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Mongolei - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Mongolei - geographie. 1 EINLEITUNG Mongolei, Staat im östlichen Zentralasien. Die Mongolei grenzt im Norden an Russland, im Osten, Süden und Westen an China. Das Staatsgebiet umfasst die so genannte Äußere Mongolei; die Innere Mongolei gehört zu China. Die Fläche des Landes beträgt 1 566 500 Quadratkilometer, die Hauptstadt ist Ulan Bator. Von 1924 bis 1992 hieß das Land offiziell Mongolische Volksrepublik. 2 LAND 2.1 Physische Geographie Die Mongolei umfasst im Wesentlichen das Gebiet der Wüste Gobi. Das überwiegend abflusslose Hochland, das sich zwischen Sibirien und der Gobi sowie dem Großen Chingan und dem Mongolischen Altai ausbreitet, wird im Osten von flachwelligen Rumpfflächen eingenommen. Jene werden durch Senken und Salzseen gegliedert. Der Westen ist überwiegend gebirgig. 85 Prozent des Landes liegen über 1 000 Metern. Die höchsten Erhebungen findet man im Mongolischen Altai, wo sie bis 4 373 Meter hinaufragen. Im nordöstlichen Vorland des Mongolischen Altais befindet sich eine abflusslose Beckenzone mit den größten Seen des Landes. Sie findet ihre Fortsetzung nach Südosten im Tal der so genannten Gobiseen und trennt das Altaisystem von dem Changaigebirge sowie von dem Kenteigebirge. Das nördliche Gebirgsland wird von der Selenga und ihren Nebenflüssen entwässert. Endpunkt ist der Baikalsee. 2.2 Klima Das Klima ist extrem kontinental. Im Winter, der lang und niederschlagsarm ist, reichen die Temperaturen im Norden bis zu -50 °C. In den kurzen warmen Sommern klettern die Temperaturen auf über 40 °C. Die Niederschläge nehmen von Norden nach Süden ab. 2.3 Flora und Fauna Der Norden der Mongolei wird von der sibirischen Taiga beeinflusst. Sie geht nach Süden in die Gebirgswaldsteppe und in die Gebirgssteppe über. Die Kurzgrassteppe, die vor allem den Osten bestimmt, und die Wüstensteppe schließen sich an. Rund 15 Prozent des Landes sind Kies- und Steinwüste. Die Mongolei ist Lebensraum seltener Säugetiere wie Schneeleoparden, Wildkamele, Halbesel und Saigas, wieder eingebürgert wurden die im Freiland ausgestorbenen Przewalski-Pferde. 3 BEVÖLKERUNG Von den rund 3 Millionen Einwohnern (2008) sind etwa 88 Prozent Mongolen. Von ihnen bilden die Chalcha die größte Gruppe. Ansonsten sind Angehörige von Turkvölkern, Chinesen, Russen und andere ethnische Minderheiten anzutreffen. Die Bevölkerungsdichte, die niedrigste weltweit, liegt bei durchschnittlich 1,9 Einwohnern pro Quadratkilometer, jedoch leben im Norden des Landes, wo Ackerbau möglich ist, 10 bis 20 Einwohner auf einem Quadratkilometer, in der Wüste Gobi etwa 0,1 Einwohner. 57 Prozent der Bevölkerung sind in Städten zu Hause. Die Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 67,3 Jahre. 3.1 Wichtige Städte Hauptstadt ist Ulan Bator mit etwa 869 900 Einwohnern (2004). Weitere größere Städte sind Darhan und Erdenet. Letztere wuchs in den siebziger Jahren rapide an. 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprache Mongolisch gehört zu den altaischen Sprachen. Die meisten Mongolen sprechen den Chalcha-Dialekt, der außerdem in den Schulen und im Geschäftsleben verwendet wird. Die traditionelle mongolische Schrift wurde während der kommunistischen Herrschaft durch die kyrillische Schrift ersetzt. 1991 stimmte das Parlament für die Wiedereinführung der ursprünglichen Schrift. Die Kasachen benutzen in den Schulen und der lokalen Verwaltung ihre eigene Sprache (die ebenfalls mit kyrillischen Buchstaben geschrieben wird). Die Mongolen, die während der kommunistischen Zeit ausgebildet wurden, sprechen Russisch, und viele russische Wörter sind in den mongolischen Wortschatz eingegangen. Englisch verbreitet sich immer weiter, viele Schilder sind mongolisch und englisch beschriftet. Staatsreligion war bis 1929 der Lamaismus, von dem nur noch ein Kloster in Ulan Bator Zeugnis ablegt. Seither garantiert die Verfassung Glaubensfreiheit. Die Religionsausübung wird aber behindert. Viele Menschen gehören keiner Religion an. Zu den gesetzlichen Feiertagen gehören das internationale Neujahr (1. Januar), das Neujahrsfest nach dem Mondkalender, auch Tsagaan Sar (Weißer Monat) genannt, das an den ersten beiden Tagen des ersten Mondmonats gefeiert wird, der internationale Frauentag (8. März), Naadam, auch Tag der Revolution des mongolischen Volkes genannt (11.-13. Juli), und der Tag, an dem die Mongolei zur Volksrepublik erklärt wurde (26. November). Tsagaan Sar ist der wichtigste traditionelle Feiertag. 4 BILDUNG UND KULTUR Allgemeine Schulpflicht besteht vom 8. bis zum 16. Lebensjahr. Insgesamt gibt es acht Hochschulen in der Mongolei, nur eine davon hat Universitätsrang, nämlich die in Ulan Bator (gegründet 1942). An altem schriftlichem Kulturgut ist in der Mongolei wenig vorhanden. Historische Epen und Chroniken zählen zu den Frühformen mongolischer Literatur. Das älteste erhaltene Zeugnis ist die Geheime Geschichte der Mongolen, eine Darstellung des Aufstiegs Dschingis Khans. Kunstschätze, Antiquitäten und andere Relikte aus der Vergangenheit sind in Museen in Ulan Bator gesammelt und ausgestellt. Siehe auch Zentralasiatische Kunst und Architektur 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1992 ist die Mongolei eine parlamentarische Demokratie mit Gewaltenteilung und Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der für vier Jahre direkt gewählte Präsident (eine einmalige Wiederwahl ist möglich), der zugleich auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Er kann vom Parlament verabschiedete Gesetze per Veto verhindern, jedoch durch eine Zweidrittelmehrheit des Parlaments überstimmt werden. Die Exekutive liegt im Wesentlichen bei der Regierung und dem Ministerpräsidenten an ihrer Spitze. Der vom Präsidenten vorgeschlagene Ministerpräsident muss ebenso wie die Minister vom Parlament bestätigt werden. Die Legislative wird von einem Einkammerparlament, dem Großen Staatskhural, ausgeübt, das sich aus 76 für eine Amtszeit von vier Jahren gewählten Abgeordneten zusammensetzt. Die dominierende politische Kraft ist die Mongolische Revolutionäre Volkspartei (MRVP), die zu Zeiten der Volksrepublik Mongolei (1924-1992) die allein regierende und staatstragende Partei war, aber auch nach der Demokratisierung und der Einführung des Mehrparteiensystems 1992 zumeist die größte Fraktion im Parlament stellte. Die übrigen, meist oppositionellen Parteien erwiesen sich dagegen als weniger stabil und in der Bevölkerung verankert; zu ihnen gehören u. a. Mongolische Demokratische Partei (MDP), Bürgermutpartei und Demokratische Neue Sozialisten. Verwaltungsmäßig gliedert sich die Mongolei in 21 Provinzen und den Hauptstadtbezirk Ulan Bator. 6 WIRTSCHAFT Anfang des 20. Jahrhunderts war die Wirtschaft durch eine nomadenhafte Herdentierhaltung geprägt. Ackerbau wurde so gut wie gar nicht betrieben. Die Industrie war auf ein kleines Kohlenbergwerk und auf etwas Goldabbau beschränkt. Nach 1930 entstand ein Wirtschaftssystem nach sowjetischem Vorbild, das auf einseitige Rohstofflieferung an die COMECON-Länder ausgerichtet war. Zunächst wurden Betriebe zur Verarbeitung von Produkten aus der Viehhaltung eingerichtet. Dann gewannen Leder-, Pelz- und Nahrungsmittelindustrie, Baustoffe, Holz- und Metallverarbeitung sowie Erdölraffinerien an Bedeutung. Ab 1990 wurde ein konsequenterer Weg in Richtung Marktwirtschaft und außenwirtschaftlicher Öffnung eingeschlagen, 1991 mit der Privatisierung der Staatsunternehmen begonnen. In jenem Jahr kam es auch zu einem dramatischen Wirtschaftseinbruch. Das Bruttosozialprodukt sank um zehn Prozent, 1992 um weitere 8,5 Prozent. Gründe für diesen Rückgang waren die Umstellung von der Plan- in eine Marktwirtschaft und die Veränderung des Außenhandels auf Weltmarktpreise. Inzwischen beträgt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 3 132 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 35,9 Prozent, Industrie 42,3 Prozent, Landwirtschaft 21,9 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 1 211,90 US-Dollar. 40 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft, 16 Prozent in der Industrie und 44 Prozent im Dienstleistungssektor beschäftigt. 6.1 Verkehrswesen Die Transmongolische Eisenbahn ist an die Transsibirische Eisenbahn bei Ulan-Ude angeschlossen, die Ulan Bator mit Russland und China verbindet. Die Gesamtstrecke weist 1 810 Kilometer auf. Das Straßennetz, das 49 250 Kilometer umfasst, besteht größtenteils aus Steppenpisten. In den Gebirgen und in den Wüstengebieten spielt der Karawanenverkehr noch eine tragende Rolle. In Ulan Bator wurde 1985 ein internationaler Flughafen gebaut. 7 GESCHICHTE Zur frühen Geschichte der Republik Mongolei siehe Mongolisches Reich. Nach dem Sturz der Qing-Dynastie zu Beginn der chinesischen Revolution und dem Ende der Monarchie in China erklärte sich die Äußere Mongolei, die bis dahin zu China gehörte, 1911 für unabhängig. Es entstand eine Monarchie unter der Herrschaft von Bogdo Gegen Khan, der zugleich König und das Oberhaupt des Lamaismus in der Mongolei war. China erhob jedoch weiterhin Anspruch auf die Äußere Mongolei und brachte nach der Oktoberrevolution von 1917, durch die die ,,Schutzmacht" der Mongolei, Russland, geschwächt war, die Region wieder unter seine Oberhoheit. 1920 besetzten Weißgardisten unter Robert von Ungern-Sternberg die Mongolei, verdrängten die Chinesen und errichteten ein diktatorisches Regime, wurden aber ihrerseits rasch von revolutionären mongolischen Truppen, die von der sowjetischen Roten Armee unterstützt wurden, vertrieben. 1921 hatte die Mongolei endgültig ihre Unabhängigkeit erreicht. 7.1 Die Mongolische Volksrepublik Nach dem Tod des Bogdo Gegen Khan wurde am 26. November 1924 in enger Anlehnung an die Sowjetunion, mit der 1921 ein Beistandsvertrag geschlossen worden war, die Mongolische Volksrepublik ausgerufen. Die Mongolische Revolutionäre Volkspartei (MRVP) übernahm die Macht und errichtete ein dem Vorbild Sowjetunion und dem stalinistischen Regime folgendes System; vor allem in den dreißiger Jahren gab es auch breit angelegte ,,Säuberungsaktionen" gegen Oppositionelle und Geistliche, denen Zehntausende zum Opfer fielen. 1946 erkannte China formell die Unabhängigkeit der Mongolei an, und 1962 regelten die Mongolei und China den Grenzverlauf in einem Grenzvertrag. 1961 trat das Land den Vereinten Nationen bei und im Jahr darauf dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). Ab Ende der sechziger Jahre schloss sich die Mongolei unter Jumdschaagiin Tsedenbal, der als Generalsekretär der MRVP (1940-1954 und 1958-1984), Ministerpräsident und zuletzt (1974-1984) als Staatsoberhaupt lange Jahre das Land diktatorisch beherrschte, noch enger an die Sowjetunion an und stand schließlich völlig unter ihrem Einfluss. Grund waren vor allem die zunehmenden Spannungen zwischen der Sowjetunion und China sowie die Aufkündigung des Grenzvertrages von 1962 durch China, das nun wieder Gebietsforderungen stellte. In der Folge stationierte die Sowjetunion umfangreiche Truppenkontingente und Waffensysteme in der Mongolei 7.2 Demokratisierung Die sowjetische Dominanz endete Ende der achtziger Jahre. Den Auftakt zur mongolischen ,,Perestroika" bildete die Absetzung des Diktators Tsedenbal im August 1984. Ende der achtziger Jahre formierte sich, wie in den meisten Staaten im sowjetischen Einflussbereich, eine Demokratiebewegung, die demokratische Reformen und die Achtung der Menschenrechte einklagte. Demonstrationen und umfassende Protestaktionen Ende 1989/Anfang 1990 veranlassten Partei- und Staatsführung zum Rücktritt, die MRVP verzichtete auf ihr Machtmonopol, das Einparteiensystem wurde aufgehoben, und die Weichen wurden in Richtung Demokratie und Marktwirtschaft gestellt. Im Juni 1990 fanden die ersten freien, demokratischen Wahlen mit Mehrparteiensystem statt. Die MRVP gewann die Mehrheit der Mandate; zum Staatspräsidenten wählte das neue Parlament Punsalmaagiyn Otschirbat, der nach dem Rücktritt der alten Parteiführung im März Generalsekretär des Zentralkomitees der MRVP geworden war. 1991 sagte sich die MRVP vom Marxismus-Leninismus los. Unterdessen wurden ab 1989 die sowjetischen Truppen aus der Mongolei abgezogen; 1992 war der Abzug abgeschlossen. 7.3 Die Republik Mongolei 1992 trat eine neue Verfassung in Kraft. Sie orientierte sich an westlichen Vorbildern, vor allem an den Ideen einer pluralistischen Gesellschaft, der Gewaltenteilung, der Menschenrechte und des Rechtsstaates. Mit In-Kraft-Treten der neuen Verfassung wurde die Mongolische Volksrepublik in die Republik Mongolei umgewandelt. Aus den ersten Parlamentswahlen unter der neuen Verfassung im Juni 1992 ging erneut die MRVP als stärkste Kraft hervor: Aufgrund des Mehrheitswahlrechts errang sie 90 Prozent der Parlamentssitze. Bei den ersten direkten Präsidentschaftswahlen im Juni 1993 wurde Otschirbat im Amt bestätigt, allerdings nicht als Kandidat der MRVP, mit der er sich überworfen und die er verlassen hatte, sondern als Kandidat der Opposition. Die Parlamentswahlen im Juni 1996 markierten das vorläufige Ende der Vorherrschaft der MRVP: Das für freie Marktwirtschaft eintretende oppositionelle Bündnis Mongolische Demokratische Union, bestehend aus Mongolischer Nationaldemokratischer Partei (MNDP) und Mongolischer Sozialdemokratische Partei (MSDP), gewann 50 der 76 Sitze. Die MRVP kam nur noch auf 25 Sitze. Die neue Regierung leitete ein radikales Reformprogramm zum Aufbau der Wirtschaft ein, das allerdings zu einer Explosion der Inflationsrate und der Preise, zum Zusammenbruch der Industrie und infolgedessen zu einem rapiden Anstieg der Arbeitslosigkeit und somit zu einer drastischen Verschärfung der sozialen Probleme führte. Trotz des Drucks der Parteien und der Bevölkerung, die eine Verlangsamung des Reformtempos forderten, hielten die mehrmals wechselnden MNDP/MSDP-Regierungen an dem Reformkurs fest, suchten jedoch die negativen Auswirkungen der Reformen auf die Bevölkerung zu minimieren. Bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 1997 setzte sich mit Natsagiyn Bagabandi wieder ein MRVP-Kandidat durch. Und auch die Parlamentswahlen im Juli 2000 gewann wieder die MRVP mit 72 der insgesamt 76 Sitze. Die neue MRVP-Regierung setzte im Wesentlichen die marktwirtschaftlichen Reformen der Vorgängerregierung fort, bemühte sich aber auch, soziale Härten zu vermeiden. In den Jahren 1999 bis 2001 hatte die Mongolei unter extrem trockenen Sommern und kalten Wintern zu leiden; schätzungsweise acht Millionen Stück Vieh (von etwa 33 Millionen) verendeten in diesem Zeitraum, was einen schweren Rückschlag für die im Wesentlichen auf Viehhaltung basierende Wirtschaft bedeutete. Bei den Parlamentswahlen im Juni 2004 verlor die MRVP fast die Hälfte ihrer Sitze und kam nur noch auf 37 Mandate. Die neu formierte, oppositionelle VaterlandDemokratie-Koalition (MDK) aus Mongolischer Demokratischer Partei (MDP), Bürgermutpartei und den Demokratischen Neuen Sozialisten gewann 34 Mandate. MRVP und MDK einigten sich auf eine große Koalition, das Amt des Ministerpräsidenten ging an die MDK. Anfang 2006 zerbrach die Koalition an Konflikten über die Wirtschaftspolitik jedoch wieder; die Regierung übernahm erneut die MRVP, und zwar in einer Koalition mit kleineren Parteien. Als Nachfolger von Bagabandi, der 2001 im Amt bestätigt worden war, wurde im Mai 2005 der frühere Ministerpräsident (2000-2004) und Vorsitzende der MRVP, Nambariin Enkhbayar, zum Staatspräsidenten gewählt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Partei (MDP), Bürgermutpartei und Demokratische Neue Sozialisten. Verwaltungsmäßig gliedert sich die Mongolei in 21 Provinzen und den Hauptstadtbezirk Ulan Bator. 6 WIRTSCHAFT Anfang des 20.

Jahrhunderts war die Wirtschaft durch eine nomadenhafte Herdentierhaltung geprägt.

Ackerbau wurde so gut wie gar nicht betrieben.

Die Industrie war aufein kleines Kohlenbergwerk und auf etwas Goldabbau beschränkt.

Nach 1930 entstand ein Wirtschaftssystem nach sowjetischem Vorbild, das auf einseitige Rohstofflieferungan die COMECON-Länder ausgerichtet war.

Zunächst wurden Betriebe zur Verarbeitung von Produkten aus der Viehhaltung eingerichtet.

Dann gewannen Leder-, Pelz- undNahrungsmittelindustrie, Baustoffe, Holz- und Metallverarbeitung sowie Erdölraffinerien an Bedeutung. Ab 1990 wurde ein konsequenterer Weg in Richtung Marktwirtschaft und außenwirtschaftlicher Öffnung eingeschlagen, 1991 mit der Privatisierung der Staatsunternehmenbegonnen.

In jenem Jahr kam es auch zu einem dramatischen Wirtschaftseinbruch.

Das Bruttosozialprodukt sank um zehn Prozent, 1992 um weitere 8,5 Prozent.

Gründefür diesen Rückgang waren die Umstellung von der Plan- in eine Marktwirtschaft und die Veränderung des Außenhandels auf Weltmarktpreise.

Inzwischen beträgt dasBruttoinlandsprodukt (BIP) 3 132 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 35,9 Prozent, Industrie 42,3 Prozent, Landwirtschaft 21,9 Prozent); daraus ergibt sich ein BIPpro Kopf von 1 211,90 US-Dollar.

40 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft, 16 Prozent in der Industrie und 44 Prozent im Dienstleistungssektor beschäftigt. 6.1 Verkehrswesen Die Transmongolische Eisenbahn ist an die Transsibirische Eisenbahn bei Ulan-Ude angeschlossen, die Ulan Bator mit Russland und China verbindet.

Die Gesamtstreckeweist 1 810 Kilometer auf.

Das Straßennetz, das 49 250 Kilometer umfasst, besteht größtenteils aus Steppenpisten.

In den Gebirgen und in den Wüstengebieten spielt derKarawanenverkehr noch eine tragende Rolle.

In Ulan Bator wurde 1985 ein internationaler Flughafen gebaut. 7 GESCHICHTE Zur frühen Geschichte der Republik Mongolei siehe Mongolisches Reich.

Nach dem Sturz der Qing-Dynastie zu Beginn der chinesischen Revolution und dem Ende der Monarchie in China erklärte sich die Äußere Mongolei, die bis dahin zu China gehörte, 1911 für unabhängig.

Es entstand eine Monarchie unter der Herrschaft von BogdoGegen Khan, der zugleich König und das Oberhaupt des Lamaismus in der Mongolei war.

China erhob jedoch weiterhin Anspruch auf die Äußere Mongolei und brachte nachder Oktoberrevolution von 1917, durch die die „Schutzmacht” der Mongolei, Russland, geschwächt war, die Region wieder unter seine Oberhoheit.

1920 besetztenWeißgardisten unter Robert von Ungern-Sternberg die Mongolei, verdrängten die Chinesen und errichteten ein diktatorisches Regime, wurden aber ihrerseits rasch vonrevolutionären mongolischen Truppen, die von der sowjetischen Roten Armee unterstützt wurden, vertrieben.

1921 hatte die Mongolei endgültig ihre Unabhängigkeiterreicht. 7.1 Die Mongolische Volksrepublik Nach dem Tod des Bogdo Gegen Khan wurde am 26.

November 1924 in enger Anlehnung an die Sowjetunion, mit der 1921 ein Beistandsvertrag geschlossen worden war,die Mongolische Volksrepublik ausgerufen.

Die Mongolische Revolutionäre Volkspartei (MRVP) übernahm die Macht und errichtete ein dem Vorbild Sowjetunion und demstalinistischen Regime folgendes System; vor allem in den dreißiger Jahren gab es auch breit angelegte „Säuberungsaktionen” gegen Oppositionelle und Geistliche, denenZehntausende zum Opfer fielen.

1946 erkannte China formell die Unabhängigkeit der Mongolei an, und 1962 regelten die Mongolei und China den Grenzverlauf in einemGrenzvertrag.

1961 trat das Land den Vereinten Nationen bei und im Jahr darauf dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).

Ab Ende der sechziger Jahre schloss sichdie Mongolei unter Jumdschaagiin Tsedenbal, der als Generalsekretär der MRVP (1940-1954 und 1958-1984), Ministerpräsident und zuletzt (1974-1984) alsStaatsoberhaupt lange Jahre das Land diktatorisch beherrschte, noch enger an die Sowjetunion an und stand schließlich völlig unter ihrem Einfluss.

Grund waren vor allemdie zunehmenden Spannungen zwischen der Sowjetunion und China sowie die Aufkündigung des Grenzvertrages von 1962 durch China, das nun wieder Gebietsforderungenstellte.

In der Folge stationierte die Sowjetunion umfangreiche Truppenkontingente und Waffensysteme in der Mongolei 7.2 Demokratisierung Die sowjetische Dominanz endete Ende der achtziger Jahre.

Den Auftakt zur mongolischen „Perestroika” bildete die Absetzung des Diktators Tsedenbal im August 1984.Ende der achtziger Jahre formierte sich, wie in den meisten Staaten im sowjetischen Einflussbereich, eine Demokratiebewegung, die demokratische Reformen und dieAchtung der Menschenrechte einklagte.

Demonstrationen und umfassende Protestaktionen Ende 1989/Anfang 1990 veranlassten Partei- und Staatsführung zum Rücktritt,die MRVP verzichtete auf ihr Machtmonopol, das Einparteiensystem wurde aufgehoben, und die Weichen wurden in Richtung Demokratie und Marktwirtschaft gestellt.

ImJuni 1990 fanden die ersten freien, demokratischen Wahlen mit Mehrparteiensystem statt.

Die MRVP gewann die Mehrheit der Mandate; zum Staatspräsidenten wählte dasneue Parlament Punsalmaagiyn Otschirbat, der nach dem Rücktritt der alten Parteiführung im März Generalsekretär des Zentralkomitees der MRVP geworden war.

1991sagte sich die MRVP vom Marxismus-Leninismus los.

Unterdessen wurden ab 1989 die sowjetischen Truppen aus der Mongolei abgezogen; 1992 war der Abzugabgeschlossen. 7.3 Die Republik Mongolei 1992 trat eine neue Verfassung in Kraft.

Sie orientierte sich an westlichen Vorbildern, vor allem an den Ideen einer pluralistischen Gesellschaft, der Gewaltenteilung, derMenschenrechte und des Rechtsstaates.

Mit In-Kraft-Treten der neuen Verfassung wurde die Mongolische Volksrepublik in die Republik Mongolei umgewandelt.

Aus denersten Parlamentswahlen unter der neuen Verfassung im Juni 1992 ging erneut die MRVP als stärkste Kraft hervor: Aufgrund des Mehrheitswahlrechts errang sie 90 Prozentder Parlamentssitze.

Bei den ersten direkten Präsidentschaftswahlen im Juni 1993 wurde Otschirbat im Amt bestätigt, allerdings nicht als Kandidat der MRVP, mit der er sichüberworfen und die er verlassen hatte, sondern als Kandidat der Opposition. Die Parlamentswahlen im Juni 1996 markierten das vorläufige Ende der Vorherrschaft der MRVP: Das für freie Marktwirtschaft eintretende oppositionelle BündnisMongolische Demokratische Union, bestehend aus Mongolischer Nationaldemokratischer Partei (MNDP) und Mongolischer Sozialdemokratische Partei (MSDP), gewann 50der 76 Sitze.

Die MRVP kam nur noch auf 25 Sitze.

Die neue Regierung leitete ein radikales Reformprogramm zum Aufbau der Wirtschaft ein, das allerdings zu einerExplosion der Inflationsrate und der Preise, zum Zusammenbruch der Industrie und infolgedessen zu einem rapiden Anstieg der Arbeitslosigkeit und somit zu einerdrastischen Verschärfung der sozialen Probleme führte.

Trotz des Drucks der Parteien und der Bevölkerung, die eine Verlangsamung des Reformtempos forderten, hieltendie mehrmals wechselnden MNDP/MSDP-Regierungen an dem Reformkurs fest, suchten jedoch die negativen Auswirkungen der Reformen auf die Bevölkerung zuminimieren. Bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 1997 setzte sich mit Natsagiyn Bagabandi wieder ein MRVP-Kandidat durch.

Und auch die Parlamentswahlen im Juli 2000 gewannwieder die MRVP mit 72 der insgesamt 76 Sitze.

Die neue MRVP-Regierung setzte im Wesentlichen die marktwirtschaftlichen Reformen der Vorgängerregierung fort,bemühte sich aber auch, soziale Härten zu vermeiden. In den Jahren 1999 bis 2001 hatte die Mongolei unter extrem trockenen Sommern und kalten Wintern zu leiden; schätzungsweise acht Millionen Stück Vieh (von etwa33 Millionen) verendeten in diesem Zeitraum, was einen schweren Rückschlag für die im Wesentlichen auf Viehhaltung basierende Wirtschaft bedeutete.. »

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