Protestantismus - Religion.
Publié le 17/06/2013
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scheiterte das Marburger Religionsgespräch zwischen Luther und Zwingli über das Verständnis des Abendmahls (womit alle Versuche, eine große Allianz der deutschenProtestanten zu schaffen, beendet waren).
Auch das Verständnis der Kirche bestimmt sich vor allem vom Wort her.
Zentral war von Anfang an der Gedanke der Erwählungdes Menschen in Jesus Christus, dessen Heil in keiner Weise von seinem guten Willen oder seiner Disposition abhängt.
Daraus entwickelte sich die klassischereformatorische Lehre von der doppelten Prädestination, die über den Jansenismus auch tief in die katholische Kirche hineinwirkte.
3.3 Die unierten Kirchen
Die unierten Kirchen in Deutschland entstanden im 19.
Jahrhundert in erster Linie aus politischen Impulsen.
Vor allem Brandenburg-Preußen war auf die konfessionelleEinung seiner lutherischen und reformierten Untertanen bedacht.
Die durch die Obrigkeit forcierten Unionen konnten allerdings vorhandene Strömungen aufgreifen: So wardurch den Pietismus das Bewusstsein einer überkonfessionellen Zusammengehörigkeit gewachsen, während die Aufklärung zu einer Abwertung der Konfessionalität geführthatte.
Da jedoch in den verbindlichen Bekenntnisschriften die feierlichen Verurteilungen der jeweils anderen Kirche standen, regte sich auch Widerstand gegen die Unionen,der wiederum Abspaltungen, z.
B.
der altlutherischen Gemeinden, zur Folge hatte.
3.4 Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
In Deutschland ist der Protestantismus größtenteils in Landeskirchen organisiert.
Jede Landeskirche ist selbständig und regelt ihre Belange in eigener Verantwortung.
Basisfür Verfassung und Organisation der Kirchen sind die Gemeinden.
Hier liegt die Entscheidung beim gewählten Gemeindevorstand und beim Pfarrer.
Die höchsteEntscheidungsvollmacht auf der Ebene der Landeskirchen liegt bei den Synoden, die von den Gemeinden her gewählt sind.
Sie bestimmen das Landeskirchenamt oderKonsistorium als Verwaltungsorgane sowie den Bischof oder, wo kein bischöfliches Amt besteht, den Präses oder Kirchenpräsidenten.
Die meisten lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen schlossen sich 1948 zur Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zusammen.
Ihr gehören heute etwa29 Millionen Gläubigen an.
Die EKD vertritt die Gliedkirchen in der Öffentlichkeit und in der ökumenischen Zusammenarbeit, sie betreut die großen kirchlichen Werke, gibtAnregungen in gesamtkirchlichen Fragen, berät die Landeskirchen und fördert den Erfahrungsaustausch.
3.5 Die anglikanischen Kirchen
Die Anglikaner sind eine weltweit verbreitete Kirchengemeinschaft, die sich vorwiegend durch die Mission im ehemaligen britischen Commonwealth verbreitet hat.
Diekonfessionelle Identität des Anglikanismus kommt vor allem in zwei Werken zum Ausdruck, die beide auf Vorarbeiten von Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury, undKönig Heinrich VIII.
zurückgehen: The First Prayer Book of Edward VI und die 39 Articles .
Das hieraus hervorgegangene Book of Common Prayer ist eine Zusammenfassung von Messbuch und Brevier zum Gebrauch des Volkes.
1553 verfasste Thomas Cranmer 42 Glaubensartikel, die zur Grundlage für die 1571 vom Parlament verabschiedetenund bis heute verbindlichen 39 Artikel der englischen Kirche wurden.
Zusammen mit dem Book of Common Prayer können sie als anglikanisches Glaubensbekenntnis angesehen werden.
Die anglikanische Kirchengemeinschaft, die heute etwa 70 Millionen Gläubige umfasst, versteht sich selbst als Brücke zwischen Katholizismus und Protestantismus.
Dieökumenische Bewegung hat von der anglikanischen Gemeinschaft entscheidende Impulse erfahren.
3.6 Kongregationalismus
Mit Kongregationalismus ist ursprünglich ein ekklesiologisches Konzept, ein drittes Modell der Kirchenordnung neben Episkopal- und Synodalverfassung gemeint.Wesentliches Merkmal ist die Autonomie jeder einzelnen Ortsgemeinde.
Die Einzelgemeinde (congregation), die ausschließlich aus „Gläubigen” besteht, die sich für ihreKirche am Ort verantwortlich wissen, ist die Basis und repräsentiert zugleich die universale Kirche.
Weil Christus allein Herr der Kirche ist, werden andere Autoritätenabgelehnt; es gibt also keinen übergeordneten Klerus, doch können sich die Einzelgemeinden auf der Basis der Gleichberechtigung zu nationalen Synoden vereinen.Theologisch ist der Kongregationalismus zwar dem Calvinismus verpflichtet, doch gibt es kein konfessionelles Bekenntnis und keine gemeinsame Liturgie.
DasGemeindemodell entstand im Gegensatz zum Anglikanismus der englischen Staatskirche; seine Vertreter wurden im 17.
Jahrhundert als Independenten bezeichnet.
Große Bedeutung gewann der Kongregationalismus in Nordamerika, wohin ihn schon 1620 die Pilgerväter gebracht hatten.
Er bestimmte dort das religiöse und politischeLeben.
1636 entstand mit dem Harvard College die erste theologische Bildungsstätte des Kongregationalismus.
Als Kirchenordnung ist der Kongregationalismus bei denFreikirchen das vorherrschende Modell.
3.7 Die Freikirchen
Außer den genannten Kirchen gibt es noch eine reiche Vielfalt von so genannten Freikirchen.
Der Begriff besagt, dass man ihr nicht durch Geburt oder durch Taufe imKindesalter beitritt, sondern in freier persönlicher Entscheidung als Erwachsener oder mündiger Jugendlicher.
Prototyp dieser Freiwilligkeitskirchen sind die Täufergruppen,die sich in der Reformationszeit vor allem in den Niederlanden bildeten, namentlich die der Mennoniten und Baptisten.
Die Tradition Calvins mit seiner Betonung derEinzelgemeinden führte überdies, vor allem von Schottland und den Niederlanden ausgehend, im Kongregationalismus zu einer Vielzahl von unabhängigen Gemeinden.Diese Kirchen betonen die Eigenständigkeit der einzelnen Gemeinde, so dass es – mit Ausnahme der Verpflichtung auf die Bibel – kaum für alle verbindlicheGemeinsamkeiten gibt.
Als Freikirchen organisierten sich auch die meisten Gemeinschaften, die aus der dritten großen Strömung der Reformation des 16.
Jahrhunderts, dem Spiritualismus (derReligion des Geistes), hervorgegangen sind.
Dazu gehören vor allem die Gruppen, die Luther als Schwärmer und Schwarmgeister verdammt hat ( siehe Schwenckfelder) und die auch als „linker Flügel der Reformation” bezeichnet werden.
Ein weiterer Typus von Freikirchen entstand durch den Widerspruch gegen das Staats- oder Landeskirchentum oder durch das Aufkommen neuer religiöser Erfahrungen undgeistiger Strömungen, die in den Großkirchen keinen Platz fanden.
In diesen Gemeinschaften wurde die Kindertaufe beibehalten; sie blieben somit Nachwuchskirchen,sammelten ihre Anhänger aber in der Kontroverse mit den etablierten Kirchen.
So entstand aus dem Anglikanismus der Methodismus; er war aus einer religiösen undsozialen Erweckungsbewegung hervorgegangen, die sich von der englischen Staatskirche trennte.
In Deutschland bildete sich unter der geistlichen Initiative des GrafenZinzendorf im 18.
Jahrhundert die Herrnhuter Brüdergemeine, die durch die pietistische Erweckung geprägt war.
Freikirchen entstanden auch aus Opposition gegenauferlegte Kirchenunionen.
Die Freikirchen verstehen sich in der Regel nicht als die einzig mögliche Form der Verwirklichung des Christlichen.
Vielmehr gehen sie davon aus, dass es neben ihnen auchandere legitime christliche Gemeinschaften geben kann und gibt.
Insofern sind die Freikirchen zumeist ökumenisch aufgeschlossen.
Dies unterscheidet sie von den Sekten,die sich allein als im Besitz der Wahrheit glauben, nach außen hin abschotten oder lediglich missionarisch wirken wollen.
Das Spektrum der Freikirchen ist groß, dieAbgrenzung ist schwierig, je nach angelegten Kriterien kommt man auf eine Zahl zwischen 50 und 100.
Auch eine Mitgliederzahl zu nennen ist schwierig, zumal nicht immerklar ist, ob in Selbsteinschätzungen z.
B.
nur die getauften Erwachsenen oder auch die (noch) nicht getauften Kinder mitgezählt werden.
3.7. 1 Täufererische Gemeinschaften
Das Täufertum entstand in der Radikalisierung der reformatorischen Predigt Zwinglis und in der Auseinandersetzung mit ihm.
Nach der Loslösung von Zwingli sprachen.
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