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Pugwash-Bewegung Pugwash-Bewegung, internationale Vereinigung von ursprünglich nur Wissenschaftlern, die sich für Frieden und Abrüstung sowie ökonomische und ökologische Gerechtigkeit einsetzt.

Publié le 16/06/2013

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Pugwash-Bewegung Pugwash-Bewegung, internationale Vereinigung von ursprünglich nur Wissenschaftlern, die sich für Frieden und Abrüstung sowie ökonomische und ökologische Gerechtigkeit einsetzt. Die Pugwash-Bewegung entstand in der Situation des Kalten Krieges auf eine Initiative Albert Einsteins und Bertrand Russells hin (Russell-Einstein-Manifest 1955). 1957 fand in Pugwash (Nova Scotia, Kanada) die erste Konferenz mit über 20 Teilnehmern, u. a. auch aus China und der Sowjetunion, statt. Diese Block bzw. heute Parteien übergreifende Vereinigung setzt sich u. a. in den so genannten Pugwash-Konferenzen sowie Arbeitstagungen für den Frieden und gegen die atomare Rüstung, aber auch andere Massenvernichtungswaffen, ein, will auf die Gefahren des Fortschritts aufmerksam machen sowie zur Überwindung der Ungleichheit der wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung in den verschiedenen Teilen der Welt beitragen. Die Beteiligten sollen einerseits ihre Kompetenz und Reputation in die Bewegung einbringen, andererseits als Wissenschaftler ihre Verantwortung für die von ihnen gemachten Entdeckungen und Erfindungen wahrnehmen. Seit der ersten, für die Bewegung namengebenden Versammlung 1957 in Pugwash fanden rund 50 weitere Pugwash-Konferenzen statt. Hatte nach der Auflösung des Ostblocks um 1990 die Hoffnung auf einen dauerhaften Weltfrieden und ein Ende des atomaren Wettrüstens Auftrieb erhalten, wurde spätestens 1995 mit den ersten französischen Atombombenversuchen seit vielen Jahren klar, dass ein internationaler Verzicht auf Atomwaffen nicht so nahe lag wie ersehnt. In dieser Situation, 50 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki, erfolgte die Verleihung des Friedensnobelpreises 1995 zu gleichen Teilen an die Pugwash-Konferenz sowie an ihren Präsidenten, den polnisch-britischen Physiker Joseph Rotblat, den einzigen noch Lebenden der elf Unterzeichner des RussellEinstein-Manifests von 1955, das als Pugwash-Gründungsdokument gilt. Die anderen Unterzeichner des Gründungsdokuments waren Max Born, Percy Bridgman, Frédéric Joliot-Curie, Linus Pauling, Cecil Powell, Hermann J. Muller, Leopold Infeld und Yukawa Hideki. Ihre Entscheidung für die Pugwash-Konferenz und ihren Präsidenten verstand das Nobelkomitee auch als Aufforderung an die Politik, sich verstärkt für die Abschaffung von Atomwaffen einzusetzen. Die Pugwash-Bewegung war im Hintergrund am Zustandekommen der wesentlichen Abrüstungsabkommen beteiligt, so am Teststoppabkommen für oberirdisch gezündete Atomwaffen 1963, am Atomwaffensperrvertrag 1968, an den Verboten strategischer Raketenabwehrsysteme, biologischer Waffen in der Biologiewaffen-Konvention von 1972 sowie chemischer Waffen in der Chemiewaffen-Konvention von 1993. Weltweit gibt es zahlreiche nationale Pugwash-Gruppen und studentische PugwashOrganisationen, so z. B. die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) als deutsche Sektion der Pugwash-Bewegung sowie die seit 1984 bestehenden Bundesdeutsche Studenten Pugwash (BdSP). Verfasst von: Ulrich von Werthern Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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