Reconquista 1 EINLEITUNG Reconquista (spanisch: Rückeroberung), Bezeichnung für die Kriege christlicher Heere im mittelalterlichen Spanien und Portugal zur Rückeroberung der seit 711 von muslimischen Mauren besetzten Iberischen Halbinsel.
Publié le 15/06/2013
Extrait du document
«
Toledo in Besitz; zuvor hatte er mit dem Herrscher der Taifa Toledo ein entsprechendes Abkommen geschlossen.
Toledo war nicht nur die ehemalige Hauptstadt derWestgoten, sondern auch ein Zentrum des muslimischen Reiches in Spanien.
Wenig später fielen einige weitere Städte zwischen dem Zentralgebirge und dem Tajo, wiez.
B.
Atienza, Guadalajara oder Talavera, unter die Herrschaft der Christen.
In dieser Region erfolgte die christliche Besiedelung als Überlagerung der ansässigen Muslimedurch Bevölkerungsgruppen aus dem Norden.
Die Ankunft der Almoraviden auf der Iberischen Halbinsel im späten 11.
Jahrhundert, die die Taifas wieder unter einer Herrschaft einten, führte erneut zu einem Stillstandder Reconquista.
Lediglich Alfons I.
von Aragonien gelang im Nordosten der Vorstoß in das mittlere Ebrotal sowie die Eroberung von Zaragoza (1118), Tudela und Tarazona(1119), Calatayud (1120) und Daroca (1121).
Die maurische Bevölkerung dieser Region blieb größtenteils weiter ansässig, aber es ließen sich in den neu eroberten Städtenauch zahlreiche Christen nieder, insbesondere in Zaragoza.
Die Herrschaft der Almoraviden war jedoch nicht von langer Dauer; sie endete 1145, und das kurzzeitig geeinteal-Andalus zerfiel wieder in einzelne Taifas.
Unter diesen Vorzeichen unternahmen die Christen, die im Vertrag von Tudillén (1151) die noch zu erobernden muslimischen Gebiete bereits untereinander aufgeteilthatten, einen erneuten Vorstoß in das muslimische Südspanien.
Alfons VIII.
eroberte Cuenca, während Ferdinand II.
von León Yeltes und Alcántara besetzte.
Graf RaimundBerengar IV.
von Barcelona nahm das untere Ebrotal ein und eroberte 1148 Tortosa und 1149 Lérida.
Sein Sohn, König Alfons II.
von Aragonien, nahm 1171 Teruel ein.1179 unterzeichneten Kastilien und Aragonien einen neuen Vertrag über die Aufteilung der noch muslimischen Gebiete, den Vertrag von Cazorla.
Im späten 12.
Jahrhundert wurde al-Andalus erneut unter einer Herrschaft vereint, diesmal durch die Almohaden; die Reconquista kam ein weiteres Mal zum Stehen.
6 DIE HAUPTPHASE DER RECONQUISTA
Der Sieg Alfons VIII.
von Kastilien und seiner Verbündeten über die Almohaden bei Las Navas de Tolosa 1212 – der Feldzug gegen die Muslime war erstmals dezidiert alsKreuzzug unternommen worden – makierte den Beginn vom Ende des muslimischen Reiches in Spanien.
Al-Andalus zerfiel von neuem in Teilreiche, die Reconquista erfuhr neuen Auftrieb und prägte die Geschichte Spaniens im 13.
Jahrhundert, das als die Hauptphase der christlichen Reconquista gelten kann.
Innerhalb von wenig mehr als dreiJahrzehnten hatte die Krone von Aragonien die Balearen und das Königreich Valencia unter seine Herrschaft gebracht, und Kastilien hatte Teile von Andalusien und Murciaerobert.
Der Erste, der aus dem Sieg von Las Navas Nutzen zog, ohne selbst daran beteiligt gewesen zu sein, war Alfons IX.
von León: Er eroberte 1227 Cáceres und 1230 Méridaund Badajoz.
Der erste entscheidende Schritt im Kampf gegen die Muslime aber ging von Aragonien unter Jakob I., dem Eroberer, aus.
1228 stimmten die Cortes vonBarcelona der geplanten Expedition gegen Mallorca zu, und 1229 eroberte eine katalanische Flotte Mallorca einschließlich der Hauptstadt Palma.
In den folgenden Jahrenkamen auch Ibiza und Formentera unter christliche Herrschaft, während Menorca erst 1287 erobert werden konnte.
Auf Mallorca lebten zwar weiterhin Mauren, aber dieInsel übte auch große Anziehungskraft auf Siedler katalanischer Herkunft aus.
Die Eroberung des Königreichs Valencia nahm etwas mehr Zeit in Anspruch: Sie begann 1232 und wurde erst 1245 abgeschlossen.
In der ersten Phase, eingeleitet 1232durch einen Beschluss der Cortes, eroberten die Christen kleinere Orte wie Burriana oder Peñíscola.
Die zweite Phase, 1236 wiederum von den Cortes initiiert, fand ihrenHöhepunkt in der Eroberung der Stadt Valencia 1238.
Valencia und sein reiches Umland wurden zu gleichen Teilen unter Katalanen und Aragoniern aufgeteilt.
In der drittenPhase nahmen die christlichen Heere den südlichen Teil des Reiches ein; die wichtigsten Etappen dabei waren die Eroberung von Cullera (1239) und Alcira (1245).
Auch imKönigreich Valencia, vor allem im südlichen Teil, blieb ein großer Teil der Mauren weiterhin ansässig.
Für Kastilien und León übernahm Ferdinand III., der Heilige, die Initiative in der Reconquista.
1224, als er noch lediglich König von Kastilien war, stieß er an den oberenGuadalquivir vor und eroberte Städte wie Andújar und Baeza.
Nach der Vereinigung von Kastilien und León 1230 unternahm Ferdinand III.
eine neue Offensive gegen dieMuslime in Südspanien, eroberte 1233 Úbeda, 1236 Córdoba und 1246 Jaén, und nach langer Belagerung fiel schließlich 1248 auch Sevilla, die Hauptstadt der Almohaden.Alfons X., der Weise, der Sohn und Nachfolger von Ferdinand III., brachte 1262 die Eroberung des Guadalquivirtals mit der Eroberung von Jerez und Cádiz zum Abschluss.
Auch die neu eroberten Gebiete in Andalusien wurden unter den Christen aufgeteilt; die muslimische Bevölkerung wurde zunächst aus den Städten und nach ihrem Aufstandvon 1264 vollends aus Andalusien vertrieben.
Das Königreich von Murcia, das in den Gebietsabkommen einmal Aragonien und ein anderes Mal Kastilien zugesprochenworden war, kam 1243 dank der Bemühungen des späteren Alfons X.
unter kastilische Herrschaft.
Allerdings lebte neben der kastilischen Mehrheit auch eine bedeutendearagonische Minderheit in Murcia.
Die Konflikte mit Aragonien, dem in den Aufteilungsverträgen die Levante hispano (Valencia und Murcia) zugesprochen worden waren, wurden 1244 jedoch im Abkommen von Almizra zwischen Ferdinand III.
und Jakob I., in dem die Grenzen der jeweiligen Expansionssphären fixiert wurden, beigelegt.
7 DER ABSCHLUSS DER RECONQUISTA: DIE EROBERUNG VON GRANADA
Unter muslimischer Herrschaft verblieb schließlich nur noch Granada, das bis zum Ende des 15.
Jahrhunderts standhielt.
Die Eroberung Granadas fiel in die ZuständigkeitKastiliens, da Granada laut den Aufteilungsabkommen in der kastilischen Expansionszone lag.
Im 14.
Jahrhundert war die Reconquista weitgehend zum Erliegen gekommen – abgesehen von einigen Grenzkonflikten in der Gegend um Gibraltar sowie dem Sieg vonSalado, den Alfons XI.
1340 errang und der 1344 zur Eroberung von Algeciras führte.
Auch im 15.
Jahrhundert gab es zunächst nur vereinzelte Konflikte und Schlachten,wie etwa die Eroberung von Antequera 1410 durch Ferdinand, den Onkel und Regenten Johanns II.
von Kastilien, oder der Sieg über die Granader bei La Higueruela 1431.
Die Eroberung Granadas und damit der Abschluss der Reconquista erfolgte erst unter den Katholischen Königen Isabella I.
von Kastilien und León und Ferdinand II.
vonAragonien im ausgehenden 15.
Jahrhundert.
Der Krieg gegen Granada, die letzte muslimische Bastion in Spanien, begann 1481 und war zunächst von einigen Rückschlägengeprägt, ehe sich das Kriegsglück 1485 zugunsten der Christen wendete: 1485 eroberten sie Ronda, 1487 Málaga und 1489 Baeza.
Die Eroberung Granadas am 2.
Januar1492 durch die christlichen Heere markierte schließlich das Ende der Reconquista, das Ende von fast acht Jahrhunderten des Kampfes gegen die „Ungläubigen” und dasEnde der muslimischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel.
Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.
Alle Rechte vorbehalten..
»
↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓
Liens utiles
- Befreiungskriege 1 EINLEITUNG Befreiungskriege, im Allgemeinen die Bezeichnung für Kriege von Völkern und Staaten gegen die bestehende oder drohende Herrschaft fremder Mächte (z.
- Philosophie Philosophie (von griechisch philo und sophia: ,,Liebe zur Weisheit"), ursprünglich die Bezeichnung für das Erkenntnisstreben nach den Anfangsgründen, Ursachen und Elementen aller Dinge und dem letzten Ziel des Handelns.
- PISA 1 EINLEITUNG PISA, internationale Schulleistungsstudien, durchgeführt von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die allgemeine schulische Leistungen mit den Schwerpunkten Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften untersuchen.
- Risorgimento 1 EINLEITUNG Risorgimento (italienisch: Wiedererstehen), Bezeichnung für die Epoche der Schaffung des geeinten italienischen Nationalstaates zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Einnahme Roms 1870.
- Hundertjähriger Krieg 1 EINLEITUNG Hundertjähriger Krieg, Bezeichnung für den Konflikt zwischen England und Frankreich, der mit Unterbrechungen von 1337 bis 1453 dauerte.