Devoir de Philosophie

Molière (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

Extrait du document

Molière (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Molière, eigentlich Jean Baptiste Poquelin, (1622-1673), französischer Schauspieler und Schriftsteller. Er war einer der bedeutendsten Dramatiker der französischen Literatur. Molière wurde am 15. Januar 1622 als Sohn eines wohlhabenden Tapezierers und königlichen Kammerdieners in Paris geboren und kam schon früh mit dem Theater in Kontakt. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Orléans gründete er 1643 mit Joseph Béjart das Illustre Théâtre und zog nach dessen Schließung 1645 mit einer Wandertheatertruppe 13 Jahre lang durch Frankreich. In dieser Zeit nahm er das Pseudonym Molière an. Nach ihrer Rückkehr nach Paris 1658 gewährte Ludwig XIV. der Truppe seine Unterstützung sowie die gelegentliche Benutzung des Théâtre du Petit-Bourbon und ab 1661 des Schauspielhauses im königlichen Palast als Spielort. In sicherer Stellung im Palais-Royal widmete sich Molière als Dramatiker, Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor für den Rest seines Lebens ganz der Komödie. 1659 kam Les Précieuses ridicules (Die köstliche Lächerlichkeit) auf die Bühne. Das Stück war ein Sensationserfolg; von nun an wurde bis zu Molières Tod am 17. Februar 1673 in Paris jährlich mindestens eine seiner Komödien uraufgeführt. 2 DIE GROSSEN KOMÖDIEN Molières Theaterschaffen konzentrierte sich weitgehend auf die Komödie, war auf diesem Gebiet allerdings formal breit gefächert, von der pointierten Farce über die Prosakomödie bis zur Haute Comédie. Inhaltlich herrschten zunächst Situationskomödie und Sittenkomödie vor. L'École des femmes (1662, Die Schule der Frauen) markierte einen Bruch mit der Tradition der Posse. Es gilt als das erste große tragikomische Werk in der französischen Literatur und befasste sich ironisch-distanziert mit der Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft und den daraus resultierenden geschlechtsspezifischen Erziehungsrichtlinien. Das Stück stellte zugleich den zeitgenössischen Materialismus bloß und löste eine heftige und widersprüchliche Publikumsreaktion aus. Seine bedeutendsten Werke schuf Molière auf dem Feld der Charakter- bzw. Typenkomödie. Mit Le Tartuffe (erste Fassung 1664, dritte und letzte Fassung 1669, Tartuffe) gelang ihm ein psychologisch differenziertes, zeitloses Bild eines Heuchlers. Da die satirischen Bezüge auf Hof und Kirche unübersehbar waren, wurde es fünf Jahre lang mit dem Verbot öffentlicher Aufführung belegt. Le Misanthrope (1666, Der Menschenfeind) demonstriert einen weiteren exemplarischen Charakter: einen Mann von Prinzipien, der beständig die Schwächen und Torheiten anderer kritisiert, in seiner Verliebtheit aber blind ist für die Fehler der Angebeteten. Insgesamt haben sich etwa 30 Stücke von Molière erhalten. Zu den bemerkenswertesten zählen L'Avare (1668, Der Geizige) und Le Malade imaginaire (1673, Der eingebildete Kranke). Verschiedentlich wurden die Komödien durch Musikeinlagen und Ballettszenen unterbrochen, vor allem die eigens für höfische Festivitäten geschriebenen, wie Le Bourgeois Gentilhomme (1670, Der Bürger als Edelmann), ein komisches Ballett mit Musik von Jean Baptiste Lully. In der Uraufführung von Der eingebildete Kranke spielte der Verfasser selbst die Hauptrolle, erkrankte während der ersten Spielwoche und starb bald darauf. 3 NACHWIRKUNG Mit seinen Zeitgenossen Pierre Corneille und Jean Racine veränderte Molière nicht nur die Maßstäbe des französischen Dramas, sondern war die markanteste Gestalt des neuzeitlichen Theaters insgesamt. Noch heute sind seine Komödien fester Bestandteil der Spielpläne renommierter Bühnen, und manche seiner Figuren, wie Tartuffe, erlangten sprichwörtliche Bedeutung. Die Comédie-Française, das Nationaltheater Frankreichs, das 1680 durch den Zusammenschluss des Illustre Théâtre mit anderen Truppen entstand, gilt noch heute allgemein als das Theater Molières. Unter anderem beeinflusste der Dramatiker so unterschiedliche Schriftsteller wie Heinrich von Kleist, Carlo Goldoni und Hans Magnus Enzensberger. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles