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PISA 1 EINLEITUNG PISA, internationale Schulleistungsstudien, durchgeführt von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die allgemeine schulische Leistungen mit den Schwerpunkten Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften untersuchen.

Publié le 17/06/2013

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PISA 1 EINLEITUNG PISA, internationale Schulleistungsstudien, durchgeführt von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die allgemeine schulische Leistungen mit den Schwerpunkten Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften untersuchen. Das Akronym PISA steht für Programme for International Student Assessment. Die PISA-Studien gelten als umfassendste und differenzierteste internationale Vergleichsstudien für Schulleistungen in der Bildungsgeschichte. Die erste PISA-Studie wurde 2000 erhoben (PISA 2000 oder PISA 1), ihre 2001 veröffentlichten Ergebnisse regten in Deutschland eine intensive Debatte über das deutsche Bildungssystem an. In Deutschland wurde die Untersuchung unter dem Titel PISA-E (PISA-Erweiterung) ausgedehnt, um das deutsche Schulsystem hinsichtlich Funktionsweise, Wirkung und sozialer Stellung differenzierter zu erfassen. PISA-Studien werden im Dreijahreszyklus mit wechselnden Gewichtungen fortgesetzt. Nachdem 2000 die Lesekompetenz im Mittelpunkt der Untersuchung stand und 2003 die Mathematik, sollen 2006 die Naturwissenschaften und 2009 wiederum die Lesekompetenz die Schwerpunkte bilden. Die Schulleistungsstudie PISA 2000 maß Fachleistungen und fächerübergreifende Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im Alter von 15 Jahren. An der Datenerhebung nahmen 28 OECD-Mitgliedsstaaten und vier Nicht-OECD-Länder teil. Experten aller beteiligten Länder trugen zur Entwicklung der Studie bei, so dass bezüglich des Konzeptes der Studie Konsens herrschte und kein Land benachteiligt werden konnte. In Deutschland war das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung bei der Entwicklung federführend. In jedem Land wurden zwischen 4 500 und 10 000 Schüler getestet, weltweit insgesamt mehr als eine viertel Million. In Deutschland nahmen an der ersten internationalen Vergleichsstudie etwa 5 000 Schüler an 219 Schulen teil; an PISA-E waren mehr als 67 000 Schüler an 1 460 Schulen beteiligt. PISA fragt nicht einfach das Schulwissen ab, sondern prüft fächerübergreifend, inwiefern Schüler in der Lage sind, erworbenes Wissen zu reflektieren und kreativ auf realitätsnahe Probleme und deren Lösungen anzuwenden. Beim Lesen beispielsweise ist nicht das mechanische Lesen gefragt, sondern die Fähigkeit, verschiedenartigen Texten Informationen zu entnehmen und sie sinnvoll zu verknüpfen, Argumente herauszulesen sowie einen Text kritisch zu bewerten und zu interpretieren. Entsprechend besteht der Mathematiktest nicht aus simplen Rechenaufgaben, sondern fordert die Fähigkeit, alltagsnahe Probleme mathematisch zu analysieren und mit Hilfe mathematischer Kenntnisse Lösungen zu finden. Auch sollen die hierfür verwendeten Methoden reflektiert und die gewonnenen Ergebnisse formuliert werden können. Auf ähnlichen Prinzipien beruht auch der PISA-Test im Bereich der naturwissenschaftlichen Grundbildung. In allen Bereichen untersucht PISA also, welche Chancen Schüler aufgrund ihrer Bildung haben, später am gesellschaftlichen Leben aktiv teilzunehmen, und welche Voraussetzungen sie mitbringen, um eigenverantwortlich weiterlernen zu können. Für die Fragen, die schriftlich gestellt und beantwortet werden, sind sowohl Multiple-Choice-Verfahren wie auch frei formulierte Antworten vorgesehen. Die Studien stellen nicht allein den Leistungsstand der Schüler fest, sondern untersuchen auch, welche schulischen und außerschulischen Bedingungen ihn möglicherweise bestimmen. Die Schulleistungen werden daher mit ökonomischen, sozialen und kulturellen Faktoren in den jeweiligen Ländern in Beziehung gesetzt. Darüber hinaus sucht PISA Lösungsansätze für mögliche Verbesserungen der Leistungen. Neben den Schülerleistungen erforscht PISA daher besonders auch diejenigen Rahmenbedingungen an den Schulen, die möglicherweise für das Zustandekommen bestimmter Leistungsstärken oder -schwächen verantwortlich sein können (so genannte Kontexterhebung). Zu diesen Faktoren gehören beispielsweise der rechtliche Rahmen, das soziale Umfeld, die Ausstattung der Schule mit Räumen und Sachmitteln, die Klassengröße, die Qualifikation und Arbeitshaltung der Lehrer, die Disziplin und Motivation der Schüler, Freizeitaktivitäten der Schüler und anderes mehr. Die PISA-Studien liefern nicht nur statistische Daten sowie deren Aus- und Bewertung, sondern formulieren auch eingehend ,,Hinweise für die Politikgestaltung". 2 ERGEBNISSE DER SCHULSTUDIE PISA 2000 Außerordentlich enttäuschend fielen die Ergebnisse der Schulstudie PISA 2000 für Deutschland aus, das in allen drei Bereichen - Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften - im internationalen Vergleich im unteren Mittelfeld oder gar im unteren Drittel lag und somit insgesamt deutlich unter dem OECD-Durchschnitt rangierte. Bei der Lesekompetenz erreichten die deutschen Schüler Rang 21 von 31; in dieser Kategorie erzielte Finnland die besten Ergebnisse. Ein Zehntel aller deutschen Schüler fiel in die unterste Stufe (,,Unter Stufe 1") der Lesekompetenz: Sie verstanden kaum einfachste Texte. Mit diesem Wert bewegte sich Deutschland international unter den Schlusslichtern. 13 Prozent der Schüler fanden sich in der ,,Kompetenzstufe 1" wieder. In der Praxis heißt dies, dass etwa einem Viertel der jungen Erwachsenen nahezu alle Bildungschancen verschlossen bleiben werden. 9 Prozent der deutschen Schüler schafften es in die oberste Stufe; dieses Ergebnis fällt ins Mittelfeld (zum Vergleich die Extremwerte: Brasilien 1 Prozent, Neuseeland 19 Prozent). Im Rahmen der Kontexterhebung fragte PISA 2000 auch nach der Beliebtheit der Freizeitbeschäftigung ,,Lesen". In Deutschland gaben 16,8 Prozent der Mädchen, aber nur 5,9 Prozent der Jungen an, sehr gern zu lesen. Die Mädchen lagen damit etwas über, die Jungen knapp unter dem OECD-Durchschnitt. 31,8 Prozent der deutschen Mädchen und 57,1 Prozent der Jungen lasen sehr ungern. Weltweit bestätigte sich der Trend, dass Mädchen mehr lesen als Jungen. Dieser Unterschied fiel in allen Ländern statistisch signifikant aus. Dafür schnitten die Jungen in nahezu allen Ländern bei der mathematischen Grundbildung besser ab, allerdings waren die Unterschiede nicht immer statistisch signifikant. Bei der naturwissenschaftlichen Grundbildung war das Geschlechterverhältnis bei den Leistungen ausgewogen. Zu den vielen anderen Kompetenzen des Lernens gehörte der Umgang mit Computern. Deutsche Schüler zeigten ein auffallend großes Interesse an Computern, lagen aber bei der ,,Vertrautheit und Selbsteinschätzung der Fähigkeit im Umgang mit Computern" - also bei der Nutzung der Geräte - weit unter dem OECD-Durchschnitt. Weltweit bestätigte sich der Befund, dass Jungen stärker an Computern interessiert sind als Mädchen; hier machten nur die USA eine Ausnahme, wo beide Geschlechter ein gleich starkes Interesse zeigten. Im internationalen Vergleich der Ergebnisse fiel auf, dass in Deutschland die Kluft zwischen guten und schlechten Schülern besonders weit ist. Dies weist auch auf eine starke soziale Undurchlässigkeit des deutschen Schulsystems hin. In Deutschland zeichnet die soziale Herkunft den Schulerfolg weitgehend vor. Insbesondere Schüler ausländischer Herkunft, und unter diesen wiederum vor allem die männlichen, schnitten leistungsmäßig auffallend schlecht ab. Diese Trends waren ausgeprägter als in allen anderen Ländern einschließlich den USA. In vielen Ländern - z. B. Finnland und Kanada - ging ein ausgeglichenes Leistungsverhältnis durchaus mit guten Leistungen im oberen Bereich und hohen Durchschnittswerten einher. Diese für Deutschland Besorgnis erregenden Ergebnisse wurden von den Medien, von Pädagogen, Lehrern und Eltern intensiv diskutiert, zumal die Verfasser der Studien darauf hinwiesen, dass im schulpflichtigen Alter entstandene Bildungslücken später kaum mehr zu schließen seien, vielmehr spätere Fort- und Weiterbildungen bestehende Qualifikationsunterschiede eher noch verschärften. 3 DEUTSCHE ERWEITERUNG PISA-E 2002 wurde die erweiterte PISA-Schulstudie für Deutschland (PISA-E) veröffentlicht. Für diese Untersuchung wurde die PISA-Erhebung nicht nur inhaltlich erweitert, sondern auch der Kreis der Schüler und Schulen weiter gezogen (siehe oben). Ziel von PISA-E war eine weitere Differenzierung der Untersuchungen von PISA 2000. PISA-E fragte vor allem auch nach dem Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulleistungen. Diese Studie widmete sich darüber hinaus den Problemen von Risikogruppen und von Schülern, die aus Migrantenfamilien stammen. Sie sollte außerdem Vergleiche zwischen den einzelnen Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule) und zwischen den 16 Bundesländern ermöglichen. Eine Rangliste aber lag ausdrücklich nicht in der Absicht der Studie. Da ihre Veröffentlichung in die Phase des Bundestagswahlkampfs fiel, wurden die Ergebnisse zu einem bildungspolitischen Schlagabtausch zwischen SPD- und CDU/CSU-regierten Bundesländern missbraucht. Die Autoren der Studie hielten dem entgegen, dass sich die Schulsysteme der Länder nur mit großen Einschränkungen unmittelbar miteinander vergleichen ließen. Das seinerzeit entworfene Bild eines Nord-Süd-Gefälles in der deutschen Bildungslandschaft hielt einer differenzierten Betrachtung der komplexen Ergebnisse nicht stand. Bayern konnte in den meisten Punkten mit sehr guten oder besten Ergebnissen aufwarten, doch erreichten bei den Werten für die Gymnasien auch Bundesländer wie Schleswig-Holstein und Niedersachsen vergleichsweise sehr gute Werte. Bei den Werten für die soziale Durchlässigkeit des Schulsystems schnitt Bayern am schlechtesten ab, während die neuen Bundesländer mit besten Werten glänzten - allerdings auch einen signifikant geringeren Ausländeranteil aufwiesen. Bayern tat sich dagegen bei der Förderung von Ausländern hervor (beispielsweise im Vergleich zu Bremen), wies aber auch einen relativ geringen Anteil so genannter problematischer Zuwanderungsgruppen auf. Insgesamt änderte die nationale Vergleichsstudie PISA-E prinzipiell sehr wenig am für Deutschland ernüchternden Ergebnis des internationalen Vergleichs von PISA 2000. Die deutschen Werte lagen insgesamt zwischen 461 und 509 Punkten. Nur wenige Werte überragten damit den internationalen Durchschnittswert (,,Skalenmittelpunkt") von 500 Punkten. Die deutschen Schüler und Schulen erreichten also nur mit ihren Spitzenwerten das internationale Durchschnittsniveau, blieben aber von der internationalen Spitzengruppe weit entfernt. Neben rein schulischen Leistungen untersuchte PISA-E auch institutionelle und soziale Bedingungen wie Klassenwiederholungen, Akzeptanz der Schule durch Schüler und Eltern, Zuspätkommen, ,,Schwänzen" etc. 4 WEITERFÜHRUNGEN UND NEUE AUSWERTUNGEN VON PISA 2000 Im Rahmen der 2003 veröffentlichten deutschen PISA-3-Studie (einer differenzierteren Auswertung der im Sommer 2000 erhobenen Daten) wurde deutlich, dass Schulnoten im Allgemeinen nur relative Einschätzungen von Schulleistungen zulassen. Selbst in Fächern wie Mathematik sind Schulnoten stark von dem schulischen Umfeld abhängig. Hier spielen vor allem die soziale Herkunft der Schüler und das allgemeine Durchschnittsniveau einer Klasse eine ausschlaggebende Rolle. Die Beurteilungen einer identischen Schulleistung reichte im Test von einer ,,Zwei" bis zu einer ,,Vier" oder ,,Fünf". Bei einer 2003 unter dem Titel ,,Grundbildungskompetenzen für die Welt von morgen" vorgestellten Weiterführung der PISA-2000-Studie wurden elf zusätzliche, nicht der OECD angehörende Länder (einschließlich der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong) untersucht: Mit Ausnahme von Hongkong rangierten alle neu untersuchten Länder (u. a. Albanien, Rumänien, Israel, Argentinien, Indonesien, Thailand) im Bereich Lesekompetenz im letzten Drittel. Da Hongkong in dieser ,,wichtigsten Grundbildungskompetenz" unter den nunmehr 43 Teilnehmerländern den dritten Platz belegte, rutschte Deutschland hier auf den 22. Rang. 5 PISA 2003 Im Rahmen der 2003 in 41 Ländern (davon 30 OECD-Länder) durchgeführten Studie PISA 2003 wurden vor allem Mathematikkenntnisse untersucht, außerdem die Bereiche Problemlösen, Naturwissenschaften und Lesen. In Deutschland nahmen 216 Schulen mit 4 660 Schülern im Alter von 15 Jahren teil. Die Ergebnisse wurden 2004 vorgelegt. Obwohl die deutschen Kultusminister als Reaktion auf das schlechte Abschneiden deutscher Schüler bei den vorangegangenen PISA-Studien bildungspolitische Reformen eingeleitet hatten (u. a. waren bundesweit einheitliche Bildungsstandards festgelegt worden), belegten die deutschen Schüler bei PISA 2003 hinsichtlich ihrer Mathematikkenntnisse lediglich Patz 16; die Leistungen eines Fünftels der Probanden gingen in diesem Fach nicht über das Grundschulniveau hinaus. Im erneut überprüften Lese- und Textverständnis erreichten die deutschen Schüler sogar nur Platz 19, beim Problemlösen (dem Testen kognitiver Fähigkeiten) Platz 13 und in Naturwissenschaften Platz 15. Mit Ausnahme des deutschen Rangplatzes für Problemlösen, der oberhalb des OECD-Durchschnitts liegt, bewegen sich alle anderen Ränge im durchschnittlichen Bereich. Erneut wurde für Deutschland der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischem Leistungsniveau aufgezeigt. Die Chancen eines Schülers aus einer Akademikerfamilie, seine Schulbildung mit dem Abitur abzuschließen, sind danach dreimal so groß wie die eines gleich begabten Schülers aus einer Facharbeiterfamilie. Vergleichsweise schlechte Leistungen zeigten auch Kinder aus Migrantenfamilien, deren Anteil in der Stichprobe bei 20,6 Prozent lag. Die Spitzenplätze bei PISA 2003 belegten Finnland und Südkorea. 6 PISA-I-PLUS In Deutschland wurde 2004 die Nachfolgestudie PISA-I-Plus (PISA-International-Plus) durchgeführt. In dieser Studie wurden - mit Ausnahme der Hauptschüler - dieselben Schüler, die bereits 2003 als Neuntklässler getestet worden waren, in Mathematik und den Naturwissenschaften erneut getestet. Den 2006 vorgestellten Ergebnissen zufolge hatten 32 bzw. 37 Prozent der Schüler ihre mathematische bzw. naturwissenschaftliche Kompetenz innerhalb eines Jahres nicht verbessert, 8 bzw. 19 Prozent hatten sich darin sogar verschlechtert. Nur etwa jeder zweite Schüler hatte Fortschritte gemacht. Eine der Ursachen ist laut Studie ein veralteter Mathematikunterricht, der in ,,hohem Maße lehrergeleitet und variationsarm" verlaufe und bei der Vermittlung abstrakter Begriffe nicht an natürliche Phänomene anknüpfe. Die Gewerkschaft Erziehung und Bildung bezeichnete die Weiterführung der PISA-Studien ironisch als ,,Testeritis" und kritisierte, die Studie erlaube keine Rückschlüsse über die Situation an den Hauptschulen und sage letztlich weder etwas über die Gründe für die Ergebnisse aus, noch würden Lösungsstrategien aufgezeigt. 7 PISA 2006 An der PISA-Studie 2006, deren Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften lag, beteiligten sich rund 400 000 Schüler aus 57 Ländern; in Deutschland nahmen 225 Schulen mit 4 891 15-jährigen Schülern sowie jeweils zwei vollständige neunte Klassen teil. Die Spitzenplätze belegten in den Naturwissenschaften Finnland und Hongkong, in Mathematik Taiwan und Finnland und in Lesekompetenz Südkorea und Finnland. Die deutschen Schüler lagen in Mathematik und Lesekompetenz im Vergleich zu PISA 2003 nahezu unverändert im Mittelfeld. In den Naturwissenschaften wurde dagegen ein deutlicher Kompetenzzuwachs festgestellt. Die OECD-Bildungsforscher lobten einerseits den lebensnahen naturwissenschaftlichen Unterricht in Deutschland, kritisierten jedoch andererseits, dass in keinem anderen Land die Situation der Kinder von Migranten so problematisch sei wie an deutschen Schulen. Die unzureichende Chancengleichheit sei das größte Problem des deutschen Bildungswesens. Verfasst von: Wolfgang Blümel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« und Schulleistungen.

Diese Studie widmete sich darüber hinaus den Problemen von Risikogruppen und von Schülern, die aus Migrantenfamilien stammen.

Sie sollteaußerdem Vergleiche zwischen den einzelnen Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule) und zwischen den 16 Bundesländern ermöglichen. Eine Rangliste aber lag ausdrücklich nicht in der Absicht der Studie.

Da ihre Veröffentlichung in die Phase des Bundestagswahlkampfs fiel, wurden die Ergebnisse zu einembildungspolitischen Schlagabtausch zwischen SPD- und CDU/CSU-regierten Bundesländern missbraucht.

Die Autoren der Studie hielten dem entgegen, dass sich dieSchulsysteme der Länder nur mit großen Einschränkungen unmittelbar miteinander vergleichen ließen. Das seinerzeit entworfene Bild eines Nord-Süd-Gefälles in der deutschen Bildungslandschaft hielt einer differenzierten Betrachtung der komplexen Ergebnisse nicht stand.Bayern konnte in den meisten Punkten mit sehr guten oder besten Ergebnissen aufwarten, doch erreichten bei den Werten für die Gymnasien auch Bundesländer wieSchleswig-Holstein und Niedersachsen vergleichsweise sehr gute Werte. Bei den Werten für die soziale Durchlässigkeit des Schulsystems schnitt Bayern am schlechtesten ab, während die neuen Bundesländer mit besten Werten glänzten –allerdings auch einen signifikant geringeren Ausländeranteil aufwiesen.

Bayern tat sich dagegen bei der Förderung von Ausländern hervor (beispielsweise im Vergleich zuBremen), wies aber auch einen relativ geringen Anteil so genannter problematischer Zuwanderungsgruppen auf. Insgesamt änderte die nationale Vergleichsstudie PISA-E prinzipiell sehr wenig am für Deutschland ernüchternden Ergebnis des internationalen Vergleichs von PISA 2000.Die deutschen Werte lagen insgesamt zwischen 461 und 509 Punkten.

Nur wenige Werte überragten damit den internationalen Durchschnittswert („Skalenmittelpunkt”) von500 Punkten. Die deutschen Schüler und Schulen erreichten also nur mit ihren Spitzenwerten das internationale Durchschnittsniveau, blieben aber von der internationalen Spitzengruppeweit entfernt. Neben rein schulischen Leistungen untersuchte PISA-E auch institutionelle und soziale Bedingungen wie Klassenwiederholungen, Akzeptanz der Schule durch Schüler undEltern, Zuspätkommen, „Schwänzen“ etc. 4 WEITERFÜHRUNGEN UND NEUE AUSWERTUNGEN VON PISA 2000 Im Rahmen der 2003 veröffentlichten deutschen PISA-3-Studie (einer differenzierteren Auswertung der im Sommer 2000 erhobenen Daten) wurde deutlich, dassSchulnoten im Allgemeinen nur relative Einschätzungen von Schulleistungen zulassen.

Selbst in Fächern wie Mathematik sind Schulnoten stark von dem schulischen Umfeldabhängig.

Hier spielen vor allem die soziale Herkunft der Schüler und das allgemeine Durchschnittsniveau einer Klasse eine ausschlaggebende Rolle.

Die Beurteilungen eineridentischen Schulleistung reichte im Test von einer „Zwei” bis zu einer „Vier” oder „Fünf”. Bei einer 2003 unter dem Titel „Grundbildungskompetenzen für die Welt von morgen” vorgestellten Weiterführung der PISA-2000-Studie wurden elf zusätzliche, nicht derOECD angehörende Länder (einschließlich der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong) untersucht: Mit Ausnahme von Hongkong rangierten alle neu untersuchtenLänder (u.

a.

Albanien, Rumänien, Israel, Argentinien, Indonesien, Thailand) im Bereich Lesekompetenz im letzten Drittel.

Da Hongkong in dieser „wichtigstenGrundbildungskompetenz” unter den nunmehr 43 Teilnehmerländern den dritten Platz belegte, rutschte Deutschland hier auf den 22.

Rang. 5 PISA 2003 Im Rahmen der 2003 in 41 Ländern (davon 30 OECD-Länder) durchgeführten Studie PISA 2003 wurden vor allem Mathematikkenntnisse untersucht, außerdem die BereicheProblemlösen, Naturwissenschaften und Lesen.

In Deutschland nahmen 216 Schulen mit 4 660 Schülern im Alter von 15 Jahren teil.

Die Ergebnisse wurden 2004 vorgelegt.Obwohl die deutschen Kultusminister als Reaktion auf das schlechte Abschneiden deutscher Schüler bei den vorangegangenen PISA-Studien bildungspolitische Reformeneingeleitet hatten (u.

a.

waren bundesweit einheitliche Bildungsstandards festgelegt worden), belegten die deutschen Schüler bei PISA 2003 hinsichtlich ihrerMathematikkenntnisse lediglich Patz 16; die Leistungen eines Fünftels der Probanden gingen in diesem Fach nicht über das Grundschulniveau hinaus.

Im erneut überprüftenLese- und Textverständnis erreichten die deutschen Schüler sogar nur Platz 19, beim Problemlösen (dem Testen kognitiver Fähigkeiten) Platz 13 und in NaturwissenschaftenPlatz 15.

Mit Ausnahme des deutschen Rangplatzes für Problemlösen, der oberhalb des OECD-Durchschnitts liegt, bewegen sich alle anderen Ränge im durchschnittlichenBereich.

Erneut wurde für Deutschland der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischem Leistungsniveau aufgezeigt.

Die Chancen eines Schülers auseiner Akademikerfamilie, seine Schulbildung mit dem Abitur abzuschließen, sind danach dreimal so groß wie die eines gleich begabten Schülers aus einerFacharbeiterfamilie.

Vergleichsweise schlechte Leistungen zeigten auch Kinder aus Migrantenfamilien, deren Anteil in der Stichprobe bei 20,6 Prozent lag.

Die Spitzenplätzebei PISA 2003 belegten Finnland und Südkorea. 6 PISA-I-PLUS In Deutschland wurde 2004 die Nachfolgestudie PISA-I-Plus (PISA-International-Plus) durchgeführt.

In dieser Studie wurden – mit Ausnahme der Hauptschüler – dieselbenSchüler, die bereits 2003 als Neuntklässler getestet worden waren, in Mathematik und den Naturwissenschaften erneut getestet.

Den 2006 vorgestellten Ergebnissenzufolge hatten 32 bzw.

37 Prozent der Schüler ihre mathematische bzw.

naturwissenschaftliche Kompetenz innerhalb eines Jahres nicht verbessert, 8 bzw.

19 Prozent hattensich darin sogar verschlechtert.

Nur etwa jeder zweite Schüler hatte Fortschritte gemacht.

Eine der Ursachen ist laut Studie ein veralteter Mathematikunterricht, der in„hohem Maße lehrergeleitet und variationsarm” verlaufe und bei der Vermittlung abstrakter Begriffe nicht an natürliche Phänomene anknüpfe.

Die Gewerkschaft Erziehungund Bildung bezeichnete die Weiterführung der PISA-Studien ironisch als „Testeritis” und kritisierte, die Studie erlaube keine Rückschlüsse über die Situation an denHauptschulen und sage letztlich weder etwas über die Gründe für die Ergebnisse aus, noch würden Lösungsstrategien aufgezeigt. 7 PISA 2006 An der PISA-Studie 2006, deren Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften lag, beteiligten sich rund 400 000 Schüler aus 57 Ländern; in Deutschland nahmen 225 Schulenmit 4 891 15-jährigen Schülern sowie jeweils zwei vollständige neunte Klassen teil.

Die Spitzenplätze belegten in den Naturwissenschaften Finnland und Hongkong, inMathematik Taiwan und Finnland und in Lesekompetenz Südkorea und Finnland.

Die deutschen Schüler lagen in Mathematik und Lesekompetenz im Vergleich zu PISA 2003nahezu unverändert im Mittelfeld.

In den Naturwissenschaften wurde dagegen ein deutlicher Kompetenzzuwachs festgestellt.

Die OECD-Bildungsforscher lobten einerseitsden lebensnahen naturwissenschaftlichen Unterricht in Deutschland, kritisierten jedoch andererseits, dass in keinem anderen Land die Situation der Kinder von Migranten soproblematisch sei wie an deutschen Schulen.

Die unzureichende Chancengleichheit sei das größte Problem des deutschen Bildungswesens. Verfasst von:Wolfgang BlümelMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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