Ludwig van Beethoven - KUNSTLER.
Publié le 18/06/2013
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empfundene Gattungen.
Beethovens zunehmend mühelose Beherrschung der Kompositionstechniken führt dazu, dass die Werke der mittleren Schaffensphase immersubstanzhafter werden.
Die im Frühwerk manchmal etwas weitschweifigen und schwerfälligen Formverläufe werden nun gestrafft und immer zwingender und konsequenterdurchgestaltet, auch wenn sie nun häufig wesentlich größer dimensioniert werden.
Die langsamen Sätze bestechen durch eine ungewöhnliche lyrische Kraft.
Schlüsselwerkeseiner hochklassischen Stilphase sind die 3.
Sinfonie in Es-Dur (op.
55, 1803 Eroica ) bzw.
5.
Sinfonie in c-Moll (op.
67, 1808), das 4.
Klavierkonzert in G-Dur (op.
58, 1807) bzw.
5.
Klavierkonzert in Es-Dur (op.
73, 1809), die Klaviersonate in f-Moll (op.
57, 1805 Appassionata ), die drei Streichquartette (op.
59, 1805/06 Rasumowsky ) und die Oper Leonore (1805/1806, 1814 zu Fidelio umgearbeitet).
All diesen Werken ist die zunehmende Vertiefung der thematischen Arbeit, eine virtuos durchbrochene Satztechnik und die Verlagerung des kompositorischen Höhepunktes in die erheblich erweiterte „Durchführung” der Sonatensatzform sowie eine wesentlich längere Coda zueigen.
Am Ende der mittleren Schaffensphase Beethovens steht die ironisch zurückblickende 8.
Sinfonie in D-Dur (op.
93, 1812).
Das ab etwa 1813 entstehende Spätwerk bildete seine letzte Schaffensphase.
Zu Beginn dieser Zeit steckte Beethoven in einer Schaffenskrise, die ihn jahrelang kaum einWerk fertig stellen ließ.
Dies hing nicht nur mit seinen schwierigen persönlichen Lebensumständen und mit der lähmenden politischen Erstarrung in der Metternich’schenRestaurationszeit zusammen, sondern auch mit grundlegenden kompositorischen Fragen.
Hatte sich Beethoven im Frühwerk den Stil der Wiener Klassik angeeignet unddiesen in der zweiten Schaffensphase wesentlich neu interpretiert, so stieß er nun dazu vor, die Basis dieses Stils überhaupt in Frage zu stellen.
Die Variationskunst, einezentrale Technik der Wiener Klassik, wurde in völlig neue Dimensionen geführt.
Hinzu kamen kontrapunktische Verdichtungen des musikalischen Satzes, die sich u.
a.
ausBeethovens Händel-Studien ergaben.
Immer mehr entgrenzte Beethoven die konventionellen Gattungen: In die Instrumentalmusik führt er z.
B.
Rezitative und Ariosi ein; Fugenform, Variationen und lyrischeElemente wurden mit der Sonatensatztechnik verknüpft usw.
In Werken wie z.
B.
dem Liederzyklus für Tenor und Klavier An die ferne Geliebte op.
98 (1816), der Hammerklavier -Klaviersonate in B-Dur op.
106 (1818) oder den Diabelli-Variationen op.
120 (1819-1823) löste sich Beethoven zunehmend aus dem klassischen Stil und suchte nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten.
In seinen späten Meisterwerken wurde Beethoven immer radikaler in Expression und Intensität und immer freier gegenüberden Traditionen.
Das enorm komplexe und anspruchsvolle Spätwerk Beethovens beeinflusste spätere Komponisten wie z.
B.
Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy,Robert Schumann, Johannes Brahms oder Arnold Schönberg nachhaltig, blieb aber bei den Zeitgenossen heftig umstritten.
Man führte die z.
T.
gewaltsamen Abweichungenvom klassischen Stil eher auf Beethovens Taubheit zurück als auf einen bewussten Ausdruckswillen.
Die späten Streichquartette Beethovens wurden zu seiner Zeit alsunspielbar beurteilt.
Die beiden wichtigsten Werke dieser Spätphase, die 9.
Sinfonie d-Moll op.
125 (1822-1824) und die Missa solemnis, lösten sich vollständig von den Gattungstraditionen: So wurden in der 9.
Sinfonie ein Chor und Gesangssolisten eingeführt, während die Missa solemnis den liturgischen Rahmen von Messe-Vertonungen in Richtung einer subjektiven Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben sprengte.
6 WIRKUNGSGESCHICHTE
Im Verlauf des 19.
Jahrhunderts wurde Beethoven zur idealen Projektionsfigur des bürgerlichen Geniekults in der Musik.
Man stilisierte ihn zur Verkörperung des Aufstiegsdurch Arbeit, Begabung und Leistung.
Das von der Französischen Revolution und dem Deutschen Idealismus getragene Pathos seines Werks wurde dabei seiner konkretenBezüge (z.
B.
zur Bläsermusik der Französischen Revolution) beraubt und zu einer allgemeinen, überzeitlichen „Botschaft an die Menschheit” verklärt.
Die Beethoven-Legenden begannen bezeichnenderweise mit einigen romantischen Schriftstellern (E.
T.
A.
Hoffmann, Bettina von Arnim oder Franz Grillparzer; in Frankreichz.
B.
Victor Hugo, später Romain Rolland), die Beethoven als Kind der Natur, Zauberer oder quasireligiösen Führer, Propheten und Erlöser deuteten.
Bei Robert Schumannund Richard Wagner kam eine nationale Perspektive hinzu: Beethoven als Symbolfigur angeblich typisch deutscher Eigenschaften und Stereotype (Arbeit, Ernst, gedanklicheTiefe, heroische Grübelei, „durch Leiden zum Sieg” usw.) und als Legitimationsfigur der eigenen Werke.
Beethoven wurde dabei zum Zielpunkt der gesamtenmusikgeschichtlichen Entwicklung seit dem Barock mystifiziert, Mozart und vor allem Haydn wurden dadurch oft als bloße Wegbereiter und Vorläufer abgewertet.
Erst nachdem 1.
Weltkrieg kam dieses romantische Beethoven-Bild ins Wanken, wurde aber zur Zeit des Nationalsozialismus noch einmal erneuert.
In der zweiten Hälfte des20.
Jahrhunderts relativierte sich der Beethoven-Mythos endgültig, ohne dass dies Bedeutung und Wertschätzung seiner Musik beeinträchtigt hätte.
Verfasst von:Krämer, Jörg und Theilacker, JörgMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.
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