Devoir de Philosophie

Marlon Brando - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

Extrait du document

brando
Marlon Brando - KUNSTLER. Marlon Brando (1924-2004), amerikanischer Schauspieler. Im Rollentypus des jugendlichen Rebellen avancierte er in den fünfziger Jahren zu einem der führenden Charakterdarsteller des Hollywoodkinos. In der zweiten Hälfte seiner Karriere brillierte der wandlungsfähige Schauspieler mit eindrucksvoll gestalteten Altersrollen. Brando wurde am 3. April 1924 als Sohn eines Handlungsreisenden und einer Schauspielerin in Omaha (Nebraska) geboren. Er besuchte die High School in Libertyville (Illinois), wo er als guter Footballspieler hervortrat, anschließend ab 1939 die Shattuck Military Academy in Faribault (Minnesota), von der er jedoch nach zwei Jahren aus disziplinarischen Gründen verwiesen wurde. In der Folgezeit nahm er einige Gelegenheitsjobs an, studierte kurzzeitig Kunstgeschichte und Romanistik an der School for Social Research und erhielt schließlich 1943 in New York Schauspielunterricht unter der Anleitung von Stella Adler, die sein großes Talent erkannte. Nach einem Lehrgang im berühmten Actors Studio in New York debütierte Brando 1944 am Broadway mit dem Stück I Remember Mama. Sein Durchbruch als Theaterschauspieler gelang ihm mit der Rolle des Stanley Kowalski in A Streetcar Named Desire (1947) von Tennessee Williams. Die Verfilmung dieses düsteren psychologischen Dramas durch Elia Kazan, der auch die Broadway-Inszenierung leitete, bedeutete 1951 Brandos Start in eine internationale Filmkarriere und seine Etablierung als bemerkenswerter Charakterdarsteller. Die Filme über menschliche Leidenschaften von Kazan und anderen Regisseuren und die charismatischen Rebellentypen, die Brando meist verkörperte, wurden zum Signum einer ganzen Stilrichtung des amerikanischen Filmes der fünfziger Jahre und prägten maßgeblich den Typ des ,,Halbstarken", auch in Deutschland. Im Rollentypus des ,,Angry Young Man", den er mit Lässigkeit und großer erotischer Ausstrahlung sowie mit einer reizvollen Mischung aus Verletzlichkeit und Stärke verkörperte, wurde Brando zum männlichen Sexsymbol der fünfziger Jahre. Besonders eindrucksvoll gelang ihm der Ausdruck latenter psychischer Spannung, die er durch schleppende Sprechweise und plötzliche Ausbrüche von Aggression vermitteln konnte. Anfang der fünfziger Jahre übernahm er Hauptrollen als mexikanischer Revolutionsführer Emiliano Zapata in Viva Zapata! (1952; Viva Zapata!, Regie Elia Kazan) und als Marcus Antonius in Joseph Mankiewicz' Julius Caesar (1953). Eine glänzende Darstellung bot Brando u. a. als Motorradrebell Johnny Strabler in László Benedeks The Wild One (1953; Der Wilde). Nachdem er vier Jahre in Folge nominiert worden war, erhielt er 1954 einen Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Leistung in Kazans hochkarätigem Gewerkschaftsdrama On the Waterfront (1954; Die Faust im Nacken). Nach der Komödie The Teahouse of the August Moon (1956; Das kleine Teehaus) und weiteren Rebellenrollen wie in The Young Lions (1958; Die jungen Löwen) gab Brando mit dem lyrisch-melodramatischen Westernepos One-Eyed Jacks (1961; Der Besessene) ein eindrucksvolles Regiedebüt, das von Kennern der Gattung geschätzt wird. In der Folge war Brando in der Rolle des Anführers der Meuterer in Mutiny on the Bounty (1962; Meuterei auf der Bounty) zu sehen. Seine Verkörperung des Fletcher Christian ließ ihn auch zum Star einer neuen Publikumsgeneration werden. In den sechziger Jahren spielte er u. a. in Charlie Chaplins Komödie A Countess from Hong Kong (1966; Die Gräfin von Hongkong) an der Seite von Sophia Loren. 1966 erwarb Marlon Brando die Insel Tetiaora in der Südsee, auf die er sich zeitweise völlig zurückzog. Seine Schauspielerlaufbahn wurde häufig durch sein exzessives Privatleben überschattet. Ab den siebziger Jahren reduzierte Brando seine Filmauftritte drastisch und begann eine beeindruckende Reihe intensiv gespielter Altersrollen. Für die Darstellung des Don Corleone in Francis Ford Coppolas Mafiafilm The Godfather (1972; Der Pate) wurde er erneut mit einem Oscar bedacht, den er jedoch ablehnte, um gegen die gesellschaftliche Repression der Indianer in den USA zu protestieren. Mit dem wegen seiner sexuellen Drastik skandalträchtigen Film Ultimo tango a Parigi/Dernier tango à Paris (1973; Der letzte Tango in Paris, Regie Bernardo Bertolucci) kehrte Brando ins Fach des Tragischen und Tragikomischen zurück. Es folgte Arthur Penns ungewöhnlicher Western The Missouri Breaks (1976; Duell am Missouri), in dem er als Gegenspieler von Jack Nicholson einen brutalen Killer spielte. In Coppolas beklemmendem Vietnamkriegsepos Apocalypse Now (1979; Apocalypse Now), einer freien Adaption von Joseph Conrads Novelle Heart of Darkness (1902; Herz der Finsternis), brillierte er als psychopathischer Colonel Kurtz, der im Dschungel eine Schreckensherrschaft errichtet. In den folgenden Jahren zog sich Brando, der aus seiner Verachtung für die Konventionen des Hollywoodkinos nie einen Hehl machte, immer mehr aus dem Filmgeschäft zurück. In den achtziger Jahren agierte der schwierige Darsteller in dem Kriminalfilm The Formula (1980; Die Formel) und dem Polit-Thriller A Dry White Season (1989; Die weiße Zeit der Dürre), der sich kritisch mit der Apartheidpolitik in Südafrika auseinandersetzt. Auch durch sein politisches Engagement sorgte er für Schlagzeilen. In den neunziger Jahren gelang dem mittlerweile sehr beleibten, aber immer noch meisterhaften Schauspieler ein Comeback als väterlicher Psychiater in der intelligenten Psychiatrieposse Don Juan de Marco (1995; Don Juan de Marco) an der Seite von Faye Dunaway und Johnny Depp. Es folgten die Titelrolle in John Frankenheimers The Island of Dr. Moreau (1996; Die Insel des Dr. Moreau, nach einem Roman von H. G. Wells), einem Film über einen Wissenschaftler, der mit Hilfe von Genmanipulationen ,,Tiermenschen" erzeugt, der Part des McCarthy in Johnny Depps Regieerstling The Brave (1997; The Brave) und die Rolle des Ganoven in Frank Oz' The Score (2001; The Score). Unter dem Titel Brando: Songs My Mother Taught Me (1994; Mein Leben) publizierte er seine Memoiren. Marlon Brando starb am 1. Juli 2004 in Los Angeles (Kalifornien). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles