Liberalismus Liberalismus (von lateinisch liberalis: die Freiheit betreffend), freiheitliche Gesinnung und politisch-philosophische Lehre.
Publié le 16/06/2013
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Liberalismus Liberalismus (von lateinisch liberalis: die Freiheit betreffend), freiheitliche Gesinnung und politisch-philosophische Lehre. Der Liberalismus steht für den Versuch, sich von überlieferten Dogmen zu emanzipieren. Im Zentrum seiner politischen Philosophie steht die individuelle Freiheit. Sie ist nach liberaler Überzeugung die Grundnorm der menschlichen Gesellschaft, auf die hin der Staat und seine politische wie wirtschaftliche Ordnung auszurichten sind. Die Freiheit des Einzelnen markiert die Schranken der öffentlichen Gewalt, sie endet jedoch zugleich dort, wo die Freiheit eines anderen beeinträchtigt würde. Der Liberalismus steht zu allen Formen absoluter Herrschaft ebenso in Gegnerschaft wie zu radikaldemokratischen oder anarchistischen Auffassungen. Wenngleich seine besondere Aufmerksamkeit auf die Abwehr der Freiheitsbeschränkung durch den Staat gerichtet ist, stellt er die Notwendigkeit des Staates selbst und sein Gewaltmonopol nicht in Frage. Ein zentrales Element liberaler Staatsmodelle ist die besondere Betonung der Rechtsstaatlichkeit, zu der Glaubens- und Meinungsfreiheit ebenso gehören wie eine umfassende Freiheit zur politischen und auch wirtschaftlichen Betätigung. Die Verfassung der USA ist ebenso von den Grundüberzeugungen des Liberalismus geprägt worden wie die französische Verfassung von 1791. Die Idee des liberalen Rechtsstaates ist seither unauflösbar verknüpft mit der Sicherung der Grundrechte durch eine unabhängige richterliche Gewalt und eine umfassende Rechtswegegarantie. Auf Montesquieu vor allem geht das für den Verfassungsstaat konstitutive Element der Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Judikative (richterliche Gewalt) zurück. Seine Wurzeln hat der Liberalismus im Individualismus der Renaissance sowie in der Philosophie der Aufklärung und des Idealismus. Zu seinen prominentesten Vertretern zählen die Engländer John Locke, Francis Hutchinson, Jeremy Bentham und John Stuart Mill, die Franzosen Montesquieu, Emmanuel Joseph Sieyès sowie die Enzyklopädisten. Für Deutschland ist insbesondere Immanuel Kant zu nennen. Für die besondere Ausprägung des Wirtschaftsliberalismus im 19. Jahrhundert stehen die Namen Adam Smith und David Ricardo, die jede Einmischung des Staates in das Wirtschaftsgeschehen grundsätzlich ablehnten und völlige Gewerbefreiheit forderten sowie die Abschaffung aller den freien Welthandel behindernden Zollschranken. Nicht einmischen sollte sich der Staat auch in die Beziehung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Die soziale Frage zu lösen sei nicht die Aufgabe des Staates, sondern der Betroffenen selbst. Lediglich ein verbessertes Bildungswesen könne hierzu einen sinnvollen Beitrag leisten. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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