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Peter Paul Rubens - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Peter Paul Rubens - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Peter Paul Rubens (1577-1640), flämischer Maler. Er war der bedeutendste Repräsentant der flämischen Barockkunst und hatte mit seinem umfangreichen dynamischleidenschaftlichen Werk großen Einfluss auf die Kunst in ganz Europa. Peter Paul Rubens wurde am 28. Juni 1577 in Siegen (Westfalen) als Sohn eines Antwerpener Juristen geboren, der als Reformierter in Deutschland Schutz vor religiöser Verfolgung suchte. Nach dem Tod des Vaters 1587 kehrte die Familie nach Antwerpen zurück, wo Rubens fortan eine vornehme, von Katholizismus und Humanismus geprägte Erziehung genoss. Auf ihrer Grundlage entwickelte er sich zu einem belesenen und universal gebildeten Mann, der mit verschiedenen Gelehrten in Kontakt stand und später auch mit diplomatischen Missionen beauftragt wurde. Seine Ausbildung zum Maler erhielt er in verschiedenen Werkstätten; zu seinen Lehrern gehörten insbesondere die niederländischen Maler Tobias Verhaecht, Adam van Noort und Otto van Veen. 1598 wurde er im Alter von 21 Jahren Mitglied der Antwerpener Malergilde. Entscheidend für seine künstlerische Entwicklung war ein Italienaufenthalt in den Jahren 1600 bis 1608. Rubens trat in den Dienst des Herzogs Vincenzo I. Gonzaga von Mantua, der ihn mit lukrativen Aufträgen betraute und ihm das Studium der italienischen Meister in zahlreichen Städten des Landes ermöglichte. Im Auftrag des Herzogs kam er 1603/04 erstmals in diplomatischer Mission an den spanischen Königshof in Valladolid. Besonderen Einfluss auf den jungen Künstler gewannen die Werke des venezianischen Frühbarock (Tizian, Paolo Veronese, Tintoretto) sowie die Malerei Caravaggios und der Brüder Agostino und Annibale Carracci in Rom. Dies wird deutlich bei dem Reiterbildnis des Herzogs von Lerma (1603), dem Altarbild für Santa Trinità in Mantua (1604/05) und anderen Arbeiten dieser Periode wie dem Bildnis der Marchesa Brigida Spinola Doria (1605/06). 1608 kehrte Rubens nach Antwerpen zurück und vermählte sich dort 1609 mit Isabella Brant, der Tochter des Antwerpener Stadtsekretärs Jan Brant. In dem Doppelbildnis Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube (um 1609) hielt er die neue Verbindung auch künstlerisch fest. Seine in Italien erworbenen Eindrücke und Kenntnisse, die zur Herausbildung eines eigenen Malstils geführt hatten, verschafften Rubens in seiner Heimat viel Ruhm und machten ihn zum führenden Künstler seiner Zeit. 1609 wurde er zum Hofmaler des spanischen Statthalterpaares in den Niederlanden ernannt und führte wichtige öffentliche und private Aufträge aus, darunter die Anbetung der Könige (um 1609). Um die Vielzahl der Anfragen bewältigen zu können, begann er eine rasch expandierende Werkstatt aufzubauen, in der er zahlreiche Gehilfen und Schüler, aber auch eigenständige Maler beschäftigte. Bedeutende Werke der mittleren, fruchtbarsten Schaffensphase von 1612 bis 1625 sind der Kreuzaufrichtungsaltar (1610/11) und der Kreuzabnahmealtar (1611/12) für die Kathedrale von Antwerpen, Der Raub der Töchter des Leukippos (um 1618), die Amazonenschlacht (vor 1619) und zwei Versionen des Jüngsten Gerichts (um 1620). Rubens war auch am französischen, englischen und spanischen Hof tätig. Zwischen 1622 und 1625 entstand ein 21 Bilder umfassender Zyklus allegorischer Darstellungen im Auftrag der französischen Königin Maria de' Medici unter dem Titel Geschichte der Maria de' Medici, der die außerordentliche Begabung des Malers für erzählerische Bildkunst deutlich macht. Diese Bildfolge stellt nicht nur das zentrale Werk dieser Jahre dar, sondern gilt darüber hinaus als Höhepunkt der politisch-allegorischen Malerei. Weitere bedeutende Arbeiten waren eine Serie von dramatischen Jagdbildern für den bayerischen Herzog Maximilian I., die die Titel Die Löwenjagd, Die Tigerjagd und Die Wildschweinjagd (um 1615) tragen, und die Geschichte des Konsuls Decius Mus im Auftrag Genueser Patrizier (1617). Rubens war mittlerweile ein wohlhabender Künstler von europäischem Rang, der sich ein Palais im italienischen Stil sowie eine umfangreiche Kunst- und Antiquitätensammlung leisten konnte. 1625 führte ihn ein diplomatischer Auftrag erneut an den spanischen Hof. Dort lernte er den jungen Diego Velázquez kennen, den er fortan als Mentor unterstützte. Im selben Jahr entstand die Himmelfahrt Mariä für die Antwerpener Kathedrale. Der Tod seiner ersten Frau 1626 markiert zugleich den Beginn der letzten Schaffensperiode, in der er seine lebendige und expressive Malweise zu höchster Meisterschaft führte. Neben hoch dotierten Auftragsarbeiten für verschiedene Herrscherhäuser, wie der Ausstattung des Jagdschlosses Torre de la Parada bei Madrid (1636-1638), schuf Rubens zahlreiche Landschaftsbilder, Bukolika, Darstellungen mythologischer Sujets und Familienbildnisse. 1630 heiratete Rubens die 16-jährige Hélène Fourment, die er in Hélène Fourment mit ihren Kindern (1636/37) und dem Bild Das Pelzchen (um 1638), als Akt nur mit einem Pelz bekleidet, porträtierte. Sie wurde für seine Malerei zum Vorbild des idealen Frauentyps. In seinen letzten, von einer Gichterkrankung beschwerten Lebensjahren zog er sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück und lebte überwiegend auf seinem Landschloss Steen bei Mecheln. Rubens starb am 30. Mai 1640 in Antwerpen. 2 WERK Mit seiner Fülle von Altarwerken, Gemälden, Porträts, Tierstücken und Landschaften, die mythologische, geschichtliche, religiöse und politisch-allegorische Themen gleichermaßen behandeln, wurde Rubens zum bedeutendsten nordeuropäischen Barockmaler mit nachhaltigem Einfluss. Neben der Malerei beschäftigte er sich auch mit Architektur, Buchillustration und Teppichkartons. Er verstand es, antike, flämische und italienische Anregungen zu einem eigenen Stil, einer eigenen Bildwelt weiterzuentwickeln, die von Dynamik und Leidenschaftlichkeit geprägt ist. Sein weibliches Schönheitsideal, die heute zum Schlagwort gewordene ,,Rubensfigur", stellte er mit plastischer Körperlichkeit und nuancenreichem Inkarnat in einer bislang nicht gekannten Sinnlichkeit und Unmittelbarkeit dar, u. a. in Der Liebesgarten (um 1633), Das Urteil des Paris (1635-1637) oder Die drei Grazien (1636-1638). Auch bei anderen Motiven überwiegen ein vitaler Pinselduktus und leuchtende Farbgebung, die vor allem die flämische, französische und englische Kunst nachhaltig beeinflussten. Insbesondere das höchst differenzierte Kolorit wirkte vorbildlich auf Antoine Watteau und Eugène Delacroix sowie auf die englische Porträtkunst des 18. Jahrhunderts, vertreten etwa durch Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough. Neben den schätzungsweise 600 Werken, die von Rubens' eigener Hand stammen, existieren etwa 3 000 Gemälde aus seiner Antwerpener Werkstatt, in der er nicht nur Schüler, darunter von 1617 bis 1620 Anthonis van Dyck, sondern auch selbständige Meister wie Frans Snijders und Jan Bruegel den Älteren nach seinen Entwürfen arbeiten ließ. Nur durch straff organisierte Arbeitsteilung konnte Rubens die Fülle an Aufträgen bewältigen: In den meisten Fällen fertigte wohl der Meister selbst Entwürfe seiner Werke an, die dann den Auftraggebern präsentiert wurden. Die Ausführung selbst übergab er der Werkstatt, wo die Maler zum Teil auf bestimmte Gebiete wie Tiere oder Landschaften spezialisiert waren. Das Retuschieren der fertigen Bilder übernahm dann meist wieder Rubens selbst. Außerdem sorgte er, ähnlich wie Tizian und Raffael, für die massenhafte Verbreitung von Reproduktionen seiner Gemälde als Kupferstich, Radierung oder Holzschnitt, wozu er eigens von ihm geschulte so genannte ,,Rubensstecher" beschäftigte. Seine architektonischen Studien veröffentlichte er in dem zweibändigen Werk Palazzi di Genova (1622; Paläste Genuas). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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