Nachhaltige Entwicklung.
Publié le 15/06/2013
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Abschluss des UN-Gipfels haben die Delegierten in einer Johannesburg-Erklärung die weltweite Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung und die damit verbundene globaleVerantwortung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie für den Umweltschutz bekräftigt.
In der Johannesburg-Erklärung wird die große Verantwortunggegenüber nachkommenden Generationen betont.
Als zentrale Herausforderungen für die Menschheit werden in dem Bericht die Armutsbekämpfung, die Kluft zwischenIndustrie- und Entwicklungsländern, der Klimawandel, die Luft- und Wasserverschmutzung, die Umweltbeeinträchtigung durch industrielle Produktion, die Änderung vonKonsumgewohnheiten, der Schutz natürlicher Ressourcen als Basis sozialer und ökonomischer Entwicklung, der Rückgang der Artenvielfalt und der Fischbestände und dieAusbreitung von Wüstengebieten genannt.
Bei der Lösung dieser Herausforderungen nennt die Erklärung die Globalisierung als eine neue Dimension, die entstanden ist, undweist auf die ungerechte Verteilung der Vorteile der Globalisierung hin.
Ohne Veränderung dieser Situation würden die Armen der Welt schon bald das Vertrauen in dieDemokratie verlieren.
Die Verbesserung der Lebensumstände sei also dringend geboten, wobei an erster Stelle der Zugang zu sauberem Wasser, sanitärer Versorgung,Energie und medizinischer Versorgung ständen.
Die Delegierten verpflichteten sich, die Rechte der Frauen besonders zu schützen.
Außerdem ist nach ihrer Ansicht auch dieWirtschaft der Nachhaltigkeit verpflichtet.
Es sei notwendig, dass sie ihre Unternehmenspolitik an Umwelterfordernissen ausrichtet.
Um die komplexen und umfassendenZiele zu erreichen, fordert der Bericht die Einrichtung einer größeren Zahl von internationalen und multilateralen Institutionen.
Die Bedeutung der Vereinten Nationen für dienachhaltige Entwicklung wird noch einmal unterstrichen.
Die UN sei, so die Delegierten in der Johannesburg-Erklärung, bestens geeignet, die nachhaltige Entwicklungvoranzutreiben.
Insgesamt ist nachhaltige Entwicklung keineswegs ein starrer Zustand der Harmonie, sondern viel eher ein sich ständig wandelnder Prozess.
Dieser Prozess ist im Bereichder landwirtschaftlichen Entwicklung bereits in vollem Gange, wo ein Übergang zur nachhaltigen Landwirtschaft die Nahrungsmittelproduktion verbessert, insbesondere fürdie Armen, und zugleich zum Schutz der Umwelt beiträgt.
2 MODERNISIERUNG DER LANDWIRTSCHAFT
Die Landwirtschaft hat im Lauf der Geschichte viele Revolutionen erlebt, von ihren Anfängen vor 8 000 bis 10 000 Jahren bis zu der bekannten landwirtschaftlichenRevolution in Europa zwischen dem 17.
und 19.
Jahrhundert.
Im 20.
Jahrhundert wurden die ländlichen Räume in den meisten Teilen der Welt erneut einer Wandlungunterzogen.
Regierungen unterstützten die Einführung moderner Varietäten von Getreide und hochgezüchteter Viehrassen, kombiniert mit einem ganzen Paket von außenhinzukommender, notwendiger Einträge (Inputs) wie Dünger, Pestizide, Maschinen und Kredite, um die neuen Sorten und Rassen noch produktiver zu machen.
Sie fördertenneue Infrastrukturen, wie Bewässerungssysteme, Straßen und Märkte, wobei sie die Preise für landwirtschaftliche Produkte garantierten.
Dieser Prozess der landwirtschaftlichen Modernisierung hat drei verschiedene Typen der Landwirtschaft hervorgebracht: die industrialisierte Landwirtschaft, die „GrüneRevolution” in den Ländern der Dritten Welt mit dem Ziel einer Steigerung der Nahrungsmittelproduktion und weitere Formen, welche die traditionellen, nochunverbesserten Landwirtschaftsformen mit geringen externen Einträgen umfassen.
Die ersten beiden Typen haben mit der technologischen Entwicklung Schritt gehalten undzur Produktion gewaltiger Nahrungsmengen geführt; sie erfordern: den Zugang zu Straßen, zu städtischen Märkten und Häfen, die wiederum einen leichten Zugang zuEinsatzmitteln, Maschinen, Verkaufs- und Einkaufsstrukturen, Transportmitteln, Fabriken zur Lebensmittelherstellung sowie Krediten beinhalten; fruchtbare Böden;ausreichende Wasserversorgung (entweder durch gleich bleibende Niederschlagsmengen oder durch Bewässerungssysteme); Zugang zu verschiedenen Sorten vonmodernem Saatgut sowie zu Samenbanken für die Viehzucht; schließlich Zugang zu Produkten, die auf der Basis von Erdöl hergestellt wurden und Maschinen, die von Erdölangetrieben werden.
In den Ländern der Dritten Welt finden wir diese Landwirtschaftsformen, die mit hohen externen Einträgen arbeiten, in den weiten, wasserreichen Niederungen und DeltasSüd-, Südost- und Ostasiens, in Teilen Lateinamerikas und Nordafrikas, aber auch lokal begrenzt in anderen Gegenden.
Sie tendieren – jeweils an den Markt angepasst – zuMonokulturen bzw.
der Haltung nur einer Tierart.
Dazu zählt der bewässerte Reisanbau, der Anbau von Weizen und Baumwolle; Bananen-, Ananas-, Ölpalmen- undZuckerrohrplantagen; intensive Viehzucht und Weidewirtschaft.
Zur Grünen Revolution in den Ländern der Dritten Welt trugen von Wissenschaftlern gezüchtete neue Getreidesorten bei, die schnell reifen und so zwei bis drei Ernten imJahr erlauben.
Die Sorten sind nicht an bestimmte Tageslängen gebunden und können so von Bauern in vielen Teilen der Welt eingesetzt werden.
Zudem wurde ihr relativerAnteil an Korn (statt an Stroh) erhöht.
Die neuen Sorten wurden zusammen mit kostenintensiven Einträgen an die Bauern verteilt.
Zu diesen Inputs zählen anorganischeDünger, Pestizide, Maschinen, Wasser und Kredite.
Das Ergebnis war, dass sich die durchschnittlichen Getreideerträge in 30 Jahren annähernd verdoppelt haben.
Relativzum gleichzeitigen Wachstum der Erdbevölkerung ist dies eine Verbesserung von 7 Prozent, wenn man die Nahrungsproduktion pro Kopf berücksichtigt.
In diesemDurchschnitt verbergen sich allerdings deutliche regionale Unterschiede: Während sich in Südostasien die Nahrungsproduktion pro Kopf um etwa 30 Prozent erhöht hat, istsie in Afrika um 20 Prozent gefallen.
Überdies bleiben rund eine Milliarde Menschen, deren Ernährung so wenig Energie enthält, dass ihnen praktisch keine Arbeitsleistungmöglich ist.
Von diesen Menschen leben 480 Millionen in Familien, die so arm sind, dass das gesunde Wachstum der Kinder und eine ausreichende Tätigkeit vonErwachsenen nicht gewährleistet sind.
Siehe Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung.
Eine der Grünen Revolution ähnliche Revolution fand in den industrialisierten Ländern statt.
Die Bauern modernisierten ihre Höfe mit Maschinen, die Arbeitsprozesseersetzten, spezialisierten und veränderten, um eine größere Gesamtproduktion zu erzielen.
Der Druck, den Umfang von Feldern und Hof vergrößern zu müssen, führtevielerorts zum Verschwinden des traditionellen Mischbauernhofs und damit zum Verschwinden eines hochgradig integrierten Systems, das nur wenige externe Einträgebrauchte.
Der dritte Landwirtschaftstyp umfasst alle restlichen landwirtschaftlichen Systeme und Selbstversorgungssysteme.
Diese bedürfen nur geringer Einträge externer Mittel, siebefinden sich in Trocken- und Feuchtgebieten, im Hochland, in Savannen, Sümpfen, Halbwüsten, Gebirgen und Bergen sowie Wäldern.
Die landwirtschaftlichen Systemedieser Gebiete sind komplex, die Ernteerträge sind meist klein, und das Auskommen der Menschen ist oft von Wildressourcen ebenso wie vom Landbau abhängig.
DieBauernhöfe sind von Märkten und Infrastruktur so gut wie abgeschnitten; sie befinden sich auf empfindlichen oder problematischen Böden.
Diese Systeme haben eine typisch niedrige Ertragsrate mit Getreideernten, die von 0,5 bis einer Tonne pro Hektar reichen.
Die ärmsten Länder haben gewöhnlich einengrößeren Anteil dieser landwirtschaftlichen Systeme.
Mitte der neunziger Jahre des 20.
Jahrhunderts wurden 30 bis 35 Prozent der Erdbevölkerung, das sind 1,9 bis2,1 Milliarden Menschen, von dieser dritten und weitgehend vergessenen Landwirtschaftsform ernährt.
Gleichwohl sind diese Völker gegenwärtig von der Entwicklungspolitikausgeschlossen, die sich allein auf die Länder mit großem landwirtschaftlichem Potential konzentriert.
3 AUSWIRKUNGEN EINER NACHHALTIGEN LANDWIRTSCHAFT
Trotz der vergangenen Verbesserungen in der Nahrungsproduktion stehen die schwierigsten Herausforderungen noch bevor.
Die Weltbevölkerung wird einer Schätzung derVereinten Nationen zufolge 2050 auf 8,9 Milliarden Menschen angewachsen sein.
Insbesondere unter den Bedingungen des gegenwärtig ungerecht verteilten Zugangs zuden Ressourcen wird die landwirtschaftliche Produktion bedeutend wachsen müssen, um das derzeitige Ernährungsniveau auch nur zu halten.
Ohne erhebliches Wachstumsind die Aussichten für viele Menschen in den armen Ländern hoffnungslos.
In den letzten 50 Jahren war die Landwirtschaftspolitik hinsichtlich der Steigerung der Nahrungsproduktion sehr erfolgreich.
Grund dafür war der globale Einsatz vonPestiziden, anorganischen Düngemitteln, chemischen Futterzusätzen, Traktoren und anderen Maschinen.
Dieser Einsatz hat jedoch die natürlichen Selbsthilfemechanismenund -ressourcen ersetzt und so die Böden verwundbarer gemacht.
Pestizide sind an die Stelle biologischer, kultureller und mechanischer Methoden zur Bekämpfung vonSchädlingen, Unkraut und Krankheit getreten (Schädlingsbekämpfung); die Bauern haben Viehdung, Kompost und Stickstoff bindende Feldfrüchte durch anorganischeDüngemittel ersetzt; Ratschläge für wirtschaftliche Entscheidungen erhalten sie von den Lieferanten der Einsatzmittel und weniger aus ihrem lokalen Umfeld; in vielenFällen haben fossile Energieträger die örtlich vorhandenen Energiequellen verdrängt.
Die Spezialisierung der Agrargüterproduktion und der damit einhergehende Rückgangder Mischlandwirtschaft haben ebenfalls zu dieser Situation beigetragen.
Aus vormals sehr geschätzten einheimischen Ressourcen wurden Abfallprodukte..
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