. Oktober 1845) verwirklichte Wagner erstmals strukturelle und technische Innovationen, die beim Publikum Stürme heftigster Kritik hervorriefen. Dennoch kam es drei Jahre später zu weiteren Vorstellungen von Tannhäuser in Weimar, wo sie Franz Liszt, Wagners Freund und Propagator, aufführte. 1848 stellte Wagner die romantische Oper Lohengrin fertig, doch lehnte das Hoftheater Dresden die Uraufführung aus Angst vor weiterer Kritik durch die Öffentlichkeit ab. Ein weiteres Mal kam Liszt zu Hilfe und leitete die Uraufführung am 28. August 1850 in Weimar. In beiden Werken führte Wagner die schon im Fliegenden Holländer entwickelte Leitmotivtechnik weiter und löste den traditionellen Nummernaufbau zugunsten größerer szenischer Einheiten auf. 4 HAUPTWERKE Wagners politisches Engagement galt 1848 dem radikalen Flügel der deutschen Politik; wegen seiner Teilnahme an der gescheiterten Revolution von 1848/49 wurde er steckbrieflich gesucht und musste aus Sachsen und Preußen fliehen. Er hielt sich zunächst bei Liszt in Weimar auf, später (bis 1858) in Zürich. Dort setzte er die Arbeit an den bereits begonnenen Skizzen zu seiner Tetralogie Der Ring des Nibelungen fort. Die Arbeit an Das Rheingold begann er im November 1853 und beendete sie im Mai des darauf folgenden Jahres. Die Walküre stellte er im Dezember 1856 fertig. Dann unterbrach er den Zyklus, weil er keine Möglichkeiten sah, ihn auf der Bühne zu realisieren. Ab 1857 wohnte Wagner zusammen mit seiner Frau in Zürich im so genannten ,,Asyl", einem Gartenhaus, das ihnen der Kaufmann Otto Wesendonck und dessen Frau Mathilde auf ihrem Anwesen zur Verfügung stellten. Die Liebe zu Mathilde Wesendonck, aber auch die Lektüre von Arthur Schopenhauers Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung beeinflussten Wagner bei der Komposition von Tristan und Isolde (1857-1859). Das ursprünglich relativ klein dimensionierte Werk sollte ihm die Rückkehr auf die Bühne und damit endlich wieder ein selbstfinanziertes Leben ermöglichen, ein Vorhaben, das Wagner aber nicht gelang. Die Uraufführung fand erst am 10. Juni 1865 in München unter der Leitung Hans von Bülows statt und wurde nur durch die Unterstützung des bayerischen Königs Ludwig II. möglich. Aus der Tristan-Zeit stammen auch die Wesendonck-Lieder (nach Gedichten von Mathilde Wesendonck) für eine Frauenstimme (1857/58). Nach dem ,,spannungsbedingten Auszug" aus dem Züricher Exil der Wesendoncks lebte Wagner - in hoffnungsloser finanzieller Situation - zeitweise in Venedig, Luzern, Paris und Wien. Im Mai 1864 wurde er vom damals 18-jährigen Ludwig II., der ihm als großer Verehrer seiner Musik finanzielle Unterstützung bei der Beendigung seiner Werke zusicherte, nach München berufen. Von dieser Zeit an sollte Wagner, wie er es ausdrückte, nie mehr ,,die Last des gemeinsten Lebensdruckes ... berühren". Bereits zwei Jahre vorher hatte er in Biebrich die Arbeit an Die Meistersinger von Nürnberg begonnen, die er 1867 beendete. Dieses Werk wurde am 21. Juni 1868 in München uraufgeführt, wo auch auf Wunsch des Königs die Uraufführungen von Das Rheingold (1869) und Die Walküre (1870) stattfanden. 5 SPÄTWERKE Sofort nach der Uraufführung der Meistersinger nahm Wagner die Arbeit an der im Siegfried unterbrochenen Ring-Tetralogie wieder auf und stellte das Werk im Februar 1871 fertig. Zur gleichen Zeit begann er auch mit der Komposition der Götterdämmerung. Am 25. August 1870 heiratete Richard Wagner Cosima von Bülow, die Tochter von Franz Liszt und geschiedene Frau des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow (Wagners erste Frau Minna war 1866 gestorben). Das Siegfried-Idyll (1870) widmete er Cosima nach der Geburt ihres Sohnes Siegfried. 1872 zog Wagner mit der Familie nach Bayreuth, wo im Mai mit dem Bau des von ihm konzipierten Bayreuther Festspielhauses begonnen wurde. Noch im Sommer desselben Jahres setzte er die Arbeit am Ring fort und konnte sie im November 1874 mit der Götterdämmerung beenden. Die Uraufführung der gesamten Tetralogie fand vom 13. bis 17. August 1876 im Bayreuther Festspielhaus unter der Leitung von Hans Richter statt. 1877 nahm Wagner die Arbeit an Parsifal in Angriff. Dieses letzte seiner Musikdramen wurde am 26. Juli 1882 uraufgeführt. Aus gesundheitlichen Gründen reiste Wagner noch 1882 nach Venedig, wo er am 13. Februar 1883 im Palazzo Vendramin am Canal Grande an einem chronischen Herzleiden starb. Seine sterblichen Überreste wurden fünf Jahre später im Mausoleum seiner Bayreuther Villa beigesetzt. 6 MUSIKTHEORETISCHE SCHRIFTEN Der Opernkomponist Richard Wagner war zugleich einer der einflussreichsten Musiktheoretiker des 19. Jahrhunderts, obwohl seine theoretischen Schriften mehr philosophisch denn musikwissenschaftlich orientiert sind. In Oper und Drama (1850/51) schildert er nach einer harschen Kritik der bestehenden Oper seine Vision einer revolutionären Bühnenarbeit, bei der alle dramatischen, szenischen und musikalischen Elemente in eine künstlerische Ganzheit bzw. ein ,,Gesamtkunstwerk" integriert werden sollten, das die ursprüngliche, gemeinschaftsstiftende Funktion des klassischen antiken Dramas wieder erneuern sollte. Diese theoretischen Vorstellungen versuchte Wagner dadurch in die Praxis umzusetzen, indem er die Libretti zu allen seinen Bühnenwerken selbst schrieb und jede Phase der Bühneninszenierung persönlich überwachte, soweit die Bedingungen nach dem Bau seines Festspielhauses dazu gegeben waren. Als revolutionäre Neuerungen führte er u. a. die vollständige Verdunkelung des Zuschauerraums sowie später (in Bayreuth) einen Deckel über dem Orchestergraben ein, um das Orchester unsichtbar und ,,magisch" werden zu lassen. Zu Wagners theoretischen Schriften zählen u. a. Über deutsches Musikwesen (1840), Das Kunstwerk der Zukunft (1849), Eine Mitteilung an meine Freunde (1851), Über Franz Liszts symphonische Dichtungen (1857), ,,Zukunftsmusik" (1860), Deutsche Kunst und Politik (1868), Über das Dirigieren (1869), Über die Anwendung der Musik auf das Drama (1879) und Religion und Kunst (1880). An seiner Autobiographie Mein Leben arbeitete der Komponist zwischen 1865 und 1880. In kritischem Licht werden heute Züge der Persönlichkeit Wagners gesehen, die die rücksichtslose emotionale und finanzielle Ausbeutung seiner Familie, Freunde und Mäzene offenbaren, und insbesondere sein Antisemitismus, dem er in der Schrift Das Judenthum in der Musik (1850) Ausdruck gab. Im Umfeld seiner Jünger, insbesondere in der Zeitschrift Bayreuther Blätter, wurde schon vor 1900 ein aggressiver und völkisch-nationalistischer Antisemitismus gepredigt und Wagner zum Herold dieser Bewegung stilisiert. Dies und die spezifisch deutsch-germanische Thematik seiner Opern sowie der teils pompöse Gestus seiner Musik (vor allem in Die Meistersinger von Nürnberg) machten Wagner zu einem besonders attraktiven Komponisten für die Nationalsozialisten - ein Aspekt, der seine Musik belastet und ihre Akzeptanz im 20. Jahrhundert erschwert hat. 7 NACHWIRKUNG Wagners musikalisches Schaffen revolutionierte Theorie und Praxis der Opernkomposition. Seine Karriere als Opernkomponist begann im Rahmen der französischen Grand Opéra seiner Zeit, doch schuf er mit der Arbeit an Der Ring des Nibelungen eine vollkommen neue musikdramatische Form. Die Wurzeln der Wagner'schen Musikdramakonzeption lassen sich von der klassischen Weimarer Dramatik Schillers und Goethes über Shakespeare bis zum griechischen Drama zurückverfolgen. Folgenreicher war jedoch seine romantische Erneuerung der germanischen Mythologie, durch die er mit der Tradition der Grand Opéra und ihren historischen Stoffen brach. In seiner Behandlung des Orchesters und der Harmonik stieß Wagner an die Grenzen des traditionellen tonalen Systems. Er brach mit den Konventionen, in denen die Identität von Tonarten und Akkordbeziehungen verankert sind, und wurde so zu einem wichtigen Vorbereiter der atonalen Musik des 20. Jahrhunderts. Vor Wagner wurde die Oper nach einer formalisierten Abfolge einzelner Stücke oder Teile gestaltet. Arien, Rezitative, Duette, Zwischenspiele und Finale. Dagegen forderte das Musikdrama Wagners die Auflösung dieser Einheiten und die Unterordnung aller am künstlerischen Prozess beteiligten Kräfte - auch der Musik - unter die dramatischen Erfordernisse der Handlung. Mit Hilfe des Leitmotivs (Wagner selbst gebrauchte diesen Begriff nicht) wird anstelle der herkömmlichen Nummernoper eine beständige thematische Entwicklung erreicht, wobei die freie, ständig bewegte Klangsprache das Geschehen kommentiert und die psychischen Beweggründe der handelnden Figuren illustriert. Das Bayreuther Festspielhaus widmet sich ausschließlich der Aufführung von Wagner-Opern und richtet alljährlich zwischen dem 25. Juli und dem 28. August die Bayreuther Festspiele aus. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« Mäzene offenbaren, und insbesondere sein Antisemitismus, dem er in der Schrift Das Judenthum in der Musik (1850) Ausdruck gab.

Im Umfeld seiner Jünger, insbesondere in der Zeitschrift Bayreuther Blätter, wurde schon vor 1900 ein aggressiver und völkisch-nationalistischer Antisemitismus gepredigt und Wagner zum Herold dieser Bewegung stilisiert.

Dies und die spezifisch deutsch-germanische Thematik seiner Opern sowie der teils pompöse Gestus seiner Musik (vor allem in Die Meistersinger von Nürnberg ) machten Wagner zu einem besonders attraktiven Komponisten für die Nationalsozialisten – ein Aspekt, der seine Musik belastet und ihre Akzeptanz im 20.

Jahrhundert erschwert hat. 7 NACHWIRKUNG Wagners musikalisches Schaffen revolutionierte Theorie und Praxis der Opernkomposition.

Seine Karriere als Opernkomponist begann im Rahmen der französischen Grand Opéra seiner Zeit, doch schuf er mit der Arbeit an Der Ring des Nibelungen eine vollkommen neue musikdramatische Form.

Die Wurzeln der Wagner’schen Musikdramakonzeption lassen sich von der klassischen Weimarer Dramatik Schillers und Goethes über Shakespeare bis zum griechischen Drama zurückverfolgen.Folgenreicher war jedoch seine romantische Erneuerung der germanischen Mythologie, durch die er mit der Tradition der Grand Opéra und ihren historischen Stoffen brach. In seiner Behandlung des Orchesters und der Harmonik stieß Wagner an die Grenzen des traditionellen tonalen Systems.

Er brach mit den Konventionen, in denen dieIdentität von Tonarten und Akkordbeziehungen verankert sind, und wurde so zu einem wichtigen Vorbereiter der atonalen Musik des 20.

Jahrhunderts. Vor Wagner wurde die Oper nach einer formalisierten Abfolge einzelner Stücke oder Teile gestaltet.

Arien, Rezitative, Duette, Zwischenspiele und Finale.

Dagegen fordertedas Musikdrama Wagners die Auflösung dieser Einheiten und die Unterordnung aller am künstlerischen Prozess beteiligten Kräfte – auch der Musik – unter die dramatischenErfordernisse der Handlung.

Mit Hilfe des Leitmotivs (Wagner selbst gebrauchte diesen Begriff nicht) wird anstelle der herkömmlichen Nummernoper eine beständigethematische Entwicklung erreicht, wobei die freie, ständig bewegte Klangsprache das Geschehen kommentiert und die psychischen Beweggründe der handelnden Figurenillustriert. Das Bayreuther Festspielhaus widmet sich ausschließlich der Aufführung von Wagner-Opern und richtet alljährlich zwischen dem 25.

Juli und dem 28.

August die BayreutherFestspiele aus. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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