Patience und Solitär 1 EINLEITUNG Patience und Solitär, Karten- oder Brettspiele, die von einer Person allein gespielt werden können.
Publié le 22/06/2013
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Patience und Solitär 1 EINLEITUNG Patience und Solitär, Karten- oder Brettspiele, die von einer Person allein gespielt werden können. In den USA spielt man das Kartenspiel Solitär. Man kennt einige hundert mehr oder weniger verschiedene Patience-Spielarten. 2 SOLITÄR-BRETTSPIELE Auch das Brettspiel Solitär gibt es in verschiedenen Varianten. Bei einigen ist es das Ziel, alle Figuren vom Spielfeld zu räumen; bei anderen wiederum müssen die Figuren in vorgegebene Muster gesetzt werden. Es wird mit speziellen Spielbrettern und einem Satz Steckfiguren oder Kugeln gespielt. Das englische Brett ist rund und hat 33 flache Vertiefungen für die Kugeln. Die französischen Spielbretter sind achteckig und haben 37 Löcher für eine gleiche Anzahl von Steckfiguren. Das in Deutschland übliche Spielbrett ist quadratisch und hat 33 Löcher für 32 Steckfiguren. Bei allen Solitärspielarten werden die Figuren auf gleiche Weise gesetzt: Eine Figur überspringt eine nebenstehende Figur auf ein leeres Feld, wobei die übersprungene Figur aus dem Spiel genommen wird. Dabei dürfen die Figuren nur in senkrechter oder waagerechter Richtung übersprungen werden. Bei der Standardform des Solitär muss das Brett bis auf eine Figur leer geräumt werden. Es ist wichtig darauf zu achten, dass keine Figur abseits oder vereinzelt stehen bleibt. Viele Solitärspiele mit vorgegebenem Muster werden auf dem französischen achteckigen Brett gespielt: zu ihnen gehören die Spiele ,,Die Apostel", ,,Der Korsar", ,,Das Kreuz" und ,,Die Welt". Die meisten Patiencen werden mit 52 Blatt gespielt, wobei die Karten nach einem bestimmten Schema oder Muster, das als Figur bekannt ist, auf dem Tisch ausgelegt werden, gewöhnlich in einer willkürlichen Reihenfolge. Diese Figur wird üblicherweise vor dem Beginn des Spieles ausgelegt, in einigen Fällen aber auch erst während des Spieles gebildet. Das Spiel entwickelt sich aus einem neu gemischten Blatt, das einen Stapel bildet, von dem eine oder mehrere Karten zugleich aufgedeckt und je nach Möglichkeit oder Eignung in die Figur gelegt werden. Das Ziel der meisten Patiencen ist es, Kartenfolgen in steigendem oder fallendem Wert zu legen oder aufzubauen - d. h. vom As zum König aufwärts oder vom König zum As abwärts (wobei der König gewöhnlich die höchste Karte ist). Die Farben (alle Karten eines vollständigen Blattes oder Spieles mit gleichen Symbolen) sind dabei wertgleich. Je nach Regel muss nach einer dieser Farben, nach abwechselnden Farben oder nach einer bestimmten Spielfarbe (Kreuz, Pik, Herz, Karo) aufgebaut werden. Manchmal sind während eines Spieles auch mehrere Methoden erlaubt. 3 CANFIELD Canfield gehört zu den beliebtesten Patiencearten. Es wurde nach dem amerikanischen Spieler und Kunstsammler Richard Canfield benannt, der es Ende des 19. Jahrhunderts erfunden haben soll. Canfield gilt als typische und anspruchsvollste Variante des Patiencespieles. Bei der Canfield-Variante werden 13 Karten von einem Blatt abgezählt und verdeckt auf einen so genannten Stapel gelegt; die obere Karte des Stapels wird aufgedeckt. Die 14. Karte, die aufgedeckt wird, bildet die erste Grundkarte. Die nächsten vier Karten nach der 14. Karte werden zur Bildung einer Figur in eine Reihe rechts neben den Stapel und unterhalb der Grundkarte aufgedeckt ausgelegt. Werden nachfolgende Karten mit dem gleichen Wert wie die Grundkarte aufgedeckt, müssen sie in eine Reihe neben die Grundkarte gelegt werden. Der Rest des Stapels bildet das Blatt der Runde. Das Ziel des Spieles ist es, möglichst viele oder alle 52 Karten auf die Grundkarten legen zu können. Der Spieler deckt dabei immer wieder drei Karten des Blattes zugleich auf, wobei nur die obere, die dritte Karte, zu sehen ist. Diese drei Karten werden auf einen ,,offenen" Stapel gelegt. In jeder Runde steht immer nur die aufgedeckte Karte zur Verfügung und muss auf die Karten in der Figur in fallender Wertfolge und in abwechselnden Farben - d. h. rot auf schwarz oder schwarz auf rot - oder auf eine Grundkarte in steigender Wertfolge und nur auf die gleiche Farbe gelegt werden. Die aufgedeckte obere Karte des Stapels steht ebenfalls immer zur Verfügung und kann gelegt werden. Die Karten, die gelegt werden können, dürfen innerhalb der Figur von einer Stelle auf eine andere oder auch aus der Figur heraus auf den Grundkarten-Stapel gelegt werden, wobei sie von dort nicht wieder weggenommen werden dürfen. Das Spiel endet, wenn keine Karte mehr gelegt werden kann. Canfield verwandelte dieses Spiel in eine Art Wettspiel, indem er vor Beginn des Spieles vom Spieler für jede Karte des Blattes eine Spielmarke einkassierte und fünf Spielmarken für jede Karte auszahlte, die auf die Grundkarten gelegt wurde. Die Chancen gegen den Spieler stehen bei dieser Spielform weit über fünf zu eins. 4 KLONDIKE UND ANDERE VARIANTEN Klondike ist eine weitere sehr beliebte Patienceform. Es wird oft irrtümlicherweise mit der Canfield-Variante verwechselt, da beide Spiele auf gleichen Prinzipien beruhen. Allerdings unterscheiden sich das Legen (das erste Ausgeben der Karten) und die Spielweise. Bei Klondike werden zunächst 28 Karten auf sieben Stapel verteilt. Gewöhnlich werden die Karten nebeneinandergelegt, wobei die erste Karte aufgedeckt und sechs weitere Karten rechts verdeckt auf einen Stapel gelegt werden, und zuletzt eine siebte Karte oben auf den Stapel aufgedeckt gelegt wird. Als Nächstes werden fünf Karten verdeckt rechts neben diesen zweiten Stapel und eine sechste Karte auf den Stapel aus fünf Karten aufgedeckt gelegt. Das Ganze wird fortgesetzt, bis alle 28 Karten auf die sieben Stapel verteilt sind, wobei oben auf jedem Stapel eine aufgedeckte Karte liegen muss. Asse bilden, wenn sie gezogen werden, die vier Grundkarten, auf die nach farblicher Reihenfolge aufgebaut wird. Die Figur wird zwar auf gleiche Weise wie bei der Canfield-Variante aufgebaut, die frei gewordenen Stellen in der Figur jedoch können bei der Klondike-Variante nur mit Königen belegt werden. Neben Canfield und Klondike gibt es hunderte von anderen Solitär-Varianten mit den verschiedensten Namen. So kommt es, dass eine beliebte Variante manchmal ,,Napoleon auf Sankt Helena", manchmal ,,Big Forty" und manchmal ,,Vierzig Diebe" genannt wird. Andere Varianten sind ,,Idiotenvergnügen", ,,Straßen und Gassen", ,,Spinne", ,,Uhr", ,,Pyramide" und ,,Turm von Babel". 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