Lettland - geographie.
Publié le 06/06/2013
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Die Landwirtschaft basiert im Wesentlichen auf Viehzucht und Milchwirtschaft.
Angebaut werden vor allem Getreide, Kartoffeln, Flachs und Zuckerrüben.
Der Fischfang istebenfalls ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, gefangen werden überwiegend Kabeljau und Hering.
Die Verarbeitung von Holz ist in Lettland bedeutend; Verwendung findet esvor allem in der Bauindustrie und bei der Papierherstellung.
Aufgrund der Rohstoffarmut des Landes zählen Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle zu den wichtigsten Importgütern; darüber hinaus werden vor allem auchMaschinen, Metallwaren und chemische Erzeugnisse eingeführt.
Hohe Exporterlöse werden besonders bei Holz und Holzprodukten, Nahrungsmitteln und Textilien erzielt.Wichtigste Handelspartner sind neben anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion auch Deutschland und weitere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU).
DieHandelsbilanz ist negativ.
Die wirtschaftliche Unabhängigkeit Lettlands wurde durch die Aufgabe des russischen Rubels als Landeswährung gefördert.
Der lettische Rubel, der Rublis, wurde ab Mai1992 als Übergangswährung ausgegeben, um die Knappheit an russischen Rubeln im Land zu kompensieren.
Im Mai 1993 wurde er schließlich offizielle Währung Lettlands.Noch im selben Monat löste der Lats (zu 100 Santims), die neue Landeswährung, den Rublis als Zahlungsmittel ab.
Das Straßennetz hat eine Länge von 69 532 Kilometern (2004), das Schienennetz umfasst 2 375 Kilometer (2005).
Lettland verfügt über drei wichtige Häfen: Riga,Ventspils und Liepāja.
Ein internationaler Flughafen befindet sich nahe der Hauptstadt.
6 GESCHICHTE
Die Geschichte Lettlands ist eng verbunden mit der des Baltikums und der beiden anderen baltischen Republiken Estland und Litauen.
Die Besiedlung dieser gesamten nordosteuropäischen Region begann etwa um 7000 v.
Chr.
während der so genannten Kunda-Kultur, um 4000 v.
Chr.
entstand die Narwa-Kultur.
Zur Bandkeramik-Kultur (ab 2000 v.
Chr.) gehörten indoeuropäische Balten, die sich mit der hier lebenden Bevölkerung vermischten; u.
a.
gingen daraus die Estenund Letten hervor.
Das Baltikum gewann über die Jahrhunderte immer mehr an Bedeutung für den Fernhandel zwischen Mitteleuropa und Skandinavien sowie Osteuropaund dem Orient.
Verschiedene Völker (z.
B.
die Wikinger) versuchten, die Handelsrouten zu kontrollieren.
Das heutige Gebiet Lettlands wurde im 9.
Jahrhundert intensiv besiedelt.
Bischof Albert I.
von Buxhövde gründete 1201 Riga.
Seit 1237 beherrschten die DeutschenOrdensritter die Region, und sie bekehrten die baltischen Völker zum Christentum; um 1521 begann die Reformation in Lettland.
Während des Livländischen Krieges (1558-1582) kamen 1561 die Provinzen Latgale und Vidzeme nördlich des Flusses Daugava zu Polen.
Die Provinzen Kurzeme und Zemgale im Süden und Westen wurden zuKurland, einem selbständigen Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit.
Schweden eroberte unter Gustav II.
Adolf 1621 Riga und Vidzeme; nach dem Großen NordischenKrieg fielen diese Gebiete an Russland.
Seit 1795, nach den Teilungen Polens von 1772, 1793 und 1795, gehörte ganz Lettland zu Russland.
Die Leibeigenschaft wurde von den Russen zwar im frühen 19.
Jahrhundert abgeschafft, doch die Herrschaft der deutschen und russischen Grundbesitzer bestand fort.
Daserwachende lettische Nationalbewusstsein trat zum ersten Mal öffentlich auf einem großen Sängerfest 1873 in Erscheinung; 1905 kam es zu schweren Bauernunruhengegen die Gutsbesitzer und die russische Herrschaft.
Nach der Russischen Revolution wurde am 18.
November 1918 die unabhängige Republik Lettland ausgerufen, doch bolschewistische Truppen besetzten Riga und stürztendie lettische Regierung.
An ihre Stelle trat ein russlandfreundliches Regime.
Nachdem 1920 Streitkräfte des Landes und alliierte Truppen die russischen Truppen aus demLand vertrieben hatten, akzeptierte Russland in einem Friedensabkommen am 11.
November 1920 die Souveränität Lettlands.
Das Land erklärte nach Ausbruch des 2.
Weltkrieges seine Neutralität.
Doch im so genannten Hitler-Stalin-Pakt zwischen Deutschland und der UdSSR vom 23.
August 1939wurde in geheimen Zusatzprotokollen Lettland der sowjetischen Interessensphäre zugesprochen, und es begann die Aussiedlung der Deutschbalten aus Lettland insDeutsche Reich.
In Nichtkenntnis dieser Protokolle schloss die lettische Regierung am 5.
Oktober 1939 mit der Sowjetunion einen Beistandspakt.
Nur wenige Monate später beschuldigte dieUdSSR Lettland, mit dem benachbarten Estland ein geheimes antisowjetisches Militärbündnis gebildet zu haben, und sowjetische Truppen besetzten am 17.
Juni 1940 dasLand.
Es wurde eine kommunistische Regierung eingesetzt, und am 5.
August 1940 wurde Lettland eine Teilrepublik der UdSSR.
Am 22.
Juni 1941 wurde Lettland dann vondeutschen Truppen besetzt, und nach der Kapitulation der deutschen Kurland-Armee gehörte Lettland wieder zur UdSSR.
Der Widerstand der Letten gegen Maßnahmen der sowjetischen Regierung, wie die Kollektivierung der Landwirtschaft, dauerte eine Zeit an; bis zum Jahr 1950 war jedochdie Anpassung an das sowjetische System praktisch vollzogen.
Die politische Liberalisierung in der UdSSR während der späten achtziger Jahre griff auf Lettland über.
1988 wurde Lettisch Amtssprache und es gründete sich die LettischeVolksfront.
Am 4.
Mai 1990 wurde die Erklärung über die Wiederherstellung der Unabhängigkeit verkündet, und nach dem allmählichen Auflösungs- und Zerfallsprozess derSowjetunion erkannte der Staatsrat der UdSSR in Moskau am 21.
August 1991 die Eigenstaatlichkeit Lettlands an.
Lettland wurde noch im gleichen Monat Mitglied der UN.
Das unabhängige Lettland hielt im Juni 1993 seine ersten Parlamentswahlen ab.
Das neue Parlament wählte Guntis Ulmanis zum Präsidenten.
Am 31.
August 1994 verließendie letzten russischen Truppen das Land.
Nach den Parlamentswahlen vom Oktober 1995 kam es zur Bildung einer Koalitionsregierung.
Die stärksten im Parlamentvertretenen Parteien waren die Demokratische Partei Saimnieks (DPS), die Volksbewegung für Lettland, die Partei Lettlands Weg (LC), die Partei Vaterland und Freiheit (TB)und die Einheitspartei.
Im Juni 1996 wurde Ulmanis für weitere drei Jahre in seinem Amt als Staatsoberhaupt bestätigt.
Im März 1997 erzielten Lettland und Russland eine Einigung über das etwa 1 400 Quadratkilometer große Abrene-Gebiet.
Dieses war nach einem Friedensvertrag von 1920Lettland zugesprochen worden, obwohl weniger als 1 Prozent der Bewohner Letten sind.
Lettland gab seine Gebietsansprüche auf; das Abrene-Gebiet ist seither russischesTerritorium.
Im Juli 1997 trat der parteilose Ministerpräsident Andris Skele von seinem Amt zurück, nachdem ihm einige Koalitionsparteien bei einer geplanten Kabinettsumbildung dieUnterstützung verweigert hatten.
Nach ähnlichen Auseinandersetzungen war der Ministerpräsident im Januar 1997 schon einmal zurückgetreten und hatte wenig spätereinen erneuten Auftrag zur Regierungsbildung angenommen.
Nachfolger Skeles wurde der bisherige Wirtschaftsminister Guntars Krasts.
Neben Krasts’ eigener ParteiVaterland und Freiheit sagten ihm auch die bisher in der Regierung vertretene linksliberale Demokratische Partei Saimnieks und die rechtsliberale Partei Lettlands Weg ihreUnterstützung zu.
Der neue Regierungschef Krasts beließ 10 von 18 Ministern seines Vorgängers im Amt.
Das neue Kabinett folgte dem Kurs, den Skele 1995 eingeschlagen hatte: Angestrebtwurde die Fortsetzung wirtschaftlicher Reformen, wie etwa die zügige Umsetzung von Privatisierungen.
Weitere Ziele waren die baldige Integration in die Europäische Union(EU) – das Beitrittsgesuch war bereits 1995 eingereicht worden – sowie die Mitgliedschaft in der NATO.
Nach den Parlamentswahlen vom 4.
Oktober 1998 wurde derbisherige Verkehrsminister Vilis Kristopans von der Partei Lettlands Weg neuer Ministerpräsident.
Ein gleichzeitig durchgeführter Volksentscheid ergab eine Mehrheit für eineReform des Staatsbürgerrechts, das die Einbürgerung erleichtern soll.
Im Juni 1999 wurde die Parteilose Vaira Vike-Freiberga als Nachfolgerin von Guntis Ulmanis zum neuen Staatsoberhaupt gewählt.
Einen Monat später trat MinisterpräsidentKristopans nach nur neunmonatiger Amtszeit zurück, neuer Regierungschef wurde Andris Skele, der dieses Amt bereits von 1995 bis 1997 bekleidet hatte.
Nach einerAuseinandersetzung mit seinen Koalitionspartnern Lettlands Weg und Union für Vaterland und Freiheit über seine Privatisierungspolitik trat Skele am 12.
April 2000 vomAmt des Ministerpräsidenten zurück.
Zum neuen Regierungschef wurde Andris Berzins von der Partei Lettlands Weg ernannt.
Im Februar 2000 nahm die EU offizielleBeitrittsverhandlungen mit Lettland auf..
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