PISA 1 EINLEITUNG PISA, internationale Schulleistungsstudien, durchgeführt von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die allgemeine schulische Leistungen mit den Schwerpunkten Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften untersuchen.
Publié le 17/06/2013
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und Schulleistungen.
Diese Studie widmete sich darüber hinaus den Problemen von Risikogruppen und von Schülern, die aus Migrantenfamilien stammen.
Sie sollteaußerdem Vergleiche zwischen den einzelnen Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule) und zwischen den 16 Bundesländern ermöglichen.
Eine Rangliste aber lag ausdrücklich nicht in der Absicht der Studie.
Da ihre Veröffentlichung in die Phase des Bundestagswahlkampfs fiel, wurden die Ergebnisse zu einembildungspolitischen Schlagabtausch zwischen SPD- und CDU/CSU-regierten Bundesländern missbraucht.
Die Autoren der Studie hielten dem entgegen, dass sich dieSchulsysteme der Länder nur mit großen Einschränkungen unmittelbar miteinander vergleichen ließen.
Das seinerzeit entworfene Bild eines Nord-Süd-Gefälles in der deutschen Bildungslandschaft hielt einer differenzierten Betrachtung der komplexen Ergebnisse nicht stand.Bayern konnte in den meisten Punkten mit sehr guten oder besten Ergebnissen aufwarten, doch erreichten bei den Werten für die Gymnasien auch Bundesländer wieSchleswig-Holstein und Niedersachsen vergleichsweise sehr gute Werte.
Bei den Werten für die soziale Durchlässigkeit des Schulsystems schnitt Bayern am schlechtesten ab, während die neuen Bundesländer mit besten Werten glänzten –allerdings auch einen signifikant geringeren Ausländeranteil aufwiesen.
Bayern tat sich dagegen bei der Förderung von Ausländern hervor (beispielsweise im Vergleich zuBremen), wies aber auch einen relativ geringen Anteil so genannter problematischer Zuwanderungsgruppen auf.
Insgesamt änderte die nationale Vergleichsstudie PISA-E prinzipiell sehr wenig am für Deutschland ernüchternden Ergebnis des internationalen Vergleichs von PISA 2000.Die deutschen Werte lagen insgesamt zwischen 461 und 509 Punkten.
Nur wenige Werte überragten damit den internationalen Durchschnittswert („Skalenmittelpunkt”) von500 Punkten.
Die deutschen Schüler und Schulen erreichten also nur mit ihren Spitzenwerten das internationale Durchschnittsniveau, blieben aber von der internationalen Spitzengruppeweit entfernt.
Neben rein schulischen Leistungen untersuchte PISA-E auch institutionelle und soziale Bedingungen wie Klassenwiederholungen, Akzeptanz der Schule durch Schüler undEltern, Zuspätkommen, „Schwänzen“ etc.
4 WEITERFÜHRUNGEN UND NEUE AUSWERTUNGEN VON PISA 2000
Im Rahmen der 2003 veröffentlichten deutschen PISA-3-Studie (einer differenzierteren Auswertung der im Sommer 2000 erhobenen Daten) wurde deutlich, dassSchulnoten im Allgemeinen nur relative Einschätzungen von Schulleistungen zulassen.
Selbst in Fächern wie Mathematik sind Schulnoten stark von dem schulischen Umfeldabhängig.
Hier spielen vor allem die soziale Herkunft der Schüler und das allgemeine Durchschnittsniveau einer Klasse eine ausschlaggebende Rolle.
Die Beurteilungen eineridentischen Schulleistung reichte im Test von einer „Zwei” bis zu einer „Vier” oder „Fünf”.
Bei einer 2003 unter dem Titel „Grundbildungskompetenzen für die Welt von morgen” vorgestellten Weiterführung der PISA-2000-Studie wurden elf zusätzliche, nicht derOECD angehörende Länder (einschließlich der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong) untersucht: Mit Ausnahme von Hongkong rangierten alle neu untersuchtenLänder (u.
a.
Albanien, Rumänien, Israel, Argentinien, Indonesien, Thailand) im Bereich Lesekompetenz im letzten Drittel.
Da Hongkong in dieser „wichtigstenGrundbildungskompetenz” unter den nunmehr 43 Teilnehmerländern den dritten Platz belegte, rutschte Deutschland hier auf den 22.
Rang.
5 PISA 2003
Im Rahmen der 2003 in 41 Ländern (davon 30 OECD-Länder) durchgeführten Studie PISA 2003 wurden vor allem Mathematikkenntnisse untersucht, außerdem die BereicheProblemlösen, Naturwissenschaften und Lesen.
In Deutschland nahmen 216 Schulen mit 4 660 Schülern im Alter von 15 Jahren teil.
Die Ergebnisse wurden 2004 vorgelegt.Obwohl die deutschen Kultusminister als Reaktion auf das schlechte Abschneiden deutscher Schüler bei den vorangegangenen PISA-Studien bildungspolitische Reformeneingeleitet hatten (u.
a.
waren bundesweit einheitliche Bildungsstandards festgelegt worden), belegten die deutschen Schüler bei PISA 2003 hinsichtlich ihrerMathematikkenntnisse lediglich Patz 16; die Leistungen eines Fünftels der Probanden gingen in diesem Fach nicht über das Grundschulniveau hinaus.
Im erneut überprüftenLese- und Textverständnis erreichten die deutschen Schüler sogar nur Platz 19, beim Problemlösen (dem Testen kognitiver Fähigkeiten) Platz 13 und in NaturwissenschaftenPlatz 15.
Mit Ausnahme des deutschen Rangplatzes für Problemlösen, der oberhalb des OECD-Durchschnitts liegt, bewegen sich alle anderen Ränge im durchschnittlichenBereich.
Erneut wurde für Deutschland der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischem Leistungsniveau aufgezeigt.
Die Chancen eines Schülers auseiner Akademikerfamilie, seine Schulbildung mit dem Abitur abzuschließen, sind danach dreimal so groß wie die eines gleich begabten Schülers aus einerFacharbeiterfamilie.
Vergleichsweise schlechte Leistungen zeigten auch Kinder aus Migrantenfamilien, deren Anteil in der Stichprobe bei 20,6 Prozent lag.
Die Spitzenplätzebei PISA 2003 belegten Finnland und Südkorea.
6 PISA-I-PLUS
In Deutschland wurde 2004 die Nachfolgestudie PISA-I-Plus (PISA-International-Plus) durchgeführt.
In dieser Studie wurden – mit Ausnahme der Hauptschüler – dieselbenSchüler, die bereits 2003 als Neuntklässler getestet worden waren, in Mathematik und den Naturwissenschaften erneut getestet.
Den 2006 vorgestellten Ergebnissenzufolge hatten 32 bzw.
37 Prozent der Schüler ihre mathematische bzw.
naturwissenschaftliche Kompetenz innerhalb eines Jahres nicht verbessert, 8 bzw.
19 Prozent hattensich darin sogar verschlechtert.
Nur etwa jeder zweite Schüler hatte Fortschritte gemacht.
Eine der Ursachen ist laut Studie ein veralteter Mathematikunterricht, der in„hohem Maße lehrergeleitet und variationsarm” verlaufe und bei der Vermittlung abstrakter Begriffe nicht an natürliche Phänomene anknüpfe.
Die Gewerkschaft Erziehungund Bildung bezeichnete die Weiterführung der PISA-Studien ironisch als „Testeritis” und kritisierte, die Studie erlaube keine Rückschlüsse über die Situation an denHauptschulen und sage letztlich weder etwas über die Gründe für die Ergebnisse aus, noch würden Lösungsstrategien aufgezeigt.
7 PISA 2006
An der PISA-Studie 2006, deren Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften lag, beteiligten sich rund 400 000 Schüler aus 57 Ländern; in Deutschland nahmen 225 Schulenmit 4 891 15-jährigen Schülern sowie jeweils zwei vollständige neunte Klassen teil.
Die Spitzenplätze belegten in den Naturwissenschaften Finnland und Hongkong, inMathematik Taiwan und Finnland und in Lesekompetenz Südkorea und Finnland.
Die deutschen Schüler lagen in Mathematik und Lesekompetenz im Vergleich zu PISA 2003nahezu unverändert im Mittelfeld.
In den Naturwissenschaften wurde dagegen ein deutlicher Kompetenzzuwachs festgestellt.
Die OECD-Bildungsforscher lobten einerseitsden lebensnahen naturwissenschaftlichen Unterricht in Deutschland, kritisierten jedoch andererseits, dass in keinem anderen Land die Situation der Kinder von Migranten soproblematisch sei wie an deutschen Schulen.
Die unzureichende Chancengleichheit sei das größte Problem des deutschen Bildungswesens.
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