Polnischer Erbfolgekrieg Polnischer Erbfolgekrieg (1733-1735), europäischer Krieg um die Thronfolge in Polen nach dem Tod von August II.
Publié le 15/06/2013
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Polnischer Erbfolgekrieg Polnischer Erbfolgekrieg (1733-1735), europäischer Krieg um die Thronfolge in Polen nach dem Tod von August II., dem Starken, 1733. Den Thron beanspruchten Augusts Sohn, Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, und der Schwiegervater Ludwigs XV. von Frankreich, der ehemalige polnische König Stanislaus I. Leszczynski. Friedrich August wurde von Österreich, dem Reich, Russland und Sachsen unterstützt, Stanislaus von Frankreich und Schweden. August II. war von 1697 bis 1706 König von Polen; 1706, nach Augusts Niederlage im Nordischen Krieg, hatte Stanislaus mit Hilfe Karls XII. von Schweden August II. abgesetzt und war vom polnischen Adel zum König gewählt worden. 1709 kam August mit russischer Unterstützung wieder auf den polnischen Thron. Im September 1733 wählte eine Mehrheit des polnischen Adels, veranlasst von Ludwig XV., Stanislaus zum König; eine Minderheit, unterstützt von der Zarin Anna Iwanowna und Kaiser Karl VI., wählte Friedrich August als August III. zum König von Polen. 1733 marschierte eine russische Armee in Polen ein, um Augusts Anspruch durchzusetzen. Stanislaus suchte in der Festung der freien Stadt Danzig Zuflucht, die daraufhin von den Russen belagert wurde. Eine französische Militäroperation zum Entsatz Danzigs blieb ohne Erfolg. Stanislaus konnte seine Stellung bis zum Juni 1734 halten; nach der Eroberung der Stadt durch die Russen floh er nach Preußen. Parallel zu dem Krieg in Polen brach der österreichisch-französische Konflikt auch andernorts offen aus: 1733 hatte Frankreich Karl VI. den Krieg erklärt. Spanien und Sardinien sahen in dem Krieg eine Möglichkeit, in Italien auf Kosten Österreichs Territorium zu gewinnen, und verbündeten sich mit Frankreich. Die spanischen Truppen griffen die österreichischen Besitzungen Lombardei, Neapel und Sizilien an; Frankreich fiel im Herzogtum Lothringen ein, damals Teil des Heiligen Römischen Reiches, und kämpfte am Oberrhein gegen die Truppen Karls VI. Der Krieg wurde faktisch 1735 durch den Wiener Vorfrieden zwischen Österreich und Frankreich beendet, formell erst 1738 mit dem Frieden von Wien und dem Beitritt Spaniens und Sardiniens zum Friedensschluss. Die vier Hauptpunkte des Vertrags waren: (1) Stanislaus musste seine Ansprüche auf den polnischen Thron aufgeben, und August III. wurde als König von Polen anerkannt; als Gegenleistung erhielt Stanislaus die Herzogtümer Lothringen und Bar, die nach seinem Tod an Frankreich zurückfallen sollten; (2) der abgesetzte Herzog Franz von Lothringen (der spätere Kaiser Franz I.) wurde mit dem Großherzogtum Toskana entschädigt; (3) Österreich gab Neapel und Sizilien an Spanien ab und erhielt im Austausch die Herzogtümer Parma und Piacenza, die 1731 an Spanien gefallen waren; und (4) Frankreich garantierte auf Drängen Karls VI. die Pragmatische Sanktion, den von Karl 1713 vorgelegten Vertrag, dem zufolge die Habsburger Erblande, sofern Karl ohne männlichen Nachkommen blieb, an seine Tochter Maria Theresia fallen sollten. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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