Martin Opitz (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Martin Opitz (Sprache & Litteratur). Martin Opitz, latinisiert Martinus Opitius, (1597-1639), Dichter, Diplomat und Gelehrter, eine der bedeutendsten literarischen Gestalten des deutschen Barock. Er schrieb auf Deutsch und Neulatein. Opitz wurde am 23. Dezember 1597 im niederschlesischen Bunzlau geboren. 1618 und 1619 studierte er Philosophie und Jurisprudenz in Frankfurt an der Oder sowie in Heidelberg. Dort trat er mit dem Heidelberger Humanistenkreis in Beziehung. Nach 1622 wurde er Lehrer in Weißenburg. 1625 krönte ihn Kaiser Ferdinand II. in Wien zum Poeta laureatus, zwei Jahre später wurde er geadelt und durfte sich fortan Opitz von Boberfeld nennen. Zwischen 1626 und 1632 arbeitete der Protestant Opitz als Sekretär und Gesandter des schlesischen Führers der Gegenreformation Karl Hannibal Burggraf von Dohna. 1629 wurde er in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen, ein Sprachorden, dessen Ziel es war, der deutschen Sprache und Literatur gesellschaftlich zu Ansehen zu verhelfen. 1630 traf er auf einer seiner zahlreichen Reisen mit Hugo Grotius zusammen. Seit 1636 Diplomat im Dienst des polnischen Königs Wladislaw IV., ging Opitz als dessen Historiograph nach Danzig, wo er am 20. August 1639 an der Pest starb. Zunächst wie die meisten seiner Zeitgenossen nur in neulateinischer Sprache schreibend (Strenarum libellus, 1616, Aristarchus, 1617), verfasste Opitz seine späteren Werke zweisprachig. Als Hauptwerk gilt sein Buch von der deutschen Poeterey (1624), einem einschneidenden Werk der deutschen Literaturkritik, das die deutsche Nationalliteratur im historischen Kontext organisieren wollte und zu einer grundsätzlichen Abkehr der Dichter vom Neulateinischen zugunsten des Deutschen führte. Ihm folgte wenig später die Teutsche Poemata (1624), die ebenfalls eine deutsche Poetologietradition unter Rückgriff auf italienische, französische bzw. antike Vorbilder zu begründen suchte. Der Dreißigjährige Krieg fand seinen Niederschlag in Trostgedichte in Widerwärtigkeit des Krieges (1633). Deutlich wird hierin auch die christliche Glaubenswelt des Dichters, der den Tod als Erlösung aus der ,,schnöden Welt" der Qual begreift (,,Ein Thor durch das der Geist kömpt aus des Leibes Bande"). Von Bedeutung sind auch Opitz' Übertragungen klassischer Dramen, wie z. B. Senecas Trojanerinnen (1625) und Sophokles' Antigone (1636). Sein Opernlibretto Daphne (1627) wurde später von Heinrich Schütz vertont. Auch schrieb Opitz eine große Anzahl von Schäferdichtungen, Lehrgedichten und Lyrik, die wie sein Gesamtwerk eine höfische Dichtung begründete. Mit ihnen reformierte er die Metrik grundlegend, indem er Wort- und Versakzent harmonisierte (siehe Verslehre). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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