Leopold Mozart: Gründliche Violinschule - Texte.
Publié le 22/06/2013
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natürlich, und ungezwungen.
( a) [(a) Will der Schüler den Ellebogen nicht biegen, und geigt folglich mit einem steifen Arm und starker Bewegung der Achsel; so stelle man ihn mit dem rechten Arm nahe an eine Wande: er wird, wenn er beym Herabstriche den Ellebogen gegen die Wand stößt, solchen ganz gewiß biegenlernen.] Ich sage: das Glied der Hand soll man natürlich bewegen.
Ich verstehe hierdurch: ohne lächerliche und unnatürliche Krümmungen zu machen; ohne es gar zusehr auswärts zu biegen, oder etwa gar steif zu halten: sondern man lasse die Hand sinken, wenn man den Bogen abwärts ziehet; bey dem Hinaufstriche aber biegeman die Hand natürlich und ungezwungen, auch nicht mehr und nicht weniger, als es der Gang des Bogens erforderet.
Uebrigens merke man sich, daß die Hand, javielmehr der Zeigefinger bey der Mäßigung des Tones das meiste thun muß.
Viertens, muß man sich gleich anfangs an einen langen, unabgesetzten, sanften und fliessenden Bogenstrich gewöhnen.
Man muß nicht mit der Spitze des Bogens oder mit gewissen schnellen Strichen, die kaum die Seyte berühren, fortgeigen; sondern allezeit ernsthaft spielen.
Fünftens: muß der Schüler mit dem Bogen nicht bald hinauf an das Griffbrett, bald aber herunter an den Sattel, oder gar nach der Quer geigen; sondern den Bogen an einem von dem Sattel nicht zu weit entfernten Orte in einer beständigen Gleichheit führen, und durch ein gemäßigtes Niederdrücken und Auslassen den guten undreinen Ton suchen und mit Gedult zu erhalten sich befleissen.
Sechstens, müssen die Finger auf den Seyten nicht nach der Länge hingeleget, sondern die Glieder derselben erhöhet, die vordersten Theile der Finger aber stark niedergedrückt werden.
Sind die Seyten nicht wohl niedergedrücket: so klingen sie nicht rein.
Man erinnere sich immer des am Ende des §.
4.
vorgeschriebenenHilfsmittel; man sey nicht zu weichlich und lasse sich durch die kleine Empfindlichkeit, die diese Uebung anfangs wegen der Ausspannung der Nerven verursachet,nicht abschrecken.
Man merke sich Siebentens als eine Hauptregel, daß man die Finger die einmal liegen, so lange unverrückt liegen lasse, bis man sie, durch die beständigeVerwechselung der Noten, aufzuheben gezwungen wird; und dann lasse man sie gerade ober dem vormals gegriffenen Tone stehen.
Man hüte sich einen oder mehrFinger in die Höhe zu strecken, oder beym Aufheben der Finger immer mit der Hand zusammen zurücken, und den kleinen oder noch mehr Finger unter den Hals derViolin stecken.
Man halte vielmehr die Hand allezeit in einer beständigen Gleichheit und ieden Finger über seinem Tone: um hierdurch sowohl die Sicherheit imGreifen, als die Reinigkeit und Geschwindigkeit im Spielen zu erhalten.
Es muß Achtens die Geige unbeweglich gehalten werden.
Dadurch verstehe ich: daß man die Violin nicht immer mit iedem Striche hin und her drehen, und sich dadurch bey den Zuschauern zum Gelächter machen solle.
Ein vernünftiger Lehrmeister muß gleich anfangs auf alle dergleichen Fehler sehen, und allezeit die ganzeStellung des Anfängers wohl beobachten, damit er ihm auch nicht den kleinsten Fehler nachsiehet: denn nach und nach wird eine eiserne Gewohnheit daraus, dienicht mehr abzuziehen ist.
Es giebt eine Menge solcher Unarten.
Die gewöhnlichsten derselben sind das Bewegen der Violin; das hin und her Drehen des Leibes oderKopfes; die Krümmung des Mundes oder das Rümpfen der Nase, sonderbar wenn etwas ein wenig schwer zu spielen ist; das Zischen, Pfeifen oder gar zuvernehmliche Schnauben mit dem Athem aus dem Munde, Halse oder Nase bey Abspielung einer oder der andern beschwerlichen Note; die gezwungenen undunnatürlichen Verdrehungen der rechten und linken Hand, sonderheitlich des Ellenbogens; und endlich die gewaltige Bewegung des ganzen Leibes, wodurch sichauch oft der Chor, oder das Zimmer wo man spielet erschüttert, und die Zuhörer bey dem Anblicke eines so mühsamen Holzhauers entweder zum Gelächter oder zumMitleiden bewogen werden.
(…)
Leopold Mozart: Gründliche Violinschule. Augsburg 1756, S.
54ff.
Neudruck Leipzig 1956/1968.
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