Migration - Politik.
Publié le 16/06/2013
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Für die Migranten ergeben sich fundamentale und vielseitige Veränderungen ihrer Lebensverhältnisse, die davon abhängen, welche Verhältnisse sie in den Regionenvorfinden, in die sie einwandern, ob sie als Eroberer, Arbeit suchender, politischer Flüchtling oder gar Deportierter ankommen, und ob sie als Individuen, in einem sozialenZusammenhang oder als ganze Bevölkerungsgruppe ein neues Dasein gründen.
Sofern sie nicht als Angehörige der politischen, kulturellen oder wirtschaftlichen Elite alsBereicherung der Aufnahmegesellschaft wieder eine entsprechende Position einnehmen können oder in einem langen Prozess der Assimilation aufgestiegen sind, bilden siein den heutigen Einwanderungsländern zumeist die unterste Stufe der gesellschaftlichen Schichtung.
4 WANDERUNGSBEWEGUNGEN IN DER GESCHICHTE
Wanderungsbewegungen gehören zu den fundamentalen Faktoren der Geschichte: Durch sie nahm der Mensch von der ganzen Erde Besitz, und sie prägten die ethnische,kulturelle und sprachliche Entwicklung der Bevölkerungen von Kontinenten und Ländern.
Die folgenden Beispiele illustrieren die historische Bedeutung von Migrationen.
4.1 Völkerwanderungen in der Vor- und Frühgeschichte
Die meisten Prähistoriker nehmen an, dass die Wiege der Menschheit in Ostafrika lag, von wo aus sich der frühe Mensch vor etwa 500 000 Jahren in einer Vielzahl vonWanderungswellen auszubreiten begann.
Mit der Besiedlung Südamerikas vor etwa 34 000 Jahren fand die Erschließung der Kontinente ihren Abschluss.
Zu den weitreichendsten Migrationen im Altertum gehört die um 2000 v.
Chr.
einsetzende Indogermanische Wanderung von Völkern mit einer relativ einheitlichenGrundsprache, die aus dem östlichen Mitteleuropa oder Südrussland, vielleicht auch Asien stammten und in den als indoeuropäisch bezeichneten Sprachraum expandierten(siehe indogermanische Sprachen).
Die Volksgruppe der Arier drang bis nach Indien vor, die der Hethiter nach Kleinasien.
Mit der Ägäischen Wanderung und der Dorischen Wanderung im Gefolge stießen die Indoeuropäer eine Entwicklung an, die mit der Einwanderung der Achaier nach Griechenland zur Staatenbildung der europäischen Antikeführte.
Die Invasion von Kanaan, dem späteren Palästina, durch die aus Ägypten zugewanderten Israeliten bildete die Grundlage für die Entstehung der drei großen Weltreligionen(Judentum, Christentum und Islam).
Diese semitischen Stämme wanderten etwa vom 15.
bis zum 10.
Jahrhundert v.
Chr.
in diese bereits besiedelte Region ein, die zuvorabwechselnd unter der Herrschaft der Ägypter und der Babylonier gestanden hatte.
Die Germanische Völkerwanderung zwischen dem 2.
und dem 6.
Jahrhundert aus dem Norden in die übrigen Teile Europas war die letzte große Bevölkerungsumgruppierungim spätantiken Europa.
Sie erhielt durch ihren Zusammenstoß mit der kriegerischen Wanderungsbewegung der Hunnen (zwischen 375 und 453) eine besondere Dynamik,besiegelte den Zusammenbruch des Römischen Reichs, mündete in die Herausbildung germanischer Reiche (u.
a.
der Franken, Angelsachsen und Langobarden) und prägtedamit die abendländische Kultur des frühen Mittelalters mit.
4.2 Wanderungsbewegungen im Mittelalter
Zu den bedeutendsten Massenmigrationen des Mittelalters gehören militärisch gestützte Expansionen, die sich auf einen religiösen Missionsauftrag beriefen, hinter denenaber als die eigentlichen und treibenden Motive zumeist auch soziale Konflikte, wirtschaftliche Interessen und politische Herrschaftsansprüche steckten.
4.2. 1 Muslimische Eroberungen
Unter dem Banner des Islam, der jüngsten der großen Weltreligionen, eroberten arabische Stämme unter den Nachfolgern Mohammeds im 7.
und 8.
Jahrhundert weiteGebiete des bisherigen persischen Reichs der Sassaniden und des Byzantinischen Reichs und drangen bis nach China im Osten, Schwarzafrika im Süden sowie Nordafrikaund in den europäischen Raum (vor allem Spanien) im Westen vor.
Sie errichteten Kalifate, aus denen 1300 das Osmanische Reich hervorging, das zu den bedeutendstenGroßreichen der Weltgeschichte gehörte und bis 1922 bestand.
4.2. 2 Ostkolonisation
Eine Mischung aus militärischer Eroberung und religiöser Mission war auch die Siedlungsbewegung, die zwischen dem 8.
und dem 13.
Jahrhundert aus Mitteleuropa bzw.dem deutschen Reichsgebiet in den Osten Europas vordrang.
Die Christianisierung der Slawen verband sich mit der Ausweitung der Herrschaftsgebiete von Fürsten undBischöfen, der Gründung von Städten und dem Ausbau der Handelswege.
Die Ostkolonisation, die vor allem durch geistliche Ritterorden (Deutscher Orden) vorangetriebenwurde, war ein maßgeblicher Faktor für die kulturelle Entwicklung und Staatenbildung im mittelalterlichen Osteuropa.
4.2. 3 Kreuzzüge
Im Zeichen von Kreuz und Schwert standen auch die Kreuzzüge der christlichen Mächte zur Rückeroberung der an den Islam verlorenen Gebiete und zur Missionierung derMuslime zwischen dem 11.
und dem 13.
Jahrhundert.
Auch sie sind den Migrationsbewegungen zuzurechnen, weil im Gefolge der bewaffneten Heere Hunderttausende vonMenschen aus Gründen des Glaubenseifers oder der Armut mitzogen und sich entlang der Routen der Kriegszüge oder in den Zielgebieten niederließen und sich als Siedleran der Gründung der Kreuzfahrerstaaten im Vorderen Orient beteiligten.
Zu den für die Geschichte Europas bedeutenden Konsequenzen der Kreuzzüge gehören dieAusweitung der Fernhandelsbeziehungen zum Orient und die kulturelle Befruchtung, die den Übergang Europas ins Zeitalter der Renaissance und des Humanismusbeflügelte.
4.2. 4 Normannenzüge
Das politische Gefüge Europas wurde im Mittelalter wesentlich von der Massenmigration der Wikinger bzw.
Normannen mitbeeinflusst.
Unter dem Druck einer dramatischenVerschlechterung des Klimas in Nordeuropa drangen sie zwischen dem 8.
und dem 11.
Jahrhundert nach Süden vor, eroberten England, Nordfrankreich (Normandie), weiteGebiete Osteuropas bis Konstantinopel sowie Süditalien und gründeten dort Städte und Staaten.
Ihr zentralisiertes Verwaltungssystem, der Ausbau des Fernhandels und ihreKriegstechnik waren wichtige Komponenten für die Entwicklung des mittelalterlichen Europas.
4.2. 5 Mongolensturm
Eine Migrationsbewegung war auch der so genannte Mongolensturm im 13.
und 14.
Jahrhundert.
Die Besiedlung asiatischer Steppenräume durch die nomadischen Mongolenging in eine Welle von Eroberungszügen unter Dschingis Khan und seinen Nachfolgern über, die das verhältnismäßig kurzlebige Mongolenreich schufen, das flächenmäßiggrößte Herrschaftsgebiet der Weltgeschichte, das vom Gelben Meer bis an die Grenzen Europas reichte und das u.
a.
die kulturelle Entwicklung des zentral- undvorderasiatischen Raumes mitprägte.
4.3 Migrationen der Neuzeit
4.3. 1 Neue Welt und Kolonien
Die Entdeckung Amerikas war Ausgangspunkt für eine Folge von Massenmigrationen aus Europa.
Sie gewannen ihre Dynamik aus den Perspektiven, die sich den Pionieren.
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