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Renaissancemusik - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Renaissancemusik - Musik. Renaissancemusik, eine vom kulturgeschichtlichen Epochenbegriff der Renaissance (französisch: Wiedergeburt) übernommene Bezeichnung für die europäische Musik des 15. und 16. Jahrhunderts zwischen Mittelalter und Barock. Allgemein wird die Renaissancemusik in die Zeit zwischen circa 1430 und 1600 datiert, die zeitliche und stilistische Abgrenzung (vor allem zur Barockmusik) ist jedoch nicht eindeutig. Die Ursprünge der europäischen Renaissancemusik liegen in der Tradition der niederländischen Musik, die zum Teil in Deutschland und vor allem in der italienischen Musik (venezianische und römische Schule) übernommen wurde. Grundlegende Charakteristika der Epoche waren (neben formalen Kennzeichen) ein humanistisches, am Vorbild der Antike orientiertes Denken und ein neues, individualistisches Selbstverständnis des Künstlers (ingenium), verbunden mit einem originären Werkbegriff (opus). Die Hauptgattungen waren Messe und Motette sowie das instrumental begleitete Kunstlied. Satztechnisch dominierte die durchimitierte Polyphonie. Der im 19. Jahrhundert festgelegte epochenspezifische Terminus wurde bereits im 15. Jahrhundert von zahlreichen Musiktheoretikern (Franchino Gaffori, Henricus Loriti Glareanus, Gioseffo Zarlino, Nicola Vicentino und Vincenzo Galilei) verwendet. Der flämische Musiktheoretiker Johannes Tinctoris forderte 1477 eine Erneuerung der Musik, deren ,,Quellen und Ursprung" die Komponisten John Dunstable und Guillaume Dufay seien. Tinctoris sah in diesen Komponisten die positive Wende zur Gegenwart repräsentiert. Und Martin Le Franc schrieb in Le Champion des dames (1440-1442) von einem neuen Musikstil, einer so genannten ,,Contenance angloise" in der Musik des Hochmittelalters, den Dufay und sein Zeitgenosse Gilles Binchois von Dunstable übernommen hätten. Zu den frühesten Vertretern der niederländischen Schule zählen u. a. die flämischen Komponisten Johannes Ockeghem (um 1425 bis 1497) und Jacob Obrecht (14501505), die den Stil der niederländischen Polyphonie entscheidend prägten. Der burgundische Komponist Josquin Desprez (um 1440 bis 1521) schuf mit seiner Missa Pange lingua (1539) eine der bedeutendsten Messen-Kompositionen der Hochrenaissance. Die Werke von Orlandi di Lasso, Don Carlo Gesualdo und Giovanni Pierluigi da Palestrina (z. B. seine Missa de Beata Virgine, 1570 veröffentlicht) stellen einen kompositorischen Höhepunkt im Übergang zum Barock dar. In dieser Zeitspanne entwickelte sich außerdem eine internationale Musiksprache (die imitierende Polyphonie, deren Wegbereiter Josquin war) sowie neue musikalische Gattungen: Messesätze für die Liturgie, Motetten, Lieder zu volkssprachlichen Texten (italienische und englische Madrigale, französische Chansons, deutsche Lieder und spanische Villancicos) sowie Musik für ein oder mehr Instrumente (Laute, Harfe, Blockflöte und Viola). Die musiksprachliche Verbindung ergab sich naturgemäß aus den internationalen Kontakten, die die Komponisten der damaligen Zeit suchten und pflegten. Dabei war Italien der gesamteuropäische Angelpunkt. So wurde z. B. der spanische Komponist Tomás Luis de Victoria zu einem der bedeutendsten Vertreter der römischen Schule, während der Venezianer Andrea Gabrieli der Lehrer von Hans Leo Hassler und sein Neffe Giovanni Gabrieli unter Orlando di Lasso Mitglied der Münchner Hofkapelle war. Der englische Komponist William Byrd wiederum stand in enger Verbindung mit Alfonso Ferrabosco dem Älteren in Italien, und Heinrich Schütz ließ sich in Venedig ebenfalls bei Giovanni Gabrieli und später bei Claudio Monteverdi ausbilden. Ihre Kompositionen zeichnen sich sowohl durch allgemeine formale Gemeinsamkeiten als auch durch nationale Unterschiede aus. Dabei wird deutlich, dass die Renaissanceepoche in der Musik überwiegend auf den Kontinent beschränkt war; England hatte aufgrund seiner geographischen und religiösen Isolierung im ganzen 16. Jahrhundert im Großen und Ganzen eine eigene Entwicklung, wie die Musik von Byrds Lehrer Thomas Tallis zeigt. Darüber hinaus führte die elisabethanische Renaissance zur Ausbildung spezifisch englischer Stile und Genres: der Vershymnus (z. B. When David heard von Thomas Weelkes), das englische Madrigal (z. B. The Silver Swan von Orlando Gibbons) und das Lautenlied (z. B. Come again, sweet love thou doth invite von John Dowland). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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