Max Weber - Soziologie.
Publié le 15/06/2013
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Max Weber - Soziologie. 1 EINLEITUNG Max Weber (1864-1920), deutscher Volkswirtschaftler und Wirtschaftsgeschichtler, bekannt vor allem wegen systematischer Schriften zur politischen Soziologie und zur Entwicklung des Kapitalismus und der Bürokratie. Weber wurde am 21. April 1864 als Sohn des nationalliberalen Politikers und späteren Abgeordneten Dr. Max Weber sen. in Erfurt geboren. Er studierte Jura an den Universitäten von Heidelberg, Straßburg, Berlin und Göttingen. 1888 trat Max Weber dem Verein für Socialpolitik bei, dessen Profil er später wesentlich prägte. 1889 wurde er promoviert, 1891 habilitiert. Danach war er 1893 zunächst als Professor für Handelsrecht in Berlin, dann als Professor für Nationalökonomie in Freiburg im Breisgau (ab 1894) und Heidelberg (1897) tätig. Anschließend (1919) war Weber bis zu seinem Tod Professor in München. 1893 heiratete Max Weber Marianne Schnitger, eine der bedeutendsten Aktivistinnen der zeitgenössischen Frauenbewegung in Deutschland. 1896 wurde er Mitglied im Nationalsozialen Verein Friedrich Naumanns. Seit 1893 gehörte Max Weber dem Alldeutschen Verband an, der eine nationalistische Politik betrieb. Als der reaktionäre Charakter dieser Organisation immer deutlicher wurde, verließ sie Weber 1899. Ab 1903 gab er zeitweilig die Zeitschrift Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik heraus. 1909 war Weber Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Aus nationalistischen Gründen bekämpfte Max Weber Teile, insbesondere expansionistische Zielsetzungen, der deutschen Kriegspolitik im 1. Weltkrieg. Er fürchtete, Deutschland könne nach einem verlorenen Krieg seine Vormachtstellung im Zentrum Europas endgültig verlieren. 1919 fungierte Weber als Mitglied des Sachverständigenrates der deutschen Delegation bei den Versailler Friedensverhandlungen. Unzufrieden mit den Verhandlungsergebnissen verließ er den Rat und verfasste eine Denkschrift gegen den Versailler Vertrag. Die Weber'sche Denkschrift wurde als deutsches Weißbuch (siehe Farbbücher) amtlich veröffentlicht. Weber führte darin aus, dass der Krieg 1914 ,,als Verteidigungskrieg gegen den Zarismus" aufgenommen worden sei. Ab 1919 war er Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Am 14. Juni 1920 starb Max Weber in München. 2 MAX WEBER ALS SOZIOLOGE Als Reaktion auf die marxistische Theorie, so wie er sie interpretierte, bezog Weber in seine wirtschaftswissenschaftlichen Untersuchungen die gesellschaftliche und religiöse Entwicklung mit ein. In einem seiner bekanntesten Werke, Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus von 1905, stellte er den von ihm als ursächlich angesehenen Zusammenhang zwischen calvinistisch geprägter Lebensführung und kapitalistischer Wirtschaftsweise heraus. Die protestantisch-asketische Ethik ist für ihn zwar nicht der einzige, aber der wichtigste Grund für die Entwicklung des Kapitalismus. Weber lehnte es ab, mit Hilfe einer Erfahrungswissenschaft Normen und Werte zu propagieren und aus diesen verbindliche Verhaltensregeln abzuleiten. Sein wichtigster Gegenspieler in diesem Werturteilsstreit war Gustav von Schmoller. Bedeutung erlangte Weber vor allem auch durch seine begrifflich differenzierte ,,soziologische Kategorienlehre" (in seinem soziologischen Hauptwerk Wirtschaft und Gesellschaft, 1921/22). Weber entwickelte dabei die Grundlagen einer verstehenden Soziologie, in der soziales Handeln in seinem Ablauf und seiner Wirkung ursächlich erklärt werden soll. Der subjektive Sinn, den der Handelnde seinem Tun beimisst, wird dabei, ergänzt um das Kriterium der Regularität, Teil der Deutung sozialer Welt. Weber bediente sich bei seinen soziologischen Studien so genannter Idealtypen (zum Beispiel zweckrationales und wertrationales Handeln), mit denen er die Wirklichkeit analysierte. Von herausragender Bedeutung sind auch seine Arbeiten zur Herrschafts- und Rechtssoziologie. Er sieht hier, ähnlich wie im wirtschaftlichen Bereich, einen geschichtlichen Trend zu mehr Rationalität am Werk; im Kontext von Herrschaft bedeutet dies die Zunahme von rationaler (bürokratischer) Herrschaft in der Moderne. Weitere wichtige Schriften Webers sind: Politik als Beruf (1919), Wissenschaft als Beruf (1919) sowie Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik (1921). Max Weber hat maßgeblich dazu beigetragen, die Soziologie als Wissenschaft in Deutschland zu etablieren. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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