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Nürnberg - geographie.

Publié le 04/06/2013

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Nürnberg - geographie. 1 EINLEITUNG Nürnberg, zweitgrößte und kreisfreie Stadt in Bayern (Regierungsbezirk Mittelfranken), am Ufer der Pegnitz gelegen. 2 WIRTSCHAFT Die Stadt ist ein wichtiges Handels- und Industriezentrum; der Wirtschaftsraum Nürnberg-Erlangen-Fürth-Schwabach gilt als das bedeutendste Industriezentrum Nordbayerns. In Nürnberg werden jährlich etwa 40 Messen veranstaltet, darunter die international bedeutende Spielwarenmesse, die BioFach (eine Fachmesse für BioProdukte) und die HOLZ-HANDWERK. Der internationale Flughafen von Nürnberg befindet sich nördlich der Stadt. Seit 1972 ist der Hafen Nürnberg am Main-Donau-Kanal in Betrieb, und seit 1967 verfügt Nürnberg über eine U-Bahn. Die Bedeutung Nürnbergs als Industriestandort leitet sich zum Teil aus den Traditionen des mittelalterlichen Handwerks ab. Die Stadt ist für ihre Spielzeugindustrie und die in alle Welt verschickten Lebkuchen bekannt. Eine weitere gastronomische Spezialität sind die nur fingergroßen Nürnberger Bratwürste. Weitere wichtige Produktionsgüter sind Kraftfahrzeuge, Produkte der Elektro- und Elektronikindustrie, Büromaschinen, Textilien und Präzisionsinstrumente. Eine wichtige Einnahmequelle der Stadt ist auch der Tourismus (z. B. zum weithin bekannten ,,Christkindlesmarkt"). Die Stadt ist Sitz der Bundesagentur für Arbeit und der Bundesfinanzdirektion. Das ,,Knoblauchland" am nördlichen Stadtrand ist ein traditionelles Gemüseanbaugebiet von überregionaler Bedeutung. 3 STADTBILD UND KULTUR Zu den Sehenswürdigkeiten gehören neben den noch vorhandenen Teilen der alten Stadtmauer und einigen Bürgerhäusern der Hauptmarkt, die gotischen Kirchen Sankt Sebaldus (vorwiegend 13. Jahrhundert), Sankt Lorenz (13. bis 15. Jahrhundert) und die Frauenkirche (14. Jahrhundert) sowie das Heiliggeistspital (14. Jahrhundert). In einem Geviert an der Stadtmauer befindet sich auch der Handwerkerhof mit traditionellen Werkstätten. Über der Altstadt erhebt sich der Burgkomplex, der sich in drei Teile gliedert: die Kaiserburg aus dem 12. Jahrhundert mit späteren Umbauten und Erweiterungen, die Burggrafenburg, von der nur wenig mehr als der Fünfeckturm (1040) erhalten ist, sowie die reichsstädtische Burg mit dem ,,Luginsland" (1377). Der von 1494 stammende Kornspeicher zwischen den beiden Türmen wird heute als Jugendherberge genutzt. Er trägt ein für viele Gebäude der Stadt charakteristisches steiles Satteldach, das mehrere Etagen überdeckt. Eine der größten und umfassendsten kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen Deutschlands beherbergt das 1852 gegründete Germanische Nationalmuseum. Weitere Attraktionen sind das Spielzeugmuseum, das Verkehrsmuseum, das Museum für Kunst und Design und das Albrecht-Dürer-Haus, in dem der Künstler von 1509 bis 1528 lebte. Die heute als Museum eingerichteten Räume vermitteln nicht nur einen guten Eindruck einer Bürgerwohnung, sondern geben auch Einblick in Dürers Schaffen. An die nationalsozialistische Vergangenheit erinnert das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände mit der Ausstellung Faszination und Gewalt in der nationalsozialistischen, unvollendet gebliebenen Kongresshalle am Rande des Reichsparteitagsgeländes. Die Stadt beherbergt zwei Fachbereiche der Universität Erlangen-Nürnberg, eine evangelische Stiftungsfachhochschule und eine Kunstakademie. 4 GESCHICHTE 1050 erstmals urkundlich belegt und wenige Jahre zuvor schon mit Markt-, Münz- und Zollrecht ausgestattet, erhielt Nürnberg 1219 im großen Freiheitsbrief von Friedrich II. eine Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit sowie umfangreiche Privilegien. Im späten 13. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einer der wichtigsten Reichsstädte, und unter Kaiser Karl IV. war sie im 14. Jahrhundert eine der bedeutendsten Kaiserstädte. Hier erließ Karl IV. 1356 die Goldene Bulle und bestimmte in diesem ersten Reichsgrundgesetz, dass jeder römisch-deutsche König seinen ersten Reichstag in Nürnberg abzuhalten habe; allerdings hatte diese Regelung nicht lange Bestand, denn bereits 1543 fand zum letzten Mal ein Reichstag in Nürnberg statt. Während Nürnberg in der frühen Neuzeit den Gipfel seiner reichspolitischen Bedeutung überwunden hatte, erlebte die Stadt nun eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Die wirtschaftliche Macht verdankte Nürnberg dem hoch entwickelten Handwerk sowie seiner Lage am Schnittpunkt großer Handelsrouten; außerdem gewann Nürnberg umfangreiche Ländereien hinzu, u. a. im Landshuter Erbfolgekrieg (1504-1506) Altdorf, Lauf und Hersbruck, und wurde so zum größten reichsstädtischen Territorium. Zur kulturellen Blüte verhalfen der Stadt Künstler wie die Bildhauer Adam Kraft und Veit Stoß, die Erzgießer-Familie Vischer, deren bedeutendstes Mitglied wohl Peter Vischer war, sowie die Maler und Zeichner Michael Wolgemut und Albrecht Dürer. Dieser Zeit sind auch die Meistersinger zuzuordnen mit dem Poeten Hans Sachs als ihrem herausragendsten Vertreter. Der Astronom Regiomontanus, der in der Stadt lebte, zeichnete die Seekarten, die Christoph Kolumbus 1492 auf seiner Reise nach Amerika verwendete. Ebenfalls um 1492 erstellte Martin Behaim in Nürnberg den ältesten heute noch erhaltenen Globus. Ein weiterer bedeutender Sohn der Stadt ist der Humanist Hartmann Schedel, dessen reich bebilderte Weltchronik von dem ebenfalls weithin bekannten Buchdrucker und -verleger Anton Koberger ab 1493 in Nürnberg gedruckt wurde. 1575 wurde in Altdorf eine Akademie gegründet, die 1622 zur Universität erhoben wurde. 1524 wurde in Nürnberg die Reformation eingeführt, und 1532 schlossen hier Kaiser Karl V. und die protestantischen Reichsstände den Nürnberger Religionsfrieden. Seit dem Dreißigjährigen Krieg begann die Bedeutung Nürnbergs zu schwinden. Ab 1806 gehörte die Stadt zu Bayern. 1835 wurde zwischen Nürnberg und Fürth die erste deutsche Eisenbahnlinie eröffnet; in der Folge siedelten sich zahlreiche Betriebe hier an und machten die Nürnberger Region zum Industriezentrum Bayerns. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten fungierte Nürnberg von 1933 bis 1938 als Stadt der Reichsparteitage der NSDAP und wurde zur ,,Führerstadt" ernannt. 1935 wurden hier die Nürnberger Gesetze verabschiedet, die dem NS-Regime als scheinlegale Grundlage für die Diskriminierung und Verfolgung der Juden und am Ende für den Holocaust dienten. Als eines der wichtigsten Produktionszentren für Flugzeuge, U-Boote und Panzer wurde die Stadt im 2. Weltkrieg durch die Bombenangriffe der Alliierten zu großen Teilen zerstört. Nach dem Krieg fanden hier die Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher statt. Beim Wiederaufbau blieb der historische Grundriss der Altstadt gewahrt. Ein ungeliebtes Erbe sind die noch vorhandenen Bauten des Reichsparteitagsgeländes, die teilweise gesprengt wurden, teilweise dem gezielten Verfall preisgegeben sind; die unvollendet gebliebene und vor dem Verfall bewahrte Kongresshalle am Rande des Geländes beherbergt ein Dokumentationszentrum zur NS-Zeit. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 495 000 (2005). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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