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Marcus Tullius Cicero - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Marcus Tullius Cicero - Geschichte. 1 EINLEITUNG Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.), römischer Staatsmann, Redner, Philosoph und Schriftsteller. 2 LEBEN Cicero wurde am 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum (heute Arpino) in Latium geboren und entstammte dem Ritterstand. In Rom erhielt er eine umfassende juristische, philosophische und rednerische Ausbildung, die er in den Jahren 79 bis 77 v. Chr. während eines Studienaufenthaltes in Athen und auf Rhodos noch vertiefte. Bereits vor seiner Studienreise hatte Cicero in Rom einige Erfolge als Anwalt, d. h. auch als Redner zu verzeichnen; zurück in Rom forcierte er seine Anwaltstätigkeit und arbeitete zugleich an seiner politischen Laufbahn (siehe Ämterlaufbahn). 75 v. Chr. war er Quästor, und im Folgejahr wurde er in den Senat aufgenommen. Sein Durchbruch als Anwalt und Politiker in Rom gelang Cicero 70 v. Chr. im Prozess gegen Verres, durch den er sich auch als der führende Redner Roms etablierte. 69 v. Chr. war Cicero Ädil, 66 v. Chr. Prätor, und 64 v. Chr. wurde er gegen den Widerstand der Nobilität (sie lehnte ihn aufgrund seiner Herkunft aus dem Ritterstand ab) gegen seinen Mitbewerber Catilina zum Konsul für das Jahr 63 v. Chr. gewählt. Während seines Konsulats deckte er den Putschversuch Catilinas auf, hielt im Senat seine berühmten Catilinarischen Reden und veranlasste (unterstützt von Cato) den Senat, gegen die dringende Warnung Gaius Julius Caesars der sofortigen Hinrichtung der Mitverschwörer zuzustimmen. Caesar und andere kritisierten Ciceros überhastetes Vorgehen scharf und warfen ihm vor, den Verschwörern einen ordentlichen Rechtsprozess versagt zu haben. 58 v. Chr. musste Cicero ins Exil gehen - der Volkstribun Clodius, ein erbitterter persönlicher Feind Ciceros, hatte ein gegen Cicero, speziell gegen dessen Vorgehen gegen die catilinarischen Verschwörer gerichtetes und rückwirkend geltendes Gesetz durchgesetzt. 57 v. Chr. konnte Cicero auf Betreiben und mit Hilfe des Pompeius nach Rom zurückkehren. Politisch hielt er sich in der Folgezeit im Hintergrund; denn obwohl er ein überzeugter Verfechter der Wiederherstellung der Senatsherrschaft war, sah er sich nun gezwungen, die eigentlichen Machthaber in Rom, das so genannte 1. Triumvirat (darunter sein politischer Gegner Caesar), anzuerkennen und sich mit ihnen zu arrangieren. Für seine Tätigkeit im Senat und vor Gericht bedeutete dies, dass er entgegen seiner republikanischen Überzeugung reden und agieren musste. Daher widmete er sich seit seiner Rückkehr vor allem der Ausarbeitung seiner literarisch-philosophischen Hauptwerke, den Dialogen De oratore (Über den Redner), De re publica (Über den Staat) und dem unvollendeten De legibus (Über die Gesetze). Als in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre die zunehmenden Straßenkämpfe in Rom das staatliche Leben lahmzulegen drohten, akzeptierte Cicero die Wahl des Pompeius zum alleinigen Konsul für 52 v. Chr., da Pompeius sich wieder dem Senat angenähert hatte und die alte Staatsordnung zu restaurieren versprach. 51 v. Chr. wurde Cicero gegen seinen Willen als Prokonsul in die Provinz Kilikien entsandt. Unterdessen spitzte sich die Situation zwischen Pompeius und Caesar, der noch in Gallien war, unaufhaltsam zu. Um die Jahreswende 50/49 v. Chr. zurück in Rom, suchte Cicero zwischen Senat, Pompeius und Caesar bzw. dessen Partei zu vermitteln, um den drohenden Bürgerkrieg abzuwenden. Ciceros Bemühungen blieben erfolglos. Im nun ausbrechenden Bürgerkrieg schloss sich Cicero nach einigem Zögern Pompeius an, den der Senat mit der Kriegsführung gegen Caesar beauftragt hatte, und folgte ihm nach Makedonien. Nach Pompeius' Niederlage bei Pharsalos im August 48 v. Chr. kehrte Cicero nach Italien zurück, musste dort allerdings in Brundisium (heute Brindisi) fast ein Jahr lang ausharren, bis Caesar ihn im September 47 v. Chr. begnadigte. Ciceros anfängliche, nicht unbegründete Hoffnung, Caesar werde die alte Staatsordnung wiederherstellen, zerschlug sich mehr und mehr und wandelte sich schließlich in kompromisslose Gegnerschaft gegen Caesars Diktatur. Nach der Ermordung Caesars im März 44 v. Chr., die er freudig begrüßte, gelang es Cicero, im Senat die Führung im Kampf für die Republik zu übernehmen. In der Auseinandersetzung zwischen Caesars Adoptivsohn Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, und Marcus Antonius um das Erbe Caesars und die Macht im Staate setzte Cicero auf Octavian, den er für fähig und willens hielt, die Senatsherrschaft wiederherzustellen; Antonius verfolgte er mit seinen insgesamt 14 Philippischen Reden und macht ihn sich dadurch zum erbitterten Gegner. Nach der Aussöhnung zwischen Octavian und Antonius im Herbst 43 v. Chr. fiel Cicero am 7. Dezember 43 v. Chr. als einer der ersten den Proskriptionen des 2. Triumvirats zum Opfer. 3 WERKE Von Ciceros politischen und Prozessreden sind insgesamt 58 - teilweise unvollständig - erhalten, darunter die zwölf Reden einschließlich der vier Catilinarischen, die er als Konsul gehalten hatte und die er 60 v. Chr. herausgab, sowie die 14 Philippischen Reden, gehalten zwischen September 44 v. Chr. und April 43 v. Chr. Als Redner orientierte sich Cicero in Abkehr von der damaligen Gepflogenheit an der griechischen Klassik, allen voran an Demosthenes, dessen Vorbild besonders in den Philippiken sichtbar wird. Die Philippiken gelten als der Höhepunkt von Ciceros Redekunst und zugleich als letzte herausragende Äußerung römisch-republikanischen Geistes. Über die Redekunst schrieb Cicero in dem genannten Werk De Oratore (55 v. Chr.), einem Dialog über den vollkommenen Redner und das Verhältnis zwischen Redekunst und Philosophie, das Cicero selbst, aber auch die Nachwelt für seine gelungenste Schrift hielt; in Brutus (46 v. Chr.), einem Dialog über die Geschichte der lateinischen Redekunst; und in der Lehrschrift Orator (46 v. Chr., Der Redner), ebenso wie der Brutus dem Redner, Republikaner und späteren Caesar-Mörder Marcus Iunius Brutus gewidmet. Wesentliche Voraussetzung für Beherrschung und Vervollkommnung der Redekunst, besonders in den Bereichen Politik und Prozesswesen, war, wie Cicero selbst z. B. im Orator anmerkt, die tiefe Kenntnis der Philosophie, der Jurisprudenz und der Geschichte. Schon früh begann Cicero, sich umfassend mit der griechischen Philosophie bekannt zu machen und auseinanderzusetzen: Seit 88 v. Chr. studierte Cicero in Rom bei dem Akademiker Philon von Larisa, den er als seinen wichtigsten Lehrer betrachtete. Daneben nannte Cicero als einflussreiche Lehrer den Stoiker Diodotos, der zeitweise in Ciceros Haus lebte; Antiochos von Askalon, Philons Schüler und Nachfolger als Leiter der römischen Akademie; den Stoiker Poseidonios, bei dem er 78/77 v. Chr. in Rhodos, und den Epikureer Zenon von Sidon, bei dem er in Athen studierte. Den Epikureismus allerdings lehnte er zeitlebens ab. Ciceros eigene philosophische Werke zeichnen sich weniger durch schöpferisches Neues aus; seine bedeutendste Leistung war vielmehr, dass er die griechische Philosophie der römischen Geisteswelt erschlossen und sie hier etabliert hat. Durch sein Werk schuf er die Grundlage für die weitere geistige Entwicklung im römisch-lateinischen Westen. Der Schwerpunkt von Ciceros philosophischem Schaffen lag in den Jahren nach seiner Rückkehr aus der Verbannung bis 52 v. Chr. und von Ende 48 v. Chr. bis 44 v. Chr. In die erste Periode fallen die genannten De oratore, De re publica und De legibus. De re publica (54-51 v. Chr.), neben De oratore das zweite Meisterwerk Ciceros und ebenfalls in Dialogform abgefasst, verbindet über der zentralen Frage nach der besten Staatsform platonische, aristotelische und römische Staatslehre zu einem umfassenden Ganzen. Von den ursprünglich sechs Büchern sind nur die ersten drei in Bruchstücken erhalten sowie das Ende, das Somnium Scipionis (Traum Scipios). De legibus (52 v. Chr.) schließt an De re publica an und erörtert (wieder in Dialogform) die Frage, wie die Gesetze in einem idealen Staat beschaffen sein müssten. Das Werk ist eng an Platons Nomoi (Gesetze) angelehnt, basiert aber auch auf der hellenistischen Naturrechtslehre sowie auf der altrömischen Gesetzgebung des Zwölftafelgesetzes. Von De legibus sind lediglich das erste Buch und Bruchstücke der Bücher zwei und drei erhalten. Die zweite philosophische Periode leitete der verlorengegangene Dialog Hortensius (46/45 v. Chr.) ein, eine Einführung in die Philosophie. Es folgten die zu etwa drei Vierteln erhaltenen vier Bücher Acadmia (Akademische Bücher), hervorgegangen aus den beiden Dialogen Catulus und Lucullus, die sich mit dem Problem der Erkenntnistheorie befassen. Die fünf Bücher De finibus Bonorum et Malorum (45 v. Chr.; Über das höchste Gut und das höchste Übel) haben die Grundfragen der Ethik zum Thema und reihen sich damit zwischen der Erkenntnistheorie der Academia und der praktischen Ethik der fünf Bücher Tusculanae disputationes (45 v. Chr.; Gespräche in Tusculum) ein, in denen sich auch der Schmerz über den Tod seiner einzigen Tochter Tullia Anfang 45 v. Chr. widerspiegelt. In den drei Büchern De natura deorum (45 v. Chr.; Über das Wesen der Götter) ging Cicero dann zur philosophischen Theologie über, wobei er Stoizismus, Epikureismus und Akadmie einander gegenüberstellte. Daran schlossen sich die zwei Bücher De Divinatione (44 v. Chr.; Über die Weissagung) an, ein Dialog über Sinn und Zweck der Weissagungen, sowie das nur fragmentarisch überlieferte, nicht dialogische De fato (44 v. Chr.; Über das Schiksal). 44 v. Chr. entstanden auch die beiden kleineren, wieder auf ethische Fragen zurückgreifenden Dialoge Cato maior de senectude (Cato der Ältere, über das Greisenalter) und Laelius de amicitia (Laelius, über die Freundschaft). Das letzte große philosophische Werk Ciceros waren die drei Bücher De officiis (44 v. Chr.; Über die Pflichten), in denen er sich, auf dem Werk des Stoikers Panaitios aufbauend, mit der Frage nach dem ethisch richtigen Handeln befasste. Überliefert sind von Cicero auch eine Fülle von Briefen: 16 Bücher Briefe an seinen Freund und Vertrauten Titus Pomponius Atticus aus den Jahren 68 bis 44 v. Chr., 16 Bücher Briefe Ad Familiares an Freunde, Familienmitglieder, Politiker etc. aus den Jahren 62 bis 43 v. Chr., drei Bücher Briefe an seinen Bruder Quintus Tullius Cicero und ein Buch Briefe an Marcus Iunius Brutus. Verschiedene weitere Sammlungen von Briefen an u. a. Pompeius, Caesar und Octavian sind bis auf wenige Fragmente verloren. Ciceros Briefe zeichnen sich nicht nur durch eine äußerst elegante Sprache aus, sondern bieten vor allem auch einen einzigartigen Einblick in die Befindlichkeit Ciceros, in die politischen Wirren seiner Zeit, in Kultur, Gesellschaft und Alltagsleben im Rom der ausgehenden Republik. Ebenso wie die Reden sind auch die Briefe Ciceros historische Quellen allerersten Ranges. Ciceros Schriften beeinflussten in starkem Maße Autoren von der Spätantike über die Renaissance bis in die Neuzeit wie etwa Boethius, Augustinus, Petrarca und Dante. De officiis z. B. wurde im 4. Jahrhundert von Ambrosius in einen christlichen Sittenkodex umgearbeitet, der jahrhundertelang verbindlich blieb; die Renaissance rühmte den Humanismus in De officiis, und die Aufklärung, u. a. Voltaire und Friedrich der Große, rezipierte das Werk als herausragendes Moralsystem. 1999 entlarvte ein internationales Wissenschaftlerteam von Statistikern und Philologen die Consolatio ad se ipsum, die bisher Cicero zugeschrieben wurde, als Fälschung. Bei der statistischen Auswertung der nur in Fragmenten erhaltenen mutmaßlichen Trostschrift an sich selbst, die der römische Autor und Staatsmann anlässlich des Todes seiner Tochter Tullia verfasst haben soll, ergab sich im Vergleich zu gesicherten Texten Ciceros eine deutliche Diskrepanz bei der Verwendung so genannter synsemantischer Wörter (,,auf", ,,in", ,,bei" etc.). Die Forscher gingen davon aus, dass die Consolatio von dem Humanisten Carlo Sigonio geschrieben wurde, der sich 1583 als Wiederentdecker des verloren geglaubten Werkes hatte feiern lassen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« und Akadmie einander gegenüberstellte.

Daran schlossen sich die zwei Bücher De Divinatione (44 v.

Chr.; Über die Weissagung ) an, ein Dialog über Sinn und Zweck der Weissagungen, sowie das nur fragmentarisch überlieferte, nicht dialogische De fato (44 v.

Chr.; Über das Schiksal ).

44 v.

Chr.

entstanden auch die beiden kleineren, wieder auf ethische Fragen zurückgreifenden Dialoge Cato maior de senectude (Cato der Ältere, über das Greisenalter) und Laelius de amicitia (Laelius, über die Freundschaft) .

Das letzte große philosophische Werk Ciceros waren die drei Bücher De officiis (44 v.

Chr.; Über die Pflichten ), in denen er sich, auf dem Werk des Stoikers Panaitios aufbauend, mit der Frage nach dem ethisch richtigen Handeln befasste. Überliefert sind von Cicero auch eine Fülle von Briefen: 16 Bücher Briefe an seinen Freund und Vertrauten Titus Pomponius Atticus aus den Jahren 68 bis 44 v.

Chr.,16 Bücher Briefe Ad Familiares an Freunde, Familienmitglieder, Politiker etc.

aus den Jahren 62 bis 43 v.

Chr., drei Bücher Briefe an seinen Bruder Quintus Tullius Cicero und ein Buch Briefe an Marcus Iunius Brutus.

Verschiedene weitere Sammlungen von Briefen an u.

a.

Pompeius, Caesar und Octavian sind bis auf wenige Fragmenteverloren.

Ciceros Briefe zeichnen sich nicht nur durch eine äußerst elegante Sprache aus, sondern bieten vor allem auch einen einzigartigen Einblick in die BefindlichkeitCiceros, in die politischen Wirren seiner Zeit, in Kultur, Gesellschaft und Alltagsleben im Rom der ausgehenden Republik.

Ebenso wie die Reden sind auch die Briefe Ciceroshistorische Quellen allerersten Ranges. Ciceros Schriften beeinflussten in starkem Maße Autoren von der Spätantike über die Renaissance bis in die Neuzeit wie etwa Boethius, Augustinus, Petrarca und Dante.

De officiis z.

B.

wurde im 4.

Jahrhundert von Ambrosius in einen christlichen Sittenkodex umgearbeitet, der jahrhundertelang verbindlich blieb; die Renaissance rühmte den Humanismus in De officiis, und die Aufklärung, u.

a.

Voltaire und Friedrich der Große, rezipierte das Werk als herausragendes Moralsystem.

1999 entlarvte ein internationales Wissenschaftlerteam von Statistikern und Philologen die Consolatio ad se ipsum, die bisher Cicero zugeschrieben wurde, als Fälschung.

Bei der statistischen Auswertung der nur in Fragmenten erhaltenen mutmaßlichen Trostschrift an sich selbst, die der römische Autor und Staatsmann anlässlich des Todes seiner Tochter Tullia verfasst haben soll, ergab sich im Vergleich zu gesicherten Texten Ciceros eine deutliche Diskrepanz bei der Verwendung so genannter synsemantischer Wörter („auf”, „in”,„bei” etc.).

Die Forscher gingen davon aus, dass die Consolatio von dem Humanisten Carlo Sigonio geschrieben wurde, der sich 1583 als Wiederentdecker des verloren geglaubten Werkes hatte feiern lassen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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