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Madrid - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Madrid - geographie. 1 EINLEITUNG Madrid, Hauptstadt Spaniens und der Autonomen Region Comunidad de Madrid, am Ufer des Manzanares, etwa 655 Meter über dem Meeresspiegel gelegen. Madrid ist die größte Stadt der Iberischen Halbinsel sowie das Handels- und Finanzzentrum und der politische und kulturelle Mittelpunkt Spaniens. Darüber hinaus ist Madrid Residenz des spanischen Königs, Sitz von Parlament, Regierung und Oberstem Gerichtshof sowie von vielen weiteren nationalen Institutionen. 2 WIRTSCHAFT In den letzten Jahrzehnten hat sich die Finanzmetropole Madrid neben Barcelona zum bedeutendsten Industriestandort des Landes entwickelt. Hergestellt werden vor allem Kraftfahrzeuge, Flugzeuge, Elektrogeräte, Nahrungsmittel, Lederwaren sowie chemische und pharmazeutische Erzeugnisse. Madrid ist Spaniens herausragender Standort der Hightech- und der Medienbranche (u. a. Zentrum des Druckgewerbes und der Filmproduktion). Die etwa im geographischen Zentrum des Landes gelegene Stadt ist landesweit bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Hier treffen mehrere Autobahnen und die wichtigsten Eisenbahnlinien des Landes sternförmig aufeinander. Der internationale Flughafen Madrid-Barajas liegt etwa 15 Kilometer östlich der Stadt; hinsichtlich der Anzahl abgefertigter Passagiere gehört er zu den bedeutendsten in Europa. Die 1919 eingeweihte U-Bahn gehört zu den ältesten Untergrundbahnen Europas. 3 STADTBILD UND KULTUR Mittelpunkt der historischen Altstadt mit ihren zahlreichen Barockbauten ist die Plaza Puerta del Sol. Eine Straße verbindet sie mit dem Königspalast, der im 18. Jahrhundert nach einem Entwurf von Filippo Juvarra gebaut wurde. Der Palast beherbergt heute die Armería, eine der größten Waffensammlungen Europas. Ebenfalls in der Altstadt befinden sich die arkadengesäumte Plaza Mayor (Baubeginn 1617), auf der im 17. und 18. Jahrhundert Stierkämpfe und Hinrichtungen von Ketzern stattfanden, die Neue Kathedrale La Almudena (Baubeginn 1833) und der Nubiertempel von Debod (4. Jahrhundert v. Chr.) im Parque de la Mantaña. Der Tempel wurde beim Bau des AssuanHochdammes in Ägypten abgetragen und in Madrid 1970 wieder aufgebaut. Das Wahrzeichen Madrids, der Kybelebrunnen, steht auf der Plaza de la Cibeles. Erwähnenswert sind auch die zahlreichen Kirchenbauten der Stadt: Zu den bedeutendsten gehören u. a. die Jesuitenkirchen San Isidro el Real (17. Jahrhundert), San Francisco el Grande (18. Jahrhundert) sowie die Kirche San Antonio de la Florida am Manzanares. Letztere ist mit Fresken von Goya verziert, dessen Grabstätte sich in der Kirche befindet. Der Prado, eine der größten Gemäldesammlungen weltweit, ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Er versammelt u. a. Werke von El Greco, Goya und Diego Velázquez. Der Prado liegt, wie die Prachtallee Paseo del Prado, der Triumphbogen Puerta de Alcalá und der Parque del Retiro, am östlichen Rand des Stadtzentrums, ein Gebiet, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Schwerpunkt der städtebaulichen Gestaltung war. Weitere interessante Museen sind das Archäologische Museum, das Wissenschaftliche Museum und das Museum des Spanischen Volkes. Aus dem 20. Jahrhundert stammen die Plaza de España mit einem zu Ehren des Schriftstellers Miguel de Cervantes errichteten Denkmal, der Boulevard Paseo de la Castellana, der die wichtigste Nord-Süd-Achse durch die Stadt bildet, und mehrere moderne Großbauten, wie z. B. das Hochhaus España, das IBM-Gebäude und der Palacio de Congresos, dessen Wandkeramik von Joan Miró entworfen wurde. Das große, aus Granit gebaute Kloster El Escorial und das Tal der Gefallenen, das an die Opfer des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) erinnert, liegen nordwestlich der Stadt. Zu den zahlreichen Bildungseinrichtungen gehören die Universidad Complutense (1508 in Alcalá de Henares eröffnet, 1836 nach Madrid verlegt), die Päpstliche Universität Comillas (1892) und die Universidad Autónoma (1968). Ebenso befinden sich hier u. a. die Königlich Spanische Akademie sowie die Akademien der Schönen Künste, der Naturwissenschaften, der Sprachen, der Geschichte und der Philosophie. Madrid beheimatet das größte islamische Kulturzentrum der westlichen Welt, eine Stiftung Saudi-Arabiens, die 1990 eröffnet wurde. Neben einer Moschee für alle Glaubensrichtungen des Islam umfasst das Kulturzentrum u. a. eine Bibliothek, ein Theater sowie Konzertsäle. 4 GESCHICHTE Madrid wurde als maurische Festung mit dem Namen Majerita im 10. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Alfons I., König von Kastilien (1065-1109), eroberte sie 1083 endgültig von den Arabern. Die Könige Johann II. und Heinrich IV. von Kastilien residierten oft in der Stadt. Sie blieb jedoch eine unbedeutende Kleinstadt, bis Philipp II. 1561 seinen Hof von Toledo nach Madrid verlegte. 1606 wurde Madrid offiziell Hauptstadt des spanischen Königreiches. Während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714), in dem sich die Stadt gegen die Habsburger stellte, wurde sie von portugiesischen und englischen Truppen besetzt. Der Aufstand der Madrider Bevölkerung gegen die französische Herrschaft unter Joseph Bonaparte 1808 war Auslöser des antinapoleonischen Freiheitskampfes in Spanien (siehe Spanischer Unabhängigkeitskrieg), den Goya auf seinem berühmtem Gemälde Die Erschießung der Aufständischen vom 3. Mai 1808 (1814/15, Prado) eindrücklich dargestellt hat. Im Zuge der Karlistenkriege wurden im Verlauf des 19. Jahrhunderts mehrere schwere Kämpfe in der Stadt ausgetragen. Auch der Spanische Bürgerkrieg zog Madrid schwer in Mitleidenschaft. Die Republikaner hielten sich hier bis zur Kapitulation im März 1939. Seit den fünfziger und sechziger Jahren entwickelte sich die Stadt zum herausragenden Wirtschaftszentrum des Landes. Dieser Prozess wurde von einer starken Zuwanderung begleitet; sie erfolgte aus der Umgebung und aus anderen spanischen Städten. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kamen viele Argentinier wegen der schweren Wirtschaftskrise in ihrem Heimatland nach Madrid. 1992 war die spanische Metropole Kulturhauptstadt Europas. Am 11. März 2004, genau zweieinhalb Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA, war Madrid Ziel schwerer Terroranschläge: Bei Bombenexplosionen in vier vollbesetzten Nahverkehrszügen starben mehr als 190 Menschen, über 1 800 wurden verletzt. Einer der betroffenen Züge befand sich zum Zeitpunkt der Explosion kurz vor dem Bahnhof Atocha, dem größten und meistfrequentierten Bahnhof Madrids. Die Anschläge in Madrid hatten ebenso wie die in den USA einen islamistischen Hintergrund und waren vermutlich eine Reaktion auf die Politik der Regierung Aznar im Irak-Krieg. Bei den Parlamentswahlen drei Tage nach den Anschlägen wurde die Regierung Aznar abgewählt. Die Einwohnerzahl Madrids beträgt etwa 3,13 Millionen (2007). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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