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Oscar Niemeyer - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Oscar Niemeyer - KUNSTLER. Oscar Niemeyer (*1907), brasilianischer Architekt. Er gehört zu den Wegbereitern der modernen Architektur in Brasilien. Weltberühmt wurde er durch die brasilianische Planhauptstadt Brasília, deren öffentliche Gebäude sämtlich von ihm entworfen wurden. Niemeyer wurde am 15. Dezember 1907 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte in seiner Heimatstadt Architektur. Nach dem Universitätsabschluss 1935 arbeitete er gemeinsam mit Lúcio Costa und Le Corbusier, die zu seinen Mentoren wurden, am Entwurf für das Gebäude des brasilianischen Gesundheits- und Erziehungsministeriums in Rio de Janeiro, das 1936 fertig gestellt wurde. Gemeinsam mit Costa entwarf er anschließend den aufsehenerregenden brasilianischen Pavillon für die New Yorker Weltausstellung 1939. Seinen ersten eigenen Großauftrag erhielt Niemeyer 1940, als er Pampulha, einen Vorort von Belo Horizonte, zu einem groß angelegten Vergnügungskomplex ausbauen sollte, u. a. mit Jachthafen, Restaurants, Kasino und der berühmt gewordenen Kirche São Francisco (fertig gestellt 1943), die mit ihrem kühn geschwungenen Dach und ihren schrägen Wänden für kontroverse Diskussionen sorgte. Der Einfallsreichtum seiner Entwürfe und die programmatische Abkehr von rechten Winkeln begründeten seinen internationalen Ruf eines der führenden Architekten der Moderne. Obwohl seine Bauwerke äußerst unterschiedlich sind, wirken sie offen und schwerelos und zeichnen sich einerseits durch weiche, geschwungene Formen, aber auch durch charakteristische, hoch aufragende Beton- oder Stahlpfeiler aus, die häufig vor Glasfassaden gesetzt sind. Große Resonanz erzielte Niemeyer auch als Mitglied des hochkarätig besetzten Architektenteams, das in den Jahren 1947 bis 1952 das spektakuläre Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York baute. Seine bekanntesten Werke entstanden nach 1956, als der brasilianische Präsident Kubitschek Niemeyers Mentor Costa als Stadtplaner und ihn selbst als Chefarchitekten damit beauftragte, die neu zu errichtende brasilianische Hauptstadt Brasília zu planen und zu verwirklichen. In den darauf folgenden acht Jahren entwarf Niemeyer für die im wüsten Hinterland Brasiliens auf einer Hochebene entstehende ,,Reißbrettstadt" zahlreiche öffentliche Gebäude, u. a. den Nationalkongress mit seinen eleganten Schalenkuppeln, zwei Präsidentenpaläste, diverse Ministerien, das einer aztekischen Pyramide nachempfundene Theater sowie die spektakuläre Catedral Metropolitana. 1987 wurde Brasília von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 1964 wurden die Arbeiten an Brasília durch den Militärputsch, der auch Staatspräsident Kubitschek stürzte, beendet. Niemeyer, Mitglied der Kommunistischen Partei, wurde jede Tätigkeit in seinem Land untersagt, woraufhin er 1966 nach Frankreich ins Exil ging. In Europa und Nordafrika entstanden zahlreiche bedeutende Bauten wie die neue Zentrale der Französischen Kommunistischen Partei (PCF) in Paris (1967-1972), das Verlagshaus Mondadori in Segrate bei Mailand (1968), die Universitäten von Constantine (1969) und Algier (1971/72) und das Kulturzentrum von Le Havre (1972). Ab Ende der sechziger Jahre konnte Niemeyer auch wieder in Brasilien arbeiten, seine eigentliche Rückkehr in seine Heimat vollzog er aber erst 1982, drei Jahre nach der Generalamnestie von 1979. Auch im hohen Alter blieb der äußerst produktive Architekt, der mehr als 600 Projekte verwirklichte, noch aktiv; aufsehenerregende Spätwerke Niemeyers sind u. a. das Memorial da América Latina in São Paulo (1989), das Museum für Zeitgenössische Kunst in Niterói (1996), das Novo Museu in Curitiba (2002), ein Pavillon der Serpentine Gallery in London (2003) sowie der Konzertsaal Auditório Ibirapuera in São Paulo (2005). Niemeyer erhielt zahlreiche Architekturpreise, u. a. den AIA Award (1971), den Pritzker-Preis (1988) und den Praemium Imperiale (2003). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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